Die Panasonic Lumix DC-GH7 (Datenblatt)
Abdichtungen hindern Staub und Spritzwasser am Eindringen in das Gehäuse, die Luftein- und Luftauslässe stellen dabei kein Problem dar. Dieser Teil des Gehäuses ist von der Technik abgetrennt. Natürlich sollte es aber trotzdem unbedingt vermieden werden, das Kühlsystem zu verschmutzen. Dass eine aktive Kühlung bei einer spiegellosen Systemkamera von Vorteil sein kann, zeigen die praktisch unbegrenzt langen Aufnahmezeiten der GH7. Hierfür ist allerdings der Lüfter zu aktiveren. Dieser erzeugt natürlich ein gewisses Grundgeräusch. Dank der unterschiedlichen Optionen („Off“, „Slow“, „Normal“, „Fast“) stellt dies meistens jedoch kein Problem dar.
Darüber hinaus bietet Panasonic zwei Automatiken an, die den Lüfter abhängig von der Gehäusetemperatur selbstständig steuern. Bei „Auto1“ wird die Temperatur dabei niedriger gehalten als bei „Auto2“. Hörbar ist das Lüftergeräusch bereits bei der Stufe „Slow“, hier fällt es bei normalen Umgebungsgeräuschen jedoch kaum auf. Bei der Stufe „normal“ lässt sich das Geräusch nicht mehr überhören, wirklich störend wird es aber erst bei „Fast“.
In der Hand liegt die Panasonic Lumix DC-GH7 (Produktbilder)
Die Bedienelemente der Panasonic Lumix DC-GH7 und deren Lage sind vom Vorgängermodell bekannt. Auf dem Griff der Kamera befinden sich der Auslöser, ein Einstellrad und drei Direktwahltasten (Weißabgleich, ISO, Belichtungskorrektur). Dahinter kann man über die rechte Kameraschulter standardmäßig die Tonaufnahme-Optionen aufrufen, Videos starten bzw. stoppen und das Fotoprogramm mittels des sperrbaren Einstellrades auswählen. Beim Videoauslöser hat sich Panasonic für ein unübersehbares Design mit knalliger Farbdarstellung entschieden, durch die Position weit weg vom Fotoauslöser kann man ihn allerdings vergleichsweise schwer erreichen. Das zweite Rad auf der rechten Oberseite wird mit dem Daumen bedient und erlaubt unter anderem die Korrektur der Belichtung.
Auf der linken Kameraschulter ist ebenso ein Wählrad zu finden, dieses dient zur Wahl des Auslösemodus (Einzelbild, Serienbild, High-Res-Aufnahme, …). Auf der Rückseite der Panasonic Lumix DC-GH7 (Technik)
Nachdem wir nun alle Funktionstasten besprochen haben, gilt es an dieser Stelle natürlich noch zu erwähnen, dass die meisten Tasten der Panasonic Lumix DC-GH7 frei konfigurierbar sind. Über das Menü lässt sich deren Funktion sehr einfach verändern. Die eigenen Vorstellungen kann man zudem auch bei den Menüs umsetzen. Das gilt allerdings nicht für alle Menüs bzw. Seiten. Einfluss haben Kamerabesitzer auf das Quickmenü der GH7 sowie das „Mein Menü“. Letzteres gehört zum Hauptmenü der DSLM und wird dort über den zweiten Reiter von unten erreicht.
Über die anderen Reiter gelangen Nutzer zu den Foto-Einstellungen, den Video-Einstellungen, den allgemeinen Optionen, den Systemeinstellungen und den Wiedergabe-Optionen. Dadurch weiß man recht schnell, wo sich eine Option befinden muss. Wegen der Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten kann die Suche trotzdem etwas länger dauern. Daher würden wir wichtige Optionen stets im „Mein Menü“ abspeichern.
An Aufnahmeprogrammen hat Panasonic bei der Lumix DC-GH7 (Bildqualität)
Die Fotos werden bei der High-Resolution-Aufnahme kameraintern zusammenrechnet und zeigen deutlich mehr Details als herkömmliche Bilder, der Erstellprozess nimmt aber auch elf Sekunden (Stativ) bzw. 20 Sekunden (Freihand) Zeit in Anspruch. Als Bonus unterstützt die GH7 bei High-Resolution-Bildern die Bewegungskompensation. Dadurch lassen sich Bewegungsartefakte minimieren.
