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Der Test einer 3D-Kamera stellte unser Labor vor eine große Herausforderung, da der gesamte Ablauf der Einzeltests auf zweidimensionale Bilder ausgerichtet ist. Besonders die Bildqualität lässt sich mit den üblichen Methoden nicht vergleichbar messen, zumal unser Gehirn bei der Betrachtung derartiger Aufnahmen eine eigene Bildoptimierung besitzt und somit den Detailreichtum und die Schärfe erhöht und gleichzeitig Rauschen und Artefakte durch Überlagerung herausrechnet. Dementsprechend wirken dreidimensionale Aufnahmen besser, als die Qualität der beiden einzelnen Bilder - aus denen das 3D Foto entstanden ist - vermuten lassen würde. Da diese Wahrnehmung und Optimierung jedoch subjektiv ist, konnten die jeweils betroffenen Punkte des Tests nur im zweidimensionalen Modus durchgeführt werden.
sind zwei gleiche Objektive mit identischen Sensoren verbaut. Leider hat FujiFilm dabei keinen der aus anderen Modellen bekannten EXR- oder SuperCCD-Sensoren eingesetzt, sondern verwendet einfache CCD-Sensoren mit einer Auflösung von 10 Megapixel. Die Leistungen dieser Sensoren liegen auf dem Niveau von digitalen Einsteigerkameras. Schon bei niedriger Empfindlichkeit ist eine Entrauschung erkennbar, die Detailwiedergabe leidet darunter etwas. Bei schlechten Lichtverhältnissen wirkt die Bildqualität auf den ersten Blick gut, allerdings nur weil nach der Entrauschung eine Schärfung stattfindet und so ein detailreicheres Bild vorgetäuscht wird. Zwar liegen die Ergebnisse noch weit vor Kameras der Billigklasse, trotzdem hätte hier besonders für ein solch innovatives Technologieprodukt eine höhere Leistung gut getan. Bei höheren Empfindlichkeiten schlägt sich die Kamera erstaunlich gut. Sie zeigt zwar einen ansteigenden Rauschpegel und eine recht aggressive Entrauschung, aber der Detailverlust ist nicht höher als bei anderen Kameras im unteren Preissegment. Aufgrund der Konzeption der Kamera sowie dem Einsatz zweier Sensoren ist ein Direktvergleich mit ähnlichen Modellen oder ein Quervergleich in der gleichen Preisklasse allerdings auch kaum möglich. Dementsprechend muss die Bildqualität zwar nicht als optimal, aber zumindest als solide bezeichnet werden. Wer allerdings eine solche Kamera primär für klassische 2D-Aufnahmen sucht, könnte durch die Qualität bei diesem Preis enttäuscht sein.
Der Vergleich der Bildqualität im 3D-Bereich ist über die Laboraufnahmen nicht möglich, durch die guten Werte bei der Synchronisation und der direkten Kontrollmöglichkeit über den integrierten 3D-Monitor zeigte sie jedoch bei der räumlichen Darstellung ein gutes Ergebnis und kann hier mit einfachen Selbstbaulösungen mithalten. Bei der Farbwiedergabe erreicht die FujiFilm FinePix Real 3D W1 gute Werte.
Bei den beiden Objektiven handelt es sich um baugleiche Dreifach-Zoomobjektive mit einem optischen Brennweitenbereich von 35 bis 105mm kleinbildäquivalent. Die Auflösungswerte sind für die Sensoren ausreichend gut und zeigen keine Einschränkungen. Im Weitwinkel ist eine Verzeichnung und eine minimale Vignettierung erkennbar. Im Alltagsbetrieb jedoch ist diese weder störend, noch überhaupt auffällig und nur bei flächigen Motiven bis in die Ecken von geringer Relevanz. Die Auflösungswerte der Objektive sind für diese Bauweise gut und können ohne Probleme gegen andere Kameras bestehen. Nur im Labortest sind an harten Kontrastkanten minimale Farbsäume erkennbar, hier zeigt die FujiFilm FinePix Real 3D W1 gute Leistungen. Auch die Schärfe in den Ecken ist als gut zu bewerten. Mit einer maximalen Blendenöffnung von F3,7 im Weitwinkel und F4,2 ist das Objektiv allerdings nicht besonders Lichtstark. Da die FujiFilm FinePix Real 3D W1 über keinen Bildstabilisator verfügt, sorgt diese Kombination schnell für eine höhere notwendige Empfindlichkeit, und damit eher für eine entsprechende Einschränkung der Bildqualität.
