In der Praxis präsentiert sich die Canon EOS 70D
als fast rundum gelungenes Kameramodell. Wie aber schneidet die neue „Zweistellige“ im Testlabor ab?Unsere Laborergebnisse:
Die Canon EOS 70D (Datenblatt)
besitzt einen völlig neu entwickelten CMOS-Bildsensor in APS-C-Größe (22,5 x 15,0mm) mit 40,3 Millionen Photodioden. Diese werden zum Fokussieren einzeln ausgelesen (Dual-Pixel-CMOS-AF) und zur Bildaufnahme zusammengeschaltet. Dadurch ergeben sich laut Canon keine Nachteile bei der Bildqualität. Dies können wir bestätigen, allerdings liegt der neue Bildsensor auch nur geringfügig über den älteren 18 Megapixel-Modellen. Der ISO-Bereich lässt sich zwischen ISO 100 und ISO 12.800 in ganzen oder Drittelstufen einstellen, zudem kann über die H1-Stufe ein ISO-Äquivalenzwert von 25.600 erreicht werden.
Bei der Bildqualität
bewegt sich die Canon EOS 70D nur leicht über dem Niveau des Vorgängers und der Canon EOS 700D (zum dkamera.de-Testbericht). Bis ISO 800 ist nahezu kein Bildrauschen sichtbar, die Detailwiedergabe ist sehr gut. Bei ISO 1.600 tritt dann ein leichtes Bildrauschen auf, die Detailwiedergabe wird davon aber nur wenig beeinflusst. Auch bei ISO 3.200 können die Bilder ohne größere Abstriche verwendet werden, bei ISO 6.400 ist das Bildrauschen dann schon deutlich sichtbar. Ab hier kann sich die Canon EOS 70D von den anderen Canon-Modellen mit APS-C-Sensoren etwas absetzen, der Vorsprung ist allerdings nur gering. Bei ISO 12.800 werden die Bilder dann stark beeinträchtigt, bei ISO 25.600 bricht die Detailwiedergabe sichtbar ein.Bei weniger Licht ist die Bildqualität bis ISO 400 sehr gut, bis ISO 1.600 gut und bis ISO 3.200 noch gut nutzbar. Darüber ist das Bildrauschen nicht zu übersehen und beeinträchtigt die Bilder sehr deutlich.
Ein ausgesprochen gutes Ergebnis erreicht die Canon EOS 70D bei der Geschwindigkeit
. Die Serienbildaufnahme erlaubt bei allen Bildformaten sieben Bilder pro Sekunde. Während bei JPEG-Bildern die Bildserie nur durch die Größe der Speicherkarte begrenzt wird, sind bei RAW-Bildern 17 Aufnahmen in Folge möglich. Bei der JPEG+RAW-Aufnahme lassen sich immerhin noch sieben Bilder in Serie mit sieben Bildern pro Sekunde speichern. Nach der schnellsten Bildrate werden dann zwischen 1,7 und 1,3 Bilder pro Sekunde erreicht. Ebenfalls sehr flott arbeitet die Canon EOS 70D bei der Auslöseverzögerung, hier vergehen nur 0,04 Sekunden. Der Autofokus braucht zudem nur sehr kurze 0,12 Sekunden zum Scharfstellen. Nach dem Einschalten benötigt Kamera bis zur vollständigen Displayanzeige 1,43 Sekunden, das erste Bild lässt sich schon nach 0,51 Sekunden aufnehmen. Kritisieren lässt sich an der Arbeitsgeschwindigkeit der Canon EOS 70D somit nichts, sie überzeugt auf ganzer Linie.Bei der Farbwiedergabe
