Hochwertige digitale Kompaktkameras stellen eine Randgruppe im Bereich der Digitalkameras dar und besetzen die kleine Nische zwischen den einfachen Kompaktkameras und den günstigen Einsteiger-Spiegelreflexkameras. Seit einiger Zeit sind sie zudem durch die neu aufkommenden spiegellosen Systemkameras bedroht und so wundert es nicht, dass es entsprechend wenig Modelle am Markt gibt. Die Panasonic Lumix DMC-LX3 war lange Zeit der Inbegriff der kompakten, leistungsfähigen Digitalkamera für Weitwinkelfans. Mit der Samsung EX1 ist ein rein von den technischen Daten sehr ähnlicher Konkurrent hinzu gekommen, und auch die von Canon in Form der Canon PowerShot S90 und S95 wiederbelebte Canon S-Reihe spielt in diesem Marktsegment eine wichtige Rolle.
Die Sensordaten der vier Modelle sind sehr ähnlich, alle setzen auf 10,0 Megapixel und CCD-Technologie. Bei der Größe hat Panasonic mit 1/1,63 Zoll die Nase etwas vorn, durch den Multiformatsensor und den damit zwangsläufig ungenutzten Flächen relativiert sich dieser Vorsprung allerdings.
Alle vier Modelle bieten einen RAW-Aufnahmemodus und zeigen in diesem bei niedrigen Empfindlichkeiten ein sehr ähnliches Bild. Im Direktvergleich mit dem Vorgänger zeigt die Panasonic Lumix DMC-LX5 kaum einen Unterschied. Mit ansteigenden ISO-Werten nimmt bei ihr allerdings weniger Farbrauschen zu, was ruhiger und detailreicher wirkt. Ein Sprung in der Auflösung ist allerdings nicht zu erkennen. Im direkten Vergleich mit der Konkurrenz zeigt sich im RAW eine etwas schlechtere Detailauflösung im Verhältnis zur Samsung EX1, dafür kann sie gerade bei höheren ISO-Empfindlichkeiten eine sichtbar bessere Bildqualität als die Canon S90 bieten.
Der JPEG-Modus ist immer von den kamerainternen Einstellungen abhängig. Der neue Bildprozessor zeigt dabei deutlich den Generationensprung zwischen der Panasonic Lumix DMC-LX3 und der neuen Panasonic Lumix DMC-LX5, die trotz einer stärkeren Entrauschung keine Nachteile bei der Detailwiedergabe zeigt. So kann sie im mittleren Empfindlichkeitsbereich gegen den Vorgänger, aber auch gegen die Konkurrenz punkten. Im unteren Empfindlichkeitsbereich ähneln sich die Aufnahmen sehr, im hohen Empfindlichkeitsbereich hingegen sorgt die stärkere Rauschunterdrückung der Panasonic Lumix DMC-LX5 für eine etwas verringerte Detailwiedergabe.
Bei der Farbwiedergabe zeigt die Panasonic Lumix DMC-LX5 gute Durchschnittswerte, fällt allerdings bei den Maximalabweichungen im Blaukanal deutlich ab. Hier zeigte das Vorgängermodell im Vergleich die besseren Leistungen.
Beim Objektiv bietet die Panasonic Lumix DMC-LX5 eine deutliche Erweiterung des Brennweitenbereiches. Dieser reicht nun von 24 bis 90mm (kleinbildäquivalent - 3,8x Zoom) und besitzt dabei eine Lichtstärke von F2,0 bis F3,3. Wie schon bei der Panasonic Lumix DMC-LX3 zeichnet sich Leica für die Entwicklung verantwortlich.
Die Abbildungsleistungen des neuen Objektivs sind gut. Zwar hat die Verzeichnung im Weitwinkel minimal zugenommen, dafür konnte auch die Auflösung gesteigert werden. Unscharfe Ecken sind nicht sichtbar, und auch die Vignettierung zeigt ein erfreulich geringes Ausmaß. Zudem sind keine nennenswerten chromatischen Aberrationen aufgefallen.
Auch bei der Geschwindigkeit legt die Panasonic Lumix DMC-LX5 im Vergleich zum Vorgänger zu. Der Autofokus ist mit 0,16 bis 0,23 schneller geworden, einen relevanten Unterschied kann man durchaus im Telebereich feststellen. Zudem ist die Serienbildgeschwindigkeit mit 2,4 Bildern pro Sekunde auch bei der Aufnahme von JPEG und RAW gleichzeitig erfreulich gestiegen. Allerdings steht diese Serienbildgeschwindigkeit auch im JPEG nur für drei Aufnahmen zur Verfügung. Im Vergleich mit der Konkurrenz ist die Leistung, vor allem auch im RAW-Format, trotzdem sehr gut.
