Eine fast rundum gelungene Leistung liefert die Panasonic Lumix DMC-GH3 in unserem Praxistest
ab, wie aber schneidet die Profi-Systemkamera im Labor ab? Hier erfahren Sie es.Der Live-MOS-Bildsensor der Panasonic Lumix DMC-GH3 (Technik)
löst 15,9 Megapixel auf (4.608 x 3.456 Pixel), ist 17,3 x 13,0 Millimeter groß und besitzt damit im Gegensatz zu Spiegelreflexmodellen ein Seitenverhältnis von 4:3. Der Sensorempfindlichkeitsbereich beginnt bei relativ ungewöhnlichen ISO 125, maximal sind ISO 25.600 - jeweils natürlich bei voller Bildauflösung - möglich. Damit bewegt sich die Panasonic Lumix DMC-GH3 zumindest nominell in der APS-C-Klasse, denn auch hier werden bis auf einige Ausnahmen keine höheren ISO-Einstellungen angeboten. Da der reine ISO-Wert aber natürlich keinerlei Aussagekraft bezüglich der Bildqualität hat, wollen wir nun einen genaueren Blick auf die Bildqualität – mit Hilfe unseres ISO-Szenario-Vergleichs – werfen.
Bei der Bildqualität
zeigt die Panasonic Lumix DMC-GH3, das auch kleinere Bildsensoren bei höheren ISO-Werten eine rauscharme Darstellung abliefern können. Bis ISO 800 hält sich das Bildrauschen stark in Grenzen, Details werden gut aufgelöst. Bei ISO 1.600 macht sich dann ein erstes Bildrauschen bemerkbar, die Detailwiedergabe wird davon aber nur wenig negativ beeinflusst. Ab ISO 3.200 greift der Rauschfilter bei den JPEG-Bildern dann erstmals sichtbar ein, das Bild wird wahrnehmbar geglättet. Spätestens bei ISO 6.400 wird die kleinere Sensorgröße im Vergleich zu Digitalkameras mit APS-C-Bildsensor erkennbar, denn hier erreicht das Bildrauschen ein kritisches Niveau und auch die Detailwiedergabe fällt deutlich ab. Bei noch höheren ISO-Werten werden Details kaum mehr aufgelöst, die Texturen wirken matschig. Eine gut nutzbare Bildqualität erzielt die Panasonic Lumix DMC-GH3 bis etwa ISO 3.200. Darüber müssen einige Abstriche gemacht werden. Verwenden Sie an dieser Stelle unseren interaktiven Digitalkamera-Bildqualitätsvergleich und vergleichen Sie die GH3 mit der Konkurrenz.Bei wenig Licht können sich die APS-C-Bildsensoren schon ab ISO 800 von der Panasonic Lumix DMC-GH3 positiv absetzen, denn ab diesem ISO-Wert beginnt die Detailwiedergabe stärker abzufallen. Bei ISO 1.600 können die Bilder nur mehr mit Einschränkungen verwendet werden, mehr als ISO 3.200 sind nur für Notfälle brauchbar. Für die etwas kleinere Sensorfläche der Panasonic Lumix DMC-GH3 (Beispielaufnahmen)
ist das Ergebnis aber auch bei schwierigen Lichtverhältnissen überzeugend.Natürlich kann die Systemkamera neben JPEG-Bildern auch RAW-Bilder speichern, was den nachträglichen Bearbeitungsspielraum deutlich erhöht.
Bei der Geschwindigkeit
erreicht die Panasonic Lumix DMC-GH3 ein gutes bis sehr gutes Ergebnis. Bei voller Bildauflösung kann die Systemkamera knapp über 6 Bilder pro Sekunde speichern. Genau genommen 6,1 Bilder pro Sekunde sind dabei ein guter Wert, 84 Aufnahmen in Folge bei der Speicherung von JPEG-Bildern sogar ein sehr guter. Im RAW-Bildformat kann die Panasonic Lumix DMC-GH3 ebenfalls 6,1 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Die Anzahl der Bilder in Folge mit dieser Serienbildrate fällt mit 22 RAWs zwar deutlich niedriger aus, erreicht aber trotzdem ein sehr gutes Niveau. Bei der gleichzeitigen Speicherung von JPEG und RAW-Bildern sind 5,8 Bilder für 20 Aufnahmen in Folge möglich. Nach der schnellen Bildserie kann die Panasonic Lumix DMC-GH3 rund zwei Bilder pro Sekunde (JPEG, RAW) bzw. 1 Bild pro Sekunde (JPEG+RAW) aufnehmen.Ebenfalls gut bis sehr gut fallen die Auslöseverzögerung (nur 0,04 Sekunden) und die Fokussierungszeit (nur 0,24 Sekunden) aus. Damit zählt die Systemkamera zu den besten Kameramodellen seiner Klasse. Die Einschaltzeit der Digitalkamera bis zur vollständigen Displayanzeige liegt bei 1,21 Sekunden, das erste Bild wird bereits in weniger als einer Sekunden nach dem Einschalten aufgenommen (0,95 Sekunden). Die allgemeine Arbeitsgeschwindigkeit ist damit für alle Situationen wirklich überzeugend.
