In der Praxis
kann die Olympus Stylus XZ-2 überzeugen. Wie sie bei der Bildqualität und der Geschwindigkeit abschneidet, klären unsere Laborergebnisse.Der Bildsensor der Olympus Stylus XZ-2 löst 11,8 Megapixel auf (3.968 x 2.976 Pixel) und besitzt mit 1/1,7 Zoll eine als mittlerweile als Standard zu bezeichnende Größe im Premium-Kompaktkamerabereich. Er wird rückseitig belichtet (BSI-Sensortechnologie) und soll durch die iHS-Technologie in Zusammenarbeit mit dem TruPic-VI-Bildprozessor auch bei wenig Licht gute Bildergebnisse erzielen. Seine Sensorempfindlichkeit kann zwischen ISO 100 und ISO 12.800 in Drittelstufen eingestellt werden, bei der Auto-ISO-Einstellung lassen sich sowohl der obere als auch der untere Grenzwert festlegen. Auch die Aufnahme im RAW-Format (.ORF) ist natürlich möglich.
Bei der Bildqualität
macht sich der Wechsel von einem CCD- zu einem CMOS-Sensor deutlich positiv bemerkbar. Bei niedrigen ISO-Werten, also ISO 100 und ISO 200, ist die Detailwiedergabe hoch und ein Bildrauschen ist fast nicht vorhanden. Auch bei ISO 400 fällt die Bildqualität noch gut aus, Details werden noch brauchbar wiedergegeben. Ab ISO 800 beginnt die Detailwiedergabe deutlich zu sinken, der Rauschfilter muss hier stärker eingreifen, um ein Bildrauschen zu verhindern. Bei ISO 1.600 werden Details nur noch schlecht wiedergegeben, die Bilder wirken sichtbar geglättet. Bei noch höheren ISO-Werten vernichtet der Rauschfilter viele Details, ab ISO 6.400 sind die Bilder kaum mehr nutzbar.Bei weniger Licht fällt die Bildqualität etwas früher ab: Hier wird eine gute Detailwiedergabe nur bis ISO 400 erreicht, bis ISO 800 ist die Bildqualität in den meisten Fällen noch gut zu gebrauchen. Ab ISO 1.600 werden Details deutlich schlechter aufgelöst, darüber werden die Bilder von einem sehr starken Bildrauschen überlagert.
Der größte Vorteil gegenüber anderen Kompaktkamera ist bei der Olympus Stylus XZ-2 (Hands-On-Video)
natürlich das Objektiv: Es deckt mit 28 bis 112 Millimeter den wichtigsten Brennweitenbereich ab und kann mit einer sehr guten Lichtstärke von F1,8 bis F2,5 punkten. Seine Abbildungsleistung fällt - mit Ausnahme der Bildränder im Weitwinkel, die teilweise eine stärkere Unschärfe zeigen - gut aus. Im Weitwinkel ist nur eine relativ geringe tonnenförmige Verzeichnung sichtbar, eine Randabdunkelung ist fast nicht vorhanden. Chromatische Aberrationen sind zwar wahrzunehmen, fallen aber noch nicht problematisch aus. Ärgerlich: Der Objektivdeckel sitzt locker vor dem Objektiv und fällt beim Starten der Digitalkamera - sofern er nicht abgenommen wurde - einfach ab. Hier empfehlen wir die mitgelieferte Objektivdeckel-Schlaufe zu verwenden, so dass der Objektivdeckel beim Herunterfallen nicht verloren gehen kann.Bei der Geschwindigkeit
erzielt die Olympus Stylus XZ-2 ein akzeptables Ergebnis: Die Serienbildrate ist mit rund fünf Bildern pro Sekunde bei der Aufnahme von JPEG- oder RAW-Bildern ausreichend hoch, von den Spitzenmodellen jedoch merklich entfernt. Bei der gleichzeitigen Aufnahme von JPEG und RAW-Bildern muss man sich mit 2,1 Bildern pro Sekunde begnügen. Während die schnelle Bildfolge bei JPEG-Bildern nicht einbricht, sind in den beiden anderen Bildformaten jeweils nur vier Bilder in Folge möglich. Nach diesen vier Bildern sind im RAW Format noch 1,9 Bilder pro Sekunde und im RAW+JPEG Format noch 1,5 Bilder pro Sekunde möglich - und dies bis die Speicherkarte voll ist.Bei der Auslöseverzögerung kann die Olympus Stylus XZ-2 mit 0,01 Sekunden überzeugen, der Autofokus ist mit 0,44 Sekunden für die meisten Motive ausreichend schnell. Die Einschaltzeit der Digitalkamera ist mit 1,95 Sekunden relativ kurz, das erste Bild wird schon nach 1,67 Sekunden aufgenommen. Im Vergleich zu anderen Kompaktkameras bewegt sich die Olympus Stylus XZ-2 hier etwa im Mittelfeld. Sie ist weder zu langsam, noch ein echter Sprinter.
Bei der Farbwiedergabe
erreicht die Olympus Stylus XZ-2 bis auf den roten Farbkanal eine gute Leistung. Dieser liegt vor allem bei den maximalen Abweichungen doch etwas weiter vom Soll-Wert entfernt. In der Praxis sind aber keine Einschränkungen feststellbar.
