Bei der Sony Alpha 7 II (Datenblatt)
dürften die meisten sofort an den integrierten Bildstabilisator denken. Dieser ist natürlich eines der wichtigsten Features der Kamera, allerdings hat Sony auch am Kameragehäuse verschiedene Änderungen vorgenommen. Dieses fällt nun etwas „dicker“ aus, der tiefere Handgriff bietet deutlich mehr Fläche zum Festhalten. Das sorgt für ein besseres Handling, auch wenn uns dieses schon beim Vorgänger positiv angesprochen hat.Sehr gut: Der Handgriff und der größte Teil der rechten Rückseite sind gummiert, die Gehäuseform verhindert ein Abrutschen des Daumens effektiv. Dass der mit dem Ein-/Ausschalter kombinierte Fotoauslöser auf den Griff gewandert ist, empfinden wir als angenehm. Positiv finden wir auch die Platzierung der zweiten Custom-Taste an der Stelle des ehemaligen Auslösers. Somit bietet die Sony Alpha 7 II (Produktbilder)
nun ganze vier „C“-Tasten, die jeweils mit einem von 56 möglichen Parametern belegt werden können. Wie von den anderen Alpha-7-Modellen bekannt, besteht zudem die Möglichkeit, einen weiteren Parameter durch das Drehen des kombinierten Einstellrades und Steuerkreuzes zu verändern. Das Steuerkreuz erlaubt außerdem das Aufrufen von fünf weiteren Optionen, nur die „Nach-oben-Taste“ ist mit der Displayanzeige fest belegt. Beim Rest kann man sich wieder frei entscheiden.Was die Konfigurationsmöglichkeiten angeht, kann bei der Sony Alpha 7 II (Technik)
also aus dem Vollen geschöpft werden. Positiv bewerten lässt sich zudem das auf der Oberseite vorhandene Wählrad zur Belichtungskorrektur (+- 3 Blendenstufen). Wie das Progammwählrad ist es griffig gestaltet und besitzt einen angenehmen Widerstand. Im Vergleich dazu fällt das kombinierte Einstellrad und Steuerkreuz auf der Rückseite schon etwas zu leichtgängig aus. Daran kann man sich aber gewöhnen. Nicht optimal finden wir – wie schon bei den Vorgängermodellen – die Lage der Taste zur Videoaufnahme. Diese ist sehr seitlich platziert und nicht optimal zu erreichen. Auch der Druckpunkt kann uns nicht wirklich überzeugen. Das Gehäuse der Alpha 7 II ist wie bei den anderen Alpha-7-Modellen sehr gut verarbeitet und gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt. Die Oberfläche ist nun allerdings matt und nicht mehr glänzend. Ob einem dies besser gefällt, ist Geschmackssache.Beim Blick ins Menü wird schnell klar: Es hat sich nur wenig verändert, der grundsätzliche Aufbau wurde beibehalten. So gibt es wieder ein Kachelmenü, das sich vor das eigentliche Menü „legen“ lässt. Die sechs Untermenüs „Kameraeinstellungen“, „Benutzereinstellungen“, „Drahtlos“, Applikation“, „Wiedergabe“ und „Einstellung“ verraten schnell, wo ein bestimmter Parameter zu suchen ist. In den jeweiligen Untermenüs muss man sich dann allerdings durch eine größere Zahl von Parametern kämpfen. Viele Optionen finden wir natürlich keineswegs schlecht, wirklich logisch angeordnet sind die einzelnen Einstellungen aber nicht. Wirklich tragisch ist das letztendlich aber doch nicht, denn über die vielen frei belegbaren Tasten und auch das frei konfigurierbare Quickmenü lassen sich die allermeisten wichtigen Optionen auch ohne Menü sehr schnell erreichen. Trotzdem könnte man den Menüaufbau der Sony Alpha 7 II (Produktbilder)
überdenken und beispielsweise alle Videooptionen in einem Menü „bündeln“.Bei den Fotoprogrammen hat die Sony Alpha 7 II (Bildqualität)
viel zu bieten. Natürlich gibt es eine Vollautomatik und ebenso sind auch die PSAM-Modi vorhanden. Zudem lassen sich relativ hochauflösende Panoramen aufnehmen und erlauben neun Motivprogramme (unter „SCN“ zusammengefasst) die Szenenwahl. Dazu gehören ein Fotoprogramm für Porträts, eines für Sonnenuntergänge und eines für Nachtaufnahmen. Zudem hat die spiegellose Systemkamera 13 Bildeffekte („Pop-Farbe“, „HDR Gemälde“, „Wasserfarbe“, …) zu bieten, die meisten davon lassen sich zudem noch einmal konfigurieren. Ebenso bietet die Alpha 7 II einen extra Filmmodus und zwei Speicherabrufprogramme. Darüber lassen sich vorher festgelegte Einstellungen schnell abrufen.Am Autofokus der Sony Alpha 7 II (Geschwindigkeit)
wurde nichts geändert, wie schon bei der Sony Alpha 7 (Testbericht) ist das Scharfstellen mit der Kontrastmessung und der Phasendetektion möglich. 117 Phasen-AF-Punkte und 25 Kontrast-AF-Felder sind dafür vorhanden. Sony will nach eigener Aussage allerdings den AF-Algorithmus verbessert haben, was in einer 30 Prozent schnelleren Fokussierungszeit resultieren soll. Kurzum: Wir können dies bestätigen, die genauen Werte finden Sie bei unserem Geschwindigkeitsteil. Wie bekannt gibt es bei der Systemkamera wieder einen Einzelbild-AF, einen kontinuierlichen AF und einen Direkt-Manuellen-Fokus („DMF“). Letzterer erlaubt neben der automatischen Fokussierung auch das manuelle Scharfstellen.
