Mit der Lumix DC-G110 (Datenblatt) hat Panasonic
Die G110 verfolgt diesbezüglich ein anderes Konzept. Neben den kompakten Abmessungen steht bei der Kamera auch noch die Einfachheit des Bedienkonzepts im Fokus. Letzteres soll unter anderem diejenigen ansprechen, die bisher mit einem Smartphone oder einer Kompaktkamera fotografiert haben. Zurück zum Gehäuse und dem Gewicht: Die Panasonic Lumix DC-G110 (Produktbilder)
Dafür müssen Kamerabesitzer effektiv auf recht wenig verzichten. Unter anderem auf die bereits genannte große Anzahl an Bedienelementen sowie auf Abdichtungen. Staub und Wasser sollte man von der G110 daher besser fernhalten. Als Gehäusematerial nutzt Panasonic Kunststoff. Diese Wahl finden wir angesichts des Ziels, eine besonders leichte Kamera zu bauen, stimmig. Die Verarbeitung bewegt sich auf Höhe eines Einsteigermodells: also einfach, aber doch ordentlich.
Beim Griff kommt eine gut in der Hand liegende Konstruktion mit rutschhemmender Gummierung zum Einsatz, über der Daumenablage auf der Rückseite wurde ebenfalls eine Gummierung angebracht. Die DSLM lässt sich dadurch recht komfortabel und sicher festhalten. Der kleine Finger findet am Griff natürlich keinen Halt, dieser fällt dafür zu kurz aus. Bei einem kleinen Gehäuse ist das jedoch nicht anders möglich. Insgesamt finden wir das Handling angenehm, bei kleineren bis mittelgroßen Objektiven sehen wir kein Problem.
Bedient wird die Panasonic Lumix DC-G110 (Technik)
Schnell zu verändern sind bei der DSLM unter anderem die Sensorempfindlichkeit, die AF-Messfeld-Optionen, der Auslösemodus und der Weißabgleich. Weitere häufiger benutzte Optionen finden sich zudem im Quickmenü. Dieses lässt sich bei Bedarf an die eigenen Wünsche anpassen. Gleiches gilt für das „Mein Menü“. Hierin können Nutzer wichtige Parameter abspeichern. Im Alltag sorgen beide Menüs für einen deutlich höheren Bedienkomfort. Videos lassen komfortabel per großer Rec-Taste starten und stoppen.
Der Umfang der Aufnahmeprogramme fällt bei den meisten Kameras von Panasonic sehr ähnlich aus, die Lumix DC-G110 (Bildqualität)
Vier Aufnahmeoptionen der Kamera lassen sich nicht über das Programmwählrad erreichen, sondern nur über das Hauptmenü bzw. die Auslöse-Optionen. Dabei handelt es sich um die Intervallaufnahme, die Stop-Motion-Aufnahme, die 4K-Fotoaufnahme und die Post Focus Funktion. Erster beiden speichern Fotos in unterschiedlichen Abständen zur beschleunigten Darstellung eines „Vorgangs“, bei der 4K-Fotoaufnahme und der Post-Focus-Funktion handelt es sich eigentlich um Videofunktionen. Statt eines Videostreams speichert die Kamera hier jedoch Einzelbilder ab. Durch die 30 Bilder pro Sekunde in 4K-Auflösung lassen sich bewegte Motive besser einfangen, die Post-Focus-Funktion erlaubt das Speichern von Bildern mit unterschiedlicher Schärfentiefe. Während erstere beiden Aufnahmeprogramme jedoch auch den Einsatz des mechanischen Verschlusses erlauben und RAW-Dateien unterstützen, muss in letzteren Fällen mit JPEG-Dateien und dem elektronischen Verschluss vorliebgenommen werden.
