Olympus Stylus 1s Fazit

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Das Fazit zur Olympus Stylus 1s

Beim Bildwandler der Olympus Stylus 1s (Datenblatt) handelt es sich um einen Live MOS Sensor mit einer Größe von 1/1,7 Zoll. Dieser fällt somit 50 Prozent größer als die in der Kompaktklasse typischen 1/2,3 Zoll Sensoren aus. Auf dem Sensor liegen 3.968 x 2.976 Pixel, was insgesamt 11,8 Megapixel entspricht. Die ISO-Wahl lässt sich in Drittelstufen von ISO 100 bis ISO 12.800 vornehmen, ab ISO 3.200 handelt es sich dabei um eine ISO-Erweiterung. Beim Dateiformat stehen JPEG sowie auch RAW zur Verfügung.

Die Bildqualität bewegt sich genau auf dem Niveau des Vorgängermodells. Durch den identischen Sensor war dies aber natürlich zu erwarten. Die Detailwiedergabe fällt durch die vergleichsweise niedrige Auflösung hinter Kameramodellen mit höheren Megapixelzahlen zurück. Wer nicht allzu große Ausdrucke benötigt oder starke Ausschnittsvergrößerungen vornehmen möchte, wird aber auch mit den knapp zwölf Megapixel auskommen. Das Bildrauschen ist bis ISO 200 gut unter Kontrolle, ab ISO 400 fällt es bei den RAW-Aufnahmen allerdings schon etwas auf. Daher greift die Kamera bei den JPEG-Bildern mit einer Rauschreduzierung ein. Feine Strukturen werden dadurch schlechter aufgelöst. Bei ISO 800 geht die Detailwiedergabe weiter zurück, bei ISO 1.600 sorgt eine sehr starke Weichzeichnung für eine nur noch dürftige Bildqualität. ISO 3.200 und höhere Werte lassen keine akzeptablen Aufnahmen mehr zu.

Bei schlechteren Lichtverhältnissen sind erste Abstriche bei der Detailwiedergabe ab ISO 400 nötig, Aufnahmen mit ISO 800 lösen kaum mehr Details auf. ISO 3.200 und darüber sollten vermieden werden.

Serienaufnahmen sind mit hoher Geschwindigkeit möglich, der Pufferspeicher ist groß:

Bei der Arbeitsgeschwindigkeit kann der Olympus Stylus 1s ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt werden. Mit bis zu 8,1 Bildern pro Sekunde ist die Serienbildrate hoch. Sehr zu gefallen weiß zudem der große Pufferspeicher, der lange Bildserien ermöglicht. Bei JPEG-Aufnahmen sind 56 Bilder in Folge möglich, im RAW-Format 30 Bilder in Folge und bei JPEG+RAW immer noch sehr gute 27 Bilder in Folge. Überzeugend arbeitet auch der Autofokus. Im Weitwinkelbereich messen wir flotte 0,23 Sekunden, die Auslöseverzögerung liegt bei nur 0,02 Sekunden. Auch am Teleende lässt sich mit der Olympus Stylus 1s schnell scharfstellen, Schnappschuss-tauglich ist die Digitalkamera daher bei jeder Brennweite. Die Einschaltzeit der 1s ist mit 1,83 Sekunden durchschnittlich, zur ersten Bildaufnahme werden kürzere 1,31 Sekunden benötigt.

Farben gibt die Olympus Stylus 1s mit nicht allzu großen Abweichungen wieder, in der Praxis lassen sich keine Probleme feststellen.

Der optische Bildstabilisator der Kamera arbeitet auf Lens-Shift-Basis, Verwacklungen werden daher durch eine Korrekturlinse im Objektiv ausgeglichen. Im Test konnten wir bei 300mm KB-Brennweite, also dem Teleende der Kamera, scharfe Bilder mit rund 1/40 Sekunde Belichtungszeit aufnehmen. Dies entspricht einer Kompensationsleistung von drei Blendenstufen und ist ein gutes Ergebnis.

