In der Praxis zeigt die Canon PowerShot S120 das manuelle Optionen und viele Einstellungsmöglichkeiten keinesfalls nur großen Kameras vorbehalten sein müssen. Ob die Kamera auch im Labor und somit insgesamt überzeugt, erfahren Sie jetzt.
Der bei der Canon PowerShot S120 (Datenblatt)
verwendete CMOS-Chip mit einer Auflösung 12 Megapixel besitzt eine Größe von 1/1,7 Zoll. Dies sorgt für ein bis ISO 200 kaum sichtbares Bildrauschen. Bei ISO 400 und ISO 800 zeichnet die Kompaktkamera die Bilder bereits leicht weich, bei ISO 1.600 beginnt die Texturwiedergabe stärker abzufallen. ISO 3.200 lässt sich in Notfällen und bei ausreichender Beleuchtung gerade noch verwenden, die Abstriche bei der Bildqualität sind allerdings nicht unerheblich. Bei weniger Licht müssen erste Abstriche bei ISO 400 gemacht werden, eingestellte ISO 800 vernichten bereits viele Details. ISO 1.600 sind die letzte ISO-Stufe, die noch einigermaßen nutzbare Bilder bei wenig Licht ermöglicht. Einen Tick besser als die S120 schlagen sich bei höheren Sensorempfindlichkeiten jeweils die Canon PowerShot G16 (Testbericht) und die Nikon Coolpix P7800 (Testbericht), der Vorgänger Canon PowerShot S110 (Testbericht) bewegt sich auf dem Niveau der S120.
Neben der Videoaufnahme hat die Canon PowerShot S120 (Geschwindigkeit)
durch den neuen Digic-6-Bildprozessor vor allem bei der Serienbildaufnahme profitiert. Bis zu fünf Bilder in Serie lassen sich mit 12,1 Bildern pro Sekunde speichern, danach sind – nur durch die Speicherkarte begrenzt – 9,2 Aufnahmen pro Sekunde möglich. Dies gilt allerdings nur für das JPEG-Format, bei RAW-Aufnahmen sinkt die Serienbildgeschwindigkeit auf 1,8 Bilder pro Sekunde. Wer JPEGs und RAWs parallel speichert, muss sich mit 1,4 Bildern pro Sekunde begnügen. Auch diese beiden Geschwindigkeiten werden allerdings nur durch die Größe und Geschwindigkeit der Speicherkarte begrenzt. Zum Vergleich: Die Canon PowerShot S110 (Testbericht) schafft maximal 1,9 Bilder pro Sekunde. Die Auslöseverzögerung der PowerShot S120 ist mit 0,10 Sekunden noch ausreichend kurz, der Autofokus benötigt nur 0,14 Sekunden zum Scharfstellen. Vom Einschalten bis zur vollständigen Displayanzeige lässt sich die Digitalkamera nur 1,21 Sekunden Zeit, das erste Bild ist nach 1,44 Sekunden gespeichert. Die Arbeitsgeschwindigkeit der Canon PowerShot S120 ist somit – mit Ausnahme der Serienbildrate bei RAW- sowie JPEG+RAW-Aufnahmen – sehr gut.Bei der Farbwiedergabe
verhält sich die Canon PowerShot S120 unauffällig. Alle drei Farbkanäle bewegen sich auf einem guten Niveau, auch farbkritische Motive lassen sich mit der Kompaktkamera problemlos festhalten.Der „Intelligent IS“-Bildstabilisator der Canon PowerShot S120
stellt den besten Stabilisierungsmodus dank Szenenerkennung selbstständig ein, er erkennt dabei unter anderem Schwenks oder wenn sich die Kamera auf einem Stativ befindet. Die Stabilisierungsleistung fällt sehr gut aus, bei maximaler Brennweite (120mm KB) lassen sich Aufnahmen aus der Hand auch mit etwa 1/10 Sek. bis einer 1/15 Sek. scharf aufnehmen. Im Videomodus werden Verwacklungen zudem sehr gut kompensiert.Als Objektiv setzt Canon auf ein 5-fach-Zoom mit einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 24 bis 120mm, damit wird also ein Brennweitenbereich abgedeckt, der sehr praxistauglich ist. Im Weitwinkel erlaubt eine Blendenöffnung von F1,8 niedrige Sensorempfindlichkeiten – auch wenn es etwas dunkler ist. Da die Canon PowerShot S120 (Technik)
sehr kompakt ausfällt und das Objektiv nicht sehr groß sein darf, fällt die Lichtstärke allerdings sehr schnell ab. Bei 60mm steht nur noch eine Blendenöffnung von F4,0 zur Verfügung, wer noch weiter zoomt landet schnell bei F5,0 und darüber. Bei 120mm liegt die Lichtstärke dann nur noch bei F5,7. Die Abbildungsleistung der Canon-Zoom-Lens ist ordentlich. Eine tonnenförmige Verzeichnung ist zwar sichtbar, aber noch nicht problematisch. Die Randabdunkelung fällt selbst im Weitwinkel nur wenig auf und chromatische Aberrationen sind allenfalls bei sehr starken Kontrasten sichtbar. Die Bildschärfe fällt gut aus, nur im Nahbereich sind die Bildecken deutlich weicher. Befindet sich das Motiv weiter entfernt, gibt es für eine Kompaktkamera nichts zu kritisieren.Unser Fazit:
