In unserem Praxistest hinterlässt die Panasonic Lumix DMC-G6
keinen Anlass zur Kritik. Trifft dies auch auf die Laborergebnisse dazu? Darauf gehen wir jetzt ein.Die Laborergebnisse:
Der Bildsensor ist wie bei allen aktuellen spiegellosen Modellen von Panasonic 17,3 x 13,0mm groß und besitzt damit die standardmäßige Micro-Four-Thirds-Größe. 15,9 Megapixel (4.608 x 3.456 Pixel) löst der Live-MOS-Sensor auf, sein Empfindlichkeitsbereich beginnt bei ISO 160. Maximal lassen sich über Drittel- oder ganze Stufen bis zu ISO 25.600 einstellen - bei voller Bildauflösung versteht sich. Dazu muss im Menü allerdings die ISO-Erweiterung aktiviert werden.
Die Bildqualität
der Panasonic Lumix DMC-G6 bewegt sich in etwa auf dem guten Niveau der Panasonic Lumix DMC-GH3 (zum dkamera.de-Testbericht), allerdings werden die Bilder kameraintern etwas stärker nachgeschärft. Bis ISO 800 werden auch feinste Details fast tadellos wiedergegeben, die Detailwiedergabe ist von Kameras mit etwas größerem Sensor an dieser Stelle kaum zu unterscheiden. Ab ISO 1.600 sorgt ein erstes Bildgrieseln für kleinere Abstriche, Texturen werden nicht mehr ganz so gut aufgelöst. Die Bildqualität ist aber weiterhin tadellos. Eine erste sichtbare Verschlechterung ist bei ISO 3.200 zu erkennen, größere Einschnitte liegen aber erst bei ISO 6.400 vor. Darüber werden Details nur noch schlecht aufgelöst, der Rauschfilter greift sichtbar ein.Bei weniger guten Lichtverhältnissen wird die Detailwiedergabe ab ISO 800 beeinträchtigt, bis ISO 3.200 hält sich das Bildrauschen aber noch in akzeptablen Grenzen. Noch höhere ISO-Werte lassen Details dann mehr und mehr verschwinden. Fazit: Wer nicht gerade Available-Light-Fotograf mit Hang zu ISO-Werten über 3.200 ist, wird im Vergleich zu Digitalkameras mit APS-C-Bildsensoren keine großen Einschränkungen feststellen können.
Sehr gute bis hervorragende Werte hat die Panasonic Lumix DMC-G6 bei der Geschwindigkeit
zu bieten. Beinahe sieben Bilder pro Sekunde und das für zwölf Aufnahmen in Folge sind bei der Reihenaufnahme von JPEG-Bildern möglich, immer noch gute fast sechs Bilder pro Sekunde bei RAW- oder JPEG+RAW-Bildern dann für maximal sieben Aufnahmen in Folge. Nach der schnellen Bildserie (also nach 12 bzw. 7 Aufnahmen) sinkt die Bildrate dann auf ein bis zwei Bilder pro Sekunde ein. Die Auslöseverzögerung der Lumix G6 ist mit 0,08 Sekunden noch akzeptabel kurz, der Autofokus liefert mit genau 0,16 Sekunden bei der reinen Fokussierung ein sehr gutes Ergebnis ab. Richtig schnell agiert die spiegellose Systemkamera zudem bei den allgemeinen Zeiten. Die Einschaltzeit der Kamera bis zur vollständigen Displayanzeige ist mit genau einer Sekunde lobenswert flott, für die erste Bildaufnahme nach dem Einschalten werden nur minimal längere 1,05 Sekunden benötigt. Die Arbeitsgeschwindigkeit der G6 ist somit als sehr gut zu bewerten.Bei der Farbwiedergabe
bekleckert sich die Panasonic Lumix DMC-G6 nicht mit Ruhm. Besonders der Rot- und der Blau-Kanal weichen bei den maximalen Abweichungen deutlich vom Soll-Wert ab, nur der Grün-Kanal bewegt sich auf einer soliden Basis. Bei farbkritischen Motiven kann es vereinzelt zu Problemen kommen.Da die Panasonic Lumix DMC-G6 keinen kamerainternen optischen Bildstabilisator besitzt, muss die optische Bildstabilisierung
vom Objektiv übernommen werden. Das von uns im Test verwendete Lumix G Vario 14-42mm F3,5-5,6 Asph. O.I.S. besitzt – wie der Name verrät – einen "Optical Image Stabilizer" (Mega O.I.S.). Dieser wird im Kameramenü aktiviert und kann in den Modi „alle Bewegungen“ oder nur „Bewegungen von oben nach unten ausgleichen“ betrieben werden. Im Test ließen sich bei der maximalen Brennweite des Objektivs (84mm kleinbildäquivalent) Freihandaufnahmen im Schnitt mit rund 1/10 Sekunden ohne störende Verwacklungen realisieren.Bei der Abbildungsleistung
erreicht das Lumix G Vario 14-42mm F3,5-5,6 Asph. O.I.S. ein akzeptables Ergebnis, das sich auf der Höhe der Erwartungen bewegt. Die Bildschärfe ist im Weitwinkel im Zentrum gut, zu den Rändern hin fällt sie aber sichtbar ab. Nichtsdestotrotz kann auch bei Offenblende noch mit einer ausreichenden Schärfe fotografiert werden. Der Telebereich präsentiert sich erwartungsgemäß etwas schwächer. Die Verzeichnung fällt nur bei kritischen Motiven auf, die Randabdunkelung ist kein Problem. Die Lichtstärke des 3-fach-Zooms liegt Kit-typisch bei F3,5 bis 5,6, was nur bei Tag und außerhalb von Gebäuden niedrige ISO-Werte erlaubt. Der optische Bildstabilisator und der Autofokus arbeiten sehr gut. Die Verarbeitung ist für ein Kitzoom akzeptabel, ein eigener Fokusring erleichtert das Scharfstellen. Mit seinen kompakten Abmessungen und nur 178 Gramm Gewicht ist das Kitobjektiv optimal für die Reise geeignet.
