Beim Bildwandler der Olympus OM-D E-M1 Mark III (Datenblatt)
handelt es sich um ein 17,3 x 13,0mm großes Micro Four Thirds-Modell mit einer Auflösung von 20,2 Megapixel (5.184 x 3.888 Pixel). Diese Auflösung war schon beim Vorgängermodell anzutreffen, höher auflösende MFT-Sensoren bietet noch kein Hersteller an (Stand: Februar 2021). Der ISO-Bereich der Kamera startet bei ISO 64 und reicht bis ISO 25.600, ISO 64, ISO 100, ISO 12.800 und ISO 25.600 sind dabei Erweiterungen.Die Bildqualität
der DSLM liegt ein wenig über dem Level des Vorgängermodells. Wegen der ähnlichen oder eventuell sogar identischen Sensoren sind diese Vorteile vermutlich auf eine überarbeitete JPEG-Bearbeitung zurückzuführen. Rauschen kann man bei Bildern bis ISO 800 praktisch nicht erkennen, wirklich sichtbar wird es erst ab ISO 1.600. Hier muss die Rauschreduzierung zum ersten Mal etwas stärker eingreifen, die Bildqualität fällt jedoch noch gut aus. Bei ISO 3.200 werden feine Details nicht mehr perfekt aufgelöst, grundsätzlich bleiben die Fotos aber noch nutzbar. Aufnahmen mit ISO 6.400 kann man ebenso noch verwenden, die Einschränkungen sind aber schon recht groß. Noch höhere ISO-Werte, also ISO 12.800 und ISO 25.600, würden wir wegen der schlecht ausfallenden Qualität nicht einstellen.Bei weniger Licht und Nachtaufnahmen ist das Bildrauschen bis ISO 800 nur geringfügig zu sehen, Details werden bis auf wenige Ausnahmen sehr gut wiedergegeben. Bei ISO 1.600 greift die Rauschreduzierung schon etwas stärker ein, sehr deutlich dann ab ISO 3.200. Grundsätzlich sind Bilder mit dieser Sensorempfindlichkeit zwar noch verwendbar, die Qualitätsabstriche sind nun aber schon größer. Stark fällt die Qualität bei ISO 6.400 ab, unbrauchbar sind die Aufnahmen ab ISO 12.800.
der OM-D E-M1 Mark III ist stark vom gewählten Aufnahmemodus, dem Fokusmodus und auch dem Verschlusstyp abhängig. Die höchste Bildrate von 60 Bildern pro Sekunde erreicht die DSLM nur mit elektronischem Verschluss und der einmaligen Vorfokussierung, mit kontinuierlichem Autofokus sind bis zu 18 Bilder pro Sekunde möglich. Soll der mechanische Verschluss verwendet werden, sinkt die Bildrate auf 15 Fotos pro Sekunde (S-AF) bzw. zehn Fotos pro Sekunde (C-AF) ab. Zu den Details: Bei der höchsten Bildrate haben wir rund 60 Bilder pro Sekunde für 50 (JPEG sowie RAW) oder 48 (JPEG+RAW) Aufnahmen in Folge gemessen. Danach ist der Pufferspeicher gefüllt und die DSLM hält 13,8 (JPEG), 6,8 (RAW) oder 4,1 (JPEG+RAW) Bilder pro Sekunde fest. Beim Einsatz des mechanischen Verschluss und JPEG-Fotos ergaben sich im Test 15,4 Bilder pro Sekunde für 142 Bilder in Serie, danach wurden 10,2 Bilder pro Sekunde festgehalten. Bei RAW-Dateien haben wir 15,4 Bilder pro Sekunde für 77 Aufnahmen gemessen, anschließend speichert die E-M1 Mark III genau 6,1 Bilder pro Sekunde. Bei der kombinierten JPEG+RAW-Aufnahmen waren es 15,4 Bilder pro Sekunde für 62 Aufnahmen und danach 3,8 Bilder pro Sekunde. Diese Werte sind sehr gut. Beim Fokussieren eines statischen Motivs lässt sich die DSLM nur 0,1 Sekunden Zeit, die Auslöseverzögerung liegt bei 0,01 Sekunde. Das sind top Werte! Die Einschaltzeit der Kamera lag im Test bei 2,12 Sekunden, vom Kamerastart bis zur ersten Aufnahme vergingen 1,95 Sekunden. Mit diesen Ergebnissen kann man gut leben.Bei der Messung der Farbwiedergabe
erreichte die DSLM ein durchschnittliches Ergebnis, Farben wirken natürlich.In puncto Bildstabilisierung