Mit Konvertern – hier der TCON-17X – kann der Brennweitenbereich vergrößert werden:

Das Objektiv der Olympus Stylus 1s ist das Highlight der Kamera und dürfte für die meisten Fotografen wohl auch der wichtigste Kaufgrund sein. Mit seinem 10,7x Zoombereich deckt es kleinbildäquivalente 28 bis 300mm ab, die Blendenöffnung liegt durchgängig bei F2,8. Egal ob im Weitwinkelbereich oder am Teleende, zu jederzeit lassen sich F2,8 nutzen und kann somit die Sensorempfindlichkeit niedrig gehalten werden. Die Abbildungsleistung ist teilweise gut bis sehr gut, teilweise aber auch nur akzeptabel. Letzteres gilt für den Weitwinkelbereich, hier lässt die Schärfe in den Bildecken sichtbar nach. Mit zunehmender Brennweite nimmt dieses Problem ab, die Bildecken wissen ab rund 50mm KB-Brennweite meistens zu überzeugen.

Wem die Brennweite des Objektivs trotz der großen Abdeckung nicht genug ist, kann zu zwei Konvertervorsätzen greifen. Das Weitwinkelmodell nennt sich „WCON-08X“ und verkürzt die Brennweite auf kleinbildäquivalente 22,4mm. Für längere Brennweiten gibt es den „TCON-17X“. Dieser sorgt für 510mm Brennweite am Teleende. Bei beiden Konvertern muss ein zusätzlicher Adapter („CLA-13“ für WCON -08X und „CLA-14“ für TCON-17X) verwendet werden. Diese werden zwischen das Objektiv und den Konverter geschraubt.

Wir haben beide Konverter getestet, die Links dazu finden Sie im Folgenden:

Testbericht des Olympus WCON-08X

Testbericht des Olympus TCON-17X

Die Olympus Stylus 1s ist kompakt und sehr gut ausgestattet:

Unser Fazit:
Bei der Stylus 1s (Praxis) kombiniert Olympus ein relativ kompaktes Kameragehäuse mit allerlei Features. Dadurch hat die kleine Kamera mehr zu bieten, als man anhand ihrer Größe meinen könnte. Trotz 1/1,7 Zoll großem Sensor hat Olympus der Kamera ein lichtstarkes 10,7x Zoom (durchgängig F2,8) mit kleinbildäquivalenten 28 bis 300mm spendiert. Dadurch kann ein großer Brennweitenbereich abgedeckt werden, die ISO-Werte lassen sich niedrig halten. Vor allem im Weitwinkelbereich sind die Bildränder allerdings doch deutlich unschärfer als die Bildmitte.

Fast alle wichtigen Brennweiten werden vom 10,7x Zoom abgedeckt:

Punkten kann die Olympus Stylus 1s (Technik) mit ihrem 1,44 Millionen Subpixel auflösenden elektronischen Sucher, dem 1,04 Millionen Subpixel darstellenden Schwenk-LCD mit Touch-Funktion und den vielen Tasten und Einstellrädern. Die Tasten fallen zwar recht klein aus, diesen Kompromiss muss man bei einer kompakten Kamera aber eingehen. Die vielen Bedienelemente, dazu zählen unter anderem ein Einstellrad und ein Objektivring, machen selbst die manuelle Belichtung komfortabel. Dies findet man bei Kompaktkameras selten. Für die Arbeitsgeschwindigkeit gilt: Flott und ausdauernd. Serienaufnahmen sind mit bis zu 8,1 Bildern pro Sekunde möglich, selbst im RAW-Format sind dank großem Pufferspeicher 30 Bilder in Folge mit höchster Geschwindigkeit möglich. Der Autofokus arbeitet mit 0,23 Sekunden schnell, die erste Bildaufnahme nach dem Einschalten der Kamera ist innerhalb von 1,31 Sekunden möglich.

