Kompakt und leicht und zudem von schlichter Eleganz. So beschreibt Olympus die PEN E-PL10 (Produktbilder)
Das 380g schwere und 11,7 x 6,8 x 3,9cm messende Gehäuse wird nahezu vollständig aus Kunststoff gefertigt, dies ist für ein Modell der Einsteigerklasse jedoch normal. Den Großteil der Vorderseite und auch einen Teil der Rückseite hat Olympus mit einer Gummierung in Lederoptik überzogen. Diese verstärkt nicht nur den Retro-Eindruck, sie sorgt auch für ein angenehmeres und sichereres Handling. Zu letzterem trägt auch der kleine Griff auf der Vorderseite bei. Auf der Rückseite hat sich Olympus leider für eine Daumenablage aus Kunststoff entschieden, diese lässt Komfort und Rutschsicherheit etwas vermissen.
Tasten besitzt die Olympus PEN E-PL10 (Technik)
Direktwahltasten stehen unter anderem für das AF-Messfeld und den Auslösemodus (Einzelbild, Serienbild, ….) zur Verfügung, leider können Kamerabesitzer nur zwei Tasten frei belegen. Bei der Fn-Taste stehen acht Optionen (unter anderem „MF“, „Vergrößern“ und „Fokus Peaking“) zur Wahl, bei der „Rec“-Taste sind es neun Optionen. Da wir die Video-Taste als wichtig erachten, würden wir deren Funktion jedoch nicht verändern. Wer mehr Parameter beeinflussen möchte, findet sie im Quick-Menü. Dieses lässt sich über die OK-Taste aufrufen und kann Direktwahltasten recht gut ersetzen. Insgesamt gilt allerdings trotzdem: Die Olympus PEN E-PL10 (Datenblatt)
Zum Angebot an Fotomodi gehören neben einer Vollautomatik die PSAM-Programme und Art-Filter. Weitere spezielle Aufnahmemodi werden über die „SCN“- und „AP“-Positionen des Programmwählrades aufgerufen. Die Szenenprogramme sind für die Aufnahme von Personen, Landschaften oder auch Sportszenen gedacht, insgesamt gibt es 25 Stück. Als erweiterten Fotomodus bezeichnet Olympus den „AP“-Modus. Hier wurden eine Reihe spezieller Aufnahme-Optionen vereint. Dazu gehören unter anderem die AE-Belichtungsreihe, die Live Composite- oder die HDR-Aufnahme.
Für Anfänger bietet sich dieses Menü zweifellos an, hier sind alle Features der Kamera übersichtlich aufgereiht und schnell zu finden. Die weitere Umsetzung kann uns allerdings nur bedingt überzeugen. Bei den meisten der im „AP“-Modus vorzufindenden Aufnahme-Optionen lassen sich leider nur vergleichsweise wenige Parameter anpassen. Für die Blende oder die Belichtung können sich Fotografen – als Beispiel – teilweise nicht entscheiden. Für erfahrende Nutzer stellt das ein „No-Go“ dar, schließlich ist gerade die Wahl der Blende ein besonders wichtiges Stilmittel. Bei höherklassigen Kameras hat Olympus dies anders und besser gelöst. Wer keine Einstellungen selbst treffen möchte, wird mit der langen Liste an Features dagegen sicherlich zufrieden sein.
Das Autofokussystem der Olympus PEN E-PL10 (Geschwindigkeit)
Beim Verschlussmechanismus kann man sich zwischen mechanisch und elektronisch entscheiden. Ersterer Verschlusstyp arbeitet zwischen 60 Sekunden und 1/4.000 Sekunde, mit letzterem ist bis zu 1/16.000 Sekunde wählbar. Der elektronische Verschluss arbeitet völlig lautlos und kann nicht verschleißen, in bestimmten Aufnahmesituationen können jedoch Probleme auftreten. Bei Kunstlicht zeigen sich beispielsweise Artefakte, bewegte Motive können zudem verzerrt dargestellt werden. Dies gilt es zu beachten.
Zur Bildkontrolle steht – wie bei Kameras der Einsteigerklasse üblich – nur ein Display zur Verfügung. Dabei handelt es sich um ein klassisches LCD mit einer Diagonalen von 3,0 Zoll und einer Auflösung von 1,04 Millionen Subpixel. Dieses erlaubt eine gute Bildkontrolle und neigt auch bei der seitlichen Betrachtung nicht zu Farbverfälschungen. Bei der Konstruktion hat sich Olympus für eine nach oben und unten schwenkbare Lagerung entschieden. Nach oben lässt sich das LCD um rund 80 Grad schwenken, nach unten sind es 180 Grad. Das erlaubt die Bildkontrolle nicht nur wenn man hinter der Kamera steht, sondern auch davor. Bei Selbstporträts oder Vlogs bleibt der Foto- bzw. Videograf also immer im Bilde. Natürlich besitzt das Display auch eine Touchoberfläche, darüber ist das Setzen des Fokuspunktes möglich. In den Menüs funktioniert das Touchscreen mit Ausnahme des Info-Menüs dagegen nicht. Hier würden wir uns eine fortschrittlichere Lösung wünschen.
Die Videofunktion steht bei der Olympus PEN E-PL10 (Beispielaufnahmen)
Bei der Wahl der Auflösung und der Bildrate hat sich Olympus für eine etwas „aufwendige“ Lösung entschieden. Zunächst muss man im Videomodus stets die Auflösung auswählen, danach kann man im Quick- und Hauptmenü die genaue Bildrate festlegen. Für Einsteiger mag das hilfreich rein, fortgeschrittenere Nutzer müssen jedoch mehr Schritte als notwendig ausführen. Daher sind wir hier zwiegespalten. Zu den weiteren Video-Optionen der DSLM gehören das Pegeln des Tons in 21 Stufen, die Wahl des Fokusmodus und die Konfiguration des Bildstabilisators. Auch den Bildstil kann man einstellen. Nicht ganz so gut gefällt uns, dass bei allen Auflösungen ein Crop akzeptiert werden muss. Die Qualität der Videos stufen wir als gut bis sehr gut ein, der Autofokus und die Bildstabilisierung arbeiten akzeptabel. Die Tonqualität könnte noch etwas klarer ausfallen.
Thomas
Kniess
Kommentare
Was ist jetzt, bitte neu …
Was ist jetzt, bitte neu an der E-PL10? Die E-PL9 ist zweifellos immer noch eine gute Kamera; aber die bloße Umbenennung zu "E-PL10" liefert hier doch ganz offensichtlich nur den Vorwand, eine längst bekannte Kamera erneut ins Gespräch zu bringen.