Der mechanische Bildstabilisator
arbeitet gut und kann etwa zwei bis drei Blendenstufen kompensieren. Im Videomodus kann er die Videoaufnahmen sichtbar beruhigen.Insgesamt erzielt die Olympus Stylus XZ-2 (Praxisbericht)
bei allen Punkten mindestens eine gute, bei vielen Punkten sogar eine sehr gute Wertung. Neben dem hochwertig verarbeiteten Gehäuse kann die Olympus Stylus XZ-2 mit sehr vielen Tasten, Einstellungsmöglichkeiten und natürlich dem Objektivring überzeugen. Damit lässt sich unter anderem die Blende schnell verändern oder es kann bequem manuell fokussiert werden. Auch sonst ist die Olympus Stylus XZ-2 sehr gut ausgestattet: Der mechanische Bildstabilisator beruhigt die Videos sichtbar und ermöglicht längere Belichtungszeiten bei Bildern. Über den Blitzschuh können ein externes Blitzgerät und - über die dort ebenfalls platzierte Schnittstelle - auch ein elektronischer Sucher an der Digitalkamera genutzt werden. Damit auch bei Sonnenschein mit der Offenblende fotografiert werden kann, hat Olympus der Stylus XZ-2 einen ND-Filter mit drei Blendenstufen spendiert. Ebenfalls überzeugend ist das 3,0 Zoll große und 920.000 Subpixel auflösende Touchscreen-Display, das sich nach oben und unten drehen lässt.Die Bildqualität
des 1/1,7 Zoll großen CMOS-Sensors konnte im Vergleich zum Vorgängermodell, der Olympus Stylus XZ-1, bei höheren ISO-Werten deutlich gesteigert werden und liegt auf einem - für Kompaktkameras - guten bis sehr guten Niveau. Auch höhere ISO-Werte lassen sich bei vergleichsweise wenig Bildrauschen nutzen. Weiteres Potenzial für die Bildbearbeitung liefern die RAW-Aufnahmen.Durch das lichtstarke Objektiv (28-112mm) mit der großen Blendenöffnung von F1,8 bis F2,5 lassen sich hohe ISO-Werte lange vermeiden, zudem kann die Olympus Stylus XZ-2 (für eine Kompaktkamera) Objekte sehr gut freistellen. Die Abbildungsleistung
des 4-fach-Zooms ist bis auf die Bildränder im Weitwinkel gut.Bei der Geschwindigkeit
schneidet die Olympus Stylus XZ-2 akzeptabel ab. Sowohl die Serienbildrate als auch der Autofokus bewegen sich auf einem soliden Niveau, liegen aber doch etwas von den Spitzenmodellen entfernt. In der Praxis ist die Olympus Stylus XZ-2 aber ohne Frage für die allermeisten Situationen schnell genug.Als Verbesserungsmöglichkeiten lassen sich bei der Olympus Stylus XZ-2 (Technik)
eigentlich nur der wenig konfigurierbare Videomodus und die fehlende Ladeschale sowie der Objektivdeckel zu nennen. Zudem wäre es wünschenswert, wenn der Objektivring auch bei der Montage auf einem Stativ weiterhin leicht drehbar wäre.Wer eine Kompaktkamera mit einer sehr guten Ausstattung, vielen Einstellungsmöglichkeiten, Tasten und einem lichtstarken Objektiv sowie einer mindestens guten Bildqualität sucht, sollte die Olympus Stylus XZ-2 (Beispielaufnahmen)
definitiv in den Kreis der Favoriten aufnehmen.Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
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Kommentare
Sehr geehrte Damen und Herren, …
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Olympus XZ2 interessiert mich wegen der hohen Lichtstärke des Objektivs (und dem aktuell niedrigeren Preises). Sehr stark verwundert hat mich die sehr schlechte Weißdarstellung (u.a. beim Punkt Abbildungsleistung). Wie ist das zu erklären/Ist das in Natura wirklich so schlimm? Man will doch keine weißen Häuser fotografieren um dann am Ende gelbe auf dem Foto zu haben. Und eine ständige Korrektur am PC kann auch keine Lösung sein.
Des weiteren stellt sich die Frage nach dem Bildrauschen. Die Ergebnisse bei ISO 800 sind deutlich schlechter als bei Ihren Vergleichsbildern mit einer Canon S110. Da stellt sich die Frage, ob man bei der Olympus dank der hohen Objektivgüte z.B. nur ISO400 braucht wo die Canon auf ISO800 geht. Dann wäre das ein wichtiges Vergleichsargument.
Als letzte Frage interessiert mich, wann mit einem Nachfolger zu rechnen ist. Die Stylus 1 spielt m.E. in einer anderen Liga (u.a. bei Größe und Preis) und ist m.W. kein Nachfolger.
Wenn Ihnen eine andere empfehlenswerte Kompaktkamera mit mind 4fach Zoom (optimal wäre etwas zwischen 5 und 10), exakter Farbwiedergabe und geringem Rauschverhalten (man will ja nicht nur Strand sondern auch in Innenräumen fotografieren) einfällt, dann nehme ich Empfehlungen dankend an. Meine Preisobergrenze liegt bei 300 €.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Wiegner