Sony Alpha 7R IV Praxisbericht

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Praxisbericht zur Sony Alpha 7R IV

DEs war durchaus eine Überraschung, als Sony im Sommer 2019 die vierte Auflage seiner Alpha 7R-Kameras vorgestellt hat. Statt der lang erwarteten 7S III mit niedriger Auflösung wurde ein neues Megapixel-Flaggschiff angekündigt. Dessen Spezifikationen sind teilweise vom Vorgängermodell Sony Alpha 7R III (Testbericht) bekannt, Sony hat jedoch auch neue Technik verbaut.

Neu ist unter anderem auch das Gehäuse. Bei diesem kommt zwar weiterhin Magnesium zum Einsatz, es wurde aber einen Tick größer als bei der 7R III konstruiert (12,9 x 9,6 x 7,8cm vs. 12,7 x 9,6 x 7,4cm). Das Gewicht fällt mit 665g genau 8g höher aus.

Die Sony Alpha 7R IV besitzt ein überarbeitetes Kameragehäuse:

Die wesentlichen Veränderungen betreffen die Abdichtungen und das Handling: Die Abdichtungen hat Sony verstärkt, diesbezüglich konnten die älteren Alpha-Modelle nie ganz mit der Konkurrenz mithalten. Wie gut abgedichtet die Sony Alpha 7R IV (Technik) konkret gebaut wurde, erklärt Sony – wie fast alle anderen Hersteller – nicht. Am Speicherkarten- und Batteriefach wurden die Abdichtungen jedenfalls deutlich umfassender ausgeführt. Die Produktwebseite der DSLM spricht jedoch weiterhin von einer nicht vollständig gewährleisteten Resistenz gegen Staub und Spritzwasser. Zwecks eines besseren Handlings wurde der Griff der Sony Alpha 7R IV etwas voluminöser konstruiert, die Tasten fallen zudem teilweise größer aus und liegen nicht ganz plan im Gehäuse.

Ein Teil der Bedienelemente wurde optimiert, die Abdichtungen hat Sony verstärkt:

Optimiert hat Sony des Weiteren den Joystick auf der Rückseite und zwei der Einstellräder auf der Oberseite. Das rückseitige Rad zur Wahl der Blende oder Belichtungszeit befindet sich nun vollständig auf der Oberseite, das Belichtungskorrekturrad lässt sich sperren. In puncto Bedienung sehen wir die 7R IV einen Tick über den Vorgängermodellen. Wer mit den Tasten der Alpha 7 III und 7R III oder dem Joystick nicht ganz so zufrieden war, könnte die Überarbeitungen sogar deutlich besser finden.

Die Rückseite der Sony Alpha 7R IV:

Viele Bedienelemente konfiguriert der Nutzer nach Bedarf:

Trotz der überarbeiteten Bedienelemente lässt sich mit der Sony Alpha 7R IV (Datenblatt) wie mit dem Vorgängermodell oder auch der Alpha 7 III arbeiten. Die DSLM verfügt über jede Menge Einstellräder und Tasten, die meisten sind vom User frei belegbar. Insgesamt lassen sich zehn Tasten konfigurieren (jeweils für Foto und Video), nur wenige Kameras bieten mehr.

Was beim Drücken des Joysticks passiert, ist ebenso bestimmbar. Darüber hinaus legt der User auf Wunsch die Funktionen der Einstellräder (im Griff sowie auf der Oberseite) und des Steuerrades auf der Rückseite fest. Sony lässt Foto- und Videografen damit alle  Freiheiten.