Das Autofokussystem nutzt die Kontrastmessung und die DFD-Technologie (Depth from Defocus). Diese Kombination verwendet Panasonic bei allen seinen DSLMs der letzten Jahre. Bekannt ist auch die Ausstattung mit 49 Messfeldern und diversen Messfeld-Optionen. So können sich Kamerabesitzer für die automatische Messfeldwahl, völlig frei zusammenstellbare AF-Feldmuster, ein in acht Größen wählbares Einzelfeld und einen Punkt-AF entscheiden. Des Weiteren unterstützt die DSLM die Augen- und Gesichtserkennung. Diese ist natürlich bei Aufnahmen von Personen besonders relevant. Unser Test des Autofokussystems zeigt, was schon die Tests älterer Kameramodelle zum Vorschein gebracht haben. Bei statischen Motiven fokussiert die Panasonic Lumix DC-G110 (Geschwindigkeit)
Beim Schlitzverschluss hat sich Panasonic für das Modell entschieden, das bereits bei den Kameras aus der GM- bzw. GX-Serie verwendet wird. Das bedeutet: Die kürzeste Belichtungszeit mit mechanischem Verschluss liegt bei lediglich 1/500 Sekunde, der Blitz funktioniert zudem nur bis zu 1/50 Sekunde. Dadurch sind Fotografen recht deutlich eingeschränkt. Als Ergänzung zum mechanischen Verschluss steht allerdings auch ein elektronischer Verschluss zur Verfügung. Bei diesem sollte zwar – wie bei den meisten elektronischen Verschlüssen – der Einsatz bei Kunstlicht und bewegten Motiven gut überlegt sein, bei vielen Motiven ergeben sich jedoch keine Probleme. Außerdem arbeitet der elektronische Verschluss völlig lautlos und verschleißt nicht.
Hochauflösende Sucher waren bei den Kameras von Panasonic bislang den höherklassigen Modellen vorbehalten. Mit der Panasonic Lumix DC-G110 (Technik)
Das Display der spiegellosen Systemkamera misst 3,0 Zoll in der Diagonalen, die Auflösung liegt bei 1,8 Millionen Subpixel. Dadurch erhält man eine sehr scharfe Ansicht. Große Einblickwinkel erlauben das seitliche Betrachten, die dreh- und schwenkbare Aufhängung des LCDs macht die Bildkontrolle aus fast jedem Winkel möglich. Auch die Person vor der Kamera kann sich sehen, das ist für Selbstporträts oder Vlogs wichtig. Eingaben lassen sich – wie von allen neueren Panasonic-DSLMs gewohnt – per Touch vornehmen. Das Touchscreen reagiert präzise und funktioniert in allen Menüs. So wünschen wir uns das!
Videos sind bei den Kameramodellen der letzten Jahre immer wichtiger geworden, bei der Panasonic Lumix DC-G110 (Beispielaufnahmen)
Mit der Zeitlupen-Option, auf dem Programmwählrad unter „S&Q“ zu finden, lassen sich Aufnahmen zudem mit 100 oder 120 Vollbildern pro Sekunde festhalten. In diesem Fall erfolgt die Ausgabe mit vierfacher Zeitlupe. Des Weiteren sind im „S&Q“-Modus speziellen Modus auch Videos mit Zeitraffereffekt möglich. Die maximale Aufnahmelänge der G110 liegt in 4K-Auflösung sowie bei Zeitlupenaufnahmen bei zehn Minuten, bei normalen Full-HD-Videos sind es 20 Minuten. Das ist nicht gerade besonders lang, das kompakte Gehäuse würde sich bei längeren Aufnahmen allerdings deutlich erhitzen. Die Bildqualität der Aufnahmen fällt in 4K-Auflösung exzellent und in Full-HD-Auflösung sehr gut aus. Bei Zeitlupenaufnahmen sind allerdings Abstriche hinzunehmen. Das gilt auch für den Autofokus und die Bildstabilisierung. Der Autofokus arbeitet zwar grundsätzlich schnell, das Motiv wird aber immer Mal wieder aus dem Fokus verloren. Das machen andere Kameras besser. Die Bildstabilisierung gleicht starke Verwacklungen sichtbar aus, feine Wackler lassen sich jedoch erkennen.
Belichten und Fokussieren können Besitzer der G110 bei Videos automatisch oder manuell, der Bildstil ist inklusive V-Log L ebenfalls konfigurierbar. Ein besonderes Augenmerk hat Panasonic bei der Lumix DC-G110 auf den Ton gelegt. Es wurde kein herkömmliches Stereomikrofon verbaut, stattdessen kommen drei Mikrofone und die OZO Audio-Technik von Nokia zum Einsatz. Die Daten der Mikrofone lassen sich mit unterschiedlichen Soundprofilen „berechnen“. Neben „Surround“ und „Front“ werden auch „Tracking“ und „Back“ angeboten. Zudem gibt es eine „Auto“-Option. Im Test überzeugten uns die Tonaufnahmen mit einem deutlichen Klang, das Ergebnis fällt für eingebaute Mikrofone zweifellos überdurchschnittlich aus. Gegenüber einem guten externen Mikrofon ist die Lösung aber trotzdem deutlich unterlegen. Darauf müssen Besitzer der G110 allerdings auch gar nicht verzichten, über den 3,5mm Klinkenanschluss erfolgt das Einspeisen des Tons in die Kamera. Die Montage kann per Zubehörschuh erfolgen.
Thomas
Kniess
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