Gerade einmal ein halbes Jahr nachdem die Sony Alpha 5000 (Testbericht)
auf den Markt gebracht wurde, hat Sony mit der Alpha 5100 (Datenblatt) auch schon den Nachfolger vorgestellt. Bei den technischen Features hat Sony die Alpha 5100 im Vergleich zum Vorgänger deutlich aufgerüstet, äußerlich hat sich aber nur wenig getan. So besitzt das Gehäuse das Design des Vorgängermodells, mit dem Handgriff lässt sich die Sony Alpha 5100 (Produktseite) komfortabel und sicher festhalten.
Das beim Handgriff verwendete, zumindest optisch wie ein Lederimitat wirkende Material, ist allerdings nur Kunststoff. Hier bleibt das Einsteigermodell also auf Einsteigerniveau. Dies gilt ebenso für das Kameragehäuse. Dieses ist „nur“ aus Kunststoff gefertigt. Einen schlechten Eindruck macht es aber trotzdem nicht.
Leider verzichtet Sony weiterhin auf ein echtes Programmwählrad, eine Änderung muss daher per Software-Wählrad vorgenommen werden. Dieses kann man standardmäßig durch das Drücken der mittleren Position des kombinierten Einstellrades und Steuerkreuzes erreichen. Wer das Fotoprogramm häufiger wechselt, wird diese Lösung sicherlich nicht optimal finden. Wer meistens nur ein Programm benutzt, kann mit dieser Vorgehensweise aber sicherlich leben.
Des Weiteren erlaubt das rückseitige Einstellrad das Ändern der Blende oder Belichtungszeit per Drehen, wenn man sich in den Halbautomatikprogrammen befindet. Über die Richtungstasten hat man zudem Zugriff auf vier weitere Optionen. Sehr gut: Neben der Mitteltaste lassen sich drei Richtungstasten des Steuerkreuzes frei belegen, dies gilt zudem auch für die "?"-Taste. 35 Optionen („ISO“, „Fokusmodus“, „Bildgröße“, …) stehen dabei zur Wahl. Konfigurieren lässt sich die Sony Alpha 5100 (Bildqualität)
trotz Einsteigerklasse also gut. Über die weiteren Tasten der Kamera lässt sich das Menü aufrufen und kann man die Bilder und Videos wiedergeben.Auf der Oberseite hat Sony den Ein-/Ausschalter und Auslöser mit einem Zoomregler kombiniert. Diesen kennt man eher von Kompaktkameras. Da Sony allerdings auch Objektive mit elektronischem Zoommotor, wie das Kitobjektiv Sony E 16-50mm F3,5-5,6 OSS PZ
, anbietet, ist dessen Integration sicherlich sinnvoll. Bedienelemente gibt es insgesamt also in einer ausreichenden Zahl, wenngleich noch mehr Direktwahltasten natürlich schön wären. Für die Einsteigerklasse ist die gebotene Auswahl aber völlig in Ordnung. Die Größe der Tasten ist angenehm, allerdings liegen diese flach im Gehäuse.Beim Menü setzt Sony auf einen klassischen Aufbau aus Kamera- und Benutzereinstellungen, einem Drahtlos- und Applikationsmenü sowie einem Wiedergabe und ein Einstellungsmenü. Wie üblich kann man ein Kachelmenü vor das eigentlich Menü schalten, dies verbessert die Übersichtlichkeit. Gut für Anfänger: Wer bei der Aufnahme der Bilder etwas Hilfe braucht, findet im Menü verschiedene Aufnahmetipps.