Das Hauptmenü der spiegellosen Systemkamera:

Das "Mein Menü" stellt der Nutzer nach seinem Wunsch selbstständig zusammen:

Weitere Eingriffsmöglichkeiten bestehen bei den Menüs. Zum einen besitzt die Alpha 7R IV das bei Sony-Modellen übliche Quickmenü. Dieses wird über die „Fn“-Tasten erreicht und gestattet das schnelle Aufrufen von bis zu zwölf Parametern (genaue Anzahl abhängig vom Fotoprogramm). Für weitere Optionen hat Sony bei seiner DSLM ein „Mein Menü“ integriert. Es kann wichtige Aufnahmeoptionen beherbergen, die schnell erreicht werden sollen. Das Design der Menüs hat Sony von älteren Kameras übernommen, verschiedene Menüseiten (wie zum Beispiel die zur Konfiguration der Custom-Tasten), wurden jedoch neu gestaltet. Wie schon für ältere Sony-Kameras und deren Menüs gilt: Wegen der enorm vielen Optionen kann die Suche nach einem Parameter etwas länger dauern. Das Angebot an Einstellungsmöglichkeiten lässt dafür keine Wünsche offen.

Das Funktionsmenü (Fn-Menü) lässt sich ebenso frei konfigurieren:

Gleiches gilt für die Fotoprogramme: Diese umfassen eine Vollautomatik, die PSAM-Modi für die halbautomatische sowie manuelle Belichtung und drei Custom-Modi mit sieben Speicherplätzen (auf dem Wählrad als „1“, „2“ und „3“ und im Menü als „MR“ bezeichnet“). Zudem besitzt die DSLM einen dedizierten Videomodus und ein Programm für Zeitraffer- und Zeitlupenaufnahmen namens „S&Q“.
Daneben hat die Kamera zusätzlich die Intervallaufnahme zu bieten. Aus diesen Aufnahmen können am Computer und per Software ebenso Zeitraffervideos generiert werden. Das ist zwar aufwändiger als die Arbeit mit der „S&Q“-Funktion, die Auflösung geht jedoch über Full-HD hinaus.

Pixel-Shift-Aufnahmen sind mit vier oder 16 Aufnahmen möglich:

Keine neue Funktion ist das Pixel Shift Multi Shooting. Dieses hat Sony allerdings um eine zusätzliche Option erweitert. Neben vier Bildern lassen sich nun auch 16 Fotos aufnehmen. In beiden Fällen wird der Sensor zwischen den einzelnen Bildern verschoben, das gleicht die Nachteile des Bayer-Patterns aus. Leider werden die Bilder auch bei der Alpha 7R IV nicht bereits in der Kamera zusammengerechnet, der Aufnahme-Erfolg bleibt somit vor dem Zusammensetzen am Rechner ungewiss.

Im Zweifelsfall sind mehrere Serien zu speichern, das kostet natürlich jede Menge Speicherplatz. Verarbeiten lassen sich die Aufnahmen aktuell nur mit Sonys Imaging Edge-Software, danach sind Bilder per TIFF-Datei (700MB) in anderen Softwarelösungen zu verwenden.

Angesichts der sehr hohen nativen Auflösung der DSLM sehen wir den Nutzen des Pixel Shift Multi Shootings allenfalls bei wenigen Aufnahmesituationen. Der Aufwand ist schließlich nicht unerheblich, das Motiv darf sich nicht bewegen und selbstverständlich kommt man am Einsatz eines Stativs oder einer absolut ruhigen Unterlage nicht vorbei. Die Ergebnisse des Pixel Shift Multi Shootings sind allerdings stattlich und an Details von keiner Kamera unterhalb der Mittelformat-Profiklasse zu überbieten. Gut zu wissen: Bei Aufnahmen mit vier Bildern wirken die zusammengesetzten Fotos sehr gut, bei 16 Bilder zeigen sich stärkere Artefakte. Diese konnten wir in der Praxis trotz stabilem nicht wirklich "abstellen".

