Als Bildwandler kommt in der Nikon D780 (Datenblatt)
ein Vollformatsensor mit Abmessungen von 35,9 x 23,9mm zum Einsatz. Dieser wird rückwärtig belichtet und verfügt über einen Tiefpassfilter. Bilder speichert die D780 mit 6.048 x 4.024 Pixel (24,3 Megapixel), bei eingestelltem DX-Bildfeld sind es knapp 10 Megapixel. Die Sensorempfindlichkeit lässt sich zwischen ISO 100 und ISO 51.200 wählen, zudem existieren Low- und High-Erweiterungen, die minimal ISO 50 und maximal ISO 204.800 entsprechen.Die Bildqualität der Nikon D780
bewegt sich auf dem Niveau der Nikon Z 6. Dies war angesichts der identischen Sensoren natürlich zu erwarten. Da das 24-70mm F2,8E ED VR-Objektiv bei näheren Motiven (also auch bei unserem ISO-Szenario) etwas weniger scharf als das bei der Z 6 verwendetd Z 24-70mm F4 ausfällt, wirken unsere ISO-Szenario-Aufnahmen der Z 6 grundsätzlich etwas detailreicher als die Aufnahmen der D780. Von ISO 50 bis ISO 1.600 ist bei den Bildern der Nikon D780 praktisch kein Rauschen zu erkennen, feine Details werden sehr gut wiedergegeben.
Ab ISO 3.200 sind erste kleine Rauschpixel zu sehen, dies hat auf die Bildqualität allerdings fast keinen Einfluss. Bei ISO 6.400 fällt das Rauschen dann schon stärker auf, die kamerainterne Rauschreduzierung sorgt bei den JPEG-Aufnahmen für erste Detailverluste. Die Bildqualität bleibt jedoch noch ordentlich. Bei ISO 12.800 sieht das ähnlich aus, die Detailwiedergabe ist aber noch etwas schwächer. ISO 25.600 sollten Fotografen dagegen nur noch wählen, wenn man mit deutlichen Qualitätsabstrichen leben kann. ISO 51.200 sind allenfalls im Notfall eine Option, die Detailwiedergabe lässt hier zu wünschen übrig. Den Einsatz noch höherer Sensorempfindlichkeiten können wir wegen der schlechten Bildqualität nicht empfehlen.
Schlechtere Lichtverhältnisse sind für die D780 kein Problem: Aufnahmen bis ISO 3.200 lassen sich nahezu ohne Einschränkungen verwenden, ab ISO 6.400 setzt ein erster stärkerer Detailverlust ein. ISO 12.800 sind im Notfall – wenn man also beispielsweise ein unscharfes Bild vermeiden möchte – noch nutzbar, ISO 25.600 würden wir nicht mehr einstellen. Für ISO 51.200 und höher gilt das natürlich ebenfalls.
Beim Test der Arbeitsgeschwindigkeit
muss zwischen dem Einsatz des optischen Suchers und dem Liveviewmodus unterschieden werden. Wer das Bild optisch kontrollieren möchte, kann mit der Nikon D780 bis zu sieben Bilder pro Sekunde speichern. Bei JPEG- und RAW-Dateien hält die Kamera 100 Bilder in Serie fest, dann stoppt die Aufnahme. Anschließend lässt sich jedoch sofort wieder eine neue Serie starten. Bei der gleichzeitigen Speicherung von JPEG+RAW-Aufnahmen haben wir bei 14bit-RAWs 36 Bilder in Serie und anschließend 4,2 Bilder pro Sekunde gemessen, bei 12bit-RAWs sind es 65 Fotos in Folge und danach 5,1 Bilder pro Sekunde. Für die höchste Serienbildgeschwindigkeit muss man bei der D780 nicht nur zum Liveviewmodus wechseln, sondern auch die „Stille Auslösung“ aktivieren. Dann arbeitet die Kamera mit elektronischem Verschluss, die Bildrate erhöht sich laut Datenblatt auf bis zu zwölf Bilder pro Sekunde. In der Realität kommt die Spiegelreflexkamera daran nicht ganz heran, wir haben in der Spitze 11,6 Fotos pro Sekunde gemessen. Dafür müssen Fotografen zu JPEG-Dateien oder RAW-Aufnahmen mit 12bit greifen. 