Sony Alpha 99 II Fazit

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Das Fazit zur Sony Alpha 99 II

Beim Bildwandler der Sony Alpha 99 II (Datenblatt) handelt es sich um den auch bei der Sony Alpha 7R II (Testbericht) zum Einsatz kommenden Exmor R CMOS-Sensor mit einer Größe von 35,9 x 24,0mm und 42,2 Millionen Bildpunkten. Der Sensor wird als Besonderheit rückwärtig belichtet, das macht eine höhere Ausbeute des Lichts möglich. Auf einen Tiefpassfilter wird zugunsten einer besonders guten Detailwiedergabe verzichtet, die ISO-Wahl lässt sich in ganzen oder in Drittelstufen zwischen ISO 50 und ISO 102.400 vornehmen. Unterhalb von ISO 100 sowie oberhalb von ISO 25.600 handelt es sich dabei um Erweiterungen. RAW-Fotos lassen sich komprimiert oder unkomprimiert speichern.

Der bei der Alpha 99 II verwendete Sensor konnte schon beim Test der Alpha 7R II überzeugen und auch dieses Mal liefert er brillante Bildergebnisse ab. Durch die 42,2 Megapixel werden selbst die feinsten Details wiedergegeben, die Bildqualität ist beeindruckend. Gleiches gilt für das Rauschverhalten: Während hochauflösende Sensoren bei höheren Sensorempfindlichkeiten recht schnell ein leichtes Bildrauschen zeigen, konnte Sony das Manko der kleineren Pixel durch die rückwärtige Belichtung ausgleichen. Dass der teildurchlässige Spiegel rund ein Drittel des Lichts zum AF-Sensor lenkt, spielt dabei in der Praxis fast keine Rolle. Wie unsere Szenariobilder zeigen, kann man ein Rauschen bis circa ISO 800 nicht und bis ISO 3.200 kaum erkennen. Erst bei ISO 6.400 wird es deutlicher sichtbar, störend fällt es jedoch keinesfalls aus. Selbst bei ISO 12.800 werden Details noch gut wiedergegeben, die kamerainterne Rauschreduzierung greift hier jedoch zum ersten Mal stärker ein. ISO 25.600 lässt sich mit Abstrichen noch verwenden, die Detailwiedergabe leidet hier aber schon deutlich. ISO 51.200 und ISO 102.400 sind praktisch nicht mehr nutzbar.

Bei schlechten Lichtverhältnissen lösen die Bilder Details bis ISO 1.600 sehr gut auf, bis ISO 6.400 immer noch recht gut. ISO 12.800 ist nur noch für kleine Ausgabegrößen zu gebrauchen, ISO 25.600 stellt lediglich eine „Notfall-Option“ dar. Noch höhere ISO-Stufen sind nicht zu empfehlen. Im direkten Vergleich mit der Sony Alpha 99 (Testbericht) erreicht die Alpha 99 II ein um ein bis zwei Blendenstufen besseres Ergebnis.

Die Sony Alpha 99 II erreicht mit 11,8 Bildern pro Sekunde eine sehr hohe Bildrate:

Die Sony Alpha 99 II (Geschwindigkeit) ist eine Highend-Kamera, die Sony unter anderem für die Aufnahme von Actionmotiven entwickelt hat. Daher wurde die SLT-Kamera für eine hohe Bildrate optimiert. Im dkamera.de-Labor haben wir bei gewähltem JPEG-Format 11,8 Bilder pro Sekunde für 61 Fotos in Serie gemessen. Danach hat sich der Pufferspeicher gefüllt und die Bildrate bricht auf 1,6 Bilder pro Sekunde ein. Bei RAW-Aufnahmen ist die Wahl der Kompression für die Aufnahmelänge entscheidend: Bei komprimierten Dateien schafft die Kamera 11,8 Bilder pro Sekunde für 59 Fotos in Serie und danach 1,4 Bilder pro Sekunde. Bei unkomprimierten RAW-Fotos, die statt 40 etwa 80MB groß sind, lassen sich 11,2 Bilder pro Sekunde für 25 Fotos in Serie aufnehmen. Komprimierte RAW-Dateien werden 11,8 pro Sekunde für 57 in Serie festgehalten, unkomprimierte 11,2 pro Sekunde für 24 Fotos in Folge. Für längere Aufnahmeserien sollte man sich somit unbedingt für komprimierte Dateien entscheiden. Diese sparen zudem Speicherplatz.

