Neben einer höheren Arbeitsgeschwindigkeit sind bei den höherklassigen Kameramodellen der „zweistelligen“ EOS-Serie bereits einige Profifunktionen zu finden, auf die man bei günstigeren Modellen verzichten muss. Dazu gehört beim neuesten Ableger Canon EOS 80D (Datenblatt)
Nicht gespart hat Canon an Tasten und Einstellrädern. Durch die beiden Einstellräder, eines auf der Oberseite, das andere auf der Rückseite, können die Blende und die Belichtungszeit zu jeder Zeit komfortabel gewählt werden. Für die wichtigsten Aufnahmeparameter sind auf der Oberseite Direktwahltasten (AF-Modus, Aufnahmemodus, ISO-Einstellung, Belichtungsmessmethode) vorhanden, über das dahinter liegende monochrome (und bei schlechteren Lichtverhältnissen beleuchtbare) Kontrolldisplay sind alle wichtigen Parameter direkt im Blick. Dieses Bedienkonzept kommt bei den höherklassigen Modellen von Canon seit Generationen zum Einsatz und hat sich bewährt.
Ebenso bewährt hat sich die Kombination aus einem Schalter und einer Taste, die zum Aktivieren des Liveviewbetriebs sowie zum Wechseln in den Videomodus verwendet wird. Außerdem gut: Die in der Nähe des Daumens gelegene Q-Taste ruft ein Quickmenü auf. Hierüber können weitere Parameter, für die keine Direktwahltasten vorhanden sind, verändert werden. Das bereits erwähnte rückseitige Einstellrad der Canon EOS 80D (Technik)
Das Kameramenü der Canon EOS 80D ist in fünf Oberpunkte (Aufnahme, Wiedergabe, Einstellungen, Customfunktion und MyMenu) gegliedert. Das MyMenu lässt sich frei aus einzelnen Optionen selbst erstellen. Zusammen mit dem Quickmenü sind somit eigentlich alle häufiger benötigten Optionen in Reichweite.
Das Fotoprogramm wird bei der Canon EOS 80D (Bildqualität)
Zusätzlich wird von der DSLR die Intervallaufnahme unterstützt. Mit einer unbegrenzten Bildanzahl sowie einer bis zu 99 Stunden und 99 Minuten langen Intervallzeit werden dabei effektiv keine Grenzen gesetzt.
Der Autofokus, schon bei der EOS 70D mit 19 Kreuzsensoren gut ausgestattet, wurde bei der Canon EOS 80D (Geschwindigkeit)
Gut schneidet die 80D auch bei den Fokusoptionen ab: Neben der Wahl eines einzelnen Fokuspunktes, die schnell über das Steuerkreuz auf der Rückseite erfolgen kann, stehen ein Zonen-AF mit normaler Zone, ein Zonen-AF mit großer Zone und natürlich die automatische Messfeldwahl zur Verfügung. Die AF-Feldnachführung lässt sich im Menü konfigurieren, die Fokusnachführung ebenso, und auch die AF-Feinabstimmung ist möglich.
Eine Besonderheit der Canon EOS 80D (Datenblatt)
Der Schlitzverschluss der Canon EOS 80D macht Belichtungszeiten von 30 Sekunden bis zu 1/8.000 Sekunde möglich, durch den bereits erwähnten Bulbmodus lassen sich zudem noch längere Verschlusszeiten realisieren. Der Belichtungsmesssensor der DSLR verfügt über 7.560 RGB-Pixel, die Messung erfolgt in 63 Zonen. Durch eine spezielle Flackererkennung werden Fehlbelichtungen bei Kunstlicht verhindert. Als Messmethoden bietet die Kamera die Mehrfeldmessung, die mittenbetonte Integralmessung, die Selektivmessung und die Spotmessung an. Selbst komplexe Belichtungssituationen werden von der Kamera problemlos gemeistert.
Der optische Sucher ist bei einer Spiegelreflexkamera trotz Liveview-Funktion immer noch sehr wichtig. Das bei der Canon EOS 80D (Technik)
Beim Display gibt es nichts Neues zu vermelden – hier waren Verbesserungen aber nicht nötig. Das LCD ist weiterhin 3,0 Zoll groß und löst 1,04 Millionen Subpixel auf. Die Detailwiedergabe fällt dadurch sehr gut aus, große Einblickwinkel sorgen auch bei nicht frontaler Betrachtung für eine gleichbleibende Bildqualität. Darauf angewiesen wäre man allerdings gar nicht, denn das Display kann sowohl gedreht als auch geschwenkt werden. Eine flexiblere Lösung existiert bei Digitalkameras aktuell nicht. Ebenso lobenswert: Die Touchoberfläche reagiert – wie bei allen Kameras von Canon – präzise und schnell.
Während sich die ersten DSLR-Kameras von Canon mit Videounterstützung durch eine besonders lange Featureliste von der Konkurrenz absetzen konnten, war dies bei den letzten Modellen nicht mehr der Fall. Mit Ausnahme der Canon EOS 7D Mark II (Testbericht)
In Full-HD-Auflösung fällt die Bildqualität grundsätzlich sehr gut aus, das alte Moiré-Problem hat Canon jedoch wieder einmal nicht vollständig lösen können. Dies bedeutet, dass bei einigen Motiven – wie zum Beispiel Dächern – Artefakte sichtbar werden. Im Vergleich zu anderen EOS-Modellen fallen die Moiré-Artefakte zwar schwächer aus, sichtbar sind sie jedoch zweifellos. Dies ist schade, denn die Spiegelreflexkamera hat bei der Videoaufnahme jede Menge Features zu bieten. Der Autofokus leistet dank Dual-Pixel-Technologie Erstaunliches und stellt präzise sowie schnell scharf, die Fokussierungsgeschwindigkeit und die AF-Reaktion lassen sich im Menü konfigurieren. Punkten kann die DSLR zudem mit manuellen Belichtungsoptionen, der manuellen Tonaussteuerung und der Anschlussmöglichkeit für ein Mikrofon sowie einen Kopfhörer (jeweils 3,5mm Klinke). Das interne Stereomikrofon zeichnet Geräusche mit einer guten Qualität auf.
Wer den optionalen Power-Zoom-Adapter PZ-E1 erwirbt, kann mit der EOS 80D und dem EF-S 18-135mm F3,5-5,6 IS USM als besondere Funktion gleichmäßig optisch per Motor zoomen. Dies ist auch per Fernsteuerung möglich.
Thomas
Kniess
Kommentare
Welcher Gummirahmen für die Dioptrienausgleichslinse …
Welcher Gummirahmen für die Dioptrienausgleichslinse -4 Dpt. oder Linse mit Gummirahmen passt für Canon EOS 80D?