Panasonic Lumix DC-FZ82 Praxisbericht

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Praxisbericht zur Panasonic Lumix DC-FZ82

Die Panasonic Lumix DC-FZ82 (Datenblatt) unterscheidet sich vom Vorgängermodell Panasonic Lumix DMC-FZ72 (Testbericht) optisch nur geringfügig. So wurde das Kameragehäuse der neuesten Ultrazoomkamera von Panasonic etwas kantiger designt, das bei der FZ72 vorhandene Surround-Mikrofon musste einem Stereomikrofon weichen. Als Gehäusematerial setzt Panasonic fast vollständig auf Kunststoff, das fühlt sich nicht besonders hochwertig an. Verarbeitungsmängel gibt es zwar keine, das Gehäuse ist eben jedoch recht einfach gebaut. Von einer mit 349,00 Euro (UVP) angegebenen Kamera darf etwas mehr erwartet werden. Dagegen gut gelungen: Mit dem ergonomisch geformten und gummierten Griff kann die Bridgekamera komfortabel in der Hand gehalten werden. Wieder nicht optimal: Die Daumenablage auf der Rückseite ist zwar recht groß, die Oberfläche besteht allerdings nur aus Kunststoff.

Das Gehäuse besitzt einen gummierten Handgriff und wird aus einfachem Kunststoff gefertigt:

Dass man bei der Panasonic Lumix DC-FZ82 (Produktbilder) durchaus eine Kamera für Fotografen oberhalb des Einsteiger-Levels vor sich hat, verraten unter anderem die recht zahlreich vorhandenen Bedienelemente. Per Einstellrad sind beispielsweise die Blende oder die Belichtungszeit anpassbar. Wer das Rad drückt, korrigiert bei den halbautomatischen Modi außerdem die Belichtung.

Über die Tasten und das rückseitige Steuerkreuz erreicht der Fotograf die wichtigsten Parameter. Neben Tasten für die Sensorempfindlichkeit und den Weißabgleich gibt es auch eine für das AF-Messfeld. Acht Tasten kann man bei der FZ82 manuell mit verschiedenen Funktionen belegen. Bei drei davon handelt es sich um Hardware-Tasten, die anderen fünf liegen als Touch-Tasten auf dem Display. Da zur Wahl des Fotoprogramms ein extra Wählrad zur Verfügung steht, lässt sich die Bridgekamera insgesamt gesehen gut bedienen.

Durch die zahlreich vorhandenen Tasten ist die Kamera recht komfortabel zu bedienen:

Das Menü entspricht dem von Panasonic bei mittlerweile sehr vielen Modellen verwendeten Design. Fünf Oberpunkte („Rec“, „Video“, „Individual“, „Setup“ und „Wiedergabe“) gliedern das Menü übersichtlich, in den Untermenüs sucht man aber durchaus länger nach der passenden Option. Dafür verantwortlich sind allerdings auch die sehr vielen Einstellungsmöglichkeiten der Kamera.

Das Hauptmenü der Panasonic Lumix DC-FZ82 besteht aus fünf Oberpunkten:

Das Fotoprogramm lässt sich wie bereits erwähnt per Einstellrad wählen, das Angebot an Modi ist dabei sehr groß. Panasonic hat der Bridgekamera nicht nur die PSAM-Modi, eine Vollautomatik und 24 Szenenmodi spendiert, es gibt auch 22 Filtereffekte („Fantasie“, „Sternfilter“, „Expressiv“, …) und ein Panoramaprogramm. Mit dem Customprogramm mit drei Speicherplätzen lassen sich zudem verschiedene Einstellungen unter einem Modus abspeichern und abrufen. Für manuelle Belichtungseinstellungen bei Videos gibt es den Videomodus. Doch damit nicht genug: Für Aufnahmen mit besonders hoher Bildrate hat die Panasonic Lumix DC-FZ82 (Bildqualität) den 4K-Fotomodus (30 Bilder pro Sekunde bei rund acht Megapixel) zu bieten, mit der Post-Focus-Aufnahme können unter anderem Bilder mit hoher Schärfentiefe realisiert werden. Des Weiteren ist die Aufnahme von Zeitraffern und Stop-Motion-Animationen möglich.

