Mit der D500 (Datenblatt) hat Nikon
eine Spiegelreflexkamera entwickelt, die laut eigener Aussage Spitzenleistung und das DX-Format vereint. Bei der 2016 vorgestellten Digitalkamera muss zwischen allerlei Profitechnik daher nur auf einen Vollformatsensor verzichtet werden. Bereits auf den ersten Blick lassen sich aber auch ohne Vollformatsensor die Profiambitionen der D500 erkennen. Das Kameragehäuse ist mit Abmessungen von 14,7 x 11,5 x 8,1cm für eine DSLR mit DX-Sensor sehr groß, zahlreiche Tasten, Schalter und Einstellräder wurden rund um das Gehäuse platziert.Beim Material setzt Nikon selbstredend auf besonders robustes Magnesium. Abdichtungen gegen Staub und Spritzwasser sind ebenso vorhanden. Wer die Nikon D500 (Produktbilder)
genauer betrachtet, wird feststellen, dass sie der Flaggschiff-DSLR Nikon D5 (Testbericht) stärker ähnelt. Der integrierte Hochformatgriff fehlt allerdings, was den Verzicht auf einige Tasten und das zusätzliche Kontrolldisplay auf der Rückseite notwendig macht. Die D500 ist allerdings auch ein Stück kleiner und handlicher. Auf ein gutes Handling muss man trotzdem nicht verzichten.
Mit ihrem gummierten und ergonomisch geformten Griff liegt die DSLR prima in der Hand, der Daumen findet in der ebenfalls gummierten Ablagefläche auf der Rückseite komfortabel Platz. Einen Batteriegriff dürften die meisten Fotografen kaum vermissen. Wenn doch, hat Nikon selbstredend einen im Angebot. Dieser nennt sich MB-D17 und erlaubt unter anderem eine komfortablere Hochformataufnahme. Zusammen mit dem Batteriegriff ist die D500 deutlich flexibler als die Nikon D5 einzusetzen, der Griff kann bei Bedarf schnell ab- oder anmontiert werden.
Da Nikon die Bedienelemente bei der D500 wie bei der Nikon D5 (Testbericht)
angeordnet hat, bedienen sich beide Kameras (mit Ausnahme der Hochformataufnahme) sehr ähnlich. Das dürfte zum Beispiel Fotografen entgegenkommen, welche die D500 neben ihrer D5-Hauptkamera als Backup oder speziell für Aufnahmen mit langer Brennweite verwenden.Ein Programmwählrad hat sich Nikon bei der D500 (Technik)
gespart, an dessen Stelle befindet sich ein Multifunktionsbedienelement. Dieses wird zur Wahl des Aufnahmemodus (Einzelbild, Serienaufnahme High, Serienaufnahme Low, leise Einzelaufnahme, leise Serienaufnahme, Selbstauslöser und Spiegelverriegelung) gedreht. Auf dem Multifunktionsbedienelement liegen zudem vier Tasten. Neben dem Weißabgleich, dem Bildformat und der Belichtungsmessmethode kann man darüber auch das Fotoprogramm einstellen. Ganz Profi-like bietet die D500 nur die PSAM-Modi. Szenenprogramme fehlen vollständig, ebenso muss man auf eine Automatik verzichten. Das wird die Besitzer der D500 aber natürlich nicht stören. Eher verzichtet man in dieser Klasse sogar gerne auf unnötigen „Ballast“. Viel wichtiger sind für ambitionierte Fotografen große Tasten, mit denen sich alle wichtigen Aufnahmeparameter ohne Umwege erreichen lassen. Diesbezüglich überzeugt die D500 auf ganzer Linie.Neben den bereits erwähnten Direktwahltasten, die man über die linke Oberseite der Spiegelreflexkamera erreicht, liegen auf der rechten Seite vor dem Kontroll-LCD Tasten zum Starten von Videos sowie zum Verändern der Sensorempfindlichkeit und der Belichtungskorrektur. Auf der Rückseite wurden links vom LCD vor allem Tasten platziert, die im Wiedergabemodus Verwendung finden. Auf der rechten Rückseite kann man dagegen unter anderem das