In der Praxis präsentiert sich die Pentax K-3
als ein hervorragend ausgestattetes Outdoormodell. Ob wir dieses positive Fazit auch im Labor ziehen können, verraten wir Ihnen im Folgenden.Unsere Laborergebnisse:
Als Bildsensor setzt Pentax bei der K-3 (Datenblatt)
auf ein 23,5 x 15,6mm großes CMOS-Modell das 24,1 Megapixel auflöst (6.016 x 4.000 Pixel). Wie bei der K-5IIs wurde auf einen Tiefpassfilter verzichtet. Da sich Pentax allerdings bewusst ist, dass bei einigen Motiven unerwünschte Moire-Artefakte auftreten können, wird eine AA-Filter-Simulation angeboten. Dabei wird der Bildsensor in Schwingungen versetzt und das Bild leicht weich gezeichnet. Die ISO-Wahl der Pentax K-3 kann von ISO 100 bis ISO 51.200 in Drittelstufen vorgenommen werden, keine Digitalkamera mit APS-C-Sensor erlaubt aktuell (Stand Dezember 2013) höhere Sensorempfindlichkeiten.
Die Bildqualität
der Pentax K-3 fällt für eine Digitalkamera mit APS-C-Sensor sehr gut aus. Die Detailauflösung ist dank 24 Megapixel sehr hoch, das Bildrauschen hält sich trotz der höheren Auflösung dezent zurück. Es ist bis etwa ISO 800 nicht wahrzunehmen, erst ab ISO 1.600 wird eine leichte Körnung sichtbar. Selbst bei ISO 3.200 hat das Bildrauschen noch keine störenden Ausmaße angenommen, die Detailwiedergabe sinkt nur leicht. Ab ISO 6.400 greift der Rauschfilter deutlicher ein, mit Abstrichen können die Bilder aber noch verwendet werden. Bei ISO 12.800 nimmt die Bildqualität sichtbar ab, die Detailwiedergabe bricht ein. Bei weniger Licht ist die Bildqualität bis ISO 800 sehr gut und bis ISO 3.200 gut. Erst bei ISO 6.400 überlagert ein stärkeres Rauschen die Bilder. Noch höhere Sensorempfindlichkeiten sollten vermieden werden.Bei der Geschwindigkeit
schneidet die Pentax K-3 sehr überzeugend ab. Im Serienbildmodus kann die Spiegelreflexkamera in jedem Bildformat etwas mehr als acht Bilder pro Sekunde speichern. Bei JPEG-Bildern sind 68 Aufnahmen in Folge möglich, bei RAW-Bildern 24 Aufnahmen und bei der kombinierten Speicherung von JPEG+RAW-Bildern 23 Aufnahmen. Somit sind auch lange Bildserien mit hoher Geschwindigkeit kein Problem. Danach bricht die Anzahl der Bilder pro Sekunde - je nach Bildformat - auf 1,7 bis 2,7 Bilder pro Sekunde ein. Die Auslöseverzögerung der Spiegelreflexkamera ist mit 0,09 Sekunden akzeptabel, zum reinen Scharfstellen werden nur 0,24 Sekunden benötigt. Deutlich langsamer arbeitet die Pentax K-3 im Liveviewmodus: 0,29 Sekunden zum Auslösen und 0,64 Sekunden zum Scharfstellen sind - im Vergleich zu anderen Spiegelreflexmodellen - aber ein gutes Ergebnis. Wirklich kurz ist die Einschaltzeit mit 0,71 Sekunden, auf die erste Bildaufnahme muss nur 0,98 Sekunden gewartet werden.Bei der Farbwiedergabe
kann die Pentax nur wenig überzeugen. Der Rot-Kanal fällt vor allem bei den maximalen Abweichungen deutlich vom Soll-Wert ab, auch der Grün- und der Blau-Kanal sind allenfalls als ausreichend anzusehen. Die durchschnittlichen Abweichungen sind insgesamt etwas geringer. In der Praxis lassen sich immerhin noch keine kritischen Farbabweichungen erkennen.Pentax liefert die K-3 unter anderem zusammen mit dem Pentax SMC DA L 18-55mm F3,5-5,6 ED AL WR als Kit aus. Mit diesem Objektiv lässt sich eine kleinbildäquivalente Brennweite von 27 bis 83mm bei einer maximalen Blendenöffnung von F3,5 bis F5,6 abdecken. Das Kürzel „WR“ im Namen verrät, dass es sich um ein abgedichtetes Objektiv handelt. Die Verarbeitungsqualität ist für ein Kitzoom gut, ein eigener Fokusring ist vorhanden, dreht sich aber mit. Das Bajonett wurde leider nur aus Plastik gefertigt. Die Abbildungsleistung
