Nikon Coolpix P1100 Praxisbericht

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Praxisbericht zur Nikon Coolpix P1100

Die Nikon Coolpix P1100 folgt auf die Nikon Coolpix P1000 (Testbericht) und ist eine ganz besondere Digitalkamera. Sie fällt mit Abmessungen von 14,6 x 11,9 x 18,1cm und einem Gewicht von rund 1,4kg größer und schwerer als viele Systemkameras mit einem Standardzoom aus. Selbst größere DSLMs nehmen in Kombination mit einem Superzoom nicht mehr Platz in der Fototasche ein und wiegen praktisch genauso so viel. Die Nikon Z6III bringt zusammen mit dem Nikkor Z 28-400mm F4-8 beispielsweise nur knapp 1,3kg auf die Waage.

Groß, größer, Nikon Coolpix P1100: Die Bridgekamera stellt alle anderen Modelle in den Schatten:

Der Grund für die riesigen Abmessungen und das hohe Gewicht ist beim Blick auf die technischen Daten der Nikon Coolpix P1100 (Produktbilder) natürlich schnell gefunden: Das Zoomobjektiv deckt einen unfassbar großen Brennweitenbereich von 24 bis 3.000mm ab. Keine Fotokamera am Markt hat einen ähnlich großen Zoombereich (125-fach) zu bieten, nur vielfach teurere TV-Kameras halten diesbezüglich mit. Die Technik hat Nikon in einem Kunststoffgehäuse ohne Abdichtungen untergebracht. Das ist angesichts des Einsatzspektrums nicht optimal. Die Coolpix P1100 ist schließlich eine Kamera für „draußen“ und für Einsätze in Wald und Flur.

Das Gehäuse der Kamera besteht aus Kunststoff, Abdichtungen gibt es keine:

Die Entscheidung für Kunststoff statt Metall spart Gewicht, sorgt aber bei weitem für keinen so hochwertigen Eindruck, wie man ihn bei den meisten Systemkameras erhält. In der Hand liegt die Nikon Coolpix P1100 dank eines großen und gummierten Handgriffs ansprechend, die Daumenablage auf der Rückseite bietet dem Finger ausreichend Platz. Ein gutes Handling ist bei der Bridgekamera auch bitter nötig, ein schlechtes Handling würde sich wegen des hohen Gewichts der Kamera sehr negativ auswirken.

Zu den seitlichen Bedienelementen gehören u. a. ein Einstellring und die Zoomrückstelltaste:

Das „Monsterzoom“ der Kamera macht bei der Coolpix P1100 noch weitere Anpassungen notwendig. Zoomen kann man daher nicht nur über den Zoomhebel am Auslöser, sondern zusätzlich auch per seitlicher Zoomwippe. Letztere stufen wir für die Wahl der Brennweite meistens als besser geeignet ein, zu erreichen ist sie beim zweihändigen Festhalten der Kamera optimal. Der Einstellring am Objektiv der Bridgekamera erlaubt die Wahl der Belichtungskorrektur, der Sensorempfindlichkeit und des Weißabgleichs. Zoomen lässt sich damit leider nicht.

Daneben verfügt die Coolpix P1100 an der rechten Seite noch über die sogenannte Zoomrückstelltaste. Wird diese betätigt, verkürzt die Kamera die Brennweite und ermöglicht einen besseren Überblick über die Gesamtsituation. Diese Funktion stellte sich im Praxistest bei längeren Brennweiten als sehr nützlich heraus.

Bei der "Zoomrückstellung" lässt sich zwischen drei Optionen wählen:

Zur Wahl stehen dabei die Optionen „Schnelle Rückstellung lang“, „Schnelle Rückstellung mittel“ und „Schnelle Rückstellung kurz“. Bei der Option „lang“ wird die Brennweite beispielsweise von 3.000mm auf 467mm verkürzt, bei „mittel“ auf 700mm und bei „kurz“ auf 1.400mm.

