Casio ist bekannt für Innovationen im Bereich der digitalen Kompaktkameras und bietet mit der Casio Exilim EX-H20G nun ein neues Modell an, dass zur Positionsbestimmung GPS mit Bewegungssensoren kombiniert, um so beispielsweise auch in Innenräumen eine möglichst genaue Ortsangabe zu ermöglichen. Das mag in der eigenen Wohnung noch unnötig sein, sofern diese eher Durchschnittsgröße aufweist, kann aber beispielsweise bei einem Besuch im Museum durchaus interessant sein. Aber auch außerhalb von geschlossenen Räumen gibt es genug Situationen, in denen eine Positionsbestimmung per Satellit nicht oder nur eingeschränkt möglich ist. Das kann ein Einkaufsbummel durch die engen Gassen der Altstadt, genauso wie der Sommerspaziergang durch den Wald sein. In beiden Fällen kann das GPS seine Grenzen erreichen, und hier sollen die Bewegungssensoren eingreifen.
Damit diese funktionieren, ist es wichtig, dass zunächst eine GPS-Position ermittelt wurde. Die Casio Exilim EX-H20G also erst im Gebäude einzuschalten ist keine gute Idee, weil damit zwar die Bewegung an sich ermittelt werden kann, aber kein Ausgangspunkt zur Verfügung steht. Zwar hat die Digitalkamera im Test dann anhand einer GPS-Bestimmung nach der aufgezeichneten Route die Daten abgeglichen, jedoch wird diese Messung nicht sehr genau. Die Genauigkeit der aufgezeichneten Positionen war, eine GPS-Messung vorweg, bei kürzeren Unterbrechungen der GPS-Messung durchaus als sehr gut zu bezeichnen. Das liegt auch am erwähnten doppelten Abgleich, wonach der durch die Bewegungssensoren aufgezeichnete Weg nicht nur an der letzten, sondern auch der darauf folgenden neuen ersten Messung aktualisiert wird. Bei längerem Verbindungsverlust steigt die Abweichung deutlich an, hier summieren sich die kleinen Abweichungen bei der jeweiligen Messung auf. Gerade bei leichten, fließenden Bewegungen kann es so bereits nach einigen Minuten deutliche Abweichungen geben. Bei einem ganzen Tag im Museum stößt die Casio Exilim EX-H20G demnach an ihre Grenzen, sofern nicht häufiger ein GPS-Signal gefunden werden kann. Gerade da aber, wo dies der Fall ist – also beispielsweise in den zuvor erwähnten Beispielen Wald oder Altstadt, funktioniert dieses duale System sehr gut und bietet eine gute Genauigkeit, die für eine Zuordnung der Bilder ausreicht.
Ohne direkten Vergleich wirkte die erste GPS-Aufschaltung an sich weder besonders schnell, noch auffällig langsam. Eine genaue Aussage wäre allerdings nur im Quervergleich möglich. Die Aufzeichnung der Positionen kontrolliert die Digitalkamera selbst. Zum Einsatz kommt dabei eine energiesparende Steuerung, die bei nichtbewegter Digitalkamera keine neue Messung mittels GPS durchführt, andererseits aber auch im ausgeschalteten Zustand eine Positionsaufzeichnung über die Bewegungssensoren ermöglicht. Damit gab es im Test keine Probleme oder Auffälligkeiten.
Neben der Aufzeichnung der Positionsdaten von selbstgeschossenen Bildern, soll die Casio Exilim EX-H20G auch als einfaches, touristisches Navigationssystem dienen. Dazu sind nicht nur 140 Stadtkarten hinterlegt, sondern auch 10.000 Beispielbilder von Sehenswürdigkeit rund um den Globus. Sichtbar werden diese über den Kartenmodus, der mit einem Fadenkreuz auf der aktuellen Position alle eingetragenen Punkte in der Umgebung anzeigt. Die Steuerung in der Karte selbst ist über das Steuerkreuz einfach möglich, die Bilderleiste rechts hingegen kann nur über die Kartenposition verändert werden. Auf Knopfdruck wird das jeweils nächste Ziel auch maximiert dargestellt. Abgesehen vom Bild sind allerdings keine weiteren Informationen im System hinterlegt, und durch die weltweite Abdeckung ist trotz der großen Zahl gerade in weniger populären Gebieten nur eine sehr geringe Auswahl potenzieller Ziele vorhanden.
Die neue GPS-Funktionalität ist von außen durch einen kleinen Buckel auf der Oberseite der Casio Exilim EX-H20G leicht erkennbar. Ansonsten halten sich die Unterschiede gegenüber dem Vorgängermodell, der von dkamera bereits getesteten Casio Exilim Hi-Zoom EX-H15 (Testbericht)
Sascha
Stewen
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