Eine sehr gute Leistung hat die spiegellose Systemkamera in unserem Praxistestbericht
abgeliefert, wie aber schlägt sie sich im Labor. Dies lesen Sie hier.Unsere Laborergebnisse:
Der Bildsensor der Olympus PEN E-P5 (Datenblatt)
stammt von der Olympus OM-D E-M5 (zum dkamera.de-Testbericht), damit sind alle Voraussetzungen für eine gute Bildqualität gegeben. Der 17,3 x 13,0mm große Live-MOS-Sensor der spiegellosen Systemkamera löst 15,9 Megapixel auf (4.608 x 3.456 Pixel) und bietet eine Sensorempfindlichkeit von ISO 200 bis ISO 25.600 in ganzen oder Drittelstufen. Die erstmals bei der Olympus PEN E-P5 eingeführte ISO-Low-Einstellung erlaubt zudem äquivalente ISO 100. Zusätzlich zu den JPEG-Bildern können RAW-Bilder (und ebenfalls natürlich JPEG+RAW-Aufnahmen) gespeichert werden.
Da die Olympus OM-D- E-M5 bei den Bildqualitätsausschnitten etwas dunkler belichtet, wirken die Ausschnitte der Olympus PEN E-P5 sogar einen Tick besser. Bis ISO 800 fällt nahezu kein Bildrauschen auf, die Detailwiedergabe und die Bildqualität
sind erstklassig. Erst ab ISO 1.600 beginnt die Detailwiedergabe etwas zu sinken. Während auch ISO 3.200 mit kleineren Abstrichen noch verwendet werden können, werden bei ISO 6.400 Details dann nur noch schlecht wiedergegeben. Bei noch höheren ISO-Werten überlagert ein stärkeres Bildrauschen die Texturen. Bei weniger Licht können die Bilder bis ISO 800 überzeugen, bei ISO 1.600 werden Details deutlich schlechter aufgelöst. Mehr als ISO 3.200 sollten bei höheren Ansprüchen an die Bildqualität nach Möglichkeit besser nicht eingestellt werden.Wirklich hervorragend schneidet die Olympus PEN E-P5 bei der Geschwindigkeit
ab, das Wort „warten“ kann bei dieser spiegellosen Systemkamera getrost vergessen werden. Die Serienbildaufnahme erlaubt bei allen Bildformaten sehr schnelle 9,8 Bilder pro Sekunde. Während diese hohe Bildrate bei JPEG-Bildern für 17 und bei RAW-Bildern für 15 Aufnahmen in Folge aufrechterhalten wird, sind ebenso überdurchschnittliche 13 Bilder bei JPEG+RAW-Aufnahmen in Serie möglich. Die Auslöseverzögerung ist mit 0,05 Sekunden kurz, die reine Fokussierungszeit ohne Auslöseverzögerung mit 0,13 Sekunden sogar exzellent. Auch die Einschaltzeit der Kamera bis zur vollständigen Displayanzeige ist mit 1,67 Sekunden flott, die erste Bildaufnahme nach dem Einschalten ist bereits nach extrem schnellen 0,78 Sekunden möglich. Die Arbeitsgeschwindigkeit der Olympus PEN E-P5 sticht damit äußerst positiv aus der Masse hervor.Die Farbwiedergabe
der Olympus PEN E-P5 ist akzeptabel. Alle Kanäle bewegen sich bei den Abweichungen auf einem ähnlichen, durchschnittlichen Level, das weder Kritik noch Lob aufkommen lässt. In der Praxis gibt es auch bei der Fotografie von farbkritischen Motiven keine Probleme zu erwarten.Die Bildstabilisierung wird bei der Olympus PEN E-P5 kameraintern über einen optischen 5-Achsen-Bildstabilisator
realisiert. Dieser gleicht die Bewegungen der Kamera bzw. Freihand-Verwacklungen mit Gegenbewegungen des Bildsensors aus. Im Test erreichte er ein solides Ergebnis, bei 84mm KB-Brennweite waren verwacklungsfreie Bilder aus der Hand mit etwa 1/10 Sekunde möglich. Während er aktiv ist, fällt er - vor allem im Fotomodus - mit einem etwas lauteren Betriebsgeräusch auf.Das Objektiv M.Zuiko Digital 14-42mm F3,5-5,6 II R erreichte im Test eine für Kitobjektive typische Abbildungsleistung
. Die Bildmitte des 3-fach-Zooms mit einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 28 bis 84mm ist bereits bei Offenblende scharf. Die Ecken fallen sichtbar ab, sind aber noch nicht problematisch. Richtung Teleende wird die Abbildungsleistung über das Bildfeld konstanter, die Schärfe nimmt am Rand stärker zu. Die Verzeichnung und die Randabdunkelung halten sich in akzeptablen Grenzen. Chromatische Aberrationen sind sichtbar, aber kein wirkliches Problem. Die Verarbeitung des Objektivs fällt gut aus, es besitzt einen eigenen Fokusring und wird zum Transport manuell in eine spezielle platzsparende Position eingefahren.
