Am Gehäuse der Ricoh GR II (Produktbilder)
lässt sich ebenso erkennen, dass die Kompaktkamera vor allem für ambitionierte Fotografen konstruiert wurde. Als Material wurde stabiles aber auch leichtes Magnesium gewählt, der gummierte Handgriff liegt angenehm und sicher in der Hand. Auf der Rückseite hat Ricoh Platz für eine gummierte Daumenablage gelassen, Tasten und Einstellräder sind zahlreich vorhanden. Auf der Oberseite findet sich ein in den Handgriff integriertes Einstellrad für die Blende oder die Verschlusszeit, auf der Rückseite ist zudem ein weiteres sogenanntes „ADJ.-Einstellrad“ mit Tastenfunktion vorhanden. Darüber kann unter anderem der ISO-Wert angepasst werden, ebenso wird hiermit ein Quickmenü mit fünf frei bestimmbaren Parametern erreicht. Beide Räder machen die Parameterwahl einfach.Ebenso vorhanden sind ein Wählschalter für den Fokusmodus, eine Wippe für die Belichtungskorrektur (-+ 4 Blenden) sowie zum Vergrößern und Verkleinern von Bildern und ein Steuerkreuz. Dieses beherbergt eine Fn1-Taste. Eine zusätzliche Fn2-Taste ist zudem darunter vorhanden und auch die Effekt-Taste an der linken Kameraseite gehört zu den Fn-Tasten. Alle drei lassen sich frei belegen, wobei jeweils 27 Funktionen zur Wahl stehen.
Die Tasten der GR II fallen teilweise etwas größer, teilweise aber auch etwas kleiner aus. Die kleineren – hier ist zum Beispiel die Wippe zur Belichtungskorrektur zu nennen – hätte man durchaus noch etwas größer konstruieren können. Insgesamt gesehen lässt sich die Ricoh GR II (Bildqualität)
allerdings sehr gut bedienen. Im Vergleich zu den meisten anderen Kompaktkameras kann man sich über die Anzahl der Bedienelemente nicht beschweren. Eine Taste vermissen wir jedoch – dies ist der Videoauslöser. Videos lassen sich daher nur starten, indem bei gewähltem Videomodus auf den Fotoauslöser gedrückt wird. Dies ist deutlich umständlicher als das Starten von Videos per Taste.Auf der Fotoseite kann die Kompaktkamera mit vielen Funktionen und Features glänzen. Neben den zahlreichen Bedienelementen können uns auch die vielen Optionen im Menü und das Angebot bei den Fotoprogrammen überzeugen. Bei Letzteren lässt sich nicht nur aus den PSAM-Modi, einem TAV-Programm (manuelle Belichtung mit ISO-Automatik) und der Vollautomatik wählen, es stehen ebenso drei „MY“-Programme zur Wahl. Über diese lassen sich verschiedene Einstellungen abspeichern und abrufen. Unter anderem werden dabei auch die konfigurierbaren Fn-Tasten übernommen. Zudem sehr gut: Mit welcher Funktion die Fn-Tasten aktuell belegt sind, wird nach dem Kamerastart sowie dem Programmwechsel auf dem LCD angezeigt. Dies sorgt für Klarheit. Als Bildeffekte hat die Kamera elf Filter zu bieten, darunter befinden sich ein Schwarz-Weiß-Filter, ein Retro-Filter und ein HDR-Farbton-Filter.
Zwei weitere Funktionen der Ricoh GR II (Technik)
sollte man ebenso nicht vergessen. Zum einen sind mit der Kompaktkamera Intervallaufnahmen (Intervall zwischen 1 Sekunde und 60 Minuten; bis zu 99 Bilder bzw. unbegrenzte Bildanzahl) möglich, zum anderen lassen sich per Crop-Funktion Aufnahmen mit äquivalenten 35 und 47mm Brennweite realisieren. In diesen Fällen sinkt die Auflösung aber auf 10,2 bzw. 5,6 Megapixel. Wer seine Bilder nicht nachträglich am PC bearbeiten möchte, kann von diesem digitalen Crop trotzdem auf jeden Fall profitieren.Das Kameramenü der Ricoh GR II ist in einen Aufnahmemodus, einen Modus für benutzerdefinierte Tastenoptionen und einen Setupmodus unterteilt. Dies erlaubt eine erste grobe Übersicht, in den Untermenüs kann man nach einer Option aber schon etwas länger suchen. Da nahezu alle zur Fotografie benötigten Parameter aber auch außerhalb des Menüs zu finden sind, ist dies in der Praxis kein größeres Problem.
