Panasonic Lumix DMC-GH3 Praxisbericht

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Praxisbericht zur Panasonic Lumix DMC-GH3

Unsere Hands-On-Videovorstellung der Panasonic Lumix DMC-GH3 mit allen wichtigen Tasten, Wählrädern und Features finden Sie unter dem Reiter "Die Kamera". Dort wird auch auf die Bedienung und auf die wichtigsten Funktionen der Digitalkamera eingegangen.

Mit der Panasonic Lumix DMC-GH3 (Datenblatt) will Panasonic erstmals verstärkt auch Profi-Fotografen ansprechen, was sich beim Kameragehäuse auch sofort bemerkbar macht. Dieses besitzt einen größeren, gummierten Handgriff, ist allgemein sehr gut verarbeitet und aus hochwertigen Materialien gefertigt. Es besteht aus Magnesium und ist zudem gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Wer diesen Vorteil auch durchgehend nutzen möchte, muss allerdings auf die hochpreisigen Vario G X-Objektive zurückgreifen. Wer noch ein etwas bessere Handlage bevorzugt, kann optional einen Batteriegriff erwerben.

An Tasten und Wählrädern mangelt es der Panasonic Lumix DMC-GH3 (Technik) nicht: Gleich sieben Fn-Tasten – wobei zwei davon auf dem Touch-Display liegen – und fünf Wählräder – inklusive dreier Einstellräder – sind vorhanden. Damit und mit den weiteren zusätzlichen Tasten, kann auf alle benötigten Parameter direkt zugegriffen werden. Die Tasten fallen für eine Digitalkamera mit gehobenem Anspruch verhältnismäßig klein aus, allerdings ist die Panasonic Lumix DMC-GH3 eben auch ein deutliches Stück kleiner als beispielsweise eine Nikon D7100 (Testbericht) oder eine Canon EOS 6D (Testbericht). Da gerade dies von vielen Nutzern der Systemkamera geschätzt wird, sind die kleineren Tasten somit in Ordnung. Das rückseitige Einstellrad ist durch seine versenkte Position aber nicht gerade optimal dafür ausgelegt, es komplett um die eigene Achse zu drehen, zudem liegen die Video- und die Displaytaste sehr tief im Gehäuse. Besser: Der Bildfolgemodus wird per Wählrad links neben dem Blitz eingestellt und ist damit schnell konfiguriert

Das Menü ist Panasonic-typisch gehalten und zwecks der besseren Übersicht in die fünf Oberpunkte "Rec", "Video", "Individual", "Setup" und "Wiedergabe" eingeteilt. Darüber lassen sich die benötigen Einstellungen relativ schnell finden. Die enorme Anzahl an Einstellungsmöglichkeiten macht teilweise aber unweigerlich ein längeres Scrollen notwendig. Ein Quick-Menü erlaubt den Zugriff auf häufiger benötigte Einstellungen, muss aber durch die vielen Tasten eigentlich nur selten aufgerufen werden.
Bei den Foto-Programmen bietet die Panasonic Lumix DMC-GH3 (Bildqualität) alle erdenklichen an. Neben den PSAM-Modi gibt es eine intelligente Automatik, einen manuellen Videomodus, einen Szenenmodus und verschiedenste Kreativ-Filter. Zudem sind drei frei konfigurierbare User-Modi (C1, C2 und C3) vorhanden. Damit sollte nun wirklich jeder das passende Programm finden.

Zwischen der Einzelbild-AF (bzw. der AF-flexibel-Einstellung) und dem kontinuierlichen Autofokus sowie dem manuellen Fokus kann schnell per rückseitigem Wählschalter gewechselt werden, die mittlere Taste des Schalters fungiert zusätzlich auch als AE-AF-Speichertaste. Die Messfeldsteuerung lässt sich als Gesichtserkennung, AF-Verfolgung, 23-Feld-AF, 1-Feld-AF und Punkt AF ausführen. Die Belichtungsmessung wird über einen 144-Messfelder-Sensor realisiert und kann als Mehrfeld-, mittenbetonte oder Spotmessung erfolgen. Der Verschluss erlaubt Belichtungszeiten zwischen 1/4.000 Sekunde und 60 Sekunden.

Das Display der Panasonic Lumix DMC-GH3  (Geschwindigkeit) ist dreh- und schwenkbar gelagert und mit einer sehr guten (da kapazitiven) Touchscreen-Oberfläche sowie der OLED-Technologie ausgestattet. Nur bei der Auflösung liegt es mit 614.400 Subpixel nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, denn viele andere Modelle bieten oftmals 50 Prozent mehr Pixel. Dies trifft auch für den optischen Sucher zu, der mit 1.744.000 Subpixel zwar – genauso wie das Display – ohne Frage zur Bildkontrolle geeignet ist, aber doch ein nicht ganz so klares Bild wie die Konkurrenz bietet. Der Touchscreen reagiert schnell, präzise und bietet dank des Touch-AF, des Touch-Auslösers und der zusätzlichen Fn-Tasten einen echten Mehrwert.