Ein besonderes "Objektiv" ist das Body Cap Lens 15mm F8. Wie der Name bereits verrät, kann dieses auch als Kameradeckel verwendet werden. Hohe Erwartungen dürfen deshalb natürlich nicht gestellt werden. Es deckt an der Olympus PEN E-P5 eine kleinbildäquivalente Brennweite von 30mm ab, die Blende liegt fest bei F8. Ein Fokusmotor ist nicht vorhanden, per Schalter kann zwischen 30cm und der Unendlichstellung gewählt werden. Die Abbildungsleistung fällt gemäß den winzigen Abmessungen entsprechend aus: Die Bildmitte ist scharf, die Bildecken sind hingegen sehr „weich“. Zudem ist eine stärkere Randabdunkelung sichtbar. Als kreative Linse ist das Body Cap Lens 15mm F8 gut geeignet, für die ernsthafte Fotografie jedoch nicht zu empfehlen. Für diesen Zweck würde sie aber wohl selbst der kühnste Fotograf nicht vorsehen. Sehen Sie an dieser Stelle unsere Beispielaufnahmen in voller Bildauflösung auch von dem Body Cap Lens 15mm F8
an.Unser Fazit:
Mit der Olympus PEN E-P5 (Hands-On-Video)
bringt Olympus auch die PEN-P-Serie wieder auf den aktuellen Stand und spart dabei nicht mit Features. Sehr solide und hochwertig verarbeitet fällt das im Retrodesign gehaltene Kameragehäuse aus, qualitativ könnte es kaum besser abschneiden. In der Hand liegt die Olympus PEN E-P5 akzeptabel, Gummierungen verhindern ein Abrutschen vom Gehäuse. Der Bildsensor im MFT-Format liefert eine bis ISO 3.200 gut nutzbare Bildqualität mit einer guten bis sehr guten Detailwiedergabe. Wirklich exzellent schneidet die spiegellose Systemkamera bei der Geschwindigkeit ab. 9,8 Bilder pro Sekunde für 17 Aufnahmen in Folge sind, wie die Fokussierungszeit von 0,13 Sekunden und die Zeit bis zur ersten Bildaufnahme nach dem Einschalten mit 0,78 Sekunden, hervorragende Werte. Bei der Bedienung sorgen zwei Einstellräder, ein Wählschalter und mehrere frei konfigurierbare Tasten für Freude. Ebenso erstklassig schneidet das Display ab, das mit 1,04 Millionen Subpixel hoch auflöst, nach oben und unten geklappt werden kann und einen Touch-AF sowie Touch-Fokus bietet. Einen Sucher besitzt die Olympus PEN E-P5 (Technik) nicht, per Schnittstelle kann dieser - wie weiteres Zubehör - allerdings nachgerüstet werden. Der optische Bildstabilisator verringert Verwacklungen effektiv, allerdings ist er bei Videoaufnahmen teilweise deutlich auf der Tonspur wahrzunehmen.Positiv erwähnt werden muss natürlich die sehr kurze Verschlusszeit von 1/8.000 Sekunde, auch das der ISO-Bereich nun eine ISO-100-Einstellungen bietet, werten wir als Pluspunkt. Das Kitobjektiv M.Zuiko Digital 14-42mm F3,5-5,6 II R bildet bis auf die „typischen Kit-Schwächen“ ordentlich ab, ist kompakt und gut verarbeitet. Der Autofokus arbeitet leise und schnell. Die Videoaufnahme ist in einer sehr guten Bildqualität und mit manueller Belichtung möglich, ein externes Mikrofon kann zudem angeschlossen werden. Mit dem integrierten WLAN-Modul bewegt sich die Digitalkamera außerdem auch kommunikativ auf der Höhe der Zeit.
Da die Olympus PEN E-P5 (Praxis)
dem Spitzenmodell Olympus OM-D E-M5 (zum dkamera.de-Testbericht) bis auf den elektronischen Sucher in fast nichts nachsteht, bzw. dieses teilweise sogar übertreffen kann, hat Olympus damit nun in seinem aktuellen Portfolio zwei Spitzenmodelle zu bieten. Für welches man sich persönlich entscheidet, wird somit beispielsweise vom Design des Kameragehäuses oder dem Wunsch nach einem elektronischen Sucher abhängen. Beide Modelle sind jedoch ohne Frage empfehlenswert.Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
Durch Anklicken erscheinen alle dkamera Urteile zur Olympus PEN E-P5 in großer Druckansicht.
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