Der Autofokus der Ricoh GR II (Geschwindigkeit)
arbeitet mit der Kontrastmessung, neben einem Multi und einem Spot-AF wird auch ein „Zielgenauer AF“ für besonders kleine Motive angeboten. Letzterer ist hilfreich, denn in der Praxis lag der Spot-AF auch schon mal "daneben". Ebenso lassen sich Objekte verfolgen. Für Aufnahmen von näheren Motiven oder gar für Makrobilder ist die Ricoh GR II weniger bzw. nicht geeignet. Im normalen Fokusbetrieb liegt die Naheinstellgrenze bei doch recht weiten 30cm, im Makromodus muss man sich 10cm vom Motiv entfernt befinden. Vergrößerungen lassen sich dadurch quasi nicht realisieren, wir würden uns nähere Einstellgrenzen wünschen. Manuelles Scharfstellen ist mit der GR II dagegen gut möglich, eine Fokuslupe lässt sich hier einblenden. Beispielsweise für Streetfotografen, die keinen Autofokus benötigen, hat Ricoh bei der GR II eine Fixfokus-Option integriert. Hier lassen sich 1m, 1,5m, 2m, 2,5m oder unendlich als Fixfokusentfernung vorgeben.
Die Belichtungsmessung ist mit der Ricoh GR II als Multi, Mitten oder Spotmessung möglich. Die möglichen liegen zwischen 300 Sekunden (ebenso vorhanden: „Bulb“ und „Time)“ und 1/4.000 Sekunde. Bei der Offenblende von F2,8 lässt sich allerdings maximal 1/2.500 Sekunde wählen, 1/4.000 Sekunde steht erst ab F5,6 zur Verfügung. Dies sollte man bedenken. Wer auch bei Sonnenschein die Offenblende verwenden möchte, kann allerdings einen ND-Filter mit zwei Blendenstufen dazuschalten. Abblenden lässt sich maximal auf F16.
Das Display (3,0 Zoll, Seitenverhältnis 4:3) der Ricoh GR II (Technik)
ist mit 1,23 Millionen Subpixel sehr hoch aufgelöst, die Detailwiedergabe weiß daher zu gefallen. Auch schräg kann das LCD ohne Farbverfälschungen betrachtet werden, hier spiegelt es jedoch stärker. Drehen und Schwenken lässt sich das LCD leider nicht. Ein Sucher kann zur GR II als Zubehör erworben werden, dieser wird über den Blitzschuh aufgesteckt. Mit dem GV-1 (21mm KB) und dem GV-2 (28 und 35mm KB) lassen sich dabei unterschiedliche Brennweiten abdecken.An einen Videoauslöser hat Ricoh bei der GR II (Beispielaufnahmen)
– wie bereits erwähnt – nicht gedacht. Bei den weiteren Optionen kann die Kompaktkamera zwar auch nicht unbedingt glänzen, einige Parameter lassen sich aber doch anpassen. Dies sind der Fokusmodus, der Bildstil, der Weißabgleich und die Belichtungskorrektur. Des Weiteren kann man auch Effektfilter hinzuschalten. Hand an die Blende oder die Verschlusszeit lässt sich allerdings nicht legen. Als Auflösungen stehen Full-HD, HD und VGA zur Verfügung. Die Bildrate ist bei Full-HD und VGA auf maximal 30 Vollbilder pro Sekunde, bei HD auf 60 Vollbilder pro Sekunde begrenzt. Die Bildqualität der Aufnahmen ist nach heutigem Standard selbst in Full-HD-Auflösung eher mau, Moire-Artefakte sind deutlich zu sehen. Da die GR II zudem keinen optischen Bildstabilisator bietet und der Autofokus teilweise stärker pumpt, ist sie für Videoaufnahmen nicht wirklich geeignet.
Thomas
Kniess
Kommentare
Nach den Beispielbildern hier auf …
Nach den Beispielbildern hier auf kamara.de, ist die Bildqualität dieser kleinen Kompakten APS-C Kamara einfach überragend. Und darum frage ich mich ernsthaft: Warum hat diese Kamara keinen Sucher? Das hätte sie verdient und eigenartig, daß dieses , meiner Meinung nach eines Minuspunktes, nicht von kamara.de so festgehalten wurde. Kein Bildstabi bei 28mm ist nicht wirklich tragisch und sehe ich hier ehr neutral.
Mir kommt diese Kamara irgendwie unfertig vor.
Es gibt einen Aufstecksucher als …
Es gibt einen Aufstecksucher als Zubehör.
Aufstecksucher-mini GV-2 http://www.ricoh-imaging.de/de/product/175090/body/overview/kamerazubehoer.php
Warum ist die Ricoh GR …
Warum ist die Ricoh GR I nicht erwaehnt ob sich das kleine Upgrade lohnt?
Hallo, da wir die Ricoh …
Hallo,
da wir die Ricoh GR (I) nicht getestet haben, können wir zwischen der Ricoh GR (I) und Ricoh GR II keinen Vergleich ziehen. Auch wenn beide Kameras sehr ähnlich ausfallen, ist es nicht sinnvoll, bei der Ricoh GR (I) nur anhand des Datenblatts zu urteilen.
Zitat: „Manuelles Scharfstellen ist mit …
Zitat:
„Manuelles Scharfstellen ist mit der GR II dagegen gut möglich.“
Ja wie und wo denn?
Am objektiv ja wohl eher nicht oder?
Gruß tg