SuperSpeed-USB soll 625MB pro Sekunde übertragen können
Intel hat gestern die erste USB 3.0 draft Spezifikation mit der Version 0.9 öffentlich gemacht. Das neue USB 3.0, was auch SuperSpeed-USB genannt wird, soll dabei rund 5,0 Gigabit Daten pro Sekunde übertragen können. Dies entspricht einer maximalen theoretischen Datenübertragsungs-Geschwindigkeit von ca. 625MB pro Sekunde. USB 3.0 ist damit laut Spezifikation über 10x schneller als der aktuelle USB 2.0 Standard, welcher theoretisch maximal 480 Megabit bzw. 60MB pro Sekunde aber praktisch nur ca. 35MB pro Sekunde übertragen kann.
USB 3.0 wird die gleiche Steckerform wie USB 2.0 verwenden und wird zu solchen Geräten auch abwärtskompatibel sein. Genau wie damals beim Wechsel von USB 1.1 auf USB 2.0 wird also die Abwärtskompatibilität erfreulicherweise weiter aufrecht erhalten. Da die neuen Kabel von USB 3.0 jedoch nicht mehr über Kupfer sondern über zwei Lichtleiterkabel übertragen, wird SuperSpeed-USB seine maximale Übertragungsrate jedoch nur mit den neuen Lichtleiter-Kabeln erreichen können.
Derzeit entwickeln HP, Microsoft und Intel mit Hochdruck an der Fertigstellung der USB 3.0 Spezifikation, noch im vierten Quartal diesen Jahres soll die Version 0.95 der Spezifikation vorgelegt werden. Das Erfolgsgeheimnis von USB 3.0 bzw. SuperSpeed-USB ist, dass wie bei USB 2.0 keine Lizenzgebühren für die Nutzung dieser Schnittstelle anfallen. Daher kann davon ausgegangen werden, dass sich dieser neue Standard sehr schnell verbreiten wird.
Die derzeitigen Übertragungsgeschwindigkeiten von USB 2.0 sind teilweise auch für Digitalkamera-Besitzer ein Flaschenhals geworden. Wer beispielsweise eine 8GB CF Speicherkarte über einen externen Kartenleser über USB 2.0 "entleeren" will, muss sich dafür im besten Fall schon mehrere Minuten gedulden. Als derzeitige einzige Alternative können bisher nur schnelle Firewire Kartenlesegeräte dienen, welche in unserem Testlabor am PC jedoch praktisch maximale durchschnittliche Transferraten von 36,9MB pro Sekunde erreichen konnten. An dieser Tatsache kann man schnell erkennen, dass die Einführung von USB 3.0 schon lange Sinn machen würde. Auch und gerade für den Einsatz externer Festplatten, welche im besten Fall bereits ca. 120MB Daten pro Sekunde liefern können, wäre der neue Standard eine erhebliche Verbesserung. Auch sollte es mit USB 3.0 möglich werden, Videosignale beispielsweise zum Monitor zu übertragen bzw. externe USB 3.0 Grafikkarten zu realisieren.
Erste Geräte, die USB 3.0 nutzen werden, sind jedoch leider erst voraussichtlich 2009 bzw. 2010 zu erwarten. Seit der Einführung von USB 1.0 im Jahre 1996 wurden übrigens mittlerweile 6,2 Milliarden USB Geräte verkauft, zu denen natürlich auch Digitalkameras zählen. (dis)