Der Phasen-AF- und Kontrast-AF-Bereich im Vergleich (Bildquelle: Sony):

Das Autofokussystem nutzt bei der Sony Alpha 7R IV (Geschwindigkeit) die Kontrastmessung sowie die Phasendetektion. 425 Kontrast-AF-Messfelder und 567 Phasen-AF-Messfelder stehen dafür zur Verfügung. Letztere sind auf 99,7 Prozent des Bildwandlers in der Breite und 74 Prozent in der Höhe zu finden. Dadurch lässt sich praktisch in jedem wichtigen Bildbereich schnell fokussieren. Neben der Hardware hat Sony auch die Software des AF-Systems verbessert. Überarbeitete Tracking-Algorithmen und der Einsatz von künstlicher Intelligenz erlauben das sogenannte Real-Time-Tracking, die Augen-Fokussierung funktioniert sowohl bei Fotos als auch bei Videos. Der größere Phasen-AF-Bereich ist natürlich ebenso von Vorteil. An den AF-Optionen hat sich dagegen nichts geändert. Es gibt weiterhin die Fokusmodi „AF-S“, „AF-A“, „AF-C“, „DMF“ sowie „MF“ und die Messfeldmodi „Breit“, „Feld“, „Mitte“, „Flexible Spot“ und „Erweitert Flexible Spot“. Die bei älteren Sony-Modellen als AF-Verriegelung bekannte Motivverfolgung wird jetzt als „Tracking: Erweitert Flexible Spot“ bezeichnet.

Einblick in das AF-Menü (Seite "AF1") der Kamera:

Eine weitere Neuerung betrifft die Farbe der nicht aktiven Messfelder. Diese sind nun in Weiß oder Rot gehalten und nicht mehr Grau. Das macht sie besser erkennbar. Das Verschieben des Messfeldes funktioniert wie bisher mit dem Joystick, mit der neuen „Zirkulieren“-Option lässt es sich ohne Grenze durch das Bildfeld von links nach rechts oder umgekehrt wechseln. Das sorgt für einen gestiegenen Bedienkomfort. In der Praxis überzeugte uns das AF-System der Sony Alpha 7R IV mit einer tadellosen Leistung. Statische wie bewegte Motive werden treffsicher eingefangen, auch bei der höchsten Bildrate von zehn Aufnahmen pro Sekunde steht die kontinuierliche Fokussierung zur Verfügung. Ob die Kamera wegen der hohen Auflösung bei Sport- und Actionfotografen gut aufgehoben ist, steht auf einem anderen Blatt.

Fast keine Abstriche sind bei der Belichtung nötig. Mit dem mechanischen Verschluss lassen sich Belichtungszeiten von 30 Sekunden (länger per Bulb) und 1/8.000 Sekunde realisieren, mit dem elektronischen ebenfalls. Letztere Lösung macht die DSLM zu einer absolut geräuschlosen Fotokamera, die von vielen anderen Modellen bekannten Verzerrungen bei bewegten Motiven sind jedoch auch bei der 7R IV hinzunehmen. Aufnahmen bei Kunstlicht können zudem Artefakte zutage bringen. Mit mechanischem Verschluss treten diese Probleme nicht auf, unterschiedliche Belichtungen verhindert der Anti-Flicker-Modus. Die Messmethoden entsprechen mit der Multi-, mittenbetonten, Spot-, Durchschnitt- und Highlight-Messung dem bei Sony Alpha-Kameras üblichen Angebot.

Die Auflösung des OLED-Suchers wurde deutlich erhöht, das LCD ist  dreh- & schwenkbar:

Nach Panasonic bei den S1 und S1R-Modellen hat Sony bei der Alpha 7R IV (Technik) als zweiter Hersteller einen Sucher mit 5,76 Millionen Subpixel verbaut. Das 1.600 x 1.200 Pixel auflösende OLED-Panel (x3 für RGB) gibt Details perfekt wieder und erlaubt dank 120 Bildern pro Sekunde gleichzeitig eine sehr flüssige Darstellung. Die 0,78-fache Vergrößerung sorgt für ein großes Sucherbild, um es einsehen zu können, muss man allerdings sehr nah an den Sucher herangehen. Das ist gerade für Brillenträger etwas problematisch. Trotzdem gilt: Der Sucher der DSLM gehört zu den aktuell besten Modellen.

