Panasonic verbaut bei der Lumix DC-GH7 (Datenblatt)
einen 17,3 x 13,0mm großen MFT-Sensor mit rückwärtiger Belichtung und ohne Tiefpassfilter. Die Auflösung von 5.776 x 4.336 Pixel ist vom Vorgängermodell GH6 bekannt, der Chip wurde jedoch um Phasendetektionspunkte erweitert. Der ISO-Bereich beginnt bei der GH7 bei ISO 50 und geht hinauf bis zu ISO 25.600. Unterhalb von ISO 100 handelt es sich allerdings um Erweiterungen.Durch die ähnlichen Spezifikationen bewegt sich die Bildqualität der GH7 auf dem Level des Vorgängermodells. Von der Basisempfindlichkeit bis ISO 800 zeigt die spiegellose Systemkamera kein oder nur ein geringfügiges Rauschen, dieses lässt sich erst bei stärkeren Vergrößerungen erkennen. Bei ISO 1.600 wird es einen Tick dominanter, bleibt aber immer noch fein. Stärker tritt es erst bei ISO 3.200 zum Vorschein, weshalb die Rauschreduzierung hier auch erstmals etwas mehr eingreifen muss. Ein deutlich sichtbarer Qualitätsverlust tritt dann bei ISO 6.400 auf, hier ist das Rauschen schon stark ausgeprägt. ISO 12.800 lassen sich nur noch verwenden, wenn man keine großen Ausdrucke oder stärkere Ausschnittsvergrößerungen benötigt. ISO 25.600 sind effektiv nicht mehr nutzbar.
Schlechte Lichtverhältnisse sind für die Panasonic Lumix DC-GH7 kein Problem, die Bildqualität fällt aber natürlich schneller als bei Kameras mit größeren Sensoren ab. Bis ISO 800 ist kaum Bildrauschen zu sehen, bei ISO 1.600 bekommt man es etwas stärker zu Gesicht. Hier muss die Rauschreduzierung stärker eingreifen, was erste Detailverluste zur Folge hat. Bei ISO 3.200 steigen diese wie das Rauschen deutlich an. Während man ISO 3.200 meistens allerdings noch nutzen kann, lässt die Qualität bei ISO 6.400 stark nach. Feine Details gibt die Kamera nicht mehr wieder. ISO 12.800 sind nur noch im Notfall eine Option, ISO 25.600 völlig unbrauchbar.
Nach der Bildqualität haben wir in unserem Testlabor die Arbeitsgeschwindigkeit
unter die Lupe genommen. Die Panasonic Lumix erreicht – unabhängig vom Dateiformat der Fotos – in der Spitze eine Bildrate von rund 75 Aufnahmen pro Sekunde (Voraussetzung: elektronischer Verschluss, einmalige Vorfokussierung). Damit gehört sie zu den schnellsten Kameras am Markt. Eine Serie kann bis zu 190 Fotos umfassen, danach wird die Aufnahme automatisch gestoppt. Das Schreiben der Bilder auf die Speicherkarte dauert abhängig vom gewählten Modell unterschiedlich lange, bei unserem schnellsten CFexpress Typ B-Modell (Angelbird AV PRO CFexpress SX mit 1.785MB/s Read und 1.600MB/s Write) waren es bei 190 JPEG+RAW-Dateien 72 Sekunden. Mit einer SD-Karte kamen wir nahezu auf das identische Ergebnis. Die Vorteile des CFexpress-Standards nutzt die GH7 also zumindest bei Fotos eindeutig nicht aus.Dies zeigt sich auch bei Serienaufnahmen mit dem mechanischen Verschluss. Damit schafft die DSLM 14,2 Aufnahmen pro Sekunde. Bei JPEG-Fotos sinkt die Bildrate nach 272 Aufnahmen in Serie auf 6,3 Bilder pro Sekunde ab, bei RAW-Fotos nach 212 Bildern in Folge auf 4,1 Bilder pro Sekunde und bei JPEG+RAW-Dateien nach 180 Bildern auf 2,5 Aufnahmen pro Sekunde. Diese Ergebnisse stufen wir zwar als sehr gut ein, bei einer höheren Datenübertragungsrate auf die CFexpress-Karte wären aber grundsätzlich noch längere Serien mit der maximalen Geschwindigkeit möglich. Ob man diese in der Praxis wirklich benötigt, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Wer einen kurzen, nicht planbaren Moment optimal festhalten will, sollte grundsätzlich zum Pre-Capture-Modus greifen.
Beim Scharfstellen ließ sich die Panasonic Lumix DC-GH7 im Test kaum Zeit, die korrekte Fokussierung wurde im Labor nach 0,1 Sekunden erreicht. Da die Auslöseverzögerung nur bei 0,4 Sekunden liegt, sind Fotos nach 0,14 Sekunden im Kasten. Eingeschaltet ist die DSLM nach 1,23 Sekunden, für das erste Bild nach dem Einschalten werden 1,96 Sekunden benötigt.
gibt die DSLM mit durchschnittlichen Abweichungen wieder, durch unterschiedliche Bildstile und Bildeinstellungen gibt es zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten.
