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Sony

Sonys Geschichte als Kamera- und Objektivhersteller ist, im Vergleich zu den meisten anderen Herstellern, vergleichsweise kurz. Das Kamera-Geschäft des japanischen Elektronikkonzerns beginnt erst 1981, 35 Jahre nach der Gründung als Tokyo Tsushin Kogyo K.K. (Tokyo Telecommunications Engineering Corporation) im Jahre 1946. In den ersten Jahren verdiente Sony Geld mit der Fertigung von Fernsehern sowie anderen Aufnahme- und Abspielgeräten. Dazu zählen Japans erstes Transistorradio TR-55 oder der zur damaligen Zeit kleinste und leichteste Schwarz-Weiß-Fernseher TV5-303. Der heutige Firmenname besteht seit 1958.

Die ersten Kameras

Der Einstieg in die Fotografie erfolgte bei Sony – anders als bei den meisten Herstellern – nicht mit einer analogen Kamera mit fotografischem Film, sondern mit einem Modell mit Sensor. Die 1981 als Prototyp vorgestellte Mavica konnte Fotos mit einer Auflösung von 273.000 Pixel speichern und legte diese auf einer Diskette ab. Da der Sensor nur ein analoges Bild produzierte, handelte es sich allerdings nicht um eine „echte“ Digitalkamera. 1988 brachte Sony mit der Mavica MVC-C1 das erste Consumer-Modell der Mavica-Serie auf den Markt, 1996 erschien mit der Sony Cyber-shot DSC-F1 die erste Kompaktkamera der Cyber-Shot-Reihe. Fotos mit 0,3 Megapixel und 4MB interner Speicher zeigen, wie weit die Kameras der damaligen Zeit von heutigen Produkten entfernt sind. Seit 1996 kooperiert Sony mit der deutschen Optik-Schmiede Zeiss, als erstes Produkt der Zusammenarbeit wurde ein Camcorder mit Zeiss-Optik auf den Markt gebracht.

Die Digitalfotografie in stetiger Entwicklung

Die Entwicklung der digitalen Fotokameras beschleunigte sich um die Jahrtausendwende zusehends. 1998 stellte Sony die Cyber-shot  DSC-D700 mit 1,5 Megapixel, 5-fach-Zoom und Memory-Stick-Unterstützung (über einen PCMCIA-Adapter) vor, 2000 erschien die kompakte Sony Cyber-shot DSC-P1 mit drei Megapixel. Noch kleiner waren die Modelle der ab 2003 erhältlichen Cyber-shot-T-Serie, die DSC-T1 mit fünf Megapixel und 3-fach-Zoom konnte nur 2,1cm tief konstruiert werden. Einen weiteren Meilenstein in Sonys Kameraportfolio stellte die Cyber-shot DSC-F828 dar. Diese ebenfalls 2003 angekündigte Kamera verbindet einen recht großen sowie hochauflösenden Sensor (8 Megapixel, 2/3 Zoll) mit einem lichtstarken Superzoom-Objektiv (28-200mm KB; F2-2,8).

Die Übernahme eines Traditionsherstellers

Sony hatte sich Mitte des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends mit seinen Kameras bereits einen Namen gemacht, im Vergleich zu anderen großen Herstellern der Branche konzentrierte man sich aber auf Fotokameras mit fest verbauten Objektiven. Dies ändert sich im Frühjahr 2006 als Sony das Kamerageschäft von Konica Minolta übernahm. Aufbauend auf dem Portfolio des Traditionsherstellers wurde bereits im Sommer 2006 die erste Alpha-Kamera (Alpha 100) mit wechselbarem Objektiv und A-Bajonett auf den Markt gebracht. 2008 erschienen die Sony Alpha 300 und die Alpha 350, die als erste Modelle einen Quick-AF Live View besaßen. Diese Technologie erlaubte durch einen zusätzlichen Bildsensor auch im Liveview-Betrieb eine schnelle Fokussierung. Ein paar Monate später folgte mit der Sony Alpha 900 die erste Spiegelreflexkamera mit Vollformatsensor.

Kameras mit halbdurchlässigem Spiegel

Ab 2010 setzte Sony verstärkt auf die SLT-Technologie (Single-Lens Translucent). SLT-Kameras besitzen einen fest verbauten, halbdurchlässigen Spiegel, der den dedizierten Autofokussensor stetig mit Licht versorgt. Der fest verbaute Spiegel ermöglicht die Phasendetektion auch bei Videoaufnahmen und erlaubt deutlich höhere Bildraten. Die ersten SLT-Kameras Sony Alpha 55 und Alpha 33 wurden recht schnell durch Nachfolgemodelle abgelöst, 2012 kündigte Sony mit der Alpha 99 die erste SLT-Kamera mit Vollformat-Chip an. Für ambitionierte Fotografen wurde in der Zwischenzeit das Modell Alpha 77 entwickelt. Beide letztgenannten Modelle sind mittlerweile in der zweiten Generation erhältlich. 2016 wurde mit der Alpha 68 die letzte SLT-Kamera angekündigt.

