Das Kameragehäuse der Olympus OM-D E-M1 Mark III (Produktbilder)
In der Hand hinterlässt die DSLM einen sehr soliden Eindruck, die von außen sichtbaren Dichtungen sind vergleichsweise breit. Das Handling sagt uns ebenfalls zu, Olympus hat beim Griff und dem Gehäuse eine ergonomische Form gewählt. Der Daumen findet auf der Rückseite angenehm Platz, die Finger können am Griff gut zupacken. Auch andere wichtige Stellen wurden mit einer Gummierung überzogen. Betrachtet man das Gehäuse genauer, fallen einem die Unterschiede zur Olympus OM-D E-M1 Mark II (Testbericht)
Die wichtigste Neuerung dürfte für die meisten der Joystick darstellen. Dieser dient zur Wahl des AF-Messfeldes oder zur Navigation in den Menüs. Die Position der anderen Bedienelemente hat Olympus teilweise verändert, die Menü-Taste ist von der rechten zur linken Seite gewandert. Apropos gewandert: Das gilt auch für die Taste zur Belichtungskorrektur und die ISO-Taste, sie sind nun an anderen Stellen zu finden. Besitzer des Vorgängermodells müssen sich also ein klein wenig umstellen, wirklich der Rede wert ist das allerdings nicht.
Schauen wir uns die Bedienung noch etwas genauer an: Als Kamera der Oberklasse verfügt die Olympus OM-D E-M1 Mark III (Technik)
Grundsätzlich mangelt es bei der OM-D E-M1 Mark III keinesfalls an Einstellungsmöglichkeiten, die Funktion vieler Tasten lässt sich vorgeben. Durch die zahlreichen Bedienelemente kann man die DSLM – egal ob im Automatikmodus oder beim Einsatz des manuellen Modus – perfekt bedienen. Alle nicht direkt per Taste erreichbaren Parameter sind im Quickmenü der DSLM zu finden, hier lassen sie sich schnell verändern. Daneben hat die Kamera noch ein Quickmenü zu bieten.
Die Anzahl an Fotoprogrammen und Aufnahme-Optionen fällt bei der Olympus OM-D E-M1 Mark III (Bildqualität)
Wer keine hochauflösenden Fotos benötigt, sondern möglichst viele Bilder innerhalb kurzer Zeit, wählt den Pro Capture Modus. Dank 60 Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung (auch im RAW-Format) sowie der Option, Fotos bereits vor dem Auslösen zur speichern, sind selbst schnellste Motive in bester Qualität einzufangen. Doch die Liste der Feature ist damit noch lange nicht beendet. Natürlich sind die Live-Composite- und Live-Time-Aufnahme für Langzeitbelichtungen mit Vorschau mit an Bord und kann man Belichtungs- sowie Fokusreihen (inklusive oder exklusive Fokus-Stacking) aufnehmen.
Noch recht neu und bislang nur bei der Olympus OM-D E-M1X (Testbericht)
Nicht ganz so gut gefällt uns dagegen das Menü. Als langjähriger User hat man damit vermutlich keine Probleme, die Aufteilung hätte aber noch übersichtlicher ausfallen können. Wichtige Einstellungen sind zwar in den Aufnahmemenüs vereint, seltenere Einstellungen müssen Kamerabesitzer jedoch im aus unserer Sicht recht unübersichtlichen Anwendermenü mit nichtssagenden Einteilungen wie „A1“, „A2“ … usw. suchen. Das geht besser! In der Praxis können sich Nutzer immerhin mit dem „Mein Menü“ behelfen, das stellen Kamerabesitzer nach eigenen Wünschen zusammen. Die Konfiguration des „Mein Menüs“ hat Olympus besonders gut gelöst, im Hauptmenü werden Funktionen durch das Drücken der Rec-Taste ausgewählt.
Zur Fokussierung verwendet die Olympus OM-D E-M1 Mark III (Geschwindigkeit
Die Wahl des AF-Feldes kann über den bereits erwähnten Joystick erfolgen, zudem geht dies auch mit dem rückseitigen Steuerkreuz. Des Weiteren stehen eine Gesichts- und Augenerkennung zur Verfügung, hier ist die Wahl des konkreten Auges möglich. Als Besonderheit ist außerdem ein Sternenhimmel-AF mit an Bord. An weiteren AF-Optionen mangels es ebenso nicht. In den umfangreichen Menüs finden sich Optionen für die C-AF-Empfindlichkeit, die C-AF-Priorität oder den AF-Scanner-Modus. Alle Optionen bringen jedoch nichts, wenn die Kamera nicht auch in der Praxis überzeugt. Hierzu können wir sagen: Gut, aber nicht herausragend. Bei statischen Motiven stellt die Olympus OM-D E-M1 Mark III in den allermeisten Fällen ausgesprochen flott scharf, bei bewegten Motiven hängt es doch rechts stark von den getroffenen Messfeldeinstellungen ab. Entscheidet man sich für ein Messfeld, kommt es bei kontrastarmen Motiven durchaus häufiger vor, dass die Kamera den Fokus nicht findet oder während einer Reihe von Aufnahmen verliert. Besser sieht bei bei mehreren Messfeldern aus, hier ist aber natürlich die Möglichkeit der konkreten Fokussierung auf einen kleineren Bereich nicht mehr gegeben.