AF-Feld per Joystick oder mit dem Steuerkreuz schnell verändern und mit einem Schalter zwischen dem Liveview- und dem Videomodus wechseln. Über die i-Taste lässt sich des Weiteren das Quickmenü der Kamera aufrufen. Hier können Fotografen beispielsweise zwischen den Aufnahmekonfigurationen wählen oder das Bildfeld (DX oder 18 x 12mm) einstellen. Weitere Funktionen sind bei der D500 über die frei belegbaren Tasten zu erreichen. Neben den beiden Fn-Tasten kann die Funktion der Abblendtaste („Pv“) und des AF-Joysticks (nur beim "Drücken") vorgegeben werden. Die Tasten der Nikon D500 (Bildqualität)
fallen insgesamt gesehen nicht ganz so groß wie bei der D5 aus, sie können aber gut gedrückt werden. Über die Individual- und Aufnahmekonfigurationen lassen sich bei der DSLR die wichtigsten Parameter an eine Situation anpassen und abspeichern. Mit vier Speicherplätzen ist man dabei optimal gerüstet. Bei Bedarf ist dann der schnelle Wechsel möglich.Zur automatischen Fokussierung setzt Nikon (beim Blick durch den Sucher) auf das auch bei der D5 zum Einsatz kommende Modul Multi-CAM 20K AF. Da die D500 einen DX-Sensor besitzt, wird davon ein besonders großer Teil des Bildfeldes abgedeckt. Alle 153 Messfelder, 99 davon sind Kreuzsensoren, arbeiten bis zu einer Blendenöffnung von F5,6. 15 Messfelder, die sich im Bildzentrum befinden, unterstützen das automatische Scharfstellen außerdem bis zu F8. Das mittlere AF-Feld kann bereits ab -4EV zur Fokussierung verwendet werden, bei den weiteren Messfeldern ist das ab -3EV möglich. Von den 153 Messfeldern lassen sich maximal 55 auswählen, dies ist in der Praxis aber mehr als genug. Neben der Einzelfeldsteuerung werden – wie von anderen Nikon-Modellen bekannt – die Messfeldgruppensteuerung, die dynamische Messfeldsteuerung (mit 153, 72 oder 25 Messfeldern) sowie die automatische Messfeldsteuerung angeboten. Das 3D-Tracking von bewegten Motiven ist außerdem möglich. Im AF-Menü der DSLR finden sich zahlreiche Optionen, dazu gehört auch die AF-Feinabstimmung. Mit der automatischen Feinabstimmung bietet die D500 dabei sogar die Möglichkeit zur automatischen Korrektur. Wer im Liveviewmodus die AF-Taste und die Videotaste gleichzeitig für mehrere Sekunden drückt, kann diese aktivieren. Ein möglicherweise falscher Fokus wird dann ohne eigenes Zutun von der Kamera korrigiert. Zur korrekten Bestimmung sollte hier ein Stativ verwendet werden.
In der Praxis hat sich der Autofokus der Nikon D500 (Geschwindigkeit)
, wie schon bei der D5 als reaktionsschnell und trotzdem präzise herausgestellt. Auch schnelle Motive können damit problemlos eingefangen werden. Durch die zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten lässt sich der AF optimal an die Aufnahmesituation anpassen. Die D500 besitzt daher eines der besten Autofokussysteme auf dem Markt.
Auch der Belichtungsmesssensor der D500 muss sich mit 180.000 RGB-Pixeln hinter anderen Profikameras nicht verstecken. Die Belichtungsmessung kann mit der Matrix-, der Spot- sowie der mitten- und lichterbetonten Messung erfolgen. Letztere verhindert eine starke Überbelichtung bei kleinen, aber hellen Lichtquellen, bei denen der Einsatz der Spotmessung nicht praktikabel ist. Die kürzeste Belichtungszeit der D500 liegt standesgemäß bei 1/8.000 Sekunde, 30 Sekunden stellen das Maximum per Belichtungszeitenvorwahl dar. Wie üblich gibt es aber zusätzlich einen Bulbmodus für längere Aufnahmen.
