Ein Gastbeitrag von Adrian Ahlhaus
Eines der großen Irrtümer in der Fotografie ist die Ansicht, dass man Landschaften mit viel Ruhe begegnen kann. Landschaften würden demnach nicht weglaufen. Sie würden geradezu auf einen warten. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Ein Vergleich: wie wäre es, wenn in einem Fußballspiel die Mannschaften alle zehn Minuten ihre Trikots wechseln würden? Und einzelne Spieler oder Spielerinnen dann auch noch andere Farben tragen? Das ist bei der Landschaftsfotografie der Fall.
Eine Landschaft kann sich innerhalb von sehr kurzer Zeit vollständig verändern. Einer der berühmtesten Fotografen von Landschaften hieß Ansel Adams. Seine Motive hatte er über Jahre immer wieder aufgesucht, beobachtet und fotografiert, manche über Jahrzehnte hinweg. Viele Fotos entstanden dabei, doch nur wenige schienen ihm brauchbar. Natürlich, Adams hatte extrem hohe Ansprüche und seinen Bildern sieht man dies an. Doch zugleich zeigt sich, das jede Landschaft unberechenbar ist. Sicherlich, wer „seine“ Landschaft kennt, diese über Jahre beobachtet hat, wird eine Vorstellung davon haben können, in welcher Jahreszeit etwas bestimmtes zu erwarten ist. Und das ist schon der zweite Irrtum.