Eine gute bis sehr gute Leistung liefert die Nikon Coolpix P520 in unserem Praxistestbericht
ab, wie aber schneidet die Bridgekamera im Labor ab? Hier erfahren Sie es.Die Bildaufnahme übernimmt bei der Nikon Coolpix P520 ein 1/2,3 Zoll großer CMOS-Sensor in maximal 4.896 x 3.672 Pixel, was in einer Auflösung von 18 Megapixel resultiert. Als Sensorempfindlichkeit lassen sich ISO-Werte zwischen 80 und 3.200 einstellen, über die Hi1-Erweiterung sind außerdem ISO 6.400 möglich - jeweils natürlich bei voller Bildauflösung. Zusätzlich lässt sich über den High-ISO-Monochrom-Modus eine ISO-Empfindlichkeit von ISO 12.800 nutzen.
Bei ISO 100 fallen die Detailwiedergabe und die Bildqualität
erwartungsgemäß gut aus, auch feine Strukturen werden aufgelöst. Bereits ab ISO 200 kann bei genauem Hinsehen ein erster Detailverlust erkannt werden, dieser hält sich aber noch in Grenzen. Bei ISO 400 wird ein erstes Bildgrieseln sichtbar, die Detailwiedergabe beginnt deutlich zu sinken. Bei ISO 800 greift der Rauschfilter sichtbar glättend ein, kleinere Details werden nicht wiedergegeben. Ab ISO 1.600 kommen die Bilder allenfalls noch für Notfälle in Frage, bei noch höheren ISO-Werten als 1.600 erhält man Texturmatsch.Bei weniger Licht bewegt sich die Detailwiedergabe bis ISO 200 auf einem guten und ISO 400 auf einem akzeptablen Niveau. Darüber ist ein starkes Bildrauschen nicht mehr zu übersehen. Die Nikon Coolpix P520 erreicht damit eine klassenübliche Bildqualität, die den Ansprüchen der meisten Fotografen genügen sollte.
Bei der Geschwindigkeit
kann die Nikon Coolpix P520 nur wenig überzeugen. Während die Serienbildrate mit 6,6 Bildern pro Sekunde für sieben Bilder in Folge noch gut ausfällt, sieht es beim Autofokus und der Auslöseverzögerung deutlich anders aus. Die Auslöseverzögerung ist mit 0,20 Sekunden deutlich länger als bei den meisten anderen Kompaktkameras, die Fokussierungszeit (ohne Auslöseverzögerung) ist mit 0,39 Sekunden ebenso allenfalls ausreichend. Nach dem Drücken des Auslösers werden somit ganze 0,59 Sekunden bis zur Bildaufnahme benötigt. Dies ist oftmals zu lang, um beispielsweise Schnappschüsse rechtzeitig aufnehmen zu können. Besonders am Brennweitenende, bei dem natürlich alle Superzoom-Kameras etwas langsamer sind, arbeitet die Nikon Coolpix P520 sehr langsam und benötigt teilweise deutlich länger als eine Sekunde zum Scharfstellen. Die Einschaltzeit der Kamera bis zur vollständigen Displayanzeige ist mit 3,37 Sekunden ebenfalls überdurchschnittlich lang, die Zeit vom Einschalten bis zum ersten Bild mit 2,39 Sekunden dagegen in Ordnung. Ein Schnellläufer ist die Coolpix P520 damit insgesamt nicht.Die Farbwiedergabe
der Nikon Coolpix P520 ist befriedigend. Während die durchschnittlichen Abweichungen gut bis akzeptabel ausfallen, sind die maximalen Abweichungen als klassenüblich zu bewerten.Bei 1.000 Millimeter Brennweite (auf Kleinbild umgerechnet) darf ein guter optischer Bildstabilisator natürlich in keinem Fall fehlen. Die Vibration Reduction genannte optische Bildstabilisierung
konnte uns im Test vollständig überzeugen, denn selbst bei maximaler Brennweite wirken Videos – bei nicht allzu zittrigen Händen – vergleichsweise ruhig und auch Bilder können mit deutlich kürzeren Belichtungszeiten aufgenommen werden. In unserem Test erzielte der Bildstabilisator auch bei 1/100 Sekunde noch scharfe Bilder und kann damit etwa drei bis vier Stufen kompensieren.Dem Objektiv der Nikon Coolpix P520 (Beispielaufnahmen)
kommt eine größere Bedeutung zu. Das 42-fach-Nikkor-Zoom deckt einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 24 bis 1.000 Millimeter ab. Dadurch ist man somit sowohl im Weitwinkel als auch im Telebereich sehr gut versorgt. Die maximale Blendenöffnung liegt bei F3,0 bis F5,9, wobei ab etwa 84 Millimeter eine Offenblende von F4 zur Verfügung steht und ab rund 700 Millimeter eine Blende von F5 genutzt werden kann. Abblenden lässt sich auf maximal F8,3. Bei derartig großen Brennweitenbereichen ist ein Blick auf die Abbildungsleistung nicht verkehrt, denn große Zoombereiche fordern meistens ihren Tribut bei der Bildqualität. Die Schärfe ist bei der Nikon Coolpix P520 unterschiedlich über das Bild verteilt. Während die untere linke Bildhälfte einen nur geringen Abfall zeigt, wird in der rechten oberen Bildhälfte eine starke Unschärfe sichtbar. Die Abbildungsleistung am Brennweitenende lässt etwas nach, bewegt sich aber noch im Rahmen. Die schwächste Abbildungsleistung liegt in der Brennweitenmitte, bei der die Bildschärfe teilweise deutlich unter dem Weitwinkelbereich liegt. Die Verzeichnung wird kameraintern korrigiert und fällt deshalb nicht weiter auf, ebenso nicht vorhanden ist eine Randabschattung.
