In der Praxis
fallen nur die wenigen Einstellungsmöglichkeiten negativ auf, sonst liefert die Nikon Coolpix L820 ein gutes Ergebnis ab. Gilt dies auf für die Laborwerte?Die Laborergebnisse:
Nikon setzt bei der Coolpix L820 (Datenblatt)
zur Bildaufnahme auf einen 1/2,3 Zoll großen CMOS-Sensor mit 15,9 Megapixel (4.608 x 3.456 Pixel) und einem ISO-Bereich von 125 bis 3.200. Diese klassische Sensorgröße sorgt bei der Bildqualität auch für ein klassisches Ergebnis. Bei ISO 125 ist die Detailwiedergabe gut, ein Bildrauschen ist nicht auszumachen. Auch bei ISO 200 erreicht die Digitalkamera ein ähnliches Ergebnis. Bei ISO 400 setzt dann eine leichte Weichzeichnung ein, die feine Details bereits verschwinden lässt. Bei ISO 800 werden die Texturen dann durch den Rauschfilter "glattgebügelt", Bilder mit noch höherer Sensorempfindlichkeit zeigen fast keine Details mehr.
Bei weniger Licht ist die Detailwiedergabe nur bis ISO 200 gut, bereits bei ISO 400 sind die Bilder stark weich gezeichnet. Insgesamt bewegt sich die Nikon Coolpix L820 damit in etwa auf klassenüblichem Niveau. Das Bildrauschen hält sich zu jeder Zeit in Grenzen, dafür vernichtet der Rauschfilter aber viele Details.
Bei der Geschwindigkeit
lässt sich im Gegensatz zur Nikon Coolpix P520 nur wenig kritisieren. Die Serienbildrate ist mit 8,3 Bildern pro Sekunde hoch. Sechs Aufnahmen in Folge sind noch in Ordnung, die Bildserie ist damit aber doch recht kurz. Die Auslöseverzögerung der Nikon Coolpix L820 ist mit 0,06 Sekunden schnell, der Autofokus arbeitet mit 0,11 Sekunden sehr flott. Selbst im Telebereich vergehen deutlich weniger als eine Sekunde, bis das Bild scharf ist – lobenswert. Die Einschaltzeit der Kamera (bis zur vollständigen Displayanzeige) kann sich dank nur 1,8 Sekunden ebenfalls sehen lassen, das erste Bild nach dem Einschalten kann nach 1,48 Sekunden aufgenommen werden. Die Arbeitsgeschwindigkeit ist somit fast tadellos.Die Farbwiedergabe der Nikon Coolpix L820
fällt akzeptabel aus. Die durchschnittlichen wie maximalen Abweichungen liegen im Rahmen dessen, was von einer Einsteigerkamera erwartet werden kann. Auch farbkritische Motive lassen sich ohne Probleme ablichten.Die optische VR-Bildstabilisierung
(Lens-Shift) kann im Schnitt drei Blendenstufen kompensieren. Somit sind Freihandaufnahmen mit etwa 1/75 Sekunde ohne Verwacklungen möglich. Videos werden sichtbar beruhigt.Nikons Coolpix L820 besitzt ein 30-fach-Zoomobjektiv und glänzt mit einem 22,5mm-Weitwinkelbereich. Damit überbietet sie die meisten anderen Bridgekameras und ist vor allem für Städte oder Landschaftsaufnahmen sehr gut geeignet. Aber auch der Telebereich muss sich nicht verstecken, 675mm (KB-äquivalent) sind für alle Situationen ausreichend. Die Anfangsöffnung liegt – wie bei fast allen Zoomriesen – nur bei mäßigen F3 bis F5,8. Bei der Abbildungsleistung
überrascht die Nikon Coolpix L820 mit einem überdurchschnittlichen Ergebnis. Die Schärfe fällt nicht nur in der Bildmitte hoch aus, sondern mit nur ganz geringen Abstrichen auch in den Bildecken. Zudem lobenswert: Die Verzeichnung wurde für den sowohl großen Weitwinkelbereich als auch den Zoombereich sehr gut korrigiert. Ebenso gefällt die nur sehr geringe und kaum vorhandene Randabschattung. Chromatische Aberrationen sind teilweise sichtbar, fallen aber nicht wirklich negativ auf. Insgesamt sorgt das Objektiv der Nikon Coolpix L820 somit für Freude.Unser Fazit:
Die Nikon Coolpix L820 (Hands-On-Video)
ist eine Bridgekamera für Einsteiger, die zielgruppengemäß beschnitten wurde. Manuelle Einstellungsmöglichkeiten sucht man – genauso wie manuelle oder halb automatische Fotogramme – vergeblich. Dafür sind die üblichen Kreativautomatiken und Filtereffekte vorhanden.Überhaupt nicht Einsteiger-typisch ist dagegen das 30-fach-Zoom mit seinem sehr großen Weitwinkel-Brennweitenbereich von stattlichen 22,5mm. Erwähnenswert ist zudem, dass dessen Abbildungsleistung
überdurchschnittlich hoch ist: Die Schärfe fällt auch in den Bildecken nur leicht ab. Dass die Lichtstärke mit F3 bis F5,8 nicht allzu hoch ist, ist ein notwendiges Übel des großen Zoombereichs und bei der Konkurrenz nicht anders.
Deutlich über dem Klassenniveau bewegt sich das auch Display, das neben einer hohen Auflösung auch einen sehr großen Einblickwinkel aufweist. Nur lobende Worte lassen sich außerdem für die Geschwindigkeit finden: Eine schnelle Serienbildrate, ein sehr schneller Autofokus und eine kurze Einschaltzeit – was will man mehr. Der Bildstabilisator kann Verwacklungen effektiv verringern, Videos besitzen eine gute Bildqualität und auch der Ton wird vom integrierten Stereomikrofon sauber aufgenommen. Die Bildqualität
ist klassenüblich und somit bis ISO 200 ohne Einschränkungen und bis ISO 800 mit größeren Einschränkungen brauchbar. Zu guter Letzt besitzt die Nikon Coolpix L820 ausreichend große Tasten und liegt durch den gummierten Handgriff gut in der Hand.Wer nur die Automatiken einer Digitalkamera nutzen und wirklich überhaupt nichts selbst einstellen möchte, trotzdem aber auf einen großen Zoombereich und eine schnelle Arbeitsgeschwindigkeit nicht verzichten will, findet in der Nikon Coolpix L820 (Praxis)
das optimale Modell. Abstriche müssen fast nur an den Einstellungsmöglichkeiten gemacht werden. Ansonsten kann sich die Bridgekamera auch mit deutlich teureren Modellen messen.Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
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