Das Herzstück der Sony ZV-1 (Datenblatt)
ist ein 13,2 x 8,8mm großer CMOS-Sensor mit zusätzlichem DRAM-Cache. Von Sony wird dieser Sensortyp als Exmor RS bezeichnet. Er gehört wie bei den RX100-Kameras zur 1,0-Zoll-Klasse, die Auflösung liegt bei 20 Megapixel. Wegen den 315 vorhandenen Phasen-AF-Feldern entspricht der Chip dem Sensor der RX100 V, der Bionz-X-Prozessor stammt jedoch von der RX100 VII. Als Sensorempfindlichkeiten lassen sich ISO 80 bis ISO 25.600 wählen, der maximale ISO-Wert steht aber nur beim Einsatz der Multiframe-Rauschreduzierung zur Verfügung. Fotos sind als JPEG- oder RAW-Dateien speicherbar.Die Bildqualität der Sony ZV-1
bewegt sich auf dem Niveau der neueren RX100-Modelle, wegen der fast identischen Hardware sollte dies aber natürlich keinen verwundern. Die große Sensorfläche erlaubt rauscharme Bildergebnisse, die recht hohe Auflösung eine detailreiche Darstellung.
Von ISO 80 bis ISO 400 ist praktisch kein Bildrauschen zu erkennen, auch bei ISO 800 fällt es nur wenig auf. Deutlicher sichtbar wird es ab ISO 1.600, die Detailwiedergabe sinkt aber erst bei ISO 3.200 stärker ab. Mit Abstrichen lassen sich aber sogar ISO 6.400 verwenden.
Schlechtere Lichtverhältnisse sind für die ZV-1 kein Problem. Das Bildrauschen fällt wie üblich zwar schon bei etwas niedrigeren Stufen (ab circa ISO 400) auf, störend empfinden wir es allerdings erst bei ISO 3.200. Als Maximalwert würden wir ISO 6.400 sehen, hier muss man aber auf viele Details verzichten. Für eine kompakte Kamera erreicht die ZV-1 somit ein deutlich überdurchschnittliches Ergebnis.
Neben der Bildqualität haben wir wie immer auch die Arbeitsgeschwindigkeit
unter die Lupe genommen. Die Sony ZV-1 speichert Fotos – wie die RX100 V – mit einer maximalen Bildrate von 24 Aufnahmen pro Sekunde. Als Einschränkung lässt sich diese Geschwindigkeit jedoch nur mit dem elektronischen Verschluss erreichen. Zu den Details: Bei JPEG-Fotos haben wir 24 Bilder pro Sekunde für 168 Fotos in Folge gemessen, anschließend bricht die Bildrate auf 2,7 Fotos pro Sekunde ein. Wer sich für Fotos im RAW-Format entscheidet, kann ebenso 24 Bilder pro Sekunde festhalten. In den Puffer passen 78 Aufnahmen, danach hält die ZV-1 nur noch 0,8 Bilder pro Sekunde fest. Bei der kombinierten JPEG+RAW-Aufnahme sieht es sehr ähnlich aus: Nach 74 Aufnahmen mit einer Geschwindigkeit von 24 Bildern pro Sekunde lassen sich nur noch 0,8 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Da die ZV-1 wie alle RX100-Modelle über eine sehr langsame Anbindung der Speicherkarte verfügt, dauert das Abspeichern leider überdurchschnittlich lange.In puncto Autofokus haben wir nichts zu kritisieren, die Kompaktkamera stellt Motive in sehr kurzen 0,15 Sekunden scharf. Da die Auslöseverzögerung mit 0,01 Sekunde zudem denkbar kurz ausfällt, arbeitet die ZV-1 richtig flott. Abstriche muss man dagegen bei der Einschaltzeit machen, erst 3,64 Sekunden nach dem Einschalten ist die Kamera vollständig einsatzbereit. Für die erste Bildaufnahme werden immerhin nur 1,74 Sekunden benötigt. Farben
gibt die Sony ZV-1 mit leicht überdurchschnittlichen Abweichungen wieder, in der Praxis stellt dies jedoch kein Problem dar.Als Objektiv verbaut Sony bei der ZV-1 das gut bekannte Zeiss Vario-Sonnar T* mit etwa 24 bis 70mm KB-Brennweite und einer Lichtstärke von F1,8 bis F2,8. Die stabilisierte Optik eignet sich dank einer großen Blende auch für Aufnahmen bei wenig Licht, die Lichtstärke fällt allerdings recht schnell ab.