Ein rein manueller Modus ist aber ebenso vorhanden. Dass sich hier sowie beim „DMF“ der Fokus präzise einstellen lässt, erlauben eine Fokuslupe und ein in der Farbe sowie Intensität konfigurierbares Peaking. Wer automatisch scharfstellt, kann sich zwischen einem breiten AF-Feld, einem Zonen-AF, einem mittleren Messfeld und einem flexibel verlagerbaren Messfeld entscheiden. Zum Verfolgen von bewegten Motiven wird zudem eine AF-Verriegelung angeboten. AF-Optionen bietet die Alpha 7 II somit zur Genüge. Der Autofokus arbeitet wie erwähnt spürbar schneller als bei den anderen Alpha-7-Kameras, bei Motiven, die nicht besonders viel Kontrast besitzen, ist seine Leistung aber noch immer nicht optimal. Hier fährt der Fokus des Öfteren hin und her, bevor das Motiv korrekt scharfgestellt wird. Dies können andere Kameras besser.
Bei der Belichtungsmessung gibt es im Vergleich zu den anderen Alpha-7-Modellen keine Veränderungen, ein Messsystem mit 1.200 Zonen soll korrekt belichtete Bilder sicherstellen. Als Messmethoden stehen „Multi“, „Mitte“ und „Spot“ zur Verfügung. Der mechanische Verschluss kann bis zu 1/8.000 Sekunde belichten, somit lassen sich auch die schnellsten Objekte "einfrieren" oder kann mit der Offenblende von lichtstarken Objektiven bei Tag gearbeitet werden. Belichtungen sind zudem bis zu 30 Sekunden möglich, noch längere Zeiten werden per Bulbmodus realisiert. Der elektronische Verschluss der Sony Alpha 7S (Testbericht)
wurde bei der Alpha 7 II leider nicht integriert, weshalb die Alpha 7 II mit ihrem „harten Verschlussgeräusch“ beim Auslösen deutlich wahrzunehmen ist.Beim Display geht Sony bei der Alpha 7 II (Technik)
, zumindest was die Konstruktion angeht, neue Wege. Das LCD mit einer Diagonale von 3,0 Zoll fällt gegenüber dem LCD der Alpha 7 deutlich schlanker aus und erinnert optisch ein wenig an das Display der Sony Cyber-shot DSC-RX100 III (Testbericht). Es lässt sich um 41 Grad nach unten klappen, nach oben sind 107 Grad möglich. Drehen kann man das Display aber weiterhin nicht. Das seitliche Betrachten ist durch große Einblickwinkel allerdings zu jederzeit möglich. Durch die hohe Auflösung von 1,23 Millionen Subpixel wird eine scharfe Darstellung erreicht, ein Viertel der Pixel ist weiß und sorgt für eine besonders hohe Helligkeit. Schade: Ein Touchscreen besitzt das LCD nicht.Der Sucher ist von den anderen Alpha-Kameras bekannt und mit 2,36 Millionen Subpixel hoch aufgelöst. Seine Darstellungsqualität ist daher sehr gut, das Bild ist groß und hell. Den komfortablen Wechsel zwischen Sucher und Display ermöglicht ein Augensensor.
