Beim Bildwandler der Canon EOS R (Datenblatt)
handelt es sich um einen CMOS-Chip in Vollformatgröße (36 x 24mm). Der Sensor speichert Fotos mit einer maximalen Auflösung von 6.720 x 4.480 Pixel, die Bilder besitzen somit 30,1 Megapixel.
Ob es sich um den Sensor der Canon EOS 5D Mark IV (Testbericht)
handelt, ist nicht bekannt. Die sehr ähnlichen Spezifikationen lassen dies allerdings annehmen. Bei Fotos kann man nicht nur zwischen JPEG- und RAW-Bildern wählen, sondern sich zusätzlich für Dual Pixel-RAW-Bilder entscheiden. Daneben bietet Canon die komprimierte RAW-Aufnahme an, mit der sich abhängig vom Bildinhalt etwa 30 bis 50 Prozent Daten einsparen lassen.Wie alle modernen Kameras mit Vollformat-Chip überzeugt die Canon EOS R mit einer sehr guten Bildqualität
und einem niedrigen Bildrauschen. Details gibt die DSLM bis ISO 1.600 tadellos und praktisch ohne sichtbares Bildrauschen wieder. Bei ISO 3.200 wird dieses zum ersten Mal leicht sichtbar, es stört aber noch keinesfalls. Aufnahmen mit ISO 6.400 lassen sich ebenso noch gut verwenden, die Rauschreduzierung hat noch keinen allzu großen Einfluss auf die Bilder. Bei ISO 12.800 sind erste Abstriche notwendig, grundsätzlich sind die Aufnahmen jedoch noch nutzbar. Bei ISO 25.600 lässt die Bildqualität dann deutlich nach, der Rauschfilter muss schon recht stark eingreifen. Für Bilder mit kleinen Ausgabegrößen ist aber auch diese ISO-Stufe noch nutzbar. Von ISO 51.200 und ISO 102.400 würden wir dagegen Abstand nehmen, Details werden hier nur noch schlecht aufgelöst.Schlechte Lichtverhältnisse sind für die Canon EOS R kein Problem. Bis ISO 1.600 zeigen die Aufnahmen ein allenfalls geringes Rauschen, Details werden sehr gut aufgelöst. Fotos mit ISO 3.200 lassen sich noch gut verwenden, ab ISO 6.400 sind dann Einschränkungen hinzunehmen. Details gibt die Kamera nicht mehr so gut wieder, das Rauschen wird deutlich sichtbar. Ab ISO 12.800 fällt die Bildqualität dann stark ab, diese Sensorempfindlichkeit ist nur noch für kleinere Ausgabegrößen sinnvoll. ISO 25.600 würden wir nicht mehr verwenden, Details werden ab hier nur noch schlecht wiedergegeben.
hängt bei der Canon EOS R gleich von mehreren Faktoren ab. Sofern man sich für die Einzelbild-Fokussierung mit der JPEG- oder RAW-Speicherung entscheidet, sind bis zu acht Bilder pro Sekunde erreichbar. Zu den genauen Messwerten: Bei JPEG-Fotos haben wir 8,0 Bilder pro Sekunde für 131 Fotos in Folge und danach 4,6 Fotos pro Sekunde gemessen. Bei RAW-Fotos reicht der kamerainterne Pufferspeicher bei acht Bildern pro Sekunde für 59 Aufnahmen in Folge, anschließend sinkt die Bildrate auf 4,4 Bilder pro Sekunde ab. Wer sich für die gleichzeitige JPEG+RAW-Aufnahme entscheidet, kann acht Bilder pro Sekunde für 50 Fotos in Folge und danach 3,2 Bilder pro Sekunde speichern. Wichtig ist dabei zu wissen, dass die Bildrate bei gefülltem Pufferspeicher stark schwankt. Auf eine kurze "salvenartig" ausgeführte Bildserie folgt meistens eine ein- bis zweisekündige Pause. Gut zu wissen: Wer sich für das komprimierte RAW-Format (cRAW) entscheidet, kann von längeren Aufnahmeserien (130 Bilder bei RAW und 79 Bilder bei JPEG+RAW) profitieren. Bei Serienaufnahmen mit kontinuierlicher Fokussierung wird die Canon EOS R leider eine gute Ecke langsamer. Wir haben 5,2 Bilder pro Sekunde in der Spitze gemessen. Damit arbeitet sie kaum schneller als die meisten Einsteiger-DSLRs. Bei Fokusproblemen bzw. schnellen Motiven kann diese Bildrate – wie bei allen Modellen – noch etwas stärker absinken. Noch etwas langsamer arbeitet die DSLM, wenn man Fotos im Dual Pixel RAW-Format festhalten möchte. Dann lassen sich nur noch 2,5 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Spätestens dann eignet sich die EOS R nicht mehr für Serienaufnahmen.
Der Autofokus
der spiegellosen Systemkameras wird mit einer Fokussierungszeit von bestenfalls 0,05 Sekunden angegeben. Im Test haben wir diesen extrem guten Wert, den bislang noch keine Kamera in unserem Labortest geschafft hat, eindeutig nicht erreicht. Mit dem RF 24-105mm F4L IS USM haben wir 0,19 Sekunden gemessen, die Auslöseverzögerung beträgt 0,02 Sekunden. Mit 0,19 Sekunden erreicht die EOS R immer noch ein sehr gutes Ergebnis. Die Einschaltzeit der DSLM, die wir vom Einschalten bis zur vollständigen Displayanzeige messen, bewegt sich mit 1,58 Sekunden auf einem guten Niveau. Für die erste Bildaufnahme werden sogar nur 1,29 Sekunden benötigt.Die Farbwiedergabe
der Canon EOS R ist bei Standardeinstellungen recht dezent, die teilweise etwas größeren Abweichungen von den Sollwerten bewegen sich noch im Rahmen.Unser Fazit:
Die Canon EOS R (Praxis)
Diese positiven Bewertungen sollten allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die EOS R auch einige Schwachstellen besitzt. Zuerst kommt einem hier der starke Crop bei Videoaufnahmen ins Gedächtnis. Dieser ist besonders schade, da die DSLM abseits davon ein sehr ordentliches Ausstattungspaket (sehr guter Video-AF, viele Optionen, Mikrofoneingang und Kopfhörerausgang) und eine gute Bildqualität zu bieten hat. Der extreme Cropeffekt macht bei 4K-Videoaufnahmen leider aller Vorteile zunichte, aus 24mm Brennweite werden beispielsweise knapp 42mm KB-äquivalent. Prinzipiell besteht zwar die Möglichkeit, EF-S-Objektive zu verwenden und von deren kürzerer Brennweite zu profitieren, in der Praxis bietet sich diese „Lösung“ aber nur für wenige Situationen an.
der Canon EOS R bewegt sich bei statischen Motiven auf einem sehr guten Niveau, 0,19 Sekunden vom Drücken des Auslösers bis zum gespeicherten Bild ergab der Test in unserem Labor. Bei etwas langsamer bewegenden Motiven leistet die Kamera eine gute Arbeit, bei sehr schnellen Motiven verliert sie den Fokus jedoch etwas öfter. Das ist einerseits etwas schade, andererseits eignet sich die EOS R mit maximal 5,2 Bildern pro Sekunde bei nachführendem Autofokus ohnehin nur bedingt für Sport- oder Actionaufnahmen. Viele Kameras aus dem Hause Canon sind schneller. Bewegt sich das Motiv nicht, hält die Digitalkamera bis zu acht Bilder pro Sekunde fest. Ein großer Pufferspeicher erlaubt lange Aufnahmeserien mit hoher Geschwindigkeit.Die Bewertung der Bedienung fällt uns bei der Canon EOS R (Produktbilder)
etwas schwerer. Wie bereits erwähnt überzeugt die Kamera beim Handling, die aus unserer Sicht nicht optimale Touchbar und die sehr auf das Touchscreen zugeschnittene Bedienung hinterlassen aber gemischte Gefühle. So ist Canons Ansatz, moderne Features zu integrieren sicherlich lobenswert. Das Weglassen von praktischen Bedienelementen, wie einem Joystick, erscheint uns jedoch nicht optimal.
Dieses Bedienkonzept wird sicherlich seine Freunde finden, eine größere Anzahl von Spiegelreflexnutzern aber vermutlich nicht überzeugen. Während man als Canon-Nutzer bislang praktisch blind von einem DSLR-Modell zum nächsten wechseln konnte und alles wie gewohnt vorgefunden hat, gilt dies für die EOS R keinesfalls. Vor dem Kauf sollte die Vollformat-DSLM daher unbedingt gründlich getestet werden.
Am Ende unseres Fazit müssen zudem zwei weitere Schwächen erwähnt werden: der fehlende kamerainterne Bildstabilisator und der Single-SD-Kartenslot. Ersteren vermisst man beim Einsatz stabilisierter Objektive immerhin nicht, bei einer modernen Kamera wünschen wir uns allerdings eine Objektiv-unabhängige Lösung. Die spiegellose Vollformat-Konkurrenz macht vor, wie es geht. Ob ein zweiter Speicherkartenslot wirklich benötigt wird, ist eine subjektive Frage. Eine Kamera mit deutlich vierstelligem Preis sollte diesen unserer Meinung nach besitzen. Ganz zuletzt wollen wir außerdem noch das Laden per USB ansprechen. Diese Funktion wird durchaus unterstützt, in der Praxis wird sie aber vermutlich kaum jemand nutzen. Im Test wollte keines unserer durchaus hochwertigen Netzteile den Akku kameraintern aufladen. Das optional erhältliche PD-E1-Netzteil ist mit fast 120 Euro UVP leider unverhältnismäßig teuer und auch noch recht groß. Die Vorteile des Ladens per USB macht Letztere Tatsache fast vollständig zunichte. Dass Canon bei der EOS R auf die seit vielen Jahren verwendeten LP-E6(N)-Akkus setzt, wollen wir dagegen lobend erwähnen.
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