Nikon Coolpix AW130 Praxisbericht

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Praxisbericht zur Nikon Coolpix AW130

Outdoorkameras sind gegenüber „normalen“ Kameramodellen unterschiedlich aufgebaut. So auch die Nikon Coolpix AW130 (Produktbilder). Ihr Objektiv arbeitet komplett innerhalb des Gehäuses, fährt also bei keiner Brennweite aus diesem heraus. Nikon gibt eine Stoßfestigkeit von bis zu 2,1m Fallhöhe an. Das hochwertig verarbeitete Gehäuse ist zudem natürlich auch abgedichtet – und dies so gut wie bei keiner anderen Outdoorkamera auf dem Markt. Die größte Tauchtiefe liegt bei 30m, bzw. die AW130 kann den in dieser Tiefe herrschenden äquivalenten Wasserdruck aushalten.

Das Kameragehäuse der Coolpix AW130 fällt robust aus und ist abgedichtet:

Staub soll der AW130 ebenso nichts anhaben können, mit einer Arbeitstemperatur von bis zu minus zehn Grad Celsius lässt sie sich zudem auch in frostigen Umgebungen einsetzen. Die Tasten fallen wie beim Vorgängermodell etwas klein aus, die Druckpunkte sind – wie bei Outdoorkameras üblich – nicht so gut wie bei herkömmlichen Digitalkameras. Dafür ist die abgedichtete Bauweise verantwortlich. Das Handling hat sich gegenüber dem Vorgängermodell Nikon Coolpix AW120 (Testbericht) etwas verbessert, auf der Vorderseite befindet sich nun ein kleiner Handgriffansatz mit einer aufgerauten Kunststoffoberfläche. Dadurch lässt sich die Nikon Coolpix AW130 (Datenblatt) deutlich besser festhalten. Die Daumenablage auf der Rückseite sorgt zudem ebenso für einen guten Halt.

Auf der linken Kameraseite befinden sich drei spezielle Tasten:

Während die Tasten auf der Rückseite nicht umgestaltet wurden, hat Nikon die linke Kameraseite überarbeitet. Hier lässt sich zwar weiterhin die Weltkartenansicht aufrufen, darunter wird bei der Nikon Coolpix AW130 (Technik) jetzt allerdings auch die WLAN-Funktion eingeschaltet. Wie bekannt befindet sich hier zudem die Taste für das Action-Menü. Dieses soll die Bedienung beispielsweise unter Wasser erleichtern, da die seitlichen Tasten deutlich größer als die Tasten auf der Rückseite ausfallen.

Zum Start des Menüs wird die Action-Taste einmal gedrückt, danach lässt sich durch das Menü per Schütteln der Kamera navigieren. Ist die gewünschte Einstellung erreicht (verfügbare Optionen: Fotoprogrammwechsel, Start der Videoaufnahme, Wiedergabemodus, Weltkartenansicht), wird diese mit dem Druck auf die Action-Taste bestätigt. Dieser Lösung kann man durchaus etwas abgewinnen, wenngleich sie nur in seltenen Fällen wirklich benötigt werden sollte.

Fotoprogramme bietet die Outdoorkamera viele, manuelle fehlen aber leider:

Bei den Fotoprogrammen werden neben einer Motivautomatik 18 Szenenprogramme angeboten. Dazu gehören unter anderem Modi für Sport, für Sonnenuntergänge oder für Aufnahmen bei Gegenlicht. Ebenso lassen sich auch Panoramen und Zeitrafferclips mit verschiedenen Voreinstellungen (zwischen 10 bis 150min Aufnahmedauer) festhalten. Des Weiteren hat die Nikon Coolpix AW130 (Bildqualität) acht Filtereffekte („Sepia“, „Selektive Farbe“, „Cross-Entwicklung“, …) einen Smart-Porträt-Modus und eine "Kurzfilmvorführung" zu bieten. Bei Letzterer werden die aufgenommenen Filme von der Kamera zusammengeschnitten und mit Musik hinterlegt. Wer ein paar Fotoparameter selbst einstellen möchte, verwendet die Programmautomatik („Automatik“). Da Halbautomatiken und ein manueller Modus fehlen, halten sich die Optionen aber insgesamt in Grenzen.