Die Videoaufnahme gerät auch bei Digitalkameras immer mehr in den Fokus. Die Sony Alpha 7 II (Beispielaufnahmen)
erlaubt durch ihren großen Bildsensor dabei besonders „cineastische“ Ergebnisse. An Features hat Sony beim Videomodus auf alle Fälle nicht gespart, dies lässt sich bereits an den verfügbaren Bildraten erkennen. Von 24 bis 60 Vollbildern pro Sekunde lassen sich alle gängigen Bildraten bei Full-HD verwenden, zudem werden auch 50 und 60 Halbbilder angeboten. Als Dateiformat lassen sich AVCHD und XAVC S einstellen, letzteres Format benötigt allerdings eine mindestens 64GB große SDXC-Karte mit Class-10-Geschwinigkeit. Bei kleineren Auflösungen steht zudem auch das MP4-Format zur Verfügung. Auf 4K- bzw. Ultra-HD-Videos muss man bei der Alpha 7 II leider verzichten.Die Bildqualität ist generell als gut einzuschätzen, Moire-Artefakte trüben den Bildeindruck aber doch recht deutlich. Hier helfen auch die hohen Bitraten des XAVC-S-Formats nichts. Gut gefällt uns dagegen die Möglichkeit, verschiedene Bildstile zu wählen und selbst konfigurieren zu können. Hier lassen sich unter anderem der Schwarzpegel, der Gamma-Wert oder die Sättigung einstellen. Scharfstellen kann die spiegellose Systemkamera während Videos in einer akzeptablen Geschwindigkeit. Für die Tonaufnahme bietet die Alpha 7 II ein eingebautes Stereomikrofon, per 3,5mm-Klinkeneingang kann ein externes Mikrofon angeschlossen werden. Der Tonpegel lässt sich in 30 Stufen anpassen, zur direkten Kontrolle gibt es einen Kopfhörerausgang.
Thomas
Kniess
Kommentare
Bei den Alpha 7 Modellen …
Bei den Alpha 7 Modellen wird immer wieder positiv betont, dass sie Kleinbild bei geringer Größe ermöglichen. Und in der Tat entspricht ja die Größe des Gehäuses in etwa einer MFT-Kamera wie der Olympus OM-D E-M5. Was aber meistens nicht erwähnt wird: bei den Objektiven lässt sich die Physik einfach nicht außer Kraft setzen. Sprich: Sie sind eben so groß, wie Kleinbild-Objektive sind. Dass das 27-70 mm Objektiv dann im Endeffekt etwa so klein ausfällt wie das Olympus 12-40 2,8 ist der geringeren Lichtstärke von f4 geschuldet. Ein lichtstarkes Zoom mit 2,8 dürfte dann gleich groß ausfallen wie ein ganz normales Kleinbildobjektiv. Bei Blende 4 mach ich mir aber das geringere Rauschverhalten einer Kleinbildkamera wieder ein Stück weit kaputt.
Super Seiten zum Vergleich von …
Super Seiten zum Vergleich von den Modellen.
Beim Geschwindigkeitstest ist mir jedoch aufgefallen, dass unterschiedliche Speicherkarten verwendet wurden. Weiterhin fehlt leider die Angabe mit welcher Auflösung in den Fällen getestet wurde. Ich nehme an mit voller Auflösung. Was dann auch den Geschwindigkeitsunterschied erklären würde.
Hallo. Wir testen natürlich immer …
Hallo. Wir testen natürlich immer bei höchster Auflösung und mit der derzeit schnellsten Speicherkarte.
Ich bin nun vollendes auf …
Ich bin nun vollendes auf die A7II umgestiegen. Die Umstellung von Nikon auf Sony war schon recht umständlich. Bei der d7200 waren die wichtigsten Funktionen immer durch Knöpfe erreichbar. Bei der Sony fehlen da leider für mich ein paar Knöpfe das heißt, man muß sich durch das Menü hangeln. Was mir auch aufgefallen ist, wenn man das Display hoch klappt, kollidiert das offensichtlich mit dem Augensenor und der schaltet bei einer ungünstigen Stellung des Displays dasselbe ab. Oder es geht dauernd an und aus.
Ich habe die A7 II …
Ich habe die A7 II nun gekauft und muss allerdings feststellen das es einige Mankos gibt.
Ersteinmal ist bei Display links ein Spalt zum Rahmen von fast 1 mm, die W-Lan Funktion zu PC ist Umständlich und man kann sie nicht auf einer Funktionstaste legen, was allerdings zum übertragen ans Smartphone funktioniert, das allerdings auch nur unproblematisch wenn man nicht in seinem Home W-LAN eingeloggt ist, weil sonst die passenden APP meckert das schon eine W-LAN eingeloggt ist.
Eine automatische Übertragung per W-LAN wenn man in seinem Netzwerk angemeldet ist wäre zeitgemäß und schön, hatten die Eye-Fi Karten schon vor langer Zeit drauf.
Zusätzlich ist das W-LAN auch noch äußerst langsam.
NFC ist umständlich zu aktivieren da durch die Halterung für den Schultergurt der Chip oft nur umständlich zu erreichen ist.
Mein Fazit: Alles was das Fotografieren angeht, echt Toll, die zusätzlichen Funktionen aber lange noch nicht ausgereift.
Vielen Dank für Ihren Bericht. …
Vielen Dank für Ihren Bericht. Qualität muss halt nach wie vor bezahlt werden. Die 7 II ist insofern sicherlich ein Kompromiss, Premium ist leider teurer ;-( :-).