Die OM System OM-1 Mark II (Datenblatt)
Von allen weiteren Bedienelementen sind dagegen sowohl die Ausführung als auch die Platzierung bestens bekannt. Die Wahl des Fotoprogramms erfolgt klassisch per Einstellrad, dieses lässt sich bei Bedarf per Taste sperren. Dadurch kann man den ungewollten Wechsel des Aufnahmemodus verhindern. Auf dem Griff können Nutzer über zwei Tasten Eingaben sehr schnell vornehmen, standardmäßig sind sie für die Korrektur der Belichtung sowie zum Starten und Stoppen von Videos gedacht.
Wie für viele Tasten der DSLM gilt allerdings auch für beide, dass sie im Menü mit unterschiedlichen Funktionen belegt werden können. Während das beim Vorgängermodell ebenso schon ging, lässt sich bei der OM-1 Mark II nun zusätzlich die Löschen-Taste anderweitig verwenden. Darüber kann man das Hauptmenü aufrufen.
Mit an Bord ist bei der OM System OM-1 Mark II (Produktbilder)
Als Material nutzt OM Digital Solutions bei der OM System OM-1 Mark II (Technik)
Für die Wahl des Fotoprogramms wird bei der OM System OM-1 Mark II (Bildqualität)
Die Kameras von OM Digital Solutions (bzw. früher Olympus) waren und sind für ihre zahlreichen Aufnahme-Features bekannt. Die OM-1 Mark II stellt hierbei keine Ausnahme dar. Zu den Features gehört unter anderem die Funktion „Hochaufgelöste Aufnahme“. Diese wurde 2015 mit der OM-D E-M5 eingeführt, sie erlaubt das Verrechnen von mehreren Einzelfotos. Der Sensor wird von der Kamera dabei von Bild zu Bild leicht verschoben, das sorgt für detailreichere Fotos.
Vor der Aufnahme kann sich zwischen dem Verwenden eines Stativs sowie der Freihandaufnahme entscheiden, erstere Option bietet mit maximal 80 statt maximal 50 Megapixel noch etwas mehr Bildpunkte. Darüber hinaus stehen das JPEG-Format und RAW zur Wahl. Bei letzteren Dateien unterstützt die OM-1 Mark II als Neuerung auch 14 Bit-Dateien. Die „Hochaufgelösten Aufnahmen“ der OM-1 Mark II zeigen unabhängig vom Aufnahmemodus deutlich mehr Details als klassische Fotos, mit der Stativ-Option bekommt man die meisten zu Gesicht. Im Alltag sind die Freihandfotos aber natürlich komfortabler.
Zu den weiteren Aufnahme-Features der DSLM gehören unter anderem das Focus-Stacking, die HDR-Aufnahme, Mehrfachbelichtungen, die Keystone-Korrektur und die Live-Composite-Funktion. Darüber hinaus unterstützt die OM System OM-1 Mark II (Technik)
Letztere Optionen bietet die OM-1 nicht, darüber hinaus sind Fotografen bei Graufiltern auf maximal sechs Blendenstufen beschränkt. Im Alltag erlauben die Filtersimulationen in einigen Situationen den Verzicht auf optische Filter, außerdem lassen sich letztere natürlich auch durch die Simulation ergänzen. Wer häufig Graufilter einsetzt, wird die Filtersimulation der DSLM sicherlich zu schätzen wissen.
Das Menü der OM System OM-1 Mark II ist vom Vorgängermodell bekannt. Dort wurde es eingeführt und hat sich in der Zwischenzeit bewährt. Die Einstellungsmöglichkeiten sind auf sieben Menüpunkte verteilt und darüber schnell zu finden. Unter anderem gibt es Reiter für Foto-, Fokus- und Video-Einstellungen, zu jedem Menü gehören weitere Untermenüs.
Beim ganz rechten Reiter handelt es sich um das „Mein Menü“. Diesem kann man Optionen durch das Drücken der Rec-Taste sehr einfach zuweisen und dadurch häufig benötigte Optionen besonders schnell erreichen. Für häufig verwendete Aufnahme-Einstellung ist die DSLM zudem mit einem Quickmenü (von OM Digital Solutions „Super Control Panel“ genannt) ausgestattet.