des Pentax SMC DA L 18-55mm F3,5-5,6 ED AL WR sorgt für sehr gemischte Gefühle. In der Bildmitte ist die Auflösung bereits offen und auch bei allen Brennweiten hoch, feine Details werden problemlos wiedergegeben. Die Bildränder fallen allerdings deutlicher ab, zudem ist die Randabdunkelung stärker sichtbar. Wer auch am Bildrand Details scharf abbilden will, muss abblenden. Die Verzeichnung ist im Weitwinkelbereich stark tonnenförmig, mit diesem Problem haben aber fast alle Kitzooms zu kämpfen. Der Autofokus arbeitet zwar flott, gibt aber ein lautes und unschönes Motorgeräusch von sich.Einen optischen Bildstabilisator hat das Objektiv nicht zu bieten, dafür besitzen alle Pentax-DSLRs einen „Shake-Reduction“-Bildstabilisator
. Hierbei gleicht der beweglich gelagerte Sensor die Verwacklungen der Kamera aus. Somit können alle angesetzten Objektive stabilisiert werden. Im Test konnte der „Shake-Reduction“-Bildstabilisator rund drei Blendenstufen ausgleichen – ein guter Wert.Unser Fazit:
Pentax verbaut in der K-3 (Technik)
zahlreiche Neuentwicklungen und überholt damit in einigen Punkten sogar die Konkurrenz von Canon und Nikon. Der Bildsensor mit 24 Megapixel Auflösung sorgt für eine sehr gute Detailwiedergabe, zugleich fällt das Bildrauschen nur gering aus. Da Pentax auf den Tiefpassfilter verzichtet hat, wurde eine besondere AA-Filtersimulation eingebaut, mit der sich auftretende Moire-Artefakte verhindern lassen. Diese Funktionalität ermöglicht der bewegliche Bildsensor, der auch zur optischen Stabilisation verwendet wird. Daher lässt sich jedes Objektiv mit dem Bildstabilisator nutzen - dies ist ohne Frage ein nützliches Feature. Beim Kameragehäuse setzt Pentax auf 92 Dichtungen, was die DSLR unempfindlich gegen Staub und Spritzwasser macht. Die K-3 wirkt insgesamt sehr robust und hochwertig, der große Handgriff sorgt für ein komfortables wie auch sicheres Handling.Ebenfalls lobenswert sind die recht großen Tasten und Einstellräder, alle wichtigen Parameter können schnell erreicht werden. Daher ist es auch nicht tragisch, dass sich bei der Pentax K-3 (Hands-On-Video)
nur eine Taste richtig individualisieren lässt. Das Pentax dem Thema „Individualisierung“ ansonsten aber offen gegenüber steht, zeigen die drei Userprogramme und die zahlreichen Optionen im Menü. Das Display ist mit 1,04 Millionen Subpixel standesgemäß hoch aufgelöst, auf einen Klapp- und Schwenkmechanismus verzichtet Pentax jedoch weiterhin - von einem Touchscreen ganz zu schweigen. Natürlich deckt der optische Pentaprismasucher 100 Prozent des Bildfeldes ab und zeigt damit genau das Bild an, das aufgenommen wird. Auch seine 0,95-fache Vergrößerung ist überzeugend.
Der Autofokus überzeugt mit 25 Kreuzsensoren, so viele hat in der APS-C-Klasse bisher niemand zu bieten. Leider wurden die Sensoren aber alle in der Bildmitte platziert, weiter außen finden sich nur noch zwei Liniensensoren. Wer Motive außerhalb der Bildmitte aufnehmen möchte, muss deshalb deutlich häufiger auf das Verschwenken der Kamera nach dem Scharfstellen zurückgreifen.
Dass die Pentax K-3 (Geschwindigkeit)
unter anderem auch als Sportkamera geeignet ist, zeigen der mit 0,24 Sekunden schnelle Autofokus, die sehr hohe Serienbildgeschwindigkeit mit bis zu 8,2 Bildern pro Sekunde und die kürzeste Verschlusszeit von 1/8.000 Sekunde.Bei der Videoaufnahme fällt die Bildqualität gut aus, das sich ein Mikrofon und ein Kopfhörer anschließen lassen ist lobenswert. Einfach unverständlich ist dagegen, dass eine kontinuierliche Schärfenachführung im Videomodus nicht möglich ist. Das ansonsten sehr gute Ausstattungspaket rundet Pentax mit zwei Speicherkartenslots ab, die unter anderem das direkte Bilderbackup in der Kamera erlauben.
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