Die Fokussierung geschieht zwar nicht blitzschnell, aber mit 0,22 bis 0,40 Sekunden im Weitwinkel und 0,30 bis 0,47 Sekunden im Tele (siehe unsere Geschwindigkeitstests) schnell genug, um auch für Schnappschüsse tauglich zu sein. Bei der Verwendung im 3D-Modus kommt allerdings das jeweils notwendige Ausrichten der Objektive hinzu, so dass es nach der Fokussierung noch zu einer Verzögerung kommt, die entsprechend berücksichtigt werden muss. Die Auslöseverzögerung ist in beiden Fälle allerdings praktisch nicht vorhanden und liegt unter 0,02 Sekunden im längsten Fall. Bei der Einschaltzeit erreicht die Kamera keine Höchstwerte, liegt mit 2,84 Sekunden allerdings im guten Mittelfeld.
Bei der Videoqualität ist die FujiFilm FinePix Real 3D W1 auf die Standardauflösung von 640 x 480 Pixel bei 30 Bilder pro Sekunde beschränkt und bietet keine HD-Aufzeichnung. Zudem ist die gelieferte Bildqualität aufgrund der schlechten Auflösung und dem hohen Artefaktanteil niedrig. Eine Bedienung der Brennweitenänderung ist während der Aufnahme nicht möglich. Positiv ist jedoch, dass auch im Videomodus eine räumliche Darstellung möglich ist, es können also auch 3D-Videos aufgenommen werden.
Das Fazit beschränkte sich bisher primär auf die Eigenschaften im zweidimensionalen Betrieb. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, liegt dies auch in den fehlenden Möglichkeiten, eine dreidimensionale Aufnahme den üblichen Labortests zu unterziehen. Allerdings stellt der 3D-Modus die große Stärke der Kamera dar, und dementsprechend wichtig ist eine Bewertung dieser Eigenschaften. Aufgrund des Alleinstellungsmerkmals ist ein Vergleich nur zu Selbstbaulösungen möglich. Hier hat die FujiFilm FinePix Real 3D W1 den großen Vorteil, durch die integrierte Bauweise handlicher und einfacher in der Handhabung zu sein. Die Möglichkeit, die Wirkung der Aufnahmen über den 3D-Monitor direkt zu kontrollieren, ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Zudem bietet die Kamera durch einige Feinjustierungsmöglichkeiten auch engagierteren 3D-Fotografen genug Möglichkeiten, auf die Bildwirkung Einfluss zu nehmen. Positiv hervorzuheben ist auch die Möglichkeit, 3D-Aufnahmen nicht synchronisiert vorzunehmen zu können und so durch Verschieben die feste Stereobasis zu verändern. Diese besonders in der Makrofotografie nützliche Eigenschaft erfordert allerdings ein statisches Motiv.
Die FujiFilm FinePix Real 3D W1 ist sicherlich keine Kamera für Jedermann. Trotz der einfachen Bedienung müssen für anspruchsvolle räumliche Aufnahmen einige Punkte beachtet werden. Durch die eingeschränkten Möglichkeiten, die 3D-Aufnahmen ohne Hilfsmittel auch entsprechend räumlich betrachten zu können, dürfte für viele das System noch uninteressant sein. Hinweis: FujiFilm bietet als Hilfsmittel den FinePix Real 3D V1 3D Bilderrahmen (8,0 Zoll, 400 x 600 Pixel) und bietet zudem die Möglichkeit, Fotos mit 3D Effekt ausbelichten zu lassen. Wer also einen ernsthaften Einstieg in diese Form der Fotografie sucht, dem kann man die FujiFilm FinePix Real 3D W1 nur empfehlen, die Kamera erhält aufgrund dessen den dkamera Kauftipp. Sie bietet auf diesem Gebiet alle notwendigen Möglichkeiten und überzeugt durch die Gesamtkonzeption. Leider kostet eine Real 3D W1 und der digitale 3D Bilderrahmen zusammen derzeit (Februar 2010) ca. 800 Euro. Wer primär die 2D-Funktionen nutzen möchte, der sollte eher entsprechende Alternativen suchen. Die erreichen dann im gleichen Preisbereich eine höhere Abbildungsqualität, dafür aber ohne räumliche Tiefenwirkung.
An dieser Stelle möchten wir noch erwähnen, dass der dkamera Bildqualitätsvergleich im direkten Vergleich mit anderen (2D) Digitalkameras nur einen Teileindruck der Bildqualität geben kann, da hier systembedingt nur der 2D-Modus der Kamera Verwendung finden konnte. Die gegenübergestellte Kamera (Canon Digital IXUS 870 IS) im Bildqualitätsvergleich haben wir gewählt, da diese auch einen 10 Megapixel auflösenden CCD Bildsensor verbaut hat. Unsere Bewertung der Bildqualität bezieht sich aber sowohl auf 2D- als auch natürlich auf 3D-Aufnahmen, welche im dkamera Bildqualitätsvergleich systembedingt keine Berücksichtigung finden können.
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Kommentare
Sehr geehrte Damen und Herren, …
Sehr geehrte Damen und Herren,
gibt es eine Anleitung wie man die Anaglyphenbilder aus Fuji Kamera berechnet?
Und wenn, können Sie mir diese zur Verfügung stellen?
Vielen Dank
Jörg Garbitz