Der optische Pentaprismensucher der Nikon D500 (Technik)
fällt für eine Kamera mit DX-Sensor besonders groß und hell aus. Die Bildfeldabdeckung liegt natürlich bei 100 Prozent, der Vergrößerungsfaktor bei 1,0. Auf das Kleinbildformat umgerechnet ergibt sich eine 0,66-fache Vergrößerung. Der Sucher gehört aus unserer Sicht zu den besten Modellen in der APS-C-Klasse, wenn er nicht sogar der beste ist.Beim Display setzt Nikon – wie schon bei der vor rund eineinhalb Jahren vorgestellten Nikon D750 (Testbericht)
– auf eine schwenkbare Aufhängung. Das LCD kann dadurch um etwa 135 Grad nach oben sowie 85 Grad nach unten geklappt werden. Dies macht die Bildkontrolle in vielen Situationen komfortabler. Hier ist zum Beispiel die Makroaufnahme zu nennen. Das seitliche Drehen ist dagegen nicht möglich. Große Einblickwinkel gestalten den Einblick von der Seite jedoch immerhin recht problemlos. Eine dreh- sowie schwenkbare Lösung ist aus unserer Sicht jedoch immer der Königsweg. Das 3,2 Zoll messende LCD-Panel besitzt mit 2,36 Millionen Subpixel eine besonders hohe Auflösung, die Wiedergabe ist daher knackscharf. Wie die D5 kann auch die D500 per Touch bedient werden. Der Touchscreen ist sehr gut zu handhaben, funktioniert allerdings nur im Wiedergabe- und dem Liveview- sowie Videomodus. Im Menü ist er nicht aktiv.Bei der Videoaufnahme kann man fast aus dem Vollen schöpfen. Videos lassen sich mit der Nikon D500 (Beispielaufnahmen)
in 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde, in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde sowie in HD-Auflösung mit ebenso bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde speichern. Zeitlupenaufnahmen mit beispielsweise 120 oder 100 Vollbildern pro Sekunde sind allerdings nicht möglich. Da der Bildwandler bei der 4K-Videoaufnahme 1:1 ausgelesen und dadurch nur ein mittiger Ausschnitt verwendet wird, ergibt sich als Nachteil ein deutlicher Crop bzw. eine Brennweitenverlängerung (zusätzlich 1,45x). Für echte Weitwinkelaufnahmen wird daher ein Ultraweitwinkelobjektiv benötigt. Diese Tatsache muss vor der Aufnahme bedacht werden. Die D5 macht das leider auch nicht besser. Anders als bei dieser ist die Aufnahmelänge in 4K allerdings nicht auf drei Minuten begrenzt, sondern für 29 Minuten und 59 Sekunden möglich.Punkten kann die D500 bei Videos mit ihren manuellen Belichtungsoptionen, dem konfigurierbaren Bildprofil und der HDMI-Ausgabe in 4:2:2 (8-bit). Der Ton wird intern von einem Stereomikrofon aufgezeichnet, für externe Mikrofone steht ein 3,5mm Klinkeneingang zur Verfügung. Die Tonpegelung ist in feinen Stufen möglich, die Kontrolle kann mittels eines Kopfhörers erfolgen. Die Bildqualität der Videoaufnahmen kann als sehr gut bis exzellent bezeichnet werden, die Kompression fällt allerdings etwas stark aus. Dadurch werden teilweise Kompressionsartefakte sichtbar. Eine Schwachstelle ist bei Videos zudem der Autofokus. Dieser stellt des Öfteren ohne Veränderung des Motivs neu scharf.
Thomas
Kniess
Kommentare
Hallo, Sie schreiben:". Drahtlos stehen …
Hallo,
Sie schreiben:". Drahtlos stehen WLAN, NFC und Bluetooth zur Verfügung." Offenbar haben Sie das nicht getestet, da dies nicht stimmt: http://m.heise.de/newsticker/meldung/Kunde-vs-Nikon-Abmahnung-wegen-proprietaerem-WLAN-mit-Bluetooth-Zwang-3238593.html und http://www.dslrbodies.com/cameras/the-d5d500-blog/the-ios-problem.html
Ansonsten m. E. die beste APS-C-Kamera, die es derzeit am Markt gibt, allerdings ist die Connectivity unbrauchbar und hier sollte Nikon schnellstens nachbessern...