Viele Tasten und Wählräder machen die Bedienung komfortabel:

Ein Schwachpunkt der Olympus Stylus 1s ist die Bildqualität bei höheren ISO-Werten. Bereits bei ISO 400 verschlechtert sich die Detailwiedergabe, ab ISO 800 sogar deutlicher. Dadurch erreicht die Kamera nicht das Niveau anderer Modelle mit 1/1,7 Zoll Sensor. Bei der Videoaufnahme werden leider kaum manuelle Einstellungsmöglichkeiten angeboten, mit 30 Vollbildern pro Sekunde in Full-HD Auflösung ist die Bildrate nur durchschnittlich. Die Bildqualität der Aufnahmen ist aber gut, stärkere Verwacklungen verhindert der effektiv arbeitende Bildstabilisator.

Pro&Contra zur Olympus Stylus 1s

  • Akzeptable Bildqualität für eine Digitalkamera mit 1/1,7" Sensor
  • Relativ großer Brennweitenbereich (28 bis 300mm nach KB)
  • Lichtstarke Blendenöffnung von F2,8 über den gesamten Brennweitenbereich
  • Erweiterbar durch Weitwinkel- und Telekonverter
  • Kompakt und leicht für die gebotene Leistung
  • Sehr effektiver optischer Bildstabilisator
  • Die Digitalkamera liegt gut in der Hand
  • Hohe Bildrate im Serienbildmodus (im Labor: bis zu 8,1 Bilder/Sek.)
  • Großer kamerainterner Pufferspeicher: 56 JPEG oder 30 RAW-Bilder in Folge möglich
  • Schnappschuss-tauglich: schneller Autofokus (0,23 Sek.), kurze Auslöseverzögerung (0,02 Sek.)
  • Direkter Zugriff auf viele wichtige Funktionen über Tasten
  • Zwei frei konfigurierbare Fn-Tasten
  • Sehr viele Einstellungsmöglichkeiten im Menü
  • Hochauflösendes (1,04 Millionen Subpixel) Schwenk-LCD mit Touchscreen
  • Großer, heller und gut aufgelöster elektronischer Sucher (1,44 Millionen Subpixel)
  • Voll- und Halbautomatiken sowie ein manueller Belichtungsmodus und zwei Custommodi vorhanden
  • Elf Art-Filter- und zwölf Szenenmodi ("Lochkamera", "Dramatischer Effekt", "Porträt", ...)
  • Guter Makromodus (ab ca. 5cm Motivabstand)
  • Manueller Fokus mit Peaking-Unterstützung und Displaylupe
  • Speicherung auch im RAW-Format möglich (und RAW+JPEG)
  • Integrierter ND-Filter mit drei Blendenstufen vorhanden
  • Blitzschuh vorhanden
  • WLAN-Modul zur kabellosen Datenübertragung und Fernsteuerung vorhanden (NFC fehlt aber)
  • Gute Bildqualität der Full-HD Videoaufnahmen (siehe unsere drei Beispielvideos)
  • Kompatibel zu allen von uns getesteten Speicherkarten bis 256GB
  • Zur 256GB Lexar Professional 600x Speed (UHS-I, Class 10) SDXC Speicherkarte kompatibel
  • Zur Lexar Professional SDHC 2.000x (300MB/Sek) UHS-II Class 10 32GB Karte kompatibel
  • Stärker abfallende Bildränder im Weitwinkelbereich
  • Bei höheren Sensorempfindlichkeiten ist die Bildqualität leicht unterdurchschnittlich (für 1/1,7")

Testurteil

Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.

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Kommentare

Sie beziehen sich sowohl in …

Sie beziehen sich sowohl in diesem Test als auch im Test der Stylus 1 jeweils darauf, dass die Bildqualität der Stylus 1(s) anderer 1/1,7" Sensor-Kameras unterlegen ist.

Welche 1/1,7" Sensor-Kameras wären das?

Ich selbst besitze die Panasonic LF1, welche meiner Meinung nach gute Bilder in sehr kompaktem Gehäuse macht, würde mir jedoch trotzdem gerne eine neue Kompaktkamera zulegen, aufgrund der bekannten Probleme wie z.B. erhebliche Randunschärfe und dem relativ lichtschwachem Objektiv. Wie sieht Ihrer Meinung nach der Vergleich der Bildqualität zwischen der Stylus 1(s) und der LF1 aus? Würde sich die Anschaffung der Stylus 1s lohnen?

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