Beim Display hat Sony dagegen alles beim Alten gelassen. Das 3,0 Zoll große Panel löst daher weiterhin 1,44 Millionen Subpixel auf. Das reicht für eine scharfe Wiedergabe, große Einblickwinkel gestatten das problemlose Betrachten von der Seite. Für einen hohen Komfort bei Aufnahmen in Bodennähe, lässt sich das Display um etwa 45 Grad nach unten sowie 100 Grad nach oben schwenken. Ein Touchscreen gibt es ebenfalls, die Umsetzung fällt aber sehr rudimentär aus. Neben dem Wechseln zwischen den Bildern im Wiedergabemodus ist auch das Bestimmen des Fokuspunktes möglich. In den Menüs funktioniert die Touchoberfläche dagegen überhaupt nicht. Hier sehen wir Nachholbedarf.

Kameras mit sehr hohen Auflösungen sind in der Regel nicht die besten Modelle für Videoaufnahmen. In der letzten Zeit haben die Hersteller diesbezüglich zwar deutlich nachgebessert, die hohe Auflösung macht jedoch aufwendige Bildberechnungen nötig. Das sogenannte Oversampling, das für die maximale Qualität sorgt, ist in 4K daher nur im APS-C-Modus möglich. Bei vollem Bildfeld muss das Bild durch Pixel-Binning und/oder Line-Skipping berechnet werden, das kostet Details. Für die allermeisten User stellt dies aber kein Problem dar, die Aufnahmen der Sony Alpha 7R IV (Beispielaufnahmen) fallen auch bei voller Sensorbreite sehr gut aus. Dies gilt für alle bei „4K“ (3.840 x 2.160 Pixel) verfügbaren Bildraten von 24, 25 und 30 Vollbildern pro Sekunde. Die beste Bildqualität erzielt man in 4K mit dem bereits angesprochenen APS-C-Modus, dieser wird auch als S35 bezeichnet. Hier verwendet die Kamera alle Bildpunkte, es findet ein 6K zu 4 K Downsampling statt.

Die tolle Bildqualität geht allerdings auf Kosten eines starken etwa 1,5-fachen Crops bei 24p und 25p sowie eines etwa 1,8-fachen Crops bei 30p. In Full-HD bietet die Kamera 24, 25, 30, 50, 60, 100 und 120 Vollbilder pro Sekunde an, die Bildqualität der Aufnahmen fällt nur noch "ok" aus. Einen Crop muss man nicht hinnehmen, es sind bis zu 5-fache Zeitlupen realisierbar. Für den Einsatz der DSLM als Videokamera sprechen des Weiteren die verschiedenen Bildprofile (S-Log, V-Log, …) und der schnelle sowie treffsichere Autofokus. An Ton-Optionen (Pegelung, Mikrofoneingang, Kopfhörerausgang) fehlt es ebenso nicht.

Ein Praxisbericht von:

Thomas Kniess

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Kommentare

Aufnahmen Sony Alpha 7R IV: …

Aufnahmen Sony Alpha 7R IV:
Unsere Beispielaufnahmen der Alpha 7R Mark 4 finden Sie ausnahmsweise hier als Download: https://www.dkamera.de/media/videos//Beispielaufnahmen_Sony_Alpha_7R_IV.zip
Die Motive und Aufnahmebedingungen haben wir wie üblich gewählt.
Achtung: Der Download ist ein gepacktes ZIP-Archiv mit ca. 1,9 GB Downloadvolumen.
Es enthält folgende unveränderte Aufnahmen in bestmöglicher Auflösung:
- 27 JPEG Fotos (60 Megapixel)
- 6 RAW Aufnahmen (60 Megapixel)
- 3 Videos (4K, 30p)
- 1 Video (Full HD, 120p)

Der Wetterschutz sollte bei einem …

Der Wetterschutz sollte bei einem TEST auch berücksichtigt werden. Eine solche Kamera kauft man ja nicht fürs Studio. Meine Sony 7R4 hat nicht einmal eine Afrikareise überlebt. Die Luftfeuchtigkeit hat schon für einen Totalschaden gereicht. Da mag man an eine Reise nach Asien oder Nordeuropa gar nicht denken.

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