Auf die Belichtung lässt sich nur mit der Belichtungskorrektur Einfluss nehmen:

Auf die Belichtung hat man nur über die Belichtungskorrektur einen Einfluss (+-2 Blendenstufen), beim Autofokus kann sich zwischen der Einzelfokussierung, der permanenten Fokussierung und der Vorfokussierung entschieden werden. Zudem lässt sich bei der Nikon Coolpix AW130 (Geschwindigkeit) das Messfeld („Porträt“, „Manuell“, „Mitte“, „Motivverfolgung“, „AF-Zielsuche“) vorwählen. Damit werden die üblichen Optionen angeboten, manuell scharfstellen lässt sich aber beispielsweise nicht. Dagegen gut: Die Naheinstellgrenze liegt im Makromodus nur bei einem Zentimeter, Makroaufnahmen sind also möglich. Als letzte Option wird von der Nikon Coolpix AW130 die Wahl des Weißabgleichs angeboten.

Die AW130 ist mit WLAN, GPS und einem elektronischen Kompass ausgestattet:

Deutlich besser ist die Ausstattung an Outdoorfeatures. Die Digitalkamera bietet einen GPS-Empfänger zum Speichern der Geoposition der Bilder und zum Aufzeichnen von Routen. Ebenso sind ein Höhen- sowie Druckmesser und ein elektronischer Kompass mit an Bord. Das Menü der AW130 besteht aus fünf Untermenüs, ist übersichtlich aufgebaut und gut abzulesen.

Das 3,0-Zoll große LCD ist sehr gut zur Bildkontrolle geeignet:

Das OLED-Display (3,0 Zoll Diagonale) der Nikon Coolpix AW130 (Technik) lässt sich dank großer Einblickwinkel auch von der Seite ablesen, durch seine hohe Auflösung von 921.000 Subpixel fällt die Darstellung detailreich aus. Insgesamt ist es daher sehr gut zur Bildkontrolle geeignet.

Videos kann die Digitalkamera in Full-HD mit 25 oder 30 Vollbildern pro Sekunde speichern:

Die Videoaufnahme kann mit der Nikon Coolpix AW130 (Beispielaufnahmen) in Full-HD-Auflösung erfolgen, 25/30 Vollbilder oder 50/60 Halbbilder pro Sekunde stehen dabei zur Wahl. Kleinere Auflösungen sind ebenfalls möglich. 4x-Zeitlupenvideos können mit 640 x 480 Pixel festgehalten werden, 0,5x-Zeitraffervideos mit 1.920 x 1.080 Pixel. Vor der Aufnahme lässt sich der Autofokus ein wenig konfigurieren (Einzelbild oder permanenter AF sowie Porträt-AF oder Mitten-AF), der optische Bildstabilisator lässt sich ausschalten oder optisch sowie hybrid (optisch + digital) betreiben. Wer möchte, kann zudem ein Filmlicht (kleine LED neben dem Blitz auf der Vorderseite) oder einen Windgeräuschfilter zuschalten. Mit diesen Optionen sollten Hobbyfilmer gut auskommen. Die Bildqualität der Aufnahmen ist gut, der Autofokus stellt schnell scharf. Bei starken Helligkeitsschwankungen kann allerdings das Ein- bzw. Ausfahren des ND-Filters erkannt werden. Die Tonqualität des Stereomikrofons ist etwas dumpf, für eine Outdoorkamera (die in diesem Punkt generell nur wenig überzeugen kann) aber noch akzeptabel.

Ein Praxisbericht von:

Thomas Kniess

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