Bei der automatischen Fokussierung lässt sich aus diversen Optionen wählen:

Der Autofokus arbeitet bei der Panasonic Lumix DC-FZ82 (Geschwindigkeit) mit der Kontrastmessung und der Depth-From-Defocus-Technologie, manuell scharfstellen lässt sich allerdings auch. Durch die Touchbedienung fällt dies aber nicht ganz so komfortabel aus. Beim AF-Messfeld kann sich der Fotograf nicht nur für die automatische Wahl (maximal 49 Messfelder) und die Gesichts-/Augenerkennung entscheiden, es stehen auch eine Motivverfolgung, ein in der Größe konfigurierbares Feld und ein Punkt-AF zur Wahl. Mehrere Messfelder können zudem frei gruppiert werden. Das Angebot an AF-Optionen ist somit sehr groß und lässt nichts vermissen. Für Makroaufnahmen gibt es einen extra Makromodus mit einer auf einen Zentimeter reduzierten Naheinstellgrenze. Das Makrozoom der Kamera würden wir nicht verwenden, hier handelt es sich um eine rein digital arbeitende Vergrößerung.

Wie viele Kameras von Panasonic wurde auch die Lumix DC-FZ82 mit einem hybriden Verschluss ausgestattet. Dies bedeutet, dass neben einem mechanischen Verschluss auch ein elektronischer Verschluss zur Verfügung steht. Der mechanische Verschluss wird über einen Zentralverschluss im Objektiv realisiert und arbeitet zwischen vier Sekunden sowie 1/2.000 Sekunde. Kürzere Belichtungszeiten kann der Fotograf mit dem elektronischen Verschluss wählen. Hier sind Belichtungen bis zu 1/16.000 Sekunde möglich. Dabei gilt es allerdings zu bedenken, dass die längste Verschlusszeit auf eine Sekunde begrenzt wird.

Zur Bildkontrolle kann bei der Bridgekamera auch ein elektronischer Sucher verwendet werden:

Die Bildkontrolle lässt sich bei der Panasonic Lumix DC-FZ82 (Technik) per Sucher oder über ein Display vornehmen. Der Sucher besitzt mit 1,16 Millionen Subpixel fast die sechsfache Auflösung des Suchers der Panasonic Lumix DMC-FZ72 (Testbericht) und gibt Details mit einer hohen Schärfe wieder. Dies liegt allerdings auch am kleinen Sucherbild, denn der Vergrößerungsfaktor liegt lediglich bei 0,46. Das sorgt nicht gerade für einen hohen Betrachtungskomfort, die Sucher anderer Bridgemodelle wissen diesbezüglich mehr zu gefallen. Des Weiteren stört uns, dass der Sucher per Taste aktiviert werden muss. Einen Augensensor, der das Umschalten vom Display zum Sucher (und umgekehrt) automatisch steuert, gibt es nicht. Der Sucher stellt aus unserer Sicht daher nur bei kritischen Lichtverhältnissen eine gute Alternative dar.

Das LCD ist fest verbaut, kann also nicht gedreht oder geschwenkt werden:

Das Display (3,0 Zoll, Seitenverhältnis 3:2) der Bridgekamera wurde im Vergleich zum Vorgängermodell ebenso deutlich verbessert, die Auflösung hat sich von 460.000 auf 1.040.000 Subpixel erhöht. Die Detailwiedergabe des LCDs weiß daher auf ganzer Linie zu gefallen. Der Verzicht auf eine variable Aufhängung zum Drehen und Schwenken ist dagegen schade. Dank großer Einblickwinkel gestaltet sich das nicht frontale Betrachten immerhin problemlos. Die Touchoberfläche des LCDs erkennt Eingaben präzise und erlaubt neben der Touchfokussierung unter anderem das Nutzen von Touch-Fn-Tasten. Beim Blick durch den Sucher werden Eingaben von der Nase des Fotografen eventuell versehentlich ausgelöst. Das ist keineswegs optimal, das Abschalten des Touchscreens stellt in diesem Fall die einzige Lösung dar.

Bei der Videoaufnahme hat die Panasonic Lumix DC-FZ82 (Beispielaufnahmen) fast alle Features zu bieten, die man von einer aktuellen Digitalkamera erwarten kann. 4K-Videos (3.840 x 2.160 Pixel) werden mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde festgehalten, Full-HD-Videos (1.920 x 1.080 Pixel) mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde. Des Weiteren speichert die Kamera in HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) Highspeed-Videos mit 100 Bildern pro Sekunde und in SD-Auflösung (640 x 480) 200 Bilder pro Sekunde.