enttäuscht die Digitalkamera etwas. Während die durchschnittlichen Abweichungen im „grünen“ Bereich liegen, sind die maximalen Abweichungen weit vom Sollwert entfernt. Besonders der Rot-Kanal schneidet hier schlecht ab. In der Praxis sollten sich aber noch keine Einschränkungen ergeben.Bereits bei der Canon EOS 700D (zum dkamera.de-Testbericht) wurde das neue Kitobjektiv Canon EF-S 18-55mm F3,5-5,6 IS STM mit dem speziell für die Videoaufnahme optimierten STM-Motor vorgestellt. Es besitzt an der Canon EOS 70D eine kleinbildäquivalente Brennweite von 29 bis 88 Millimeter, bei einer Offenblende von F3,5 bis F5,6. Weitere Blendenwerte: Bei 24 Millimeter liegt die Offenblende bei F4,0, bei 35 Millimeter bei F4,5. Die Abbildungsleistung
ist für ein Kitobjektiv als gut bis sehr gut zu berwerten, die Schärfe fällt nur in den Bildecken etwas ab. Ansonsten liefert es sowohl im Weitwinkel als auch am Teleende eine überzeugende Leistung ab. Einzig kann die Verzeichnung kritisiert werden, denn diese ist im Weitwinkel doch sehr stark tonnenförmig.Der Fokusmotor sorgt sowohl im Foto- als auch im Videobetrieb für eine schnelle und absolut geräuschlose Scharfstellung. Mit dem Fokusring kann komfortabel scharf gestellt werden, die nicht rotierende Frontlinse erleichtert den Einsatz von optischen Filtern. Für ein Kitobjektiv angemessen ist die Verarbeitungsqualität. Der optische IS-Bildstabilisator
kann etwa zwei bis drei Blendenstufen kompensieren, Videoaufnahmen beruhigt er zudem deutlich (siehe unsere Bilstabilisator-Testvideos).Unser Fazit:
Schon in unserem Hands-On-Test zeichnete sich ab, dass die Canon EOS 70D ein wirklich gelungenes Kameramodell ist, das neben sehr vielen Stärken nur sehr wenige Schwächen besitzt. Dieser Eindruck wurde im Test mehr als bestätigt. Das neue Mittelklassemodell von Canon glänzt mit einer langen Liste an Features. Zuerst einmal muss hier das sehr gut verarbeitete, gegen Staub und Spritzwasser geschützte, Kameragehäuse erwähnt werden. Dieses liegt gut in der Hand und besitzt ein intuitives Tastenlayout. Videos lassen sich dank neuem Wählschalter nun richtig schnell starten, über das beleuchtbare Topdisplay hat der Fotograf zudem zu jeder Zeit alles Wichtige im Blick. Das rückseitige Display besitzt nicht nur eine hohe Auflösung, einen großen Einblickwinkel und lässt sich Drehen sowie Schwenken, es verfügt auch noch über eine hervorragende Touchoberfläche. Damit wird die Bedienung über die Tasten optimal ergänzt.
Im Liveview- und im Videomodus überzeugt natürlich der sehr schnelle und zudem präzise Autofokus, der allen anderen aktuellen Spiegelreflexkameras (Stand Oktober 2013) haushoch überlegen ist. Sonys SLT-Kameras und viele spiegellose Systemkameras können im Liveview- und im Videomodus aber noch schneller sein (siehe unsere entsprechenden Testberichte). Zum ersten Mal steht damit auch bei Spiegelreflexmodellen ein wirklich konkurrenzfähiger Liveview- und Video-AF zur Verfügung. Die Bildqualität des neuen CMOS-Sensors in APS-C-Größe liegt in etwa auf dem durchschnittlichen Niveau der bisherigen Canon-Modelle, nur bei sehr hohen ISO-Einstellungen lassen sich leichte Vorteile zugunsten der Canon EOS 70D erkennen.