Unser Fazit:
Kompakte Kameramodelle mit der Option eines Objektivwechsels sind bei vielen Käufern gefragt. Trotzdem soll die Systemkamera dabei noch gut in der Hand liegen. Diese Zielgruppe will Panasonic mit der Panasonic Lumix DMC-G6 (Hands-On-Video)
ansprechen und packt aktuelle Technologien - gepaart mit einem MFT-Bildsensor - in ein kompaktes Kameragehäuse. Im Test zeigte sich, dass dieses Konzept vollständig aufgeht und die Systemkamera fast keine Wünsche offen lässt.Die Bildqualität
der Lumix DMC-G6 liegt auf dem guten Niveau der aktuellen MFT-Modelle, bis ISO 800 müssen keine und bis ISO 3.200 nur geringe Abstriche gemacht werden. Erst darüber wird ein deutlicher Unterschied zu den DSLR- und Systemkameras mit APS-C-Bildsensor sichtbar. Die weitere Liste der Stärken ist lang: Neben einem sehr schnellen Autofokus und einer extrem kurzen Einschaltzeit erreicht die G6 mit sechs bis sieben Bilder pro Sekunde eine mehr als ausreichende Serienbildrate. Das Display ist mit 1,04 Millionen Subpixel nicht nur hoch aufgelöst sondern auch dreh- und schwenkbar gelagert und dient per Touchscreen-Oberfläche als alternative Bedienmöglichkeit. Ihm zur Seite steht zudem ein mit 1,44 Millionen Subpixel ebenfalls (sehr) gut aufgelöster großer Sucher, der wunderbar zur Bildkontrolle geeignet ist.Tasten hat die Panasonic Lumix DMC-G6 (Technik)
jede Menge zu bieten, die meisten davon lassen sich sogar individuell konfigurieren. Dazu passt, dass im Menü jede Menge Einstellungsmöglichkeiten vorhanden sind. Ebenso überdurchschnittlich fällt die Anzahl der Fotoprogramme (u.a. C1, C2), der Fn-Tasten (7 Fn-Tasten mit je 37 bzw. 36 verschiedenen Funktionen belegbar), der Szenenprogramme (23 verschiedene) und der Bildeffekte (19 verschiedene) aus. Die Systemkamera kann somit ohne Probleme sowohl komplett manuell als auch vollautomatisch – inklusive vieler Spielereien – betrieben werden. Zu guter Letzt sorgt auch noch der sehr brauchbare Videomodus für Freude: Die Bildqualität ist sehr gut, der Ton pegelbar und ein externes Mikrofon lässt sich anschließen. Zudem ist eine manuelle Belichtung im Videomodus möglich.Wer eine kleine - aber nicht zu kleine - Systemkamera mit einer guten Bildqualität, einer schnellen Arbeitsgeschwindigkeit und einer sehr guten Videoaufnahme sucht, findet in der Panasonic Lumix DMC-G6 (Praxis)
ein fast optimal auf seine Ansprüche zugeschnittenes Modell. Wer bei dieser Digitalkamera Schwächen sucht, hat es wahrlich nicht leicht. Einsteiger wie auch ambitioniertere Fotografen liegen bei der Lumix G6 daher goldrichtig. Wer auf das deutlich besser verarbeitete Kameragehäuse und die längere Bildserie bei der Serienbildaufnahme von der Lumix DMC-GH3 verzichten kann, erhält mit der Lumix DMC-G6 eine Digitalkamera, die sich fast auf dem Niveau des deutlich teureren Spitzenmodells Panasonic Lumix DMC-GH3 (zum dkamera.de-Testbericht) bewegt. Teilweise kann die Lumix DMC-G6 sogar mehr bieten (unter anderem höher aufgelöstes Display und Fokuspeaking).
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