14bit-RAWs lassen die Bildrate auf etwas mehr als sieben Fotos pro Sekunde absinken. Der Pufferspeicher reicht bei der höchsten Geschwindigkeit für 47 JPEGs, 40 RAWs und 30 JPEG+RAW-Fotos in Folge aus. Danach sinkt die Bildrate auf 6,6 (JPEG), 4,4 (RAW) und 4,3 (JPEG+RAW) Aufnahmen pro Sekunde ab. Es gilt somit: Ohne Einschränkungen erreicht die DSLR nur sieben Bilder pro Sekunde, für die maximal möglichen knapp zwölf Bilder pro Sekunde sind einige Einschränkungen hinzunehmen.Der Phasenautofokus stellt im Sucherbetrieb in richtig schnellen 0,15 Sekunden scharf, die Auslöseverzögerung fällt mit 0,03 Sekunden kurz aus. Bei hochgeklapptem Spiegel werden zum Scharfstellen 0,35 Sekunden benötigt. Damit bewegt sich die AF-Geschwindigkeit nicht ganz auf Spitzenniveau, im Vergleich zur D750 fokussiert die D780 jedoch spürbar schneller. Die Einschaltzeit der DSLR liegt lediglich bei 0,25 Sekunden, für die erste Bildaufnahme benötigt sie 0,32 Sekunden.
Unser Fazit:
Die Nikon D780 (Praxis)
Mit sieben Bildern pro Sekunde hat die Nikon D780 (Geschwindigkeit)
zwar auch beim Einsatz des optischen Suchers und des mechanischen Verschlusses ein solides Ergebnis zu bieten, etwas mehr Bilder pro Sekunde hätten es aber doch gerne sein dürfen. Der Autofokus arbeitet beim Verwenden des optischen Suchers solide, eine höhere Anzahl an Messfeldern (vor allem an Kreuzsensoren) wäre angesichts des hohen Einstiegspreises allerdings doch schön gewesen.Bei der Bildkontrolle haben Fotografen die Wahl zwischen einem optischen Sucher und dem Touch-Display. Der Sucher ist recht groß und hell, für eine Kamera der Vollformatklasse fällt er jedoch nicht überdurchschnittlich aus. Für das Display gilt das dagegen schon. Nikon hat sich zum Einsatz eines 3,2 Zoll messenden Panels mit sehr hoher Auflösung (2,36 Millionen Subpixel) entschieden. Des Weiteren punktet das LCD mit großen Einblickwinkeln und einer schwenkbaren Lagerung. Vom sehr ansprechenden LCD profitiert man nicht nur beim Liveviewbetrieb, sondern zusätzlich bei Videoaufnahmen. Diese nimmt die Nikon D780 (Beispielaufnahmen)
in 4K mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde und exzellenter Qualität auf. In Full-HD sehen wir die Bildqualität auf einem sehr guten Level, dank bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde sind auch Zeitlupenaufnahmen kein Problem. Neben dem bereits angesprochenen, sehr guten Video-AF profitieren Videografen zudem von vielen manuellen Optionen und Anschlüssen für ein Mikrofon und einen Kopfhörer.Das Kameragehäuse besteht aus einer soliden Magnesiumlegierung, Abdichtungen sind vorhanden und mittels zweier SD-Kartenfächer sind kamerainterne Backups möglich. Der Griff der Nikon D780 liegt angenehm und sicher in der Hand, für fast alle wichtigen Optionen gibt es Tasten. Ein paar davon lassen sich frei belegen, für das i-Menü und das „Mein Menü“ gilt das ebenfalls.
Die Frage nach der Zielgruppe lässt sich bei der Nikon D780 (Technik)
sehr leicht beantworten. Wer Nikon-F-Objektive ohne Adapter verwenden möchte, ein großer Freund des optischen Suchers ist und außerdem nicht auf moderne Kamerafeatures wie einen schnellen Liveview-AF verzichten möchte, erhält mit der D780 eine sehr ansprechende Kamera. Damit lassen sich die „alte“ Spiegelreflex- und die „neue“ spiegellose Welt sehr gut verbinden.Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
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