Die Bildqualität der 4K-Videos fällt durch die sehr hohe Auflösung sehr gut bis exzellent aus, die technische Realisierung (kein Downsampling aller Pixel des Sensors) sorgt aber für einen deutlichen Cropeffekt. Der „verlängert“ die kürzeste Brennweite auf kleinbildäquivalente 28mm. Bei Full-HD-Aufnahmen, die mit einer sehr guten Qualität festgehalten werden, beginnt der Weitwinkelbereich bei 22mm. Der Autofokus der FZ82 stellt schnell und in aller Regel präzise scharf, der optische Bildstabilisator sorgt dagegen für weniger Freude. Selbst im Weitwinkelbereich ist ein deutliches Zittern zu sehen, hier hätten wir uns bessere Ergebnisse erhofft. Ein Alleinstellungsmerkmal war bei der Panasonic Lumix DMC-FZ72 das Surround-Mikrofon. Auf dieses hat der Hersteller bei der Panasonic Lumix DC-FZ82 verzichtet, es wurde „nur“ noch ein herkömmliches Stereomikrofon verbaut. Dessen Tonqualität ist immerhin gut.

Ein Praxisbericht von:

Thomas Kniess

*Diese Links führen zu Amazon- oder anderen Online-Angeboten, keine Verfügbarkeitsgarantie, keine Garantie auf günstigsten Preis, Preise können variieren, Preise inkl. MwSt. / evtl. zzgl. Versandkosten, alle Angaben ohne Gewähr.
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Kommentare

Ich finde die Bildqualität wie …

Ich finde die Bildqualität wie bei einem mittelmässigen Smartphone mit Sonderfunktionen. Der Stabilisator ist aber sehr beeindruckend.

Ich vermisse die Angabe über …

Ich vermisse die Angabe über Drehklappspiegei - ein Markenzeuchen von PANASONIC.
KEINE Angaben über Rauschen . 5,9 bedeutet 'einen Blick ins Dunkle'..und verlangt ISO zu öffnen ..
Und das Rauschen wird da sein..
Lieber das Tele bei 800mm belassen, Blende auf 5.2 aufgebohrt und den Sensor auf 20,1 angehoben...
PANASONIC versteht viel von Technik...aber von Bildqualität sehr wenig...was da die Hürden übersteigen darf.Das finde ich bei der Vorleistung der Objektive schade. Ich fahre die fz150 und freue mich dringend auf eine Verbesserung der FZ300 ..mit ihren idealen Bedingungen. Aber Sony freut sich darüber mit HX400!

Zur DC-FZ82 wird immer als …

Zur DC-FZ82 wird immer als Bildformat JPEG
angegeben. M.E. ist das aber das Dateiformat.
Ich möchte als Bildformat wissen 4:3, 16:9 oder
Beides?

Das "Grieseln", welches mich schon …

Das "Grieseln", welches mich schon vor 15 Jahren bei Kompaktkameras kaufhindernd gestört hat, wird mit jeder noch höher auflösendenden Generation von Kameras schlimmer. Nicht nur dir Anzahl der Bildpunkte steigt, sondern auch die Anzahl der zufälligen weissen, grauen und schwarzen Punkte die dem Foto den Look "Spritzgitter" verpassen.
So leider auch hier: Der verbaute 18MP Sensor bekommt trotz Rückwärtsbelichtung scheinbar sogar bei Sonnenschein zu wenig Licht, da helfen auch die eindrucksvollsten elektronischen Bildverbesserungen und die tolle Lichtstarke Optik nichts. Schon Bei ISO 80 sieht ein Bildausschnitt unsauber aus - was für eine Verschwendung von Ressourcen und Verblendung der Kunden... Was nützt die tollste Kamera wenn es gerade bei der Bildqualität mangelt?

Ich habe mir diese Kamera …

Ich habe mir diese Kamera vor einer Woche gekauft. Muß sagen, da ist alles was das Herz begehrt an Technik vorhanden...
Die Vielfalt ist groß, so dass man sich Zeit nehmen muß, alles einmal auszuprobieren.

Was mir allerdings aufgefallen ist: Im eingeschalteten Zustand arbeitet der Zoom Motor, warum auch immer, ganz leise im Hintergrund...
Hatte schon einige Kameras, aber
ist das so richtig?
Keine Ahnung. Ansonsten tolle Kamera.

Vielleicht ist das nicht der …

Vielleicht ist das nicht der Zoom-Motor, sondern der kontinuierliche Autofokus, der die Motorgeräusche verursacht ...

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