Als Bildsensor setzt Panasonic bei der Lumix DC-G9 (Datenblatt)
auf ein Micro Four-Thirds-Modell (17,3 x 13,0mm) mit einer Auflösung von 20,2 Megapixel (5.184 x 3.888 Pixel). Der Live MOS-Chip verfügt zur bestmöglichen Detailwiedergabe über keinen Tiefpassfilter, eine Erkennung von hochfrequenten Bildanteilen soll Moire-Artefakte reduzieren. Bei der Sensorempfindlichkeit kann sich der Fotograf zwischen ISO 100 und ISO 25.600 entscheiden, ohne den Einsatz von Erweiterungen stehen ISO 200 bis ISO 25.600 zur Verfügung. Bilder speichert die Kamera im JPEG- und/oder RAW-Format (RW2) ab.Durch den schon bei der GH5 zum Einsatz kommenden Bildwandler ergeben sich beim direkten Vergleich der beiden Flaggschiffe von Panasonic, abseits von unterschiedlichen kamerainternen Bearbeitungen, keine größeren Abweichungen. Die G9 sehen wir ab ISO 3.200 leicht in Front, groß fällt der Unterschied aber nicht aus. Deren Fotos zeigen für ein MFT-Modell grundsätzlich sehr viele Details, bis etwa ISO 800 ist lediglich ein sehr geringes Rauschen zu sehen.
Ab ISO 1.600 tritt es etwas stärker in Erscheinung, die Rauschreduzierung sorgt für einen leichten Detailverlust. Die Bilder lassen sich nach wie vor aber sehr gut verwenden. Bei ISO 3.200 werden die Bilder schon deutlicher geglättet, auch diese Sensorempfindlichkeit ist allerdings noch recht gut nutzbar. ISO 6.400 sollte man dagegen nur noch einstellen, wenn die Bildqualität nicht mehr optimal sein muss. Von ISO 12.800 sollte dagegen Abstand genommen werden, hier tritt das Rauschen sehr stark auf, und die Detailzeichnung kann nur als sehr dürftig beschrieben werden. ISO 25.600 ist unbedingt zu vermeiden.
Bei schlechteren Lichtverhältnissen kann die Lumix DC-G9 Details bis ISO 400 sehr gut und bis ISO 3.200 akzeptabel auflösen. ISO 6.400 ist nur noch mit Bedacht zu verwenden, die Detailwiedergabe lässt sichtbar nach. Noch höhere Sensorempfindlichkeiten bringen keine brauchbaren Ergebnisse mehr zutage.
Wer eine Lumix DC-G9 erwirbt, wird dies vermutlich auch wegen der Arbeitsgeschwindigkeit
machen. Die spiegellose Systemkamera erreicht zusammen mit der Sony Alpha 9 (Testbericht) und der Olympus OM-D E-M1 Mark II (Testbericht) die höchsten Bildraten im Consumerbereich. Wer weder einen kontinuierlichen Autofokus noch eine kontinuierliche Belichtungsmessung benötigt, kann mit der G9 bei Einsatz des elektronischen Verschlusses bis zu 60 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Dabei spielt das Dateiformat keine Rolle. Einen begrenzenden Faktor gibt es aber natürlich schon. In diesem Fall ist das der Pufferspeicher. Mit nur 50 Bildern in Folge fällt die Bildserie – im Verhältnis zur sehr hohen Bildrate – doch schon sehr kurz aus. Mit unter einer Sekunde Zeitraum müssen Aufnahmen sehr gut koordiniert werden.Trotzdem weiß dieser Modus zu gefallen, denn damit sind spektakuläre Aufnahmen realisierbar. Wer eine längere Bildserie benötigt, kann zu einer geringeren Bildrate wechseln. Bei 20 Bildern pro Sekunde sind unabhängig vom Dateiformat rund 2,5 Sekunden „Dauerfeuer“ möglich. Auch hier lassen sich 50 Bilder in Serie mit gleich bleibender Geschwindigkeit aufnehmen. Beim Einsatz des mechanischen Verschlusses hält die Panasonic Lumix DC-G9 genau 11,7 Bilder pro Sekunde so lange fest, bis die Speicherkarte gefüllt ist. Dafür muss jedoch ein sehr schnelles UHS-II-Modell zum Einsatz kommen. Bei Fotos im RAW-Format haben wir 11,7 Bilder pro Sekunde für 87 Bilder in Serie gemessen. Danach wird die Kamera mit 4,9 Bildern pro Sekunde deutlich langsamer. Wer gleichzeitig JPEG+RAW-Bilder abspeichern möchte, kann 11,6 Bilder pro Sekunde für 65 Bilder in Folge festhalten. Anschließend werden noch 2,8 Bilder pro Sekunde aufgenommen. Alle gemessenen Werte sind exzellent.
