In der Praxis lässt sich an der Sony Cyber-shot DSC-RX1R
nur der fehlende Handgriff kritisieren. Kann die Digitalkamera aber auch im Labor überzeugen?Die Laborergebnisse:
Wie schon bei der Sony Cyber-shot DSC-RX1 (zum dkamera.de-Testbericht)
kommt bei der Sony Cyber-shot DSC-RX1R (Datenblatt) für die Bildaufnahme ein Exmor-CMOS-Sensor mit 24 Megapixel Auflösung (6.000 x 4.000 Pixel) zum Einsatz. Dieser wird ebenfalls im SLT-Spitzenmodell Alpha 99 verbaut. Der 35,8 x 23,9mm große Bildsensor erlaubt ISO-Empfindlichkeiten zwischen ISO 50 und ISO 25.600 (in Drittelstufen wählbar). Über die Multiframe-Rauschreduzierung, die mehrere hintereinander aufgenommene Bilder zu einem Bild zusammenrechnet und damit das Rauschen reduziert, sind zudem im JPEG-Bildformat bis zu ISO 102.400 möglich.
Da die Sony Cyber-shot DSC-RX1R bis auf den fehlenden Tiefpassfilter keine Neuheiten im Vergleich zur Sony Cyber-shot DSC-RX1 zu bieten hat, bleibt natürlich die spannende Frage, ob sie bei der Bildqualität besser abschneidet. Kurz gesagt, wir können keine Unterschiede feststellen. Und das übrigens auch nicht bei den Moire-Artefakten. Diese müssen "provoziert" werden um sie wirklich erscheinen zu lassen. Insgesamt erreicht die Digitalkamera ein außerordentlich gutes Ergebnis, denn die Bildqualität
des Kleinbildsensors ist natürlich – wie schon bei der Sony Cyber-shot DSC-RX1 – überragend. Bis ISO 1.600 ist kein Bildrauschen sichtbar, die Detailwiedergabe ist exzellent. Bei ISO 3.200 lässt sich dann ein erstes, aber nur sehr feines Bildgrieseln erkennen. Bei ISO 6.400 setzt sich dieser Trend fort, aber selbst dieser hohe ISO-Wert liefert noch immer gute Bilder. Ab ISO 12.800 fällt die Detailwiedergabe dann schneller ab. Wer mit einem erhöhten Bildrauschen und einer nicht mehr ganz so guten Texturwiedergabe leben kann, wird aber auch diese Sensorempfindlichkeit noch einstellen können. ISO 25.600 sorgen dann für eine deutliche Weichzeichnung und eine ebenfalls deutlich schlechtere Detailwiedergabe. Wer Bilder mit einer guten Qualität erhalten will, sollte diesen ISO-Wert besser nicht anwählen. Dies gilt auch für die noch höheren, mit der Multiframe-Rauschreduzierung kombinierten, ISO-Einstellungen: Diese Bilder geben nur noch relativ wenige Details wieder und sind stark weich gezeichnet.Bei schlechteren Lichtverhältnissen kann die Sony Cyber-shot DSC-RX1R (Beispielaufnahmen)
bis etwa ISO 800 rauschfreie Bilder liefern, ein erster größerer Abfall lässt sich ab ISO 6.400 erkennen. Darüber ist die Detailwiedergabe dann deutlich beeinträchtigt.Die Sony Cyber-shot DSC-RX1 konnte in unserem Test nur bei der Geschwindigkeit
nicht überzeugen, macht dies die Sony Cyber-shot DSC-RX1R besser? Kaum bzw. nicht. Die Serienbildrate fällt mit knapp über fünf Bildern pro Sekunde in etwa gleich aus, die Anzahl der Bilder in Folge mit dieser Serie ist allerdings auf 13 Bilder bei JPEG oder RAW-Aufnahmen und 10 Bilder in Folge bei der gleichzeitigen Speicherung von JPEG+RAW-Bildern zurückgegangen. Die Auslöseverzögerung ist mit 0,03 Sekunden sehr kurz, der Autofokus benötigt zum Scharfstellen allerdings längere 0,59 Sekunden. Dadurch ist er eigentlich nur noch für statische Motive geeignet. Die Einschaltzeit der Kamera (bis zur vollständigen Displayanzeige) geht mit 2,45 Sekunden noch in Ordnung, das erste Bild kann bereits nach deutlich schnelleren 1,81 Sekunden aufgenommen werden. Insgesamt ist die Arbeitsgeschwindigkeit der Sony Cyber-shot DSC-RX1R somit nur als mittelmäßig einzustufen. gibt die Sony Cyber-shot DSC-RX1R etwas besser als die Sony Cyber-shot DSC-RX1 wieder. Ihre Abweichungen sind – egal ob durchschnittlich oder maximal – leicht geringer. Nur der Rot-Kanal fällt vom Grün- und Blau-Kanal etwas ab. In der Praxis lassen sich dadurch aber noch keine Einschränkungen erkennen.Einen optischen Bildstabilisator
