Die Gehäuse der Alpha-7C-Kameras gehören zu den kompaktesten Vollformatmodellen am Markt. Sony hat sