Geotagging mit GPS

Das Apple iPhone 3G im dkamera Testlabor


3. Teil: Apple iPhone 3G Geotagging mit GPS:

Als eines der wenigen Mobiltelefone wurde das neue Apple iPhone 3G mit einem GPS-Modul ausgestattet. In Kombination mit der eingebauten Digitalkamera stellt sich die Frage, inwieweit Geotagging mit dem neuen iPhone überhaupt möglich und sinnvoll einsetzbar ist. Geotagging bezeichnet die Zuordnung von Bild und Standortinformation und ermöglicht es nachzuvollziehen, wo ein Foto entstanden ist. Die Informationen lassen sich später auf einer Land- oder Weltkarte darstellen und über entsprechende Internet-Dienste anderen Benutzern zur Verfügung stellen.

Erfreulicherweise wird in allen mit dem iPhone gemachten Fotos die aktuelle Position in den EXIF-Daten automatisch gespeichert, sofern die Position mittels GPS zum Zeitpunkt der Fotoerstellung ermittelt werden konnte. Es gab allerdings Berichte, dass Breiten- und Längengrad in den EXIF-Informationen verwechselt wurden und somit die geographische Zuordnung unbrauchbar ist. Wir konnten sowohl beim iPhone 3G im Auslieferungszustand mit Firmware 2.0 als auch mit der aktuellen Firmware 2.01 diesen Fehler jedoch nicht nachvollziehen. Die Felder für Breiten- und Längengrad waren bei uns im Test immer korrekt gefüllt. Der Fehler wurde also scheinbar mittlerweile von Apple behoben, daher sollte schon darauf geachtet werden, die neueste Firmware zu installieren. Lediglich wenn keine Ortung möglich war, z.B. in geschlossenen Räumen, wurden die Längen- und Breitengradfelder nicht gespeichert. Wenn man die integrierte E-Mail Funktion zum Versenden von Bildern nutzt, werden die Bilder übrigens automatisch auf 800x600 zwangsverkleinert und sämtliche EXIF-Informationen abgeschnitten. Beim Versenden von Fotos per E-Mail gehen also auch die GPS-Geoinformationen verloren.

   
Die Abbildungen können durch Anklicken vergrößert werden.

Das iPhone 3G ist derzeit in der Praxis noch nicht ernsthaft als GPS-Logger einsetzbar. Es gibt zwar beispielsweise die kostenlose Software "GPS Tracker" von InstaMapper LLC im App Store, jedoch darf dieses aufgrund von Restriktionen in Drittanwendungen seitens Apple nicht im Hintergrund laufen. Das Programm muss also ständig geöffent sein und im Vordergrund laufen. Das bedeutet, dass die restliche Funktionalität des iPhones solange nicht mehr genutzt werden kann, solange das GPS-Tracking läuft. Hinzu kommt, dass der Akku des iPhone 3G beim GPS-Logging lediglich ca. 5h durchhält, da konstant der Standort ermittelt und alle 5 Sekunden gespeichert wird. Als Notlösung für einige Stunden ist diese Anwendung aber durchaus denkbar. Wer regelmäßig seine Route über GPS aufzeichnen und mit den Digitalfotos abgleichen will, sollte jedoch besser zu einem dafür ausgelegten Gerät greifen.

Geotagging mit dem iPhone 3G ist also längst Realität - wenn man die integrierte Digitalkamera nutzt. Als Begleiter einer richtigen Kamera in Form eines GPS-Loggers ist das iPhone nur sehr begrenzt brauchbar. Für diesen Einsatzzweck, für den das iPhone auch nicht gedacht und ausgelegt ist, empfehlen wir einen professionellen GPS-Logger.

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