Bei der Farbwiedergabe
erreicht die Panasonic Lumix DMC-GH3 ein sehr gutes Ergebnis. Die durchschnittlichen Abweichungen liegen nur wenig vom Soll-Wert entfernt, die maximalen Abweichungen bewegen sich auf einem guten Niveau - grobe Schnitzer leistet sich die GH3 in keinem Farbkanal.Als Kit-Objektiv bietet Panasonic neben dem Lumix G X Vario 12-35mm F2,8 Asph. OIS auch das von uns getestete Lumix G Vario HD 14-140mm F4,0-5,8 OIS an. Am MFT-Sensor der Panasonic Lumix DMC-GH3 deckt es einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 28 bis 280 Millimeter ab. Die Lichtstärke fällt – typisch für ein Superzoom-Objektiv – mit F4,0 bis 5,8 nur lichtschwach aus, der optische MEGA O.I.S. Bildstabilisator kann dieses Manko zumindest bei unbewegten Objekten aber wieder etwas ausgleichen. Bei der Abbildungsleistung
kann es mit nur wenig abfallenden Bildrändern überzeugen, dafür ist eine Vignettierung und eine tonnenförmige Verzeichnung im Weitwinkel deutlich sichtbar. Chromatische Aberrationen halten sich in Grenzen. Der Autofokus arbeitet schnell und leise, der optische MEGA O.I.S.-Bildstabilisator kann Verwacklungen um etwa zwei bis drei Blendenstufen kompensieren. Auch bei der Videoaufnahme kann er das Bild sichtbar beruhigen (siehe auch unsere Beispielvideos und unser Bildstabilisator-Vergleichsvideo), was auch Aufnahmen aus der Hand bei längeren Brennweiten ermöglicht.Das Lumix G 20mm F1,7 Asph. ist eine äußerst kompakte Festbrennweite mit einer lichtstarken Blendenöffnung von F1,7 und einer kleinbilädquivalenten Brennweite von 40 Millimeter an der Panasonic Lumix DMC-GH3. Die Abbildungsleistung dieses Pancakes fällt sehr überzeugend aus: Die Bildschärfe ist nicht nur in der Mitte hoch, sondern auch am Bildrand. Die Vignettierung bewegt sich auf einem akzeptablen Niveau, Chromatische Aberrationen fallen nicht auf. Der Autofokus könnte noch etwas schneller scharf stellen, ein optischer Bildstabilisator ist bei diesem Objektiv leider nicht vorhanden. Insgesamt erzielt das Lumix G 20mm F1,7 Asph. – vor allem wenn man seine Größe bedenkt – eine sehr gute Leistung. Als Ergänzung zu einem lichtschwachen Kitobjektiv passt es wegen seiner extrem kompakten Abmessung wirklich gut zur Ausrüstung.
Die GH3 (Praxistest)
wurde von Panasonic als erstes Profi-MFT-Modell herausgebracht und wird diesem Eindruck auch in fast allen Punkten gerecht. Das Kameragehäuse überzeugt mit einer hochwertigen Verarbeitung und ist gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Tasten und Wählräder sind mehr als ausreichend vorhanden und bieten jede Menge direkte Zugriffmöglichkeiten sowie individuelle Konfigurationsoptionen. Leider fallen sie vergleichsweise klein aus, aber das lässt sich bei einem kompakten Kamera-Body kaum anders realisieren.Die Bildqualität ist bis zu mittleren ISO-Werten auf dem Niveau der APS-C-Konkurrenz, erst ab ISO 3.200 macht sich die kleinere Sensorgröße wirklich bemerkbar. Bei der Geschwindigkeit erzielt die Panasonic Lumix DMC-GH3 (Technik)
grundsolide und fast ausschließlich überzeugende Werte: Mit etwas über sechs Bildern pro Sekunde gehört sie zwar nicht zu den Sprintern, mit 84 JPEG-Bildern oder 22 RAW-Bildern in Serie aber zu den Langstreckenläufern. Auch bei der Fokussierungs- und der Einschaltzeit gibt es nichts zu bemängeln, Wartezeiten treten ebenso nicht auf. Das Display und der elektronischer Sucher fallen gut aus, ganz auf dem Niveau der Konkurrenz liegen sie aber dann doch nicht. Zum Videomodus müssen nicht viele Worte verloren werden, denn es reicht zu wissen, dass die Panasonic Lumix DMC-GH3 die besten Videofähigkeiten aller Consumer-Kameras besitzt. Neben der erstklassigen Bildqualität überzeugt hier die enorme Einstellungs-, Auflösungs- und Formatvielfalt, zudem stellt der Autofokus leise, schnell und präzise scharf. Damit erzielt die Systemkamera im Videomodus die volle Punktzahl.Das Panasonic Lumix G Vario HD 14-140mm F4,0-5,8 O.I.S. bietet für seinen großen Brennweitenbereich eine überzeugende Abbildungsleistung, einen schnellen und leisen Autofokus sowie einen guten optischen Bildstabilisator. Wer auf kein lichtstarkes Objektiv angewiesen ist, kann bei diesem Allrounder zugreifen.
Wer eine Allround-Digitalkamera mit Wechselobjektiven sucht, die sowohl bei der Foto- als auch bei der Videoaufnahme überzeugen kann und zudem noch relativ kompakt ausfällt, landet – wenn die Videofunktionalität eine etwas höhere Priorität genießt – ohne Zweifel bei der Panasonic Lumix DMC-GH3 (Hands-On-Video)
. Denn damit lassen sich unter anderem Videos in „Broadcasting-Qualität“ aufnehmen. Insgesamt liefert Panasonic mit der Lumix DMC-GH3 ein sehr hochwertiges Gesamtpaket ab und erhält den dkamera.de Kauftipp sowie die dkamera.de Sonderauszeichnung "Video-Tipp".Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
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