Anzumerken ist: Die Länge der Bildserie erreicht bei der Alpha 99 II zwar keine Rekordergebnisse, dies darf bei Fotos mit 42,2 Megapixel jedoch nicht erwartet werden. Dass die Alpha 99 II trotz ihrer sehr hohen Auflösung 12 Bilder pro Sekunde speichert, weiß grundsätzlich zu beeindrucken. Der Bildprozessor und das "Front-End-LSI" müssen in diesem Fall schließlich mehr als 500 Megapixel pro Sekunde verarbeiten können. Keineswegs optimal ist leider die langsame Schreibrate auf die Speicherkarte. Diese liegt bei rund 30MB/s und sorgt für sehr lange Wartezeiten, bis der Pufferspeicher geleert wurde. Während dieser Zeit lassen sich einige Einstellungen nicht verändern.

Das Autofokussystem der SLT-Kamera arbeitet flott. Die Fokussierungszeit liegt bei 0,24 Sekunden, die Auslöseverzögerung bei 0,01 Sekunden. Die Einschaltzeit bis zur vollständigen Bereitschaft der Sony Alpha 99 II fällt mit 2,39 Sekunden etwas länger aus, auf das erste Bild muss man nach dem Einschalten der Kamera mit 1,08 Sekunden dagegen nicht lange warten. Farben gibt die Sony Alpha 99 II mit noch akzeptablen Abweichungen wieder, der Rot- und der Grünkanal weichen etwas weiter vom Sollwert ab, als der Blaukanal.

Die optische Bildstabilisierung wird bei SLT-Kameras traditionell per beweglichem Bildwandler realisiert. Sony gibt an, dass die Stabilisierung bei der Alpha 99 II in bis zu fünf Achsen erfolgt. Wir haben eine Kompensationsleistung von zwei bis drei Blendenstufen gemessen. Dies entspricht einem guten Ergebnis.

Das Zeiss Vario-Sonnar T* 24-70 mm F2,8 ZA SSM II ist ein lichtstarkes Standardzoom:

Das Zeiss Vario-Sonnar T* 24-70 mm F2,8 ZA SSM II ist das lichtstarke Standardzoom für Sony-Kameras mit A-Bajonett. Wie alle lichtstarken Vollformatobjektive fällt es mit einem Gewicht von 974g schwer und mit Abmessungen von 8,3 x 11,1cm groß aus. Der optische Aufbau besteht aus 17 Linsen in 13 Gruppen, neben zwei ED-Linsen kommen auch zwei asphärische Elemente zum Einsatz. Der SSM-Autofokusmotor auf Ultraschallbasis arbeitet schnell und leise. Die Bildqualität fällt wie bei den meisten lichtstarken Standardzooms für Vollformatsensoren aus: In der Bildmitte wird bei Offenblende eine gute Abbildungsleistung erreicht, an den Rändern fällt diese (vor allem bei kürzeren Brennweiten) sichtbar ab. Als Empfehlung sollte um eine oder besser zwei Blendenstufen abgeblendet werden. Dadurch wird gleichzeitig die deutliche Vignettierung sichtbar reduziert. Die Verzeichnung ist im Weitwinkel stärker tonnenförmig, bei längeren Brennweiten leicht kissenförmig. Die Verarbeitungsqualität des Zooms ist gut, Teile des Gehäuses bestehen jedoch "nur" aus Kunststoff:

Die Sony Alpha 99 II ist eine Systemkamera der Spitzenklasse:

Unser Fazit:
Die Sony Alpha 99 II (Praxis) überzeugt als neues Spitzenmodell mit A-Bajonett durch eine Vielzahl von Funktionen und Features sowie eine exzellente Bildqualität und sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeit. Beginnen wir mit Letzterer: Die SLT-Kamera hält ausgezeichnete 11,8 Bilder pro Sekunde fest, der Pufferspeicher ist dabei für 61 JPEG- oder 59 komprimierte RAW-Bilder in Folge ausreichend. Bei unkomprimierten Dateien wird die Bildrate mit 11,2 Fotos pro Sekunde etwas langsamer, die Bildfolge mit 25 Fotos deutlich kürzer. Daher sollte man sich in der Regel für komprimierte Dateien entscheiden. Dies spart des Weiteren Platz auf der Karte, die Bildqualität fällt nur in Ausnahmefällen schlechter aus. Apropos Speicherkarte: Diese ist Sony-typisch leider langsam angebunden, weshalb Datenübertragungen längere Zeit in Anspruch nehmen. Gut gefällt uns dagegen, dass es zwei SD-Slots gibt und dadurch unter anderem ein kamerainternes Backup erfolgen kann.
Der Autofokus der SLT-Kamera stellt sehr flott scharf und fängt auch bewegte Motive treffsicher ein. Dies gilt jedoch vornehmlich für den Bereich mit AF-Messfeldern des dedizierten AF-Sensors im Zentrum. Außerhalb davon erfolgt die Fokussierung mit Phasen-AF-Feldern auf dem Sensor. Bei statischen Motiven ergeben sich dabei keine Probleme, bewegte Objekte werden jedoch nicht ganz so gut scharfgestellt.

Die Bildqualität des rückwärtig belichteten Vollformatsensors beeindruckt:

Die Bildqualität der Alpha 99 II fällt dank eines Vollformatsensors mit rückwärtiger Belichtung und 42,2 Megapixel exzellent aus. Die Detailwiedergabe der Fotos ist in der Klasse der Vollformatkameras mit führend, das Bildrauschen hat die Kamera trotz der hohen Auflösung gut unter Kontrolle. Bis ISO 1.600 kommt es kaum zum Vorschein, bis ISO 6.400 werden Details gut aufgelöst. Selbst ISO 12.800 ist mit Abstrichen noch zu verwenden.

Die Bildkontrolle kann der Fotograf bei der Sony Alpha 99 II (Technik) per elektronischem Sucher mit stattlicher Vergrößerung (0,78x) und hoher Auflösung (2,36 Millionen) vornehmen. Des Weiteren hat Sony die Kamera mit einem dreh- und schwenkbaren 3,0-Zoll-LCD mit ebenfalls sehr guter Wiedergabequalität (1,23 Millionen Subpixel) ausgestattet. Bei der Bedienung punktet die Alpha 99 II durch viele und auch große Tasten sowie Einstellräder, ein Teil davon lässt sich mit Funktionen frei belegen. Mittels des Quickmenüs sind weitere Optionen schnell zu erreichen, zur Kontrolle der Aufnahmeparameter gibt es ein Kontroll-LCD. Im Menü hat die Systemkamera zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten zu bieten, dadurch kann man aber durchaus länger nach einem Parameter suchen. Das neue Menüdesign ist diesbezüglich ein Fortschritt, es bleibt jedoch weiterhin Luft nach oben.

Das Gehäuse wurde mit vielen Bedienelementen ausgestattet, die Bildkontrolle ist sehr gut:

Die Videofunktion weiß größtenteils sehr zu gefallen: Aufnahmen erfolgen in 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) mit einer exzellenten Bildqualität, in Full-HD sind dank 120 Vollbildern pro Sekunde Zeitlupenaufnahmen mit einer sehr guten Qualität möglich. Videooptionen sind viele vorhanden, ein Mikrofoneingang und ein Kopfhörerausgang sind vorhanden. Ganz ohne Schwächen ist die Videofunktion aber nicht: Die automatische Fokussierung arbeitet nur im P-Programm, und dies lediglich bis zu einer Blendenöffnung von F3,5. Diese Einschränkungen sind nicht mehr zeitgemäß. Videoprofis, die keinen AF verwenden, werden sich daran jedoch nicht stören.

Beim Kameragehäuse setzt Sony auf solides Magnesium, durch einen großen und ergonomisch geformten Griff liegt die Sony Alpha 99 II (Produktbilder) komfortabel in der Hand. Für ein Spitzenmodell fällt die Kamera dabei vergleichsweise kompakt und leicht aus. Abdichtungen sind vorhanden, statt eines Schutzes gegen Spritzwasser gibt es jedoch einzig einen vor Feuchtigkeit.