Bei den Fotoprogrammen kann man sich zwischen zwei Vollautomatiken („Intelligente Automatik“ und „Überlegende Automatik“), den PSAM-Programmen und neun Szenenmodi („Porträt“, Nachtszene“, „Anti-Bewegungs-Unschärfe“, …) entscheiden. Außerdem kann die Sony Alpha 5100 (Beispielaufnahmen)
Panoramen speichern (Größe: „Standard“ oder „Breit“) und erlaubt die Aufnahme von Fotos mit Effekten. 13 Effekte, die sich teilweise weiter konfigurieren lassen, stehen zur Wahl. Dazu gehören ein „Retro-Foto“-Effekt, ein „HDR-Gemälde“-Effekt oder ein „Wasserfarbe“-Effekt. Die Bildeffekte lassen sich allerdings nur anwenden, wenn das JPEG-Format eingestellt ist. Wer neben dem JPEG-Bild mit Effekt auch ein RAW-Bild ohne Effekt speichern möchte, kann dies leider nicht.Beim Autofokus hat Sony die spiegellose Systemkamera im Vergleich zur Sony Alpha 5000 (Testbericht)
deutlich aufgerüstet. Die 25 vorhandenen Kontrast-AF-Messfelder werden jetzt von 179 Phasendetektionspunkten unterstützt. Hier schließt die Alpha 5100 zur größeren Schwester Alpha 6000 auf. Der Hybrid-AF erlaubt beispielsweise eine besonders präzise Verfolgung von bewegten Motiven. In der Praxis zahlt sich diese Technik auf jeden Fall aus. Die Messfeldwahl kann der Kamera überlassen werden („Breit“), lässt sich aber auch auf einen größeren („Feld“) oder kleineren Bereich („Mitte“ oder „Flexible Spot“) beschränken. Beim "Flexible Spot"-Feld sind zudem drei unterschiedliche Messfeldgrößen wählbar. Zusätzlich werden von der sogenannten AF-Verriegelung einmal fokussierte Objekte verfolgt. Gesichter kann die Sony Alpha 5100 (Geschwindigkeit) natürlich auch erkennen.Wer nicht nur automatisch fokussieren möchte (etwa per AF-S oder AF-C), kann dies auch manuell. Entweder rein manuell oder mit der Unterstützung durch den Autofokus, Direkt-Manueller-Fokus (DMF) genannt. Eine Lupenfunktion steht genauso wie ein Fokuspeaking (Farbe: Rot, Weiß, Gelb; Intensität: hoch, mittel oder niedrig) als Hilfe zur Verfügung. Das manuelle Scharfstellen geht deshalb leicht von der Hand.
Übliches erwartet einen bei der Belichtung. Die Messmethode lässt sich zwischen Multi, Mitte und Spot wählen, die kürzeste Belichtungszeit liegt bei 1/4.000 Sekunde. Maximal sind 30 Sekunden per Voreinstellung möglich, per Bulbmodus kann dieser Zeitraum aber verlängert werden.
Wie beim Vorgänger lässt sich das 3,0 Zoll große LCD um 180 Grad nach oben klappen. Dies erlaubt Selbstporträts, bei denen man die Aufnahmen direkt kontrollieren kann. Ist das LCD nach oben geklappt, wird auf Wunsch ein Selbstauslöser mit drei Sekunden Wartezeit aktiviert. Die Auflösung des Displays wurde im Vergleich zur Alpha 5100 angehoben. 921.000 Subpixel sorgen für eine gute Detailwiedergabe, durch die „WhiteMagic“-Technologie mit einem zusätzlichen weißen Bildpunkt besitzt das LCD eine höhere maximale Helligkeit. Damit lassen sich unter anderem Spiegelungen besser verhindern. Da das Display auch über eine Touchscreenoberfläche verfügt, kann man die Sony Alpha 5100 (Technik)
darüber bedienen. Die Optionen halten sich jedoch in Grenzen: Es lässt sich per Fingerzeig fokussieren und auslösen – im Menü kann man aber beispielsweise nur bei den Applikationen navigieren.Bei der Videoaufnahme bietet die Sony Alpha 5100 (Beispielaufnahmen)
50 oder 60 Vollbilder pro Sekunde in Full-HD-Auflösung mit AVCHD-Codierung und 28 Mbit/s. Ebenso lassen sich auch 50 oder 60 Halb- sowie 25 oder 30 Vollbilder pro Sekunde aufnehmen (mit 17 bzw. 24 Mbit/s). Zudem kann man sich auch für das XAVC-S-Format mit 25/50 Vollbildern pro Sekunde und einer Bitrate von 50 Mbit/s entscheiden. Dafür benötigt man aber mindestens eine 64GB große SDXC-Karte mit Class-10-Unterstützung. Kleinere Auflösungen werden im MP4-Format angeboten. Die Bildqualität der Videos ist gut bis sehr gut, Moire-Artefakte können teilweise aber sichtbar werden. Der Autofokus lässt sich beim Scharfstellen etwas Zeit, fokussiert dann aber präzise. Der Ton wird von einem Stereomikrofon aufgenommen, Aufnahmeoptionen gibt es aber nur in Form der Windgeräuschereduzierung. Mehr Optionen sind dafür bei der Belichtung vorhanden. Diese kann automatisch („P“), halb automatisch („S“ und „A“) oder manuell („M“) erfolgen.
Thomas
Kniess
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