Auf der Rück- und der Oberseite hat Nikon viele Tasten, Schalter und Einstellräder platziert:

Zu den weiteren Bedienelementen gehören natürlich ein klassisches Programmwählrad, mehrere Tasten für wichtige Optionen und auch ein kombiniertes Einstellrad sowie Steuerkreuz. Darüber hinaus gibt es einen Schalter für den Fokusmodus (MF oder AF) und eine Fn-Taste. Letztere ermöglicht die Wahl zwischen neun Optionen (Bildqualität, Bildgröße, Picture Control, Weißabgleich, Belichtungsmessung, Serienaufnahme, ISO-Empfindlichkeit, Messfeldvorwahl, Bildstabilisator). Von den weiteren Bedienelementen können Kamerabesitzer leider nur noch die Funktion des Einstellrings am Objektiv anpassen. Bei den anderen Tasten sind die Funktionen fest vorgegeben.

Die Funktion des Einstellrings lässt sich genauso vorgeben ...

... wie die Funktion der Fn-Taste:

Dass es sich bei der Nikon Coolpix P1100 um das Nachfolgemodell der Coolpix P1000 handelt, erkennt man nicht nur am Gehäuse, sondern auch am Menü. Das ist im klassischen Design der Kompaktkameras von Nikon gehalten und verfügt über vier Einstellungsmenüs.

Das Hauptmenü ist klassisch aufgebaut:

Diese nennen sich „Aufnahme“, „Filmsequenz“, „Netzwerkmenü“ sowie „System“ und ermöglichen das Verändern aller relevanten Optionen. Derart viele Parameter wie bei modernen Systemkameras finden sich bei der Bridgekamera jedoch nicht.

Die Wahl des Aufnahmemodus erfolgt bei der Nikon Coolpix P1100 (Bildqualität) mit einem klassischen Programmwählrad. Damit lässt sich zwischen den PSAM-Modi, dem manuellen Videomodus, einem User-Modus, einer Vollautomatik, dem Creative-Modus und den Szenenmodi wählen. Der Modus für die Mond- und die Vogelaufnahme sind dabei direkt wählbar, die weiteren 21 speziellen Modi erreicht man über die „Scene“-Option. Unter anderem stehen hier die Modi „Porträt“, „Strand“, „Nahaufnahme“ oder auch „Selektive Farbe“ zur Wahl.

Wie bei Kompaktkameras üblich gibt es eine Reihe von Szenenmodi:

Die Fokussierung übernimmt bei der Nikon Coolpix P1100 ein Kontrast-AF-Messsystem. Dieses war bei Kameras früher gängig, wurde mittlerweile aber von Hybrid-AF-Systemen (Kontrastmessung sowie Phasendetektion) abgelöst. Kontrast-AF-Systeme arbeiten genauso präzise wie hybride AF-Systeme, benötigen zum Scharfstellen technologisch bedingt allerdings länger. Das macht sich auch bei der Nikon Coolpix P1100 bemerkbar. Schnellen Motiven kann die Kamera meistens nicht folgen, des Öfteren kommt es zu einem stärkeren Fokuspumpen. Bewegt sich das Motiv dagegen nicht, arbeitet der Autofokus bei kürzeren Brennweiten sehr flott. Bei längeren Brennweiten muss man sich mehr gedulden. Dies gilt vor allem für das Teleende. Hier kann schon einmal eine halbe Sekunde vergehen, wenn starke Fokusänderungen notwendig sind. Angesichts der sehr langen Brennweite ist dies jedoch durchaus verständlich.

Aus diesen Messfeldoptionen lässt sich bei der Nikon Coolpix P1100 wählen:

Zu den weiteren Autofokusoptionen der Kamera gehören die Einstellungen „Makro“ sowie „Unendlich“ als auch die Messfeldvorwahl. Erstere verkürzt die Naheinstellgrenze auf lediglich einen Zentimeter, damit kann man sehr nah an Motive heranrücken. Das große Objektiv schattet das Motiv dabei jedoch oftmals so stark ab, dass kurze Aufnahme-Entfernungen meistens kontraproduktiv sind. Zu den Messfeld-Optionen zählen der Porträt-Autofokus, die drei Messfeldgrößen „Punkt“, „normal“ und „großes Messfeld“ sowie eine Motivverfolgung und die AF-Zielsuche. AF-Funktionen mit KI-Unterstützung, die heutige DSLM-Kameras besitzen, bringt die Coolpix P1100 keine mit. Dagegen gut: Wer manuell scharfstellen möchte, kann dies mit der Hilfe des Fokus Peakings.

Zur Steuerung der Belichtung nutzt Nikon bei der Bridgekamera einen Zentralverschluss. Dieser erlaubt Belichtungszeiten zwischen 30 Sekunden und 1/4.000 Sekunde. Dabei sind allerdings mehrere Einschränkungen zu beachten. Am kurzen Brennweitenende muss man für 1/4.000 Sekunde auf F6,3 abblenden, am langen Brennweitenende stellt 1/2.500 Sekunde das Minimum dar. Wegen der Offenblende von F8 bei 3.000mm (KB) dürfte zumindest diese Grenze aber vermutlich niemanden stören. Des Weiteren gilt: 30 Sekunden Belichtungszeit sind allein mit ISO 100 kombinierbar, bei ISO 200 erreichen Fotografen als Beispiel nur noch acht Sekunden.

Das dreh- und schwenkbare Display macht die Bildkontrolle komfortabel:⁣

Nikon verbaut bei der Coolpix P1100 (Technik) zur Bildkontrolle einen elektronischen Sucher und ein Display. Im 0,68-fach vergrößernden Sucher kommt ein OLED-Panel mit 2,36 Millionen Subpixel zum Einsatz, dieses reicht für eine ordentliche Wiedergabe. Als Display nutzt Nikon bei der Bridgekamera ein 3,2 Zoll messendes LCD mit 921.600 Subpixel. Dieses kann man dank der dreh- sowie schwenkbaren Aufhängung fast immer optimal einsehen. Leider hat sich Nikon dazu entschieden, ein Modell ohne Touchoberfläche zu verbauen. Als K.-o.-Kriterium sehen wir dies zwar nicht, bei einer 2025 vorgestellten Kamera darf eine Touchfunktion aber eigentlich erwartet werden.

Videos sind mit der Nikon Coolpix P1100 (Beispielaufnahmen) natürlich ebenfalls möglich. Da die Hardware der Bridgekamera vom Vorgängermodell Nikon Coolpix P1000 übernommen wurde, sorgen die Videospezifikationen der Kamera allerdings nicht gerade für Jubelstürme. In 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) sind 25 oder 30 Vollbilder pro Sekunde einstellbar, in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel), 25, 30, 50 und 60 Vollbilder pro Sekunde. Alle aktuellen Kameras sowie die meisten aktuelleren Smartphones überbieten dies. Natürlich kann man damit auskommen, ein tolles Videopaket sieht jedoch anders aus.
Zeitlupen lassen sich mit der Coolpix P1100 mit bis zu vierfacher Verlangsamung aufnehmen, hierfür muss man allerdings auf die völlig unbrauchbare SD-Auflösung (640 x 480 Pixel) zurückschalten. Die zweifachen Zeitlupen in HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) sind nur wenig besser. Zeitraffer unterstützt die Kamera in Full-HD mit zweifacher Geschwindigkeit.

Video-Optionen gibt es nicht viele, die wichtigsten stehen allerdings zur Verfügung:

Die Bildqualität der Nikon Coolpix P1100 stufen wir in 4K-Auflösung mit Ausnahmen als gut ein, bei schnellen Schwenks verliert das Bild leider an Details. Verbesserungen könnten mittels der Ausgabe von unkomprimierten Dateien über HDMI möglich sein, dies haben wir jedoch nicht getestet. Keineswegs überzeugend finden wir den Ton, dieser klingt blechern.

Dass die Hardware der Bridgekamera nicht mehr ganz taufrisch ist, zeigt sich auch bei der Aufnahmebegrenzung auf 29 Minuten. Diese findet sich bei neuen Kameras nicht mehr. Der Autofokus der P1100 gehört nach heutigen Maßstäben ebenso nicht zu den schnellsten Modellen. Bei bewegten Motiven und längeren Brennweiten kommt es immer mal wieder zu einem sichtbaren Fokuspumpen. Die Bildstabilisierung reduziert Verwacklungen effektiv, bei Brennweiten im vierstelligen Millimeterbereich lassen sich stärkere Bewegungen aber einfach nicht vermeiden. Ein Stativ ist für ruhige Aufnahmen daher eindeutig Pflicht.

Ein Praxisbericht von:

Thomas Kniess

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