Bei der Einschaltzeit zeigt die Panasonic Lumix DMC-LX5 ein etwas schlechteres Bild, wenn es um die volle Bereitschaft geht, da diese Zeit sich mit 3,24 Sekunden deutlich erhöht hat. Aufnahmen kann die Digitalkamera allerdings schon nach knapp 2,0 Sekunden erstellen. Somit ist auch hier eine Schnappschusstauglichkeit gegeben.
Videoaufnahmen erstellt die Panasonic Lumix DMC-LX5 in 720p-HD-Auflösung mit 1.280 x 720 Pixel wahlweise im Motion JPEG Format mit 30 Bildern pro Sekunde oder im AVCHD Lite Format mit 25 Bildern pro Sekunde. Die Bitrate liegt dabei bei maximal 17 Mbps. Zur Übertragung auf den Fernseher ist ein HDMI-Anschluss vorhanden. Neben den vollautomatischen Einstellungen bietet die Panasonic Lumix DMC-LX5 auch einen Kreativ-Video-Modus, in dem Blende und Verschlusszeit manuell eingestellt werden können.
Mit der Panasonic Lumix DMC-LX5 bringt Panasonic eine solide Evolution der sehr erfolgreichen Panasonic Lumix DMC-LX3 auf den Markt, die in wesentlichen Punkten verbessert wurde, ohne die alten Tugenden zu gefährden. Der erweiterte Zoombereich wird vor allen Portraitfotografen entgegen kommen, Weitwinkelspezialisten werden trotzdem mit sehr guten Abbildungsleistungen versorgt. Anders als bei vielen digitalen Kompaktkameras zeigt die Panasonic Lumix DMC-LX5 zudem gerade im JPEG-Format eine sichtbare Verbesserung der Bildqualität, die primär auf den neuen Bildprozessor zurückzuführen ist. Ergänzt wird dieses Neuheitenpaket durch den Zubehöranschluss und dem somit möglichen Einsatz eines externen elektronischen Suchers. Bei der Bedienung rückt die Panasonic Lumix DMC-LX5 etwas näher an die Systemkameras heran, nicht zuletzt durch Integration eines Einstellrades.
Wer bisher schon auf eine Panasonic Lumix DMC-LX2 gesetzt hat und wegen des kleineren Telebereichs nicht auf den Nachfolger wechseln wollte, oder wer bisher die Panasonic Lumix DMC-LX3 in Betracht gezogen hat, aber mehr Telebereich wünschte, für den lohnt sich ein Wechsel auf das neue Modell auf jeden Fall. Zufriedene Kunden einer Panasonic Lumix DMC-LX3 hingegen können beruhigt mit ihrem bisherigen Modell weiterfotografieren.
Im Vergleich stellt sich besonders die Samsung EX1 als starker Konkurrent auf, und die Entscheidung zwischen den beiden Modellen ist dementsprechend schwer, allerdings auch stark von den persönlichen Vorlieben und evtl. auch vom Preis abhängig. Im dkamera-Datenblattvergleich können Sie die technischen Daten beider Modelle miteinander vergleichen, für die Entscheidungsfindung empfehlen wir auch den dkamera Testbericht der Samsung EX1
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Kommentare
bei pro & contra wäre …
bei pro & contra wäre anzumerken:
pro:
Vielseitigkeit durch einfache Möglichkeit, Filter und Vorsetzlinsen (WW und Tele) einzusetzen.
Dies ist deutlich einfacher und besser als bei der Konkurrenz (Samsung EX1, Canon G12) möglich.
contra:
Entäuschend ist, dass Panasonic bei einer Kamera dieses Formats (Ausstattung und Preis) es schlicht verpennt hat, einen Anschluss für einen elektrischen Fernauslösr vorzusehen, dessen Einsatz bei allen Stativaufnahmen unverzichtbar ist.
Schade, für mich ist dieser Mangel ein Ausschlusskriterium (nicht kaufen!).
In der Kritik zur LUMIX …
In der Kritik zur LUMIX LX 5 beklagt jemand, dass diese Kamera keinen Anschluss für ein Fernauslösekabel habe. Ja, das ist richtig. Aber, da gibt es doch 'Ausweichmöglichkeiten'. Einfach auf "Selbstauslöser" stellen und das Bild, mit Stativ aufgenommen, ist gestochen scharf.
Die Kamera besitzt neben einem LEICA-Summicron-Objektiv (absolutes Spitzenobjektiv!, einen 24mm Weitwinkel-Öffnung von 1:2,0.
Die LX 5 besitzt derart viel Vorteile, die alle aufzuzählen den Platz sprengen würde (blitzartige Vorwahl von 4 Formaten, Livebild-Sucher aufsteckbar und und und), dass ein Kaufverzicht dieser handlichen Kamera nur wegen fehlendem Anschluss für Fernauslöser, kaum verständlich ist.
Aber jeder prüft und entscheidet ja nach seinen Wünschen - und das ist gut so!
Jakometti per mail.