Als Bildwandler setzt Nikon bei der Z 50 (Datenblatt)
auf einen alten Bekannten. Das 20,7 Megapixel auflösende APS-C-Modell (von Nikon DX genannt) kommt in ähnlicher Ausführung unter anderem bei der Nikon D500 (Testbericht) und der Nikon D7500 (Testbericht) zum Einsatz. Der 23,7 x 15,7mm große Chip wurde jedoch um spezielle Phasen-AF-Felder zur schnellen Fokussierung ergänzt. Er unterstützt Sensorempfindlichkeiten von ISO 100 bis ISO 204.800. Oberhalb von ISO 51.200 stellen Fotgrafen den ISO-Wert wegen der ISO-Erweiterung allerdings nicht mehr direkt ein, sondern die entsprechende H-Stufe (H1 oder H2). Bei den Dateien kann man zwischen JPEG- und RAW wählen, Letztere lassen sich mit 14bit oder 12bit abspeichern.Die Bildqualität der Nikon Z 50
bewegt sich auf einem sehr guten Level, nur mit den besonders hochauflösenden Sensoren kann die DSLM nicht mithalten. Vom ISO-Basis-Wert bis hinauf zu ISO 800 ist kein und selbst bei ISO 1.600 und ISO 3.200 lediglich ein sehr feines Rauschen zu sehen. Diese Aufnahmen lassen sich also ohne Abstriche verwenden.
Bei ISO 6.400 fällt das Bildrauschen schon etwas stärker auf, die Rauschreduzierung muss erstmals etwas stärker eingreifen. Das kostet ein paar Details. Grundsätzlich sind die Bilder aber noch nutzbar. Wer ISO 12.800 einstellt, muss mit einer deutlich schlechteren Detailwiedergabe leben. Nicht mehr einstellen würden wir jedoch erst ISO 25.600, das Bildrauschen ist bei dieser ISO-Stufe sehr hoch. Völlig unbrauchbar sind ISO 51.200 und die H-Erweiterungen.
Schlechtere Lichtverhältnisse erlauben weiterhin gute Fotos, solange man sich nicht für allzu hohe ISO-Stufen entscheidet. Details löst die Kamera bis ISO 1.600 sehr gut auf, erste Abstriche sind bei ISO 3.200 hinzunehmen. Das Qualitätsniveau sehen wir aber immer noch auf einem guten Level. Bei ISO 6.400 fällt die Detailwiedergabe dann ein gutes Stück schlechter aus, die Aufnahmen sind nur noch für kleinere Ausgabegrößen brauchbar. Bei ISO 12.800 werden feine Details kaum mehr wiedergegeben, ab ISO 25.600 erhält man mehr Rauschen als Details.
Als nächstes gehen wir auf die Arbeitsgeschwindigkeit
der Nikon Z 50 ein. Serienaufnahmen schafft die Kamera mit einer Bildrate von rund elf Fotos pro Sekunde. Diese Geschwindigkeit erreicht sie unter anderem im JPEG-Format. Hier haben wir im Labor 11,2 Bilder pro Sekunde für 87 Fotos in Folge gemessen. Danach hält die DSLM noch 3,3 Bilder pro Sekunde fest. Wer sich für RAW-Bilder entscheidet, muss zwischen Aufnahmen mit 14bit oder 12bit wählen. Bei 14bit-Dateien sinkt die Serienbildrate auf neun Fotos pro Sekunde ab, in den Pufferspeicher passen 32 Bilder. Ist dieser gefüllt, nimmt die Z 50 noch 3,0 Fotos pro Sekunde auf. Bei JPEG+RAW haben wir 9,2 Bilder pro Sekunde für 29 Fotos gemessen. Anschließend werden 2,0 Bilder pro Sekunde erreicht. Wer bei RAW-Aufnahmen eine höhere Bildrate benötigt, wechselt zu 12bit-Dateien. Davon lassen sich 11,5 pro Sekunde speichern. Der Puffer reicht bei RAW für 38 Aufnahmen in Folge und bei JPEG+RAW für 34 Aufnahmen in Serie. Danach bricht die Geschwindigkeit auf 3,4 (RAW) bzw. 2,0 (JPEG+RAW) Bilder pro Sekunde ein.
Das Autofokussystem der Nikon Z 50 benötigt zum Scharfstellen 0,25 Sekunden. Das ist ein guter, wenn auch nicht sehr guter Wert. Die Auslöseverzögerung fällt vergleichsweise lang aus, hier haben wir 0,07 Sekunden gemessen. Vom Drücken des Auslösers bis zum fertigen Bild vergeht somit etwa eine Drittelsekunde. Die Einschaltzeit der spiegellosen Systemkamera bewegt sich mit 1,32 Sekunden auf einem guten Niveau, vom Einschalten bis zur ersten Aufnahme haben wir gute 1,30 Sekunden gemessen. Insgesamt betrachtet schneidet die DSLM damit sehr gut ab.
Unser Fazit:
Die Nikon Z 50 (Praxis)
Auch bei Videos überzeugt uns die Kamera. Die Bildqualität fällt in 4K exzellent und in Full-HD sehr gut aus, Cropeffekte muss man egal bei welcher Auflösung und Bildrate nicht hinnehmen. Des Weiteren stehen ein Mikrofoneingang und ein zügiger Video-AF zur Verfügung. Das Video-Paket sollte daher neun von zehn Fotografen sehr zufriedenstellen.
Des Weiteren hat die Nikon Z 50 (Technik)
viele (halb-)automatische wie manuelle Fotoprogramme, jede Menge weitere Optionen und ein schwenkbares Display sowie einen soliden Sucher zu bieten. Das „Mein Menü“ und das Quickmenü erlauben das Konfigurieren durch den Nutzer, anpassbar sind bei der DSLM außerdem die Funktionen mancher Tasten. Die Fn1- und Fn2-Taste auf der Vorderseite sind jedoch nur schlecht zu erreichen.
Nicht ganz zu Ende gedacht wurden aus unserer Sicht die Touchtasten auf bzw. neben dem Display. Wer Handschuhe ohne spezielle Flächen für Touchscreens trägt oder sich – aus welchen Gründen auch immer – mit Touchoberflächen nicht anfreunden kann, wird den Zwang zum Einsatz von Touchtasten nicht gutheißen. Das Vergrößern des Bildausschnitts auf 100 Prozent ist im Wiedergabemodus dank der OK-Taste immerhin ohne Touchscreen möglich. Dieses Vorgehen löst das „Problem“ aber nur teilweise. Aus unserer Sicht wäre es jedenfalls sinnvoll, die genannten Funktionen über andere Tasten verfügbar zu machen.
Die volle Punktzahl erhält die Nikon Z 50 (Produktbilder)
beim sehr gut in der Hand liegenden Gehäuse. Es besteht größtenteils aus einer robusten Magnesiumlegierung, Dichtungen gibt es auch. Das kommt einem allerdings nur bei den aktuellen Vollformat-Objektiven entgegen, die DX-Objektive mit Z-Bajonett sind nicht abgedichtet. Apropos Vollformat-Objektive: Davon gibt es mit Z-Bajonett mittlerweile einige, leider fehlt den meisten ein optischer Bildstabilisator. Das ist bei der Nikon Z 6 und Z 7 wegen deren kameraeigener Stabilisierung nicht tragisch. Bei der Z 50 hat Nikon dagegen auf einen beweglichen Sensor verzichtet, die Option zur Bildstabilisierung fällt damit leider weg.Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
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