Ich hatte die D500 zwei …
Ich hatte die D500 zwei Tage getestet und mit meinen Bodys D810 bzgl. der Bildqualität verglichen. Die NEF-Dateien der D810 lassen sich in den Tiefen besser bearbeiten. Die D500 bietet dort weniger Informationen (jeweils bis 200 ASA getestet). Gefehlt hat mir ein eingebautes GPS-Modul. Filmen interessiert mich als Fotograf nicht und daher nicht ausprobiert. Gegenüber der D5, welche scheinbar als Zielgruppe Agenturfotografen hat die JPEG-out-of-Cam mit 800 ASA und mehr machen müssen, ist die D500 zumindest in der Bildqualität auch bei 100/200/400 ASA sehr gut.
ich besitze eine D7200 mit …
ich besitze eine D7200 mit MB-D15 und als immer vorn drauf optik das SIGMA 18-300. wenn ich mir
die tests mit den ISO-werten(rauschen) im vergleich mit der D500 so anschaue, dann bin ich immer noch sehr zufrieden mit meiner D7200. trotzdem werde ich mit der D500 liebäugeln, da
der deutlich empfindlichere AF und -4LW mir zu wichtig sind. was sich der hersteller beim MB-D17
preis gedacht hat, ist nicht nachzuvollziehen?!
Den B-Griff für die Nikon …
Den B-Griff für die Nikon D 500 gibt es schon für 120 Euro inkl. Funkfernsteurung von Foto Kronjienberg.
Zur Bildqualität der D500: Vergleicht …
Zur Bildqualität der D500:
Vergleicht man das Bildrauschen bei ISO 3200 jeweils im jpg und raw (der D500, Tag), fällt auf, dass im RAW die Bilder ein deutliches Rauschen zeigen.
Ist das wirklich so? Oder sind die RAW-Aufnahmen nicht korrekt?
Ansonsten folgt daraus, dass die viel beworbene Rauscharmut der Kamera, doch nicht so gut ist...
Bei den JPGs aus der …
Bei den JPGs aus der Kamera ist eine Rauschreduzierung über die Menüoption "Aufnahme-Rauschunterdrückung bei ISO+" einstellbar (Werte: Aus, Schwach, Normal, Stark), die ab ca. ISO 1600 aufwärts Wirkung zeigt. Standardmäßig ist die Stufe "Normal" eingestellt. Bei den RAW-Files kommen die Daten ohne Rauschreduzierung aus der Kamera. Mit einem Raw-Konverter wie z.B. Lightroom kann das Rauschen aber nachträglich mit vergleichbarem Ergebnis reduziert werden.
hallo, woher leiten sie die …
hallo,
woher leiten sie die Angabe für die Brennweite ab (24 bis 120mm). Hier handelt es sich doch um eine DX-Objektiv oder?
Hallöchen, ist doch ganz einfach: …
Hallöchen,
ist doch ganz einfach: Das Objektiv ist ein 16-80 mm Objektiv (bezogen aufs KB-Format), die Kamera hat aber einen DX-Sensor, woraus sich ein Crop-Faktor von 1,5 ergibt. Also 16 mm x 1,5 = 24 mm, 80 x 1,5 = 120 mm. Somit ist das 16-80 mm-Objektiv an der D500 eine 24-120 mm-Linse. :)
Viele Grüße
Daniel
Ich bin im Besitze der …
Ich bin im Besitze der Nikon D500.
Hatte davor alle 7000er-Vorgänger. Aber was die D500 anbelangt, so hat Nikon da ein
Wunderwerkl gabaut. Vor allem AF-Präzision/Geschwindigkeit, dazu die low-light performance!
Unglaublich wie die D500 bei fast völliger Dunkelheit noch immer scharfe Fotos produziert!!!
Bildqualität sowie Bildrauschen sind auch vom Feinsten!
Gehäuse und Verarbeitung sind auch in der Meisterklasse angesiedelt !!!
Wer ein solides low-light-Monster braucht, kommt um die Nikon D500 nicht herum!!!
Fazit: Die D500 liefert in allen Bereichen briliante gestochen scharfe Aufnahmen und bietet
obendrein noch herausragende low-light Eigenschaften!!!