Die Zeiten, in denen Digitalkameras rein funktionelle Geräte sein mussten, sind schon länger vorbei. Nicht wenige Hersteller haben sich deswegen für bestimmte Designakzente bei ihren Modellen entschieden. Olympus wollte mit der PEN E-PL8 (Datenblatt)
Das Gehäuse der DLSM wurde mit verschiedenfarbigen Gummierungen in Lederoptik versehen und besteht zum Teil aus hochwertigem Metall. Das ist für eine Einsteigerkamera nicht üblich und zweifellos ein Pluspunkt. Ob die Kamera mit ihrem Design auch die oben genannte Zielgruppe überzeugen kann, können wir nicht beurteilen. Uns gefällt die Olympus PEN E-PL8 (Produktbilder)
In der Hand liegt die Systemkamera durch die kleine Griffunterstützung auf der Vorderseite angenehm, für den Einsatz von schwereren Objektiven eignet sie sich wegen der kleinen Grifffläche allerdings kaum. Bei kompakten Festbrennweiten macht sie jedoch eine gute Figur. Der Transport der Kamera fällt durch die kleinen Abmessungen (11,8 x 6,8 x 3,8cm) leicht, mit einem Gewicht von lediglich 363g wird sie auch bei längeren Touren zu keiner Last.
Die Verarbeitung des Gehäuses weiß vor allem durch das zum Einsatz kommende Metall sehr zu gefallen, aber auch die Kunststoffteile geben keinen Anlass zur Kritik. Schade ist, dass sich Olympus beim Material der Daumenablage auf der Rückseite für Kunststoff entschieden hat. Darunter leiden das Handling sowie die hochwertige Anmutung ein wenig.
Auf der Oberseite der spiegellosen Systemkamera hat Olympus zwei recht groß ausfallende Einstellräder platziert. Damit lassen sich das Fotoprogramm sowie die Blende oder die Verschlusszeit schnell anpassen. Die meisten Bedienelemente liegen bei der Olympus PEN E-PL8 (Technik)
Positiv hervorzuheben sind die insgesamt fünf Fn-Tasten, die mit einer Reihe von unterschiedlichen Parametern belegt werden können. Wer Videos aufnehmen will, kann wegen der Record-Taste zwar nur vier Tasten frei konfigurieren, das sind jedoch noch immer mehr als bei Konkurrenzmodellen. Für zusätzliche Parameter stehen ein Quickmenü sowie natürlich auch das Hauptmenü der Kamera zur Verfügung. Letzteres stellt dabei nicht unbedingt die erste Wahl dar, denn die Optionen befinden sich zum Teil in doch etwas unübersichtlicheren Untermenüs. Das macht die Suche langwieriger, als man es sich wünschen würde. In der Praxis gibt es durch das Quickmenü und die Fn-Tasten in der Regel aber keine Probleme. Gut: Kurze Erklärungen im Hauptmenü helfen Fotoanfängern weiter.
Hinsichtlich der Fotoprogramme ist die Olympus PEN E-PL8 (Bildqualität)
Das Autofokussystem der Olympus PEN E-PL8 (Geschwindigkeit)
Als Verschluss hat die Olympus PEN E-PL8 (Datenblatt)
Beim Display hat sich Olympus für ein 3,0 Zoll großes LCD mit einer Auflösung von 1,04 Millionen Subpixel entschieden. Dieses kam bereits beim Vorgängermodell zum Einsatz und wurde nach oben und unten schwenkbar konstruiert. Dadurch lässt sich die Aufnahmekontrolle auch bei Selbstporträts vornehmen. Anders als bei den meisten Kameras muss das Display dafür allerdings um 180 Grad nach unten geschwenkt werden. Diese Umsetzung wird durch den Blitzschuh der Olympus PEN E-PL8 (Technik)
Einen eingebauten Sucher besitzt die Olympus PEN E-PL8 nicht. Über den angesprochenen Zubehöranschluss besteht allerdings die Möglichkeit, einen Aufstecksucher an die Kamera anzuschließen. Dieser lässt sich nach oben schwenken, vergrößert 0,74-fach und löst 2,36 Millionen Subpixel auf. Prinzipiell ist die Digitalkamera daher auch für Fotografen interessant, die auf einen Sucher nicht verzichten möchten, aber trotzdem ein kompaktes Modell suchen.
Videoaufnahmen werden bei der Olympus PEN E-PL8 (Beispielaufnahmen)
Hier stellt die Fine-Option die sinnvollste Wahl dar. Bei den weiteren Einstellungsmöglichkeiten sieht es besser aus: Neben der manuellen Belichtung und Fokussierung erlaubt die Olympus PEN E-PL8 bei Videos auch das Verändern des Weißabgleichs oder des Bildstils. Die Bildqualität der Aufnahmen ist als akzeptabel bis gut einzustufen, der Autofokus arbeitet ausreichend schnell. Teilweise korrigiert er jedoch unnötig nach. Die optische Bildstabilisierung greift sichtbar beruhigend ein, teilweise sind aber leichte Ruckler zu erkennen. Die Tonqualität des integrierten Stereomikrofons gibt für ein Einsteigermodell keinen Anlass zur Kritik, bei leisen Umgebungen kann die Bildstabilisierung jedoch für Störgeräusche sorgen. Ein externes Mikrofon wird bei Bedarf per Zubehörschnittstelle angeschlossen, die Pegelung ist (bei einem internen sowie einem externen Modell) in 21 Stufen möglich. Insgesamt gesehen sind die Videofähigkeiten der E-PL8 – trotz der manuellen Optionen – unterdurchschnittlich. Für mehr als kurze Videoschnappschüsse würden wir sie daher nicht unbedingt empfehlen.
Thomas
Kniess
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