Die Bildstabilisierung erfolgt bei der Panasonic Lumix DC-GH7
per Bildwandler, zudem kann die Kamera mit dem „OIS“ eines Objektivs zusammenarbeiten. Diese Technologie bezeichnet Panasonic als Dual I.S. Die maximale Kompensationsleistung liegt in beiden Fällen laut Datenblatt bei 7,5 Blendenstufen, in unserem Praxistest kamen wir auf etwa fünf Blendenstufen. Dadurch kann man aus der Hand deutlich länger belichten, als es bei einer Kamera (bzw. einem Objektiv) ohne Stabilisator möglich wäre.Unser Fazit:
Die Panasonic Lumix DC-GH7 (Praxis)
Eine hohe Priorität hat Panasonic bei der Lumix DC-GH7 (Beispeilaufnahmen)
der Videoaufnahme eingeräumt. Videos lassen sich unter anderem mit unterschiedlichen Bildraten und Auflösungen aufzeichnen. Die volle Sensorfläche liest die Kamera bei der 5,8K-Option aus, bei 5,7K-Aufnahmen wird nur ein Bereich im 16:9-Format verwendet. Während Open-Gate-Aufnahmen mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde möglich sind, kann man sich bei 5,7K-Auflösung für bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde entscheiden. Doppelt so hohe 120 Vollbilder pro Sekunde werden in 4K unterstützt und bis zu 300 Vollbilder pro Sekunde sind es in Full-HD. Diese Aufzählung kann sich zweifellos sehen lassen. Dies gilt darüber hinaus für die wählbaren Kompressionen (Long-GOP, All-I oder Appel ProRes) und die weiteren Aufnahme-Einstellungen (Farbsubsampling, Bittiefe, ...). Egal ob Amateur oder Profi, die Panasonic Lumix DC-GH7 sollte alle Videografen zufriedenstellen.Dafür sorgt auch die aktive Kühlung des Gehäuses. Abhängig von der Lüftereinstellung ist die Kühlung zwar hörbar, sie garantiert aber sehr lange Aufnahmen ohne Abbrüche wegen einer zu hohen Kameratemperatur. Die Kühlung geht nicht einmal zulasten der Abdichtungen (Staub- und Spritzwasserschutz), selbstverständlich lässt sie das Volumen der DSLM aber anwachsen. Klein und leicht ist die GH7 zweifellos nicht, von einer sehr leistungsfähigen Kamera erwartet dies allerdings wohl keiner.
Fotografen profitieren von der Kühlung natürlich deutlich weniger, die GH7 hält für diese aber auch einige Features bereit. Dazu gehören unter anderem die High-Res-Aufnahme und die extrem schnelle Serienbildfunktion. Erstere erlaubt hoch aufgelöste Aufnahmen mit einer besseren Detailwiedergabe. Da Bilder sowohl von einem Stativ als auch aus der Hand möglich sind, die Fotos kameraintern zusammengerechnet werden und es sogar eine Bewegungskompensation gibt, stellt die High-Res-Funktion einen echten Mehrwert dar. Im Vergleich zu vielen Modellen anderer Hersteller wurde die Funktion bei der GH7 praxistauglicher umgesetzt.
Wer mit der Kamera nicht sehr hoch aufgelöste Bilder erstellen will, sondern viele Bilder pro Sekunde benötigt, schaut ebenso nicht in die Röhre. Mit bis zu 75 Bildern pro Sekunde sind rasend schnelle Serienaufnahmen möglich. Zu den Einschränkungen gehört, dass die höchste Bildrate nur ohne kontinuierliche Fokussierung sowie mit dem elektronischen Verschluss erreicht wird. Dies kann in manchen Situationen für Artefakte und Verzerrungen sorgen. Wer ganz sichergehen will, muss daher zum mechanischen Verschluss greifen. Damit kommt die Lumix DC-GH7 auf bis zu 14,3 Bilder pro Sekunde, was immer noch ein sehr ordentliches Ergebnis darstellt.
Leider sorgte eine CFexpress Typ B-Karte im Test nicht für bessere Ergebnisse als eine SD-Karte, mit bis zu 272 JPEG-Fotos am Stück fallen Serienaufnahmen allerdings definitiv nicht zu kurz aus. Die Stabilisierung der Kamera arbeitet bei Fotos wie Videos sehr überzeugend, der Sucher und das Display leisten bei der Bildkontrolle sehr gute Dienste. In puncto Fotoqualität bewegt sich die Panasonic Lumix DC-GH7 auf dem Niveau der besten MFT-Modelle, bis ISO 3.200 kann man in der Regel ohne allzu große Nachteile fotografieren.
Am Ende lässt sich zusammenfassen: Die Panasonic Lumix DC-GH7 stellt eine sehr gute DSLM für Nutzer mit dem Fokus auf Videos dar, für Fotografen ist dagegen die Panasonic Lumix DC-G9II das bessere Modell.
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