Bei den Kameras der PowerShot-S-Serie verbindet Canon ein schickes und schlankes Design mit Features, die mehr als nur einfaches Knipsen erlauben. Die langjährige Erfahrung in dieser Klasse macht sich dabei bezahlt, denn Canon kombiniert bei der PowerShot S120 (Hands-On-Video)
Vieles, was sich ambitionierte Fotografen wünschen. So ist das Gehäuse sehr kompakt gehalten aber trotzdem gut verarbeitet, Tasten, Wählräder sowie Konfigurationsmöglichkeiten gibt es ausreichend und auch der Videomodus weiß mit 60 Vollbildern pro Sekunde und einer sehr guten Bildqualität zu gefallen. Die Canon PowerShot S120 ist dabei derzeit übrigens die kleinste und leichteste Kompaktkamera mit einem Full HD Videomodus, der 60 Vollbilder pro Sekunde mit einer wirklich guten Bildqualität erfassen kann. Dies macht die Kamera für besondere Einsätze interessant, bei denen es neben einer guten Videobildqualität und einer hohen Bildrate auch auf das Gewicht ankommt - zum Beispiel als "fliegende Kamera" an einem Multicopter. Aber auch auf Reisen ist das geringe Gewicht natürlich ein großer Vorteil.
Das Objektiv ist im Weitwinkel lichtstark (F1,8) und bietet mit 24 bis 120mm (KB) eine schöne Brennweite. Die Bildqualität des 1/1,7 Zoll großen CMOS-Sensors ist gut, die Serienbildgeschwindigkeit dank des DIGIC-6-Bildporzessors hoch und der Fokus arbeitet sehr flott. Zudem löst das LCD mit 922.000 Subpixel nun klassenüblich hoch auf. Wer eine kompakte Ergänzung zu seiner großen Spiegelreflexkamera oder eine "Immerdabei"-Kamera sucht, ist bei der Canon PowerShot S120 (Praxis)
richtig. Nur das die Tasten wenig Feedback geben und die Anzeigen teilweise verzögert dargestellt werden, lässt sich wirklich kritisieren.Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
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Kommentare
Die RAW Daten dieser Kamara …
Die RAW Daten dieser Kamara werden leider nicht unberührt gelassen. Die Kamara speichert diese mit einer strammen Objektivkorrektur ab, welche etwas an der vorhandenen Brennweite wegschneidet. Dadurch ist der eigendl. originale Bildauschnitt nicht vorhanden, welcher der beworbenen Brennweite entspricht. Da dies bei der RAW Ausgabe passiert, ist dies gegen der Behauptung, daß ohne Bearbeitung auf das Speichermedium geschrieben wird. Beim Import in Camara RAW 8.4 hat das RAW den selben Bildausschnitt wie den des in der Kamara entwickelten JPGs, welches eine Objektivkorrektur erhalten hat. Was bei einem JPG durchaus Sinn macht, hat aber bei einem RAW nichts zu suchen.
Für diese Behauptung nutzte ich die hier veröffendlichten Beispielbilder. Importiertes RAW in "DxO Optics Pro 9", wird die eingebettete Objektivkorrektur-Information der Kamara ignoriert und mit der orginalen typischen Verzeichnung angezeigt. Bei der manuellen Bearbeitung dieser Verzeichnung zur Korrektur, ist es einfach, mehr vom Bildausschnitt behalten zu können. Die manuelle Korrektur an einer RAW macht ja grade den Sinn aus, in RAW zu fotografieren, daher für mich nicht nachvollziehbar, was Canon da für einen Murks mit dem RAW machte.
Es geht zwar um den …
Es geht zwar um den Vergleich zwischen den S-Modellen von Canon, aber bei einem Priesunterschied von gerademal 50€ zwischen der Canon S120 und der Sony RX100, bzw. einem ähnlichen Preis der S200 und HX50 frage ich mich warum man überhaupt zu Canon greifen sollte.
Die Canons verlieren eigentlich in allen Disziplinen und können meiner Meinung nach nur mit features wie touch und den kompakteren Abmessungen punkten.
Eine kleine Kritik an der …
Eine kleine Kritik an der Lichtstärke:
Die hohe Anfangslichtstärke von 1:1,8 bei Kompaktkameras wie der S120 ist eigentlich nutzlos. Bei 24 mm Kleinbildweitwinkelausschnitt muß kein Motiv freigestellt werden. Die Schärfentiefe ist hier fast egal.
Hallo, die Lichtstärke beeinflusst nicht …
Hallo,
die Lichtstärke beeinflusst nicht nur die Schärfentiefe, sondern auch die Belichtung selbst. Eine größere Blende ermöglicht geringere ISO-Werte oder kürzere Belichtungszeiten. Daher ist eine höhere Lichtstärke keineswegs nutzlos.