Das Vorgängermodell – die Panasonic Lumix DMC-GH2 (Datenbaltt) – war ein Geheimtipp bei vielen Filmern, denn diese Systemkamera besaß lange – als einzige Digitalkamera mit größerem Sensor und vielen Videooptionen – einen Video-tauglichen Autofokus. Zudem glänzte sie mit einer sehr guten Bildqualität. Mit der Panasonic Lumix DMC-GH3 (Beispielaufnahmen) will Panasonic diese Stellung natürlich halten und hat die Videofunktion sogar nochmals ausgebaut. Videos können in Full-HD-Auflösung nun mit Intraframes und einer deutlich höheren Bitrate (bis zu 72 Mbit/s, entspricht etwa 540 MByte/min) aufgenommen werden. Dies sorgt für eine bessere Bildqualität mit weniger Komprimierungsartefakten bei schnellen Bewegungen im Bild. Daneben steht natürlich immer noch das AVCHD-Format mit seinen 28 Mbit/s und 50 Vollbildern pro Sekunde zur Verfügung. Außerdem lassen sich Videos mit einer riesigen Anzahl an weiteren unterschiedlichen Auflösungen und Bildraten aufzeichnen.

Die Bildqualität der Videos fällt hervorragend aus, was nicht anders zu erwarten war. Die glasklare Wiedergabe mit einer sehr hohen Detailauflösung liefert auch auf großen Bildschirmen eine überzeugende Bildqualität. Dies geht allerdings etwas auf Kosten der Nachbearbeitungsmöglichkeiten, denn die GH3 schärft selbst bei der Standardeinstellung sehr stark nach. Hier bietet es sich an, die Schärfe auf die minimal mögliche Einstellung herunterzudrehen. Dann wirkt das Bild zwar nicht mehr ganz so „knackig scharf“, liefert aber deutlich mehr Reserven bei der Videobearbeitung. Zudem wirkt die Bildschärfe mit dieser Einstellung deutlich natürlicher. Sehr gut: Durch die 50 Vollbilder pro Sekunde werden auch sich schnell bewegende Motive flüssig wiedergegeben. Ebenfalls Top: Moire-Artefakte sind nahezu nicht vorhanden. Der Autofokus stellt in der Regel schnell und präzise scharf, ein störendes Nachfokussieren tritt nur sehr selten auf.

Auch sonst ist die Panasonic Lumix DMC-GH3 (Hands-On-Video) auf der Videoseite sehr gut ausgestattet. Das interne Mikrofon nimmt den Ton in Stereo und mit einer sehr guten Tonqualität auf, ein externes Mikrofon lässt sich außerdem per 3,5-Millimeter-Klinkenstecker anschließen. Beide Mikrofone lassen sich in 19 Stufen pegeln. Zur Tonkontrolle kann ein Kopfhörer angeschlossen werden. Natürlich kann die Belichtung im Videomodus auch selbst eingestellt werden: Neben der Programmautomatik und zwei Halbautomatiken ist dazu ein manueller Modus vorhanden. Um den professionellen Videoanspruch der Systemkamera zu untermauern, ist dann auch noch die Möglichkeit gegeben, einen Timecode aufzeichnen zu können.

Der Blitz klappt wie bei allen Spiegelreflex- oder Systemkameras per Knopfdruck aus dem Kameragehäuse heraus und erreicht dadurch eine erhöhte Position samt einer besseren Ausleuchtung. Somit kann er trotz Superzoomobjektiv auch im Weitwinkel das Bild ohne störende Abschattungen ausleuchten. Mit einer Leitzahl von zwölf fällt er durchschnittlich lichtstark aus. Natürlich können über den Blitzschuh auch externe Blitzgeräte an der Kamera verwendet werden und der Blitzschuh kann zur Montage von weiterem Zubehör – wie beispielsweise einer LED-Leuchte oder eines Mikrofons – genutzt werden. Blitzanlagen lassen sich per Blitzsynchronisationsbuchse ansteuern.

Auf der rechten und linken Seite der Systemkamera befinden sich viele Schnittstellen. Neben den gewöhnlich vorhandenen USB- und HDMI-Ports bietet die Panasonic Lumix DMC-GH3 (Technik) einen Mikrofoneingang, einen Kopfhörerausgang, eine Schnittstelle für eine Kabelfernbedienung und eine Blitzsynchronisationsbuchse. Des Weiteren verfügt die Systemkamera über ein WLAN-Modul, das verschiedene Optionen bietet. Zum einen können die Bilder und Videos damit drahtlos auf andere Geräte übertragen werden, zum anderen lässt sich die GH3 per Smartphone oder Tablet-PC steuern.

Ein Praxisbericht von:

Thomas Kniess

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