besitzt die Sony Cyber-shot DSC-RX1R leider nicht. Im Videomodus lässt sich ein elektronischer Bildstabilisator zuschalten, um ein Verwackeln der Aufnahmen zu verhindern.Das zweite Highlight der Sony Cyber-shot DSC-RX1R – neben dem Bildsensor – ist das lichtstarke Sonnar T*-Objektiv von Carl Zeiss. Es besitzt eine Brennweite von 35mm und eine große Blendenöffnung von F2. Trotzdem fällt es noch kompakt aus. Bei der Abbildungsleistung
überzeugt es vollständig. Die Schärfe ist bis auf die äußersten Bildecken sehr hoch, die Vignettierung für einen Kleinbildsensor gering. Auch die Verzeichnung und die chromatischen Aberrationen bewegen sich auf einem guten Niveau. Sprich: Sie beeinträchtigen die Bilder nicht.Unser Fazit:
Die Sony Cyber-shot DSC-RX1R (Hands-On-Video)
ist im Vergleich zur Sony Cyber-shot DSC-RX1 insgesamt gesehen keine wirkliche Verbesserung, sondern "nur" eine Erweiterung. Damit will man den Käufern die Wahl zwischen einem Modell mit Tiefpassfilter und weniger auftretenden Moire-Artefakten und einem Modell mit maximaler Schärfe lassen. Dieser Schritt ist ohne Frage zu begrüßen. Im Gegensatz zu anderen Herstellern verzichtet Sony dabei sogar auf eine Preiserhöhung, denn die Cyber-shot DSC-RX1R und die Sony Cyber-shot DSC-RX1 besitzen die identische unverbindliche Preisempfehlung.Bildet die Sony Cyber-shot DSC-RX1R (Bildqualität)
Details nun schärfer ab, oder anders gefragt, lohnt sich der Kauf einer Sony Cyber-shot DSC-RX1R? Wir konnten im Test keine Unterschiede feststellen, der weggefallene Tiefpassfilter kommt optisch also nicht oder nur sehr gering zum Tragen. Trotzdem ist die Sony Cyber-shot DSC-RX1R natürlich eine außergewöhnliche Digitalkamera mit einer außergewöhnlich guten Bildqualität. Die Note „sehr gut“ ist fraglos verdient, denn es gibt nur wenig, was sich an der Digitalkamera kritisieren lässt. Dies ist zum einen das nur befriedigende Handling, denn ein Handgriff hätte der Sony Cyber-shot DSC-RX1R (Technik) gut getan. Als zweiter Minuspunkt ist der Autofokus zu nennen, der sich mit über einer halben Sekunde doch recht lang zum Fokussieren Zeit nimmt. Für Schnappschüsse ist die Kamera damit leider nicht mehr wirklich zu gebrauchen.
Ansonsten glänzt sie mit vielen frei konfigurierbaren Tasten, einer hervorragenden Verarbeitung sowie hochwertigen Materialien und jeder Menge Einstellungsmöglichkeiten. Das Objektiv ist außerdem lichtstark, besitzt eine sehr gute Abbildungsleistung und drei sehr weich drehbare Objektivringe. Ebenso gefällt der Videomodus mit seiner guten Bildqualität, der hohen Bildrate sowie den manuellen Optionen. Zu guter Letzt überzeugt auch das hoch auflösende Display. Wer möchte, kann sogar einen optischen oder elektronischen Sucher verwenden.
Wer das entsprechende Kleingeld besitzt und die kompakteste Digitalkamera mit Kleinbildsensor und einer dementsprechend hohen Bildqualität sein Eigen nennen will, kommt an der Sony Cyber-shot DSC-RX1R (Praxis)
nicht vorbei. Sieht man von den Schwächen ab, ist die Cyber-shot DSC-RX1R ein echtes Traummodell.Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
Durch Anklicken erscheinen alle dkamera Urteile zur Sony Cyber-shot DSC-RX1R in großer Druckansicht.
Kommentare