Das Autofokussystem der OM System OM-1 Mark II (Geschwindigkeit)
Wer ohne Motiverkennung arbeiten möchte, nutzt die weiteren Messfeldoptionen: „Single“, „Small“, „Cross“, „Mid“, „Large“ und „All“. Bei letzterer Option sucht die Kamera das Messfeld vollkommen selbstständig aus, bei den anderen kann man die Zone mit dem Joystick auf Wunsch verlagern. Sollte das passende Messfeld nicht vorhanden sein, lässt sich dieses selbst konfigurieren. Dafür stehen vier Speicherplätze zur Verfügung.
Für Astroaufnahmen bringt die Kamera einen „Starry Sky AF“ genannten Fokusmodus mit. Dieser bietet unterschiedliche Konfigurationen und funktioniert auch bei sehr wenig Licht. In unserem Praxistest haben wir den „normalen“ Autofokus am Tag sowie bei Nacht getestet. Bei Tag ließen sich selbst schnellere Motive oftmals gut verfolgen und die Motiverkennung ermöglichte meistens eine präzise automatische Scharfstellung. Auf dem Niveau der besten AF-Systeme sehen wir die OM-1 Mark II allerdings nicht, dafür sind in Serien zu viele nicht korrekt scharfgestellt Aufnahmen enthalten. Bei Nacht und wenig Licht neigten frühere OM-Modelle in unseren Tests abhängig vom Motiv und dem gewählten Messfeld teilweise zum Fehlfokussieren, bei der OM-1 Mark II hat sich das nur wenig verbessert. Trotz grün markiertem AF-Feld gab es im Test immer wieder eine Reihe von Bildern, die nicht scharf aufgenommen wurden. Das ist besonders ärgerlich, da man sich auf die Anzeige nur eingeschränkt verlassen kann. Das machen andere Kameras besser. Wer manuell scharfstellen möchte, kann dies bei der Kamera natürlich auch. Eine Fokuslupe und ein Peaking helfen beim Fokussieren.
Die Belichtung steuert bei der OM System OM-1 Mark II (Datenblatt)
Um bekannte Technik handelt es sich beim Sucher sowie dem Display. Der elektronische Sucher der OM System OM-1 Mark II (Technik)
Das 3,0 Zoll große Display der DSLM verfügt über 1,62 Millionen Subpixel und kann Details sehr gut wiedergeben. Die dreh- und schwenkbare Aufhängung macht die Bildkontrolle fast in jeder Situation möglich, das gilt natürlich auch für Selbstporträts oder Vlogs. Nicht auf dem Stand der Technik ist dagegen die Touchbedienung: Diese funktioniert nur in wenigen Menüs. Das wirkt nicht gerade modern und darf von einem Flaggschiffmodell des Jahres 2024 anders erwartet werden.
Wer mit der OM System OM-1 Mark II (Beispielaufnahmen)
Zu den weiteren Video-Optionen gehört der Video-Codec. Hier können sich Videografen für H.264 oder H.265 entscheiden. Bei H.265 erfolgt die Speicherung als zusätzliches Feature mit 10-Bit Datentiefe sowie einer allgemein besseren Qualität. Wer seine Aufnahmen stärker nachbearbeiten oder die meisten Details erhalten möchte, sollte daher zu dieser Option greifen. Für (Semi-)Profi-Nutzer bietet die Kamera zudem ein Bildprofil mit kontrastarmen Farben, die OM-Log-400-Aufnahme oder die HLG-Aufnahme an. Sollte auch das nicht ausreichen, gestattet die Kamera die Ausgabe eines RAW-Videostreams (12-Bit; 4:4:4) über HDMI.
Die Belichtung und die Fokussierung können bei Videos manuell sowie automatisch erfolgen, der Ton ist pegelbar und mit dem Mikrofoneingang sowie Kopfhörerausgang (jeweils 3,5mm Klinke) lässt sich die Tonqualität erhöhen. Aufnahmen sind ohne Zeitlimit möglich, abhängig von der Umgebungstemperatur kann dieser Zeitraum jedoch eingeschränkt werden. Bei einem einstündigen Testvideo in 4K mit 60 Vollbildern pro Sekunde überhitzte die Kamera bei 22 Grad Umgebungstemperatur allerdings nicht.
Thomas
Kniess
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