Panasonic Lumix DMC-G6 Praxisbericht

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Praxisbericht zur Panasonic Lumix DMC-G6

In unserem Hands-On-Video stellen wir Ihnen die Panasonic Lumix DMC-G6 inklusive ihrer Tasten, Einstellungsoptionen und Bedienmöglichkeiten vor.

Die Lumix-G-Serie steht bei Panasonic für kompakte spiegellose Systemkameras, die im Gegensatz zur GF-Serie, beim Design und der Bedienung eher an Spiegelreflexmodelle als an Kompaktkameras angelehnt sind. Daher steht ein ergonomisch geformter Handgriff zur Verfügung, der durch seine Gummierung für ein bequemes und komfortables Handling der Systemkamera sorgt - für große Hände könnte er dabei aber fast zu klein sein. Zum "Spiegelreflexdesign" tragen außerdem der integrierte Sucher (der aber natürlich elektronisch arbeitet) und der Aufklappblitz bzw. der Blitzschuh bei.

Das Kameragehäuse besteht aus Plastik, bei der Verarbeitung stellen wir keine Mängel fest. Von der Gehäusequalität – einer natürlich deutlich teureren Panasonic Lumix DMC-GH3 (zum dkamera.de-Testbericht) – distanziert es sich aber natürlich ohne Frage entsprechend. Bei den Tasten und Wählrädern hat Panasonic nicht gespart, denn gleich sieben Fn-Tasten stehen zur Verfügung. Fünf davon werden über „echte“ Tasten erreicht, zwei davon hat das Touchdisplay zu bieten. Etwas einschränken muss man die große Anzahl der Fn-Tasten aber dann doch, denn einige davon sind bereits mit wichtigen Funktionen belegt und können daher nicht wirklich sinnvoll neu "vergeben" werden - ein tauschen ist hierbei jedoch beispielsweise nach den eigenen Wünschen evtl. sinnvoll. Sehr gut: Mit 37 möglichen Optionen (bzw. 36 bei den Touch-Fn-Tasten) lässt sich nahezu jede Fn-Taste variabel belegen. Für eine Systemkamera der Mittelklasse ist die Anzahl der frei belegbaren Tasten damit – insgesamt gesehen – weit überdurchschnittlich. Die Tasten fallen weder groß noch wirklich klein aus und liegen plan im Gehäuse. Da sie sich gut erreichen lassen und einen angenehmen Druckpunkt besitzen, können sie akzeptabel bedient werden. Etwas größere Tasten hätten aber für eine noch bessere Bedienung gesorgt. Ein Schiebeschalter und ein Einstellrad stellen die schnelle Veränderung der Blende und der Belichtungszeit sicher.

Das Menü der Panasonic Lumix DMC-G6 (Technik) bietet eine sehr große Einstellungsvielfalt, nahezu alle Parameter können verändert werden. Für eine gute Übersichtlichkeit sorgen die fünf Obermenüs „Rec“, „Video“, „Individual“, „Setup“ und „Wiedergabe“. Darin muss man wegen der sehr vielen Optionen allerdings etwas länger suchen, wichtige Optionen wurden allerdings an prominenterer Stelle platziert.
Als Fotoprogramme können über das Programmwählrad die PASM-Modi, ein manueller Videomodus, ein Panorama-Modus und zwei frei konfigurierbare Custom-Programme („C1“, „C2“) erreicht werden.  Zudem lassen sich 19 verschiedene Kreativeffekte („Expressiv“, „Hohe Dynamik“, „Sternfilter“, ...) auf die Bilder anwenden. Für verschiedene Szenen gibt es außerdem 23 Szenenprogramme („Freigestelltes Portrait“, „Weicher Farbton“, „Klare Nachtaufnahme“, …). Die Vollautomatik wird nicht über das Programmwählrad aktiviert, sondern kann in jedem Aufnahmemodus über die auf der Oberseite gelegene iA-Taste sehr schnell aktiviert werden. Diese leuchtet blau und signalisiert somit die automatische Programmwahl. Ob diese Lösung nun wirklich besser ist, als die herkömmliche Anwahl per Programmwählrad, sei dahin gestellt - die Automatik lässt sich mit dieser Lösung jedoch immer blitzschnell erreichen. Nachteile lassen sich aber auch keine erkennen - höchstens eine versehentliche Aktivierung - was das blaue helle Licht jedoch gut sichtbar anzeigt. Neben „gewöhnlichen“ Fotos können mit der Lumix G6 auch Zeitrafferaufnahmen und Stop-Motion-Animationen erstellt werden.

Als Belichtungsmessmethoden bietet die Panasonic Lumix DMC-G6 (Bildqualität) die intelligente Mehrfeldmessung, die mittenbetonte Messung und die Spotmessung an. Ein 1728-Zonen-Messsystem sorgt dabei für die richtige Belichtung. Der Verschluss ermöglicht eine Spanne von 1/4.000 Sekunde bis zu 60 Sekunden, für noch längere Zeiten kann die Bulb-Einstellung verwendet werden. Der Kontrast-AF arbeitet mit 23 Messfeldern. Diese wählt die Panasonic Lumix DMC-G6 (Geschwindigkeit) entweder automatisch an, es kann jedoch auch nur das mittlere Messfeld ausgewählt werden oder der Benutzer bestimmt das Messfeld selbst. Zudem kann die Digitalkamera Gesichter automatisch scharfstellen und Objekte verfolgen („AF-Verfolgung“). Manuell fokussieren lässt sich mit der Systemkamera natürlich ebenfalls, ein Fokuspeaking färbt dabei die gerade fokussierten Stellen im Bild ein und hilft somit beim Scharfstellen.