Die spiegellose Zukunft

2010, nicht ganz zwei Jahre nachdem mehrere Hersteller den spiegellosen Micro-Four-Thirds-Standard gegründet hatten, stellte Sony mit der Alpha NEX 3 und Alpha NEX 5 seine ersten beiden Systemkameras ohne Spiegel vor. Diese zeichneten sich trotz APS-C-Sensoren durch besonders kompakte Gehäuse aus. Mit den ersten Alpha-DSLMs wurde das E-Bajonett präsentiert, dieses nutzen Sony-Kameras bis heute. Die Kamera-Entwicklungszyklen waren zu Beginn noch sehr kurz, innerhalb weniger Jahre kamen viele neue Modelle auf den Markt. So folgten als Einsteigermodelle beispielsweise die Alpha NEX-C3, NEX-F3 und NEX-3N. Die Alpha NEX-6 und Alpha NEX-7 sprachen dagegen ambitionierte Amateure an. 2014 entschied sich Sony das Kürzel „NEX“ zu streichen, alle APS-C-Kameras tragen seither nur noch den Namen „Alpha“. Das Einsteiger-Segment wird seitdem von der Sony Alpha 5100 und Sony Alpha 6000 besetzt, zu den höherklassigen Modellen gehören die Alpha 6400 und Alpha 6600.

Ohne Spiegel und mit Vollformatsensor

Schon sehr früh erkannte Sony den Trend zu größeren Sensoren, im Herbst 2013 stellte der japanische Konzern als erster zwei spiegellose Systemkameras mit Bildwandlern in Vollformatgröße vor. Die Sony Alpha 7 und Alpha 7R stehen für den Anfang eines Trends, der die anderen großen Hersteller heute vor einige Problem stellt. Nicht einmal ein Jahr nach den ersten beiden spiegellosen Vollformat-Alphas wurde das Lineup um die Alpha 7S, einer Kamera für hohe Sensorempfindlichkeiten und Videoaufnahmen, erweitert. In den folgenden Jahren wurden einige weitere Modelle auf den Markt gebracht, 2017 mit der Sony Alpha 9 eine Kamera speziell für die Sport- und Actionfotografie. Deren Features, die auch Jahre später noch zu beeindrucken wissen: Serienaufnahmen mit 20 Bildern pro Sekunde, Fotos ohne Dunkelphase und 693 AF-Punkte.

Kleine Kameras mit großen Bildwandlern

Im Sommer 2012 startete Sony einen weiteren Trend, der bis heute anhält: der Einsatz großer Sensoren in kompakten Kameragehäuse. Die Sony Cyber-shot DSC-RX100 besitzt wie alle nachfolgenden RX100-Modelle einen Chip der 1,0-Zoll-Klasse. Dieser misst 13,2 x 8,8mm und löst 20 Megapixel auf. Die RX100 erlaubte als erstes Modell im Hosentaschenformat auch bei schlechten Lichtverhältnissen die Aufnahme mit einer guten Bildqualität. Mittlerweile hat die RX100 sechs Nachfolgemodelle erhalten, viele davon besitzen besondere Features. Bei der RX100 II besteht durch einen Multifunktionsblitzschuh die Möglichkeit, einen Blitz, ein Mikrofon oder einen Sucher aufzustecken. Bei der RX100 III konnte der Sucher ins Gehäuse integriert werden. Die vierte RX100-Generation unterstützte als erste Kompaktkamera die 4K-Videoaufnahme, zudem wurde bei ihr eine Zeitlupenfunktion mit bis zu 1.000 Bildern pro Sekunde eingeführt. Bei der RX100 V beschleunigte Sony die Serienbildrate auf 24 Fotos pro Sekunde und die RX100 VI besitzt neben einem großen Funktionsumfang ein recht lichtstarkes Reisezoomobjektiv (24-200mm KB; F2,8-4,5). Wer noch größere Brennweitenbereiche oder lichtstärkere Superzoom-Objektive benötigt, kann zu den Bridgekameras der RX10-Serie greifen.

Sony als Global Player

Mit einem Umsatz von 77 Mrd. US-Dollar und mehr als 117.000 Mitarbeitern gehört die Sony Corporation zu den 100 weltweit größten Unternehmen. Vom Hauptsitz in Minato (Präfektur Tokio) aus, ist Sony in zahlreichen Bereichen tätig. Zum Kerngeschäft zählt die Unterhaltungselektronik. Zu den Entwicklungen und Marken des japanischen Konzerns gehören untern anderem die PlayStation, der Walkman oder die MiniDisc. Daneben ist Sony für seine Fernseher, Videokameras oder auch Smartphones bekannt.

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