Der Autofokus der Panasonic Lumix DC-G9 arbeitet mit 0,05 Sekunden extrem schnell, nie zuvor haben wir eine kürzere Fokussierungszeit gemessen. Die Auslöseverzögerung liegt bei noch guten 0,04 Sekunden. Vom Drücken des Auslösers bis zum aufgenommenen Bild vergeht dadurch weniger als 1/10 Sekunde. Das ist zweifellos beeindruckend. Sehr zu gefallen wissen auch die Einschaltzeit bis zur vollständigen Displayanzeige sowie die zur ersten Bildaufnahme benötigte Zeit. Mit 0,92 und 0,88 Sekunden bleibt die DSLM jeweils unter einer Sekunde. Die Arbeitsgeschwindigkeit der Kamera fällt somit insgesamt gesehen exzellent aus.
gibt die G9 mit durchschnittlichen Abweichungen wieder, in der Praxis wirkt die Wiedergabe stimmig.Durch die bewegliche Lagerung des Bildwandlers kann die Lumix DC-G9 bei Objektiven ohne eigenen Stabilisator die Bildstabilisierung
(in fünf Achsen) übernehmen. Des Weiteren unterstützt sie die Dual I.S.-Stabilisierung, die bei kompatiblen Objektiven zur Verfügung steht. Panasonic gibt für die DSLM eine Kompensationsleistung von sehr hohen 6,5 Blendenstufen an, einen derart hohen Wert findet man sonst nur noch bei der Olympus OM-D E-M1 Mark II (Testbericht). In der Praxis leistet der Stabilisator der G9 bei Fotos wie Videos eine sehr gute Arbeit. Die von Panasonic angegebenen 6,5 Blendenstufen haben wir in unserem Test – der mangels anderer Objektive jedoch nur bei Brennweiten von 24 bis 120mm (KB) erfolgen konnte – aber deutlich verfehlt. Vier Blendenstufen erscheinen im Durchschnitt realistisch, im Optimalfall fünf. Mehr konnten wir nie erreichen. Bei Teleobjektiven mit langen Brennweiten lassen sich möglicherweise noch bessere Werte erzielen. In unserem Fall stellte 1/8 Sekunde bei 120mm KB-Brennweite die längste Belichtungszeit dar, mit der reproduzierbar scharfe Fotos aufgenommen werden konnten.Unser Fazit:
Die Panasonic Lumix DC-G9 (Praxis)
Die Druckpunkte der Tasten bewegen sich abseits des Üblichen, hieran muss man sich erst gewöhnen. Gleiches gilt für den Sucher. Er ist sehr hoch aufgelöst (3,68 Millionen Subpixel), besonders flüssig (120 Bilder pro Sekunde) und riesig (0,83-fache Vergrößerung). Letzteres Feature wird leider auch zum Nachteil, denn überblicken lässt sich das Sucherbild nur schwer. Dafür hat Panasonic glücklicherweise kleinere Vergrößerungsmodi integriert. Hier sind die Bildränder besser einzusehen. Ganz ohne Nachteil sind diese jedoch nicht, denn so wird eine stärkere Verzeichnung des Bildes sichtbar.
In praktisch allen anderen Punkten überzeugt die Panasonic Lumix DC-G9 (Technik)
dagegen auf ganzer Linie. Der Funktionsumfang der Kamera fällt mit der High-Resolution-Aufnahme, der Post-Focus-Aufnahme und der 6K-/4K-Fotofunktion riesig aus, der Autofokus erlaubt sehr viele Einstellungen und reagiert blitzschnell (0,05 Sekunden).
Ebenso sehr gut: Die Einschaltzeit liegt unter einer Sekunde. Bilder lassen sich mit der spiegellosen Systemkamera bis zu 60 pro Sekunde aufnehmen, mit kontinuierlicher Fokussierung sind es 20 pro Sekunde. Hier bleibt die Bildfolge allerdings auf 50 Fotos in Serie beschränkt. Wer längere Serien benötigt, muss mit ebenso noch sehr guten 11,7 Bildern pro Sekunde auskommen. Hier sind bis zu 87 RAWs in Folge möglich.