Bei der Geschwindigkeit schneidet die Canon EOS 70D
sehr gut ab. Dies liegt zum einen natürlich am sehr guten 19-Fokuspunkte-AF, der nur Kreuzsensoren besitzt und ein größeres Bildfeld abdeckt. Der Digic-5+-Bildprozessor erlaubt zum anderen aber auch sieben Bilder pro Sekunde. Natürlich besitzt die Canon EOS 70D (Beispielaufnahmen) jede Menge Einstellungsmöglichkeiten – und das selbst im Videomodus. Hier ist eine vollständige manuelle Belichtungsontrolle möglich, der Ton lässt sich pegeln und ein externes Mikrofon kann über die 3,5mm-Klinkenbuchse angeschlossen werden. Abgerundet wird das sehr gute Gesamtpaket durch ein WLAN-Modul, das zum Übertragen von Bildern oder sogar zur drahtlosen Fernsteuerung genutzt werden kann.
Als Kritikpunkt muss – vor allem mit Blick auf das direkte Konkurrenzmodell Nikon D7100 (zum dkamera.de-Testbericht)
, der fehlende zweite Speicherkartenslot genannt werden.Mit der EOS 70D (Praxis)
bietet Canon ein sehr gut ausgestattetes Kameramodell an, das den besten Liveview- bzw. Videoautofokus aller Spiegelreflexkameras besitzt. Wer bis jetzt noch an den Videoqualitäten einer DSLR zweifelte, wird durch die Canon EOS 70D eines Besseren belehrt. Sie ist – insgesamt gesehen – die beste Spiegelreflexkamera von Canon mit APS-C-Sensor, da sie sowohl die Foto- als auch die Videoaufnahme sehr gut meistert.Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
Durch Anklicken erscheinen alle dkamera Urteile zur Canon EOS 70D in großer Druckansicht.
Kommentare
Also wenn ich die 70D …
Also wenn ich die 70D mit der 650D im Qualitätstest im RAW vergleiche, sehe ich ab ISO1600 deutlich mehr Rauschen, als bei der 650D. Allerdings zu dem Preis, daß die 70D viel schärfer abbildet! Das geht auch weiter so bei ISO 3200, wo es bei der 650D schon matschig wird. Hätte nicht gedacht, daß es so sehr auffällt. Also mir gefällt das RAW der 70D besser. Bei JPG sehe ich keine nennenswerten Unterschiede, bis ISO 3200.
Was bei der Bildqualität sofort ins Auge fällt, ist daß das neue STM Kit Objektiv, oder eben die 70D selbst, die CAs im Griff hat! Liegt es nun an der Kamera die das besser korrigieren kann, oder am Objektiv selbst?
>Im Liveview- und im Videomodus …
>Im Liveview- und im Videomodus überzeugt natürlich der sehr schnelle und zudem präzise Autofokus, der allen anderen Spiegelreflexkameras haushoch überlegen ist. Zum ersten Mal steht damit auch bei Spiegelreflexmodellen ein wirklich konkurrenzfähiger Liveview- und Video-AF zur Verfügung<
Ihrer Aussage nach sind Sonys SLT/SLR Modelle also deutlich langsamer? Das ich nicht lache! Oder bezieht sich Ihre Feststellung nur auf Canon. Dann allerdings gebe ich Ihnen recht.
Hallo, wir meinen in diesem …
Hallo,
wir meinen in diesem Abschnitt die aktuellen Spiegelreflexkameras von Canon, Nikon, Pentax usw.. Sonys SLT-Modelle besitzen einen nicht beweglichen Spiegel und sind daher genau genommen keine Spiegelreflexkameras. Wir vergleichen die EOS 70D hier also beispielsweise mit der Canon EOS 700D, der Nikon D7100 oder der Pentax K-5 II. Wir haben den Text entsprechend angepasst, damit hier keine Missverständnisse auftauchen können.
Sony A65 mit Sigma 18-125mm …
Sony A65 mit Sigma 18-125mm vs Canon 70D mit 18-135mm treten bei mir gerade zum Vergleich bzgl. der Bildqualität mit den beiden Objektiven an.
Wenn die Canon, was ihre Fokussiergeschwindigkeit im Live View Modus betrifft, jetzt mit der Sony mithalten kann, ist die Sony nicht mehr meine Favoritin. In der Bildqualität wir sie sicherlich mithalten, wenn nicht sogar besser sein.
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