Das 3,0 Zoll große Display im 3:2-Format löst mit 1,04 Millionen Subpixel standesgemäß auf und bietet eine sehr scharfe Darstellung. Es lässt sich zudem sehr variabel einsetzen, denn es kann gedreht und geschwenkt werden. Zu guter Letzt hat Panasonic dem Display auch noch eine kapazitive Touchoberfläche spendiert, die schnell und präzise reagiert. Wer das Touchscreen dabei nicht oder nicht oft verwenden will, kann die Kamera dabei weiterhin "herkömmlich" mittels der vielen Tasten bedienen. Die Touchfunktion steht sowohl im Menü als auch im Foto- sowie Videomodus zur Verfügung und ist ohne Frage gelungen. Wer das Touchscreen nicht nutzen möchte, wird - wie gesagt - nicht negativ eingeschränkt, es zeigt sich viel mehr eine sehr sinnvolle Mischkultur, denn alle Funktionen sind auch per Taste erreichbar. Verbesserungspotenzial gibt es somit insgesamt gesehen an dieser Stelle fast nicht.

Der elektronische OLED-Sucher der Panasonic Lumix DMC-G6 (Abbildungsleistung) stellt 1,44 Millionen Subpixel dar und fällt damit hochauflösend genug für eine gute Bildkontrolle aus. Zudem ist er sehr groß, rauscht kaum und liefert eine absolut flüssige Darstellung. Für knackige Farben und hohe Kontraste sorgt die OLED-Technologie. Da zwischen Display und Sucher automatisch umgeschaltet wird, spart sich der Benutzer ein manuelles Umschalten. Sofern gewünscht, ist dies aber natürlich trotzdem per Taste möglich.

Bei der Videoaufnahme schließt die Panasonic Lumix DMC-G6 (Beispielaufnahmen) beinahe zum Spitzenmodell - der Pansonic Lumix DMC-GH3 (zum dkamera.de-Testbericht) - auf. Videos werden in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) mit bis zu 50 Vollbildern pro Sekunde gespeichert, als Alternative stehen zudem unter anderem 50 Halb- oder 25 Vollbilder zur Verfügung. Die Bildqualität der im AVCHD-Format aufgenommenen Videos (Datenrate bei Full-HD 1080p50: 28 Mbit/s, entspricht 210 MB/s) fällt sehr gut bis exzellent aus, die Detailwiedergabe ist hervorragend (siehe dazu unter anderem unser ISO-Chart Video in voller Auflösung). Dank 50 Vollbildern pro Sekunde werden auch Bewegungen flüssig dargestellt. Doch nicht nur beim Bild kann die Panasonic Lumix DMC-G6 überzeugen, auch die Tonaufnahme kann sich sehen lassen. Hier erlaubt die spiegellose Systemkamera den Anschluss eines externen Mikrofons über einen 3,5mm-Klinkenstecker, die Kamera selbst bringt allerdings bereits von Haus aus auch ein Stereomikrofon mit einer sehr guten Tonqualität mit. Beide sind in 19 Stufen pegelbar, zudem kann der Pegel im Display angezeigt werden. Der Autofokus stellt treffsicher und ohne auffälliges Pumpen scharf, positiv fällt zudem die nahezu unhörbare AF-Aktivität auf. Sehen Sie sich dazu unsere Beispielbilder und -videos der Panasonic Lumix DMC-G6 an.

Abgerundet werden die überdurchschnittlichen Videoqualitäten der Panasonic Lumix DMC-G6 durch manuelle Belichtungsoptionen im Videomodus in Form der PASM-Modi.

Als integriertes Blitzgerät kommt ein Aufklapp-Blitz mit einer Leitzahl von 10,5 bei ISO 160 zum Einsatz. Per Taste wird dieser - wie bei Spiegelreflexmodellen üblich - nach oben ausgeklappt. Er lässt sich auf den ersten oder zweiten Vorhang einstellen und kann bis zu 1/160 Sekunde synchronisiert werden. Im Test sorgte er für eine gleichmäßige Ausleuchtung auch im Weitwinkel, für nicht allzu weit entfernte Motive lässt er sich problemlos nutzen. Ein externer Blitz kann über den Blitzschuh betrieben werden.

Schnittstellen hat die Panasonic Lumix DMC-G6 (Fazit) einige zu bieten: Hier wären zum einen der Micro-USB-Port und der Mini-HDMI-Ausgang und zum anderen der Anschluss für eine Fernbedienung (2,5mm Klinke) sowie ein Mikrofoneingang (3,5mm) zu nennen. Ebenso mit an Bord ist das bei Panasonic schon fast standardmäßig verbaute WLAN-Modul. Per NFC (Near Field Communication) können zwei Geräte zudem schnell und komfortabel verbunden werden. Über WLAN kann die Systemkamera nicht nur Bilder übertragen sondern bietet per App („Lumix Link“) auch die Möglichkeit zum Fernsteuern.

Ein Praxisbericht von:

Thomas Kniess

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