Für Videos eignet sich die Panasonic Lumix DC-G9 (Beispielaufnahmen)
nicht so gut wie das Schwestermodell, die Featureliste ist trotzdem beeindruckend. 4K-Aufnahmen erfolgen ohne Crop mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde, Zeitlupenaufnahmen mit bis zu 180 Vollbilder pro Sekunde. Zudem gibt es einen Mikrofoneingang und einen Kopfhörerausgang. Die Bildqualität der Videos fällt exzellent aus. Apropos Bildqualität: Bei Fotos lassen sich mit der G9 dank eines 20 Megapixel auflösenden MFT-Sensors (17,3 x 13,0mm) sehr detailreiche Bilder aufnehmen. Das Bildrauschen tritt erst ab ISO 3.200 deutlicher auf und wird erst bei ISO 12.800 wirklich störend. ISO 6.400 ist – abhängig von der Verwendung – noch nutzbar. Für Aufnahmen mit einer sehr guten Qualität würden wir ISO 800 bis ISO 1.600 aber nicht überschreiten.Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
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Kommentare
Sehr geehrtes Team von dkamera.de …
Sehr geehrtes Team von dkamera.de
Ich besuche Ihre Seite regelmässig und erfreue mich stets über seriöse und auch praxisbezogene Testbericht die Ihr liefert. Leider kann ich nicht ganz nachvollziehen warum in der Rubrik Vergleich der Bildqualität verschiedene Belichtungszeiten und qualitativ unterschiedlich hochwertige Objektive zum Einsatz kommen. Eine Kamera kann im Idealfall nur das abspeichern was das Objektiv weitergibt. Der Schärfeaspekt ist sicherlich der wichtigste in diesen Vergleichen, da Fehler in der Farbwiedergabe oder dergleichen der benützte Bildschirm meist die weit grössere Abweichung hat. Ich würde mir wünschen, wenn jeweils das Top Objektiv (Festbrennweite) des jeweiligen Anbieters zum Einsatz kommen würde und mit denselben Kameraeinstellungen (Blende und Belichtungszeit) mit evt. Angabe der Belichtungskorrektur.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Florian
Ich finde es gerade gut, …
Ich finde es gerade gut, dass oft die Kitobjektive zum Vergleich genommen werden. Weil so werden diese immer hochwertiger. Früher waren die eine Katastrophe. Durch solche Testberichte sind die mittlerweile fast uneingeschränkt zu gebrauchen.
Das stimmt so nicht ganz. …
Das stimmt so nicht ganz. Die alten FT Olympus Kit Objektive haben schon frücher die meisten und auch teureren Objektive am Markt hinter sich gelassen. Bevor Panasonic dazu kam.
Und das tun sie immer …
Und das tun sie immer noch. Der Panasonic DMW-MA1 ist hervorragend dazu geeignet. :-)
Schade daß die G9 keinen …
Schade
daß die G9 keinen eingebauten "immer dabei" Blitz hat. Klar, daß damit kaum Aufnahmen im Dunkeln möglich sind, aber für etwas Aufhellen im Gegenlicht sind die Eingebauten immer gut. Ich möchte nicht darauf verzichten.
Sonst wäre die G9 meine nächste Neue.
Ich hatte mir die raws …
Ich hatte mir die raws zur Überprüfung heruntergeladen. Beim 2. von oben habe ich in den Farbeinstellungen bei PS(neuste Version) im Kamera RAW die Luminanz der Blautöne verringert und die Blausättigung erhöht. Danach war das Bild für die Tonne weil sich um die Konturen im hellen Bereich dicke weisse Streifen gebildet haben. Zusehen im Krahn und in den Bäumen. Ist das nun ein Fehler der Kamera oder von PS. So ist die Kamera nicht zu gebrauchen
Liegt am Programm. Silkypix DS …
Liegt am Programm. Silkypix DS pro8 macht das bei mir nicht und ich wette Affinity Photo auch nicht. Teste das nun aber nicht. Aber vieleicht ist es auch nur ein Bedienfehler? Habe solche Probleme mit der G9 auch bisher nicht feststellen können. Mit der GX9 auch nicht.
Die G9 ist seit dem …
Die G9 ist seit dem letzten Firmware Update quasi eine GH5 geworden. Video ist nun auch in 4K 10Bit 422 (VLOG) möglich. :)
Ich fotografiere mit der G9 …
Ich fotografiere mit der G9 nun schon seit 4 Jahren mit wachsender Begeisterung,und Ich glaube wenn Panasonic eine G9 MK2 mit einem Phasen - AF auflegen würde, wäre man im MFT Bereich wieder ganz Oben für viele Jahre angesiedelt.