Pro&Contra zur Sony Alpha 99 II

  • Brillante Bildqualität und Detailwiedergabe bis ISO 1.600
  • Gute bis sehr gute Bildqualität bei ISO 3.200 bis ISO 12.800
  • Auch ISO 25.600 kann teilweise noch genutzt werden
  • Sehr hochwertiges Magnesium-Gehäuse mit ergonomisch geformtem Griff
  • Die Kamera liegt sehr gut in der Hand
  • Das Kameragehäuse ist gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt
  • Hochauflösender, großer und heller elektronischer Sucher (2,36 Millionen Subpixel)
  • Hochauflösendes (1,23 Millionen Subpixel), dreh- und schwenkbares 3,0 Zoll LCD
  • Schneller Autofokus (0,24 Sek.), sehr kurze Auslöseverzögerung (0,01 Sek.)
  • Sehr hohe Bildrate (im Labor: 11,8 Bilder/Sek. für bis zu 59 RAW-Bilder in Folge)
  • Kürzeste Belichtungszeit 1/8.000 Sek. mit mechanischem Verschluss
  • Integrierter Bildstabilisator
  • Direkter Zugriff über Tasten und Wahlräder auf sehr viele Optionen
  • Zahlreiche Bedienelemente lassen sich frei konfigurieren
  • Sehr viele Einstellungsmöglichkeiten im Menü vorhanden
  • Quickmenü mit den wichtigsten Optionen vorhanden
  • Manuelle Fokussierung mit Peaking-Unterstützung und Displaylupe
  • Aufnahmen im RAW-Bildformat möglich (ebenso natürlich JPEG+RAW)
  • Voll- und Halbautomatiken sowie manueller Belichtungsmodus vorhanden
  • Panoramamodus mit hoch aufgelösten Bildern
  • Zubehörschuh für ein Blitzgerät vorhanden
  • Blitzsynchronbuchse vorhanden
  • WLAN und NFC zur kabellosen Datenübertragung und Fernsteuerung
  • 4K-Videoaufnahme mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde (2160p30)
  • Full-HD-Videoaufnahme mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde (1080p120) möglich
  • Exzellente (4K) bzw. sehr gute (Full-HD) Video-Bildqualität (siehe dazu unsere Beispielvideos)
  • Volle manuelle Kontrolle im Videomodus
  • Gute Tonqualität des integrierten Stereomikrofons mit einstellbarem Pegel
  • Anschluss für ein externes Mikrofon vorhanden (3,5mm)
  • Anschluss für einen Kopfhörer vorhanden (3,5mm)
  • Zwei SD-Kartenslots für unter anderem kamerainternes Backup
  • Kompatibel zu allen von uns getesteten Speicherkarten bis 256GB Kapazität
  • Zur 256GB SDXC-Speicherkarte Lexar Professional 600x Speed (UHS-I, Class 10) kompatibel
  • Zur 64GB SDHC-Karte Lexar Professional 2.000x (300MB/Sek) UHS-II Class 10 kompatibel
  • Zeiss Vario-Sonnar T* 24-70 mm F2,8 II: Bis auf die Ecken sehr gute Bildqualität
  • Zeiss Vario-Sonnar T* 24-70 mm F2,8 II: Schneller Autofokus, gute Verarbeitung
  • Zeiss Vario-Sonnar T* 24-70 mm F2,8 II: Schwächen am Bildrand, Vignettierung im Weitwinkel
  • Autofokus im Videomodus nur im P-Modus und bis Blende F3,5
  • Der Druckpunkt des Auslösers ist gewöhnungsbedürftig
  • Langsame Datenübertragung auf die Speicherkarte
  • Kein integrierter Blitz

Testurteil

Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.

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Kommentare

Hatte vorher der 77er und …

Hatte vorher der 77er und die 99er. Die 99M2 ist sicher eine sehr gute Kamera. Hat jedoch 2 große Nachteile gegenüber der 99er Leider kein GPS. Ein App gibt es für Android Handy und iPhone. Die Kamera verbindet sich dann mit dem Smartphone und holt sich die GPS Infos von dort. Das App stürzt, zumindest beim iPhone immer wieder ab. So sollten man immer, bevor man fotografiert kontrollieren ob die Verbindung steht. Hab deswegen schon etliche Fotoserien wo keine Standortinfo drauf ist. Das größte Manko ist allerdings, dass die Funktion "Handgehalten bei wenig Licht" weggefallen ist. Die 99 schoss hier mehrere Bilder die sie dann zusammengelegt und das Bildrauchen nahezu eliminiert hat. Habe fantastische Aufnahmen in dunklen Museen gemacht, wo fotografieren mit Stativ und Blitzlicht verboten war. Da ich keine Sportaufnahmen mache wo hohe Geschwindigkeiten notwendig sind wäre mir diese Funktion wichtiger als die hohe Auflösung und die etwas besser Qualität. Würde mir die Kamera nicht mehr kaufen und bei meiner A99. Bin sehr enttäuscht.

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