gehört Olympus seit langem zu den führenden Herstellern. Schon seit jeher setzt Olympus auf die Stabilisierung per Sensor, dadurch sind Foto- und Videografen nicht auf einen Bildstabilisator im Objektiv angewiesen. Verwacklungen gleicht die Kamera durch Bewegungen des Sensors in bis zu fünf Achsen aus, Olympus gibt hierfür eine Kompensationsleistung von bis zu sieben Blendenstufen an. Kommt ein Olympus-Objektiv mit eigenem Stabilisator zum Einsatz, sind laut Datenblatt sogar 7,5 Blendenstufen möglich. In der Praxis sollte man sich auf diese Angabe allerdings weniger verlassen, die von den Herstellern genannten Werte konnten wir praktisch noch nie erreichen. Sie gelten nur für bestimmte Brennweiten oder Objektive und sind natürlich auch von der Art der Verwacklung abhängig. Mit der Olympus OM-D E-M1 Mark III konnten wir im Test mit dem Olympus M.Zuiko Digital ED 12-40mm F2,8 Pro bei 80mm KB-Brennweite bis zu 1/5 Sekunde aus der Hand belichten, bevor eine größere Unschärfe auftrat. Beim Einsatz des Suchers ist auch 1/3 Sekunde möglich, darunter nimmt die Chance auf ein scharfes Foto deutlich ab. Die Kompensationsleistung liegt somit bei sehr guten vier bis fünf Blendenstufen.Unser Fazit:
Die Olympus OM-D E-M1 Mark III (Praxis)
Verbessert hat Olympus bei seinem neuesten Modell zudem die Bedienung, der hinzugekomme Joystick ist in der Semi-Profi-Klasse allerdings auch ein Must-Have-Feature. Ansonsten hat Olympus bei der OM-D E-M1 Mark III vieles beim Alten belassen. Teilweise sehen wir das nicht als Problem: Das Magnesiumgehäuse liegt beispielsweise nach wie vor sehr gut in der Hand und kann selbst bei leichtem Regen oder im Schnee problemlos verwendet werden. Teilweise müssen wir jedoch festhalten, dass die verbaute Hardware nicht mehr dem Stand der Technik entspricht. Diesen Umstand muss man nicht in jedem Fall kritisch sehen, die Olympus OM-D E-M1 Mark III (Produktbilder)
ist allerdings eine DSLM der Semi-Profi-Klasse und das Flaggschiff des Herstellers. Daher finden wir es in jedem Fall sehr schade, dass Olympus unter anderem auf einen hochauflösenden Sucher und ein ebenso hochauflösendes Display verzichtet hat. Mit 2,36 Millionen Subpixel (Sucher) bzw. 1,04 Millionen Subpixel (Display) kommen Foto- und Videografen zwar zweifellos aus, die Konkurrenz ist jedoch viel weiter. 50 Prozent mehr Pixel hätten wir bei beiden Panels daher mindestens erwartet.Punkte lässt die Kamera zudem bei der Videoaufnahme liegen: Ja, es gibt viele Optionen und auch einige Profi-Features und ja, auch die Bildqualität der Aufnahmen kann sich sehen lassen. Bildraten über 30p in 4K fehlen jedoch. Da gerade Panasonic als MFT-Konkurrent seit vielen Jahren höhere Bildraten in 4K anbietet, fällt dieser „Mangel“ bei der OM-D E-M1 Mark III besonders stark auf.
Auf einem klassenüblichen Niveau bewegt sich die Bildqualität
des 20,2 Megapixel auflösenden MFT-Sensors. Die Bilder zeigen bis ISO 1.600 nur wenig Bildrauschen, gut nutzbar sind Aufnahmen bis ISO 3.200. Höhere ISO-Werte kann eventuell die kamerainterne Bildstabilisierung verhindern, damit lässt sich die Belichtungszeit bei statischen Motiven in der Praxis um bis zu fünf Blendenstufen verlängern. Serienaufnahmen gelingen mit der Olympus OM-D E-M1 Mark III mit sehr hohen Bildraten, in der Spitze sind bis zu 60 Bilder pro Sekunde möglich. Mit Autofokus schafft die DSLM bis zu 18 Bilder pro Sekunde, auch dieser Wert kann sich sehen lassen. Das Autofokussystem stellt statische Motive extrem schnell scharf, bei bewegten Motiven war die Präzision im Test des Öfteren von den getroffenen AF-Messfeld-Einstellungen abhängig.Am Ende unseres Tests können wir zusammenfassen: Die Olympus OM-D E-M1 Mark III punktet vor allem mit einer langen Featureliste, einer sehr hohen Bildrate und einem robusten Gehäuse. Beim Sucher, dem Display und der Videoaufnahme darf man jedoch nicht die aktuellste Technik erwarten.
Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
Durch Anklicken erscheinen alle dkamera Urteile zur Olympus OM-D E-M1 Mark III in großer Druckansicht.
Kommentare
Eines der Alleinstellungsmerkmale dieser Kamera …
Eines der Alleinstellungsmerkmale dieser Kamera ist der handheld high resolution modus. Ein paar Beispielaufnahmen im Vergleich zu 20mp wären interessant gewesen.