Das Autofokussystem der Panasonic Lumix DC-GH7 (Geschwindigkeit)
Der Echtzeit-AF erkennt neben Menschen und Tieren auch Autos, Motorräder, Züge und Flugzeuge. Bei Menschen und Tieren kann man sich zwischen dem Körper und dem Gesicht sowie den Augen entscheiden, bei Fahrzeugen unter anderem zwischen dem gesamten Fahrzeug oder dem Fahrer. In der Praxis ist die fortschrittlichere Fokussierung im Vergleich zu Kameras ohne Phasen-AF sofort zu sehen. Bei statischen Motiven halten sich die Vorteile bei Fotos zwar in Grenzen, bei Motiven in Bewegung nimmt die Präzision allerdings signifikant zu. Videografen profitieren zudem vom Wegfall des Fokuspumpens, das abhängig von der Situation bei der GH6 durchaus störend ausfallen konnte. Die Motiverkennung der Panasonic Lumix DC-GH7 hatte im Test keine Probleme, bei sehr schnellen Bewegungen konnte sie dem Motiv allerdings nicht immer folgen. Wer eine Kamera ohne Phasen-AF besitzt, wird den Umstieg auf die GH7 zweifellos deutlich merken. Zu den besten Kameras für Sport- und Actionaufnahmen gehört die GH7 zwar nicht, hier macht sie wie erwähnt aber eine wesentlich bessere Figur als beispielsweise die GH6.
Für die Steuerung der Belichtungszeit nutzt Panasonic bei der Lumix DC-GH7 (Technik)
Zur Bildkontrolle kann man bei der Panasonic Lumix DC-GH7 das Display oder den elektronischen Sucher nutzen. Das 3,0 Zoll große LCD der DSLM hat Panasonic dreh- und schwenkbar konstruiert, zusätzlich lässt es sich auch noch leicht nach oben klappen. 1,84 Millionen Subpixel sorgen für eine scharfe Wiedergabe, das Touchscreen erkennt Eingaben schnell. Der Sucher der GH7 vergrößert 0,76-fach und löst 3,68 Millionen Subpixel auf. Das darin verwendete OLED-Panel unterstützt Bildraten von 60 oder 120 Hz und kann Bewegungen sehr flüssig wiedergeben. Die Darstellung von Details stufen wir als sehr gut, es gibt aber trotzdem noch schärfere Sucher am Markt.
Der Videofunktion der Panasonic Lumix DC-GH7 (Beispielaufnahmen)
Abseits der Auflösungen und Bildraten bietet die GH7 ebenfalls State-of-the-Art-Features: Filmen lässt sich nicht nur mit 10-Bit und 4:2:2 Farbsubsampling sowie klassischen Videocodecs, sondern auch im Apple ProRes-Format. Falls das immer noch nicht reicht, stehen die interne oder externe RAW-Speicherung (ProRes RAW oder Blackmagic RAW) zur Wahl. Dabei gilt es zu beachten, dass die unterschiedlichen Aufnahmeoptionen unterschiedliche Speicheroptionen erfordern. Videos mit bis zu 600Mbit/s lassen sich auf kompatiblen SD-Karten abspeichern, oberhalb davon wird eine CFexpress Typ B-Karte oder eine per USB angeschlossene SSD benötigt. Die Ausgabe von Videos über HDMI und die Aufzeichnung mittels eines externen Rekorders ist natürlich ebenso möglich.
Für einen größeren Dynamikumfang sorgt bei der GH7 der Dynamic Range Boost, mit der V-Log/V-Gamut-Einstellung soll die Kamera mehr als 13 Blendenstufen erreichen. Um dabei gleich den richtigen Bildeindruck zu erhalten, unterstützt die GH7 Echtzeit-LUTs. Für optimale Ergebnisse bringt die DSLM zudem eine Reihe von Kontrolloptionen mit. Dazu gehören unter anderem ein Vectorskop, konfigurierbare Rahmenmarkierungen und eine Pegelanzeige für den Ton. Letzterer lässt sich mit dem internen Mikrofon aufzeichnen, einem via 3,5mm Klinkenbuchse angeschlossenen Modell oder dem DMW-XLR2-Adapter (inklusive Mikrofon). Wer sich für den XLR2 entscheidet, kann Aufnahmen auch mit 32-Bit-Float-Kodierung aufzeichnen und sich das Pegeln sparen.
In puncto Bildqualität gehört die Panasonic Lumix DC-GH7 bei Videos zu den Spitzenmodellen am Markt. Angesichts der sehr hohen Auflösung ist dies natürlich nicht verwunderlich, durch Open-Gate kann man besonders flexibel arbeiten. Die aktive Kühlung der Panasonic Lumix DC-GH7 erlaubt des Weiteren selbst bei höheren Temperaturen praktisch unbegrenzt lange Videoaufnahmen. Während kompaktere Kameras bei höheren Auflösungen und Bildraten auf Videos von einer halben Stunde oder weniger begrenzt sind, zeichnet die GH7 Videos unbeirrt für mehrere Stunden am Stück auf. Sowohl bei 5,7K60p als auch bei 4K120p konnten wir weit mehr als eine Stunde filmen und haben die Aufnahme letztendlich nur abgebrochen, weil eine Überhitzung nicht in Sicht war. Die Lüfterautomatik stand hierbei auf „Auto2“ und die Umgebungstemperatur lag bei 21 Grad Celsius. Bei höheren Temperaturen sind andere Ergebnisse möglich, spätestens mit der Lüftungsstufe „Fast“ dürfte es aber kaum zu einer Überhitzung kommen. Die Lautstärke des Lüfters ist dann allerdings alles andere als angenehm.
Thomas
Kniess
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