Schon bei 28mm liegt diese nur noch bei F2,5, bei 35mm sind es maximal F2,8. Die Abbildungsleistung
fällt an den Rändern und bei Offenblende noch etwas verbesserungsfähig aus, um eine bis zwei Stufen abgeblendet ist die Detailwiedergabe jedoch gut. Im Zentrum weiß das Objektiv stets zu überzeugen.Unser Fazit:
Die RX100 für Videografen. So oder so ähnlich könnte man die Sony ZV-1 (Praxis)
Die Bildqualität und das Bildratenangebot wurden gegenüber den RX100-Kameras zwar nicht verbessert, das war allerdings auch nicht notwendig. Sowohl die Detailwiedergabe der Videos als auch die verfügbaren Bildraten sind für fast alle Aufgabengebiete sehr gut geeignet. In 4K bewegt sich die Qualität auf einem exzellenten Niveau, in Full-HD auf einem sehr guten. Beim HFR-Modus und den hier möglichen Zeitlupenaufnahmen (mit max. 1.000 Bilder pro Sekunde) muss man entweder Abstriche bei der Aufnahmelänge oder der Qualität hinnehmen. Trotzdem gilt: eine beeindruckende Leistung.
Das gilt auch für den Autofokus
. Dank Hybrid-AF verfolgt die Sony ZV-1 selbst bewegte Motive treffsicher, der Augen-AF ist bei Fotos und Videos von Personen sehr hilfreich. Deutlich überdurchschnittliches leistet zudem das integrierte Stereomikrofon. Dieses liefert für eine Kamera der Kompaktklasse eine exzellente Tonqualität. An manuellen Optionen fehlt es weder bei der Foto- noch der Videoaufnahme, RX100-Besitzer erkennen das Menü der ZV-1 sofort wieder. Bedienelemente finden sich vergleichsweise wenige, unter anderem muss auf ein Programmwählrad und einen Objektivring verzichtet werden.
Mit den frei konfigurierbaren Tasten und dem Fn-Menü sowie dem „Mein Menü“ kommen Kamerabesitzer jedoch gut aus. Wer sehr oft manuell belichten möchte, wird mit den Kameras der RX100-Serie trotzdem besser zurechtkommen. Das gilt vor allem für Fotografen, diese könnten zudem den elektronischen Sucher der RX100-Modelle vermissen.
Ansonsten bietet die für Videos optimierte ZV-1 auch Fotografen ein stattliches Paket: Dazu gehören dank großem Sensor rauscharme Bilder
, eine hohe Serienbildrate (maximal 24 Bilder pro Sekunde für 168 JPEGs in Folge) und das flexibel einsetzbare, lichtstarke 2,9-fach-Zoom (24-70mm KB; F1.8 bis F2,8). Der gummierte Griff sorgt für ein gutes Handling, trotz Kunststoffgehäuse ist die Kamera gut verarbeitet.Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
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Kommentare
Lieber Tester, vielen Dank für …
Lieber Tester,
vielen Dank für den ausführlichen Bericht und die Download-Footage, insbesondere für mich als Videografen. Habe leider nichts zu der HDR-Videoaufnahmefunktion gefunden, woanders habe ich erfahren, dass nur 8 Bit- HDR-Video aufgenommen wird. Gerne hätte ich dazu mehr von Ihnen erfahren?
Mit freundlichen Grüßen
Bruno Hennek
Hallo, nur die wenigsten Sony-Kameras …
Hallo,
nur die wenigsten Sony-Kameras können Videos intern mit mehr als 8-Bit aufzeichnen, bei der ZV-1 sollte das nach unseren Informationen nicht anders sein.