Mit einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 24 bis 1.000 Millimeter gehört die Nikon Coolpix P520 (Hands-On-Video)
ohne Frage zu den Zoomriesen auf dem Markt und auch sonst ist die Superzoomkamera gut ausgestattet. Hier überzeugen vor allem das 3,2 Zoll große und mit 921.000 Subpixel hochauflösende Display, das zudem auch noch gedreht und geschwenkt werden kann und die vielen manuellen Optionen, inklusive eines frei konfigurierbaren User-Modus, mit dem sie sich auch hinter Spiegelreflexmodellen nicht verstecken muss. Außerdem bietet die Nikon Coolpix P520 (Datenblatt) eine mit 1/4.000 Sekunde für eine Bridgekamera kurze Belichtungszeit. Die Bildqualität und die Abbildungsleistung des Objektivs sind in Anbetracht des großen Brennweitenbereichs und des kleinen Bildsensors akzeptabel. Bis ISO 400 lassen sich die Bilder ohne größere Einschränkungen verwenden, das Objektiv leistet sich bei der Abbildungsleistung keine gravierenden Schwächen. Ebenso zu gefallen wissen die großen Tasten, die Bildqualität der Full-HD-Aufnahmen im Videomodus und das wirklich ausgezeichnet Handling der Nikon Coolpix P520.Deutliche Kritik muss die Bridgekamera für die sehr lange Auslöseverzögerung und die ebenfalls viel zu lange Fokussierungszeit einstecken. Während Erstere vor allem am Brennweitenende zu anderen, als den gewünschten Bildausschnitten führen kann, macht der gemächliche Autofokus spontane Schnappschüsse allenfalls im Weitwinkelbereich möglich – und selbst hier nicht immer. Am Teleende benötigt die Nikon Coolpix P520 (Technik)
zum Fokussieren teilweise deutlich länger als eine Sekunde und ist damit inakzeptabel langsam. Ebenfalls zu kritisieren ist der mit 201.000 Subpixel mangelhaft auflösende Sucher, der eine Schärfekontrolle unmöglich macht und allenfalls bei einem überhaupt nicht mehr abzulesenden Display eine Alternative darstellt. Hier hat Nikon definitiv am falschen Ende gespart.Am Ende bleibt festzuhalten: Die Nikon Coolpix P520 (Praxis)
überzeugt in sehr vielen Punkten und macht damit vieles richtig. Leider gibt es aber zwei sehr große Kritikpunkte, die der Superzoomkamera eine noch deutlich bessere Wertung verwehren. Der Autofokus ist viel zu langsam und der elektronische Sucher einer Kamera dieser Preisklasse nicht würdig. Der von uns vergebene Kauftipp gilt daher nur, sofern kein schneller Autofokus oder ein guter elektronischer Sucher benötigt werden.Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
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Kommentare
Ich habe vor etwa 3 …
Ich habe vor etwa 3 Jahren eine Nikon Coolpix P520 gekauft. Meine Frage ist: ist diese Kamera auch wasserdicht? D.h. ist sie vor allem spritzwassergeschützt? In Erwartung Ihrer baldigen Antwort bedanke ich mich im Voraus und verbleibe mit freundlichen Grüßen.
Nein, bloß von wasser fern …
Nein, bloß von wasser fern halten.
Wenn es spontan anfängt etwas zu regenen, dürfte dies aber keine Problem darstellen, sofern der Regen nicht zu stark ist
Ich habe die Kamera auch. …
Ich habe die Kamera auch. Zur Wasserdichtigkeit kann ich sagen, dass sie nicht gleich zu qualmen beginnt, wenn sie ein paar Tropfen abbekommt. Ich würde es aber nicht übertreiben. Wäre sie wasserfest, hätte Nikon sicher damit geworben.
MfG