Wie jede moderne Kamera hat auch die Olympus OM-D E-M1 Mark III (Datenblatt)
Bei der Bildkontrolle konnten DSLMs in den ersten Jahren mit Spiegelreflexkameras nicht mithalten, niedrig aufgelöste Displays und Sucher waren dafür verantwortlich. Im Laufe der Zeit hat sich dies geändert, elektronische Sucher stehen optischen Modellen unserer Meinung mittlerweile in nichts mehr nach. Sie bieten sogar einige Vorteile. Die zuletzt stetig gestiegenen Auflösungen hat Olympus bei seinen Kameras leider weder beim Sucher noch beim Display mitgemacht – das gilt selbst für die Flaggschiffe wie die E-M1 Mark III. So muss man beispielsweise mit einem 2,36 Million Subpixel auflösenden OLED-Sucher auskommen. Nun ist diese Auflösung nicht unbedingt schlecht und war über Jahre Standard, im Vergleich zu anderen Kameras mit 3,69 Millionen oder gar 5,76 Millionen Subpixeln wird der Unterschied jedoch schon beim ersten Durchblicken sichtbar. Details löst das Panel nach heutigen Maßstäben nur mittelmäßig auf, die von modernen Suchern bekannte knackig scharfe Wiedergabe gibt es nicht. Wenig modern wirkt auch die pixelige Darstellung der eingeblendeten Schriften und Grafiken. Im Alltag stellen diese natürlich kein Problem dar, von einer High-End-Kamera erwarten wir jedoch mehr. Zumindest in puncto Bildrate bewegt sich der Sucher auf aktuellem Niveau, mit 120 Bildern pro Sekunde lassen sich selbst Bewegungen flüssig darstellen. Die Vergrößerung bewegt sich mit 0,74-fach auf einem guten bis sehr guten Niveau.
Beim Display hat sich Olympus für ein 3,0 Zoll messendes Modell mit 1,04 Millionen Supixel entschieden, dieser Wert entspricht dem aktuellen Durchschnitt in der Mittelklasse. Die Wiedergabe fällt ordentlich aus, andere Flaggschiffe können sich mit höheren Auflösungen jedoch wieder deutlich absetzen. Nicht ganz zeitgemäß ist zudem die begrenzte Touchsteuerung. Außer speziellen Touchtasten und dem Quickmenü sind keine Eingaben per Finger möglich. Sehr gut schneidet dagegen die dreh- und schwenkbare Aufhängung des LCDs ab. Sie erlaubt die Bildkontrolle in nahezu jeder Situation und macht zugleich einen soliden Eindruck.
Videos wurden bei den Kameras von Olympus zuletzt immer stärker gewichtet. Auch die Olympus OM-D E-M1 Mark III (Beispielaufnahmen)
Zu den Aufnahmeoptionen gehören das Belichtungsprogramm (PSAM), die AF-Konfiguration (C-AF-Geschwindigkeit, C-AF-Empfindlichkeit, …) oder auch die Wahl des Weißabgleichs. Die Ausgabe des Materials kann über HDMI in 4:2:2 erfolgen. Für den Ton hat Olympus ein Stereomikrofon verbaut, ein externes Mikrofon lässt sich über einen 3,5mm Eingang anschließen. Des Weiteren steht ein Kopfhörerausgang (3,5mm) zur Verfügung. Die Bildqualität der 4K-Videos fällt sehr gut bis exzellent aus, die der Full-HD-Aufnahmen ist gut bis sehr gut. Eine hervorragende Stabilisierung und ein sehr guter Autofokus sind ebenso auf der Habenseite zu nennen.
Thomas
Kniess
Kommentare
Eines der Alleinstellungsmerkmale dieser Kamera …
Eines der Alleinstellungsmerkmale dieser Kamera ist der handheld high resolution modus. Ein paar Beispielaufnahmen im Vergleich zu 20mp wären interessant gewesen.