In der Praxis
liefert die Nikon 1 V2 (Datenblatt) eine größtenteils sehr gute Leistung ab. Wie sie bei der Bildqualität und der Geschwindigkeit abschneidet, klären unsere nachfolgenden Laborergebnisse.Bei der Bildqualität – dem für viele wichtigsten Bewertungskriterium einer Digitalkamera – ist von vornherein klar, dass die Nikon 1-Modelle wegen ihres deutlich kleineren Bildsensors nicht mit den anderen Systemkameras mit APS-C- oder Four-Thirds-Bildsensor mithalten können. Es bleibt also nur die Frage, wo groß der Unterschied einerseits zu den Systemkameras und andererseits zu den Kompaktkameras mit größeren Bildsensoren (1/1,7“ oder 2/3 Zoll) ist.
Der 13,2 x 8,8 Millimeter große 1-Zoll-Bildsensor der Nikon 1 V2 (Cropfaktor 2,7) löst 14,2 Megapixel auf (4.608 x 3.072 Pixel) und besitzt einen Sensor-Empfindlichkeitsbereich von ISO 160 bis ISO 6.400. Die ISO-Automatik lässt sich bis ISO 800, 3.200 oder 6.400 begrenzen. Warum die Digitalkamera keinen ISO 1.600-Wert anbietet, der bei dieser Kamera den vernünftigsten Wert darstellen würde, bleibt Nikons Geheimnis.
Die Bildqualität
der Nikon 1 V2 (Hands-On-Video) fällt im Vergleich zu den Konkurrenz-Modellen sichtbar ab. Zwischen ISO 160 und ISO 400 ist kein Bildrauschen sichtbar, Details werden gut wiedergegeben. Im Vergleich zu den Bildern anderer Systemkameras liefern die Bilder der Nikon 1 V2 allerdings nicht ganz so brillante Aufnahmen. Schon ab ISO 800 ist ein erstes, leichtes Bildrauschen zu erkennen, die Bilder werden davon aber noch nicht beeinträchtigt. Bei ISO 1.600 legt das Bildrauschen weiter zu, einige Details werden von Rauschfilter geglättet.Ab ISO 3.200 fällt die Bildqualität deutlich ab, die Detailwiedergabe bricht ein. Einen besseren Eindruck machen die RAW-Dateien der Nikon 1 V2 (Technik)
. Sie werden zwar von einem starken Bildrauschen überlagert, besitzen allerdings eine noch deutlich bessere Detailwiedergabe. Bei Dunkelheit ist ein leichtes Bildrauschen bereits ab ISO 400 sichtbar, bis ISO 800 ist die Detailwiedergabe der Aufnahmen aber noch in Ordnung. Bei ISO 1.600 und darüber bricht die Bildqualität deutlich ein, die Texturen werden von einem starken Bildrauschen überlagert. Die Bilder sind nur noch eingeschränkt brauchbar.Bei der Geschwindigkeit
kann man der Nikon 1 V2 ein exzellentes Zeugnis ausstellen: Mit 60 Bildern pro Sekunde in voller Auflösung und jedem Bildformat (egal ob JPEG, RAW oder JPEG+RAW) erreicht die Nikon 1 V2 eine bisher unerreichte Serienbildrate. Möchte man den permanenten Autofokus nutzen, sind noch immer sehr schnelle 15 Bilder pro Sekunde möglich. Auch bei der Auslöseverzögerung und der Fokussierungszeit stellt die Nikon 1 V2 neue Bestwerte auf: Die Auslöseverzögerung liegt mit 0,01 an der Messbarkeitsgrenze, der Autofokus ist mit 0,10 Sekunden kaum langsamer. Beim Einschalten lässt sich die Digitalkamera etwas mehr Zeit. 2,04 Sekunden bis zur vollständigen Displayanzeige und 1,55 Sekunden bis zum ersten aufgenommenen Bild sind aber immer noch gute bis sehr gute Werte.Die Farbwiedergabe
der Nikon 1 V2 ist durchschnittliche. Sowohl die durchschnittlichen als auch die maximalen Abweichungen liegen im guten bis akzeptablen Bereich.Als Kit-Objektiv wird mit der Nikon 1 V2 das 1-Nikkor VR 10-30mm F3,5-5,6
(kleinbildäquivalente Brennweite 27-81mm) ausgeliefert. Es erzeilt eine akzeptable bis gute Bildqualität und besitzt einen schnellen Autofokus. Durch die Parkposition fällt es beim Transport sehr kompakt aus, auch ausgefahren ist es aber immer noch sehr klein. Der Bildstabilisator ermöglicht längere Belichtungszeiten (2-3 Blendenstufen) und kann auch im Video-Modus das Bild sichtbar beruhigen.Das 1-Nikkor 18,5mm F1,8 ist eine sehr kompakte lichtstarke Festbrennweite mit einer Blendenöffnung von F1,8 und einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 50 Millimeter. Bei Offenblende ist es an den Bildrändern etwas weicher als in der Bildmitte, schon um eine Stufe abgeblendet liefert es aber eine gute bis sehr gute Bildqualität ab. Bildfehler sind kaum sichtbar, der Autofokus ist schnell.
