Der Bildwandler der Canon EOS 90D (Datenblatt)
gehört zur APS-C-Klasse und ist 22,3 x 14,8mm groß. Mit 6.960 Pixel in der Breite und 4.640 Pixeln in der Höhe lassen sich Fotos mit 32,3 Megapixel speichern. Das sind 8,3 Megapixel mehr als beim Vorgängermodell EOS 80D und aktueller Rekord im APS-C-Segment (Stand: November 2019). Der Sensor wird frontseitig belichtet und verfügt über einen Tiefpassfilter. Die Wahl der Sensorempfindlichkeit ist zwischen ISO 100 und ISO 25.600 in Drittel- oder ganzen Stufen möglich, mittels der H-Erweiterung sind ISO 51.200 verfügbar.Durch die im Vergleich zur EOS 80D um 35 Prozent gestiegene Auflösung kann die EOS 90D sichtbar mehr Details als ihr Vorgängermodell auflösen
. Trotz der höheren Auflösung hat es Canon geschafft, das Bildrauschen konstant zu halten. Bei gleicher Ausgabegröße ist es sogar geringer. Bis ISO 800 ist es praktisch nicht zu sehen, bis ISO 1.600 nur leicht auffallend. Bei ISO 3.200 greift die kamerainterne Rauschreduzierung bei den JPEG-Fotos etwas stärker ein, feine Details gehen erstmals verloren.
Bilder mit ISO 6.400 lassen noch ein paar Details mehr vermissen, mit Abstrichen sind die Fotos jedoch noch verwendbar. ISO 12.800 sollten nur noch mit Vorsicht eingestellt werden, bei kleineren Ausgabegrößen ist aber auch dieser ISO-Wert noch nutzbar. Die Finger lassen sollte man erst von ISO 25.600, das Rauschen nimmt hier überhand. Für ISO 51.200 gilt natürlich das gleiche.
Bei Nacht steigt das Bildrauschen schon etwas früher an, bis ISO 1.600 werden Details trotzdem sehr gut wiedergegeben. Ab ISO 3.200 tritt das Rauschen stärker zum Vorschein, die Rauschreduzierung sorgt für einen Detailverlust. Bei ISO 6.400 sind größere Qualitätsabstriche nötig, ISO 12.800 sollte man nur noch mit Bedacht verwenden. Höhere Sensorempfindlichkeiten würden wir nicht einstellen. Wie üblich gilt bei Canon: Die Bilder wirken mit Standardeinstellungen vergleichsweise "weich". Hier kann man sich mit dem Bildstil „Feindetail“ behelfen oder die Schärfe in der Kamera erhöhen.
Bei Serienaufnahmen
hat die EOS 90D im Vergleich zum Vorgängermodell zugelegt. Beim Einsatz der Spiegelreflextechnik sind es in der Spitze zehn Bilder pro Sekunde. Im Liveviewmodus sogar noch etwas mehr, nämlich elf Bilder pro Sekunde. Hier steht jedoch nicht mehr der Servo-AF zur Verfügung. Zu den Details: Wer sich für Fotos im JPEG-Format entscheidet und durch den Sucher blickt, kann zehn Bilder pro Sekunde für 64 Aufnahmen in Folge festhalten. Danach wird die Kamera, da der Pufferspeicher voll ist, mit 4,0 Bilder pro Sekunde deutlich langsamer. Fotos im RAW-Format sind bei gleicher Geschwindigkeit 27 Stück in Folge möglich, anschließend werden 3,6 Bilder pro Sekunde erreicht. Wer JPEG+RAW-Dateien festalten möchte, muss nach 26 Bildern in Folge mit einer auf 3,0 Bilder pro Sekunde abfallenden Bildrate leben. Längere Aufnahmeserien sind mit den komprimierten RAW-Dateien (cRAW) realisierbar. Der Pufferspeicher reicht bei cRAW-Dateien für 48 Fotos in Folge, bei JPEG+crAW-Dateien sind es ebenso viele. Nach der schnellsten Bildserie lassen sich in erstem Fall 3,9 Bilder pro Sekunde und bei JPEG+cRAW noch 3,4 Aufnahmen in Folge festhalten. Im Liveviewmodus speichert die EOS 90D 11,0 Bilder pro Sekunde für 48 JPEG-Dateien in Folge, im RAW-Format sind es abhängig von der Kompression 24 (RAW) oder 42 Bilder (cRAW). Bei JPEG+RAW-Fotos sieht es ähnlich aus. Der Griff zu komprimierten RAW-Dateien lohnt sich bei Serienaufnahmen daher zweifellos.
Beim automatischen Fokussieren
muss wieder unterschieden werden. Wer den Sucher zur Aufnahme verwendet, benötigt 0,21 Sekunden zum Scharfstellen. Die Auslöseverzögerung liegt in diesem Fall bei 0,04 Sekunden. Im Liveviewmodus haben wir fast die gleichen Zeiten gemessen. 0,20 Sekunden benötigt die 90D hier beim Fokussieren, die Auslöseverzögerung liegt bei 0,04 Sekunden. Diese Werte sind einigermaßen erstaunlich, denn normalerweise sind Spiegelreflexkameras im Sucherbetrieb wesentlich schneller. Bei der EOS 90D ist das nicht der Fall, die Kamera stellt im „Sucherbetrieb“ vergleichsweise langsam scharf. Richtig kurz fällt dagegen die Zeit bis zur ersten Aufnahme nach dem Einschalten (0,77 Sekunden) aus. Vollständig einsatzbereit (inklusive Displayanzeige) ist die DSLR nach 1,65 Sekunden.Das Canon EF-S 18-55mm F4-5,6 IS TSM ist ein sehr kompaktes Kitobjektiv vieler APS-C-Kameras von Canon. Es deckt eine kleinbildäquivalente Brennweite von 29 bis 88mm ab, die Lichtstärke bewegt sich abhängig von der gewählten Brennweite zwischen F4 und F5,6. Die Abbildungsleistung
des Objektivs scheint je nach Modell stärker zu schwanken. Während das Zoom bei unserem Objektivtest sehr gut abschnitt, zeigt das für den Test der EOS 90D verwendete Exemplar in der linken Bildhälfte eine stärkere Unschärfe als in der rechten Hälfte. Sehr gut gefallen haben uns dagegen der optische Bildstabilisator (rund drei Blendenstufen Kompensationsleistung) sowie der schnelle und leise STM-Fokusmotor.Die Farbwiedergabe
der Kamera bewegt sich im Mittelfeld, alle Abweichungen halten sich im üblichen Rahmen. Kein Farbkanal sticht dabei heraus.Unser Fazit:
Canon bietet mit der EOS 90D (Praxis)
Der Liveview-AF kommt mit noch weniger Licht aus (-5EV), im Gegensatz zu den Messfeldern des Autofokusmoduls steht er fast im gesamten Bildfeld zur Verfügung. Der Verschluss arbeitet elektronisch sowie mechanisch, die wählbaren Belichtungszeiten sind mit 1/16.000 Sekunde bzw. 1/8.000 Sekunde kurz. Ohne Einschränkungen arbeitet jedoch nur der mechanische Verschluss, der elektronische Verschluss funktioniert lediglich im Liveviewmodus und bei Einzelbildern.
Massiv verbessert hat Canon die Videofunktion. 4K-Videos sind ohne Crop möglich, Full-HD-Videos mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde. Jede Menge (auch manuelle) Video-Optionen und der treffsichere Dual Pixel CMOS-AF machen die Canon EOS 90D zu einer soliden Videokamera. Die Option zum Anschluss eines Mikrofons und eines Kopfhörers darf man ebenso nicht vergessen. Die Bildqualität der Videos ist zwar nicht führend, sie fällt aber immer noch sehr gut aus.
In der Hand liegt die Spiegelreflexkamera dank eines großen Griffs sehr gut, viele Optionen lassen sich über Tasten und Wählräder schnell erreichen. Der AF-Joystick macht die Messfeldwahl einfach, leider muss davor die AF-Messfeldtaste gedrückt werden. Das haben wir schon besser gesehen. Schade ist zudem, dass Canon weiterhin nur auf einen Speicherkartenslot setzt.
Kamerainterne Backups fallen damit weg. Am Ende können wir zusammenfassen: Die Canon EOS 90D (Beispielaufnahmen)
ist eine sehr gute Foto- und Videokamera, die in vielen Situationen sehr gute Aufnahme-Ergebnisse ermöglicht.Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
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