Insgesamt erreicht die Nikon 1 V2 (Praxis)
in den meisten Punkten eine gute oder sehr gute Wertung: Auf der Pro-Seite stehen das sehr gut verarbeitet Gehäuse, das dank großem Handgriff und griffiger Oberfläche gut in der Hand liegt. Zudem besitzt die Nikon 1 V2 vieles, was man sich bei einer spiegellosen Systemkamera wünscht. Dazu zählen neben dem 1,44 Millionen Subpixel auflösenden elektronischen Sucher, das mit 921.000 Subpixel ebenso hoch aufgelöste 3,0 Zoll Display und der integrierte Blitz. Bei der Geschwindigkeit erzielt die Nikon 1 V2 ein absolut überzeugendes Ergebnis. Nicht nur die Serienbildrate ist mit 60 Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung extrem hoch, auch Videos können mit bis zu 1.200 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden. Ebenso schnell von statten gehen die Bildverarbeitung und die Speicherung der Bilder auf die Speicherkarte. Wartezeiten treten hier nahezu nicht auf.
Bei der Bildqualität
muss man Abstriche machen. Der 1 Zoll große Bildsensor ist nicht in der Lage gegen die Micro-Four-Thirds- und APS-C-Bildsensoren zu bestehen. Auch an der Sony Cyber-shot RX100, die einen identisch großen Sensor besitzt, scheitert die Kamera. In Anbetracht der lichtstarken Objektive, die die meisten Premium-Kompaktkameras besitzen, bietet ein Wechsel zur Nikon 1 V2 hinsichtlich der Bildqualität keinen großen Vorteil.Auf der anderen Seite ermöglicht der kleine Bildsensor natürlich auch sehr kompakte Objektive: Dass die Objektive der Nikon 1 V2 sehr klein sind und durch ihre Parkpositionen im unbenutzten Zustand sogar noch einmal kleiner ausfallen, spricht ohne Zweifel für die Digitalkamera und den kleinen Bildsensor.
Zusammengefasst ist die Nikon 1 V2 (Praxis)
für alle diejenigen passend, die eine sehr kompakte und schnelle Systemkamera suchen, bei der Bildqualität aber nicht die allerhöchsten Ansprüche besitzen.Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
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Kommentare
Vielen Dank, sehr informativer und …
Vielen Dank,
sehr informativer und aufschlussreicher Test.
Generell finde ich Ihre Tests sehr gut.
Sie haben mir jedenfalls sehr geholfen, bei meiner Wahl für eine Systemkamera.
Wie ist die Suchervergrößerung der …
Wie ist die Suchervergrößerung der V2?
Deutlich kleiner, als bei der Panasonic G5, habe ich gelesen, und in der Tat kleiner, als bei meiner GX7, also weniger als 0,7x.
Weiss ausserdem jemand, wie die Vergrößerung des separaten Suchers der V3 ist? Nach dessen Größe, Definition und Preis dürfte sie viel höher liegen, es ist ein unverzeihlicher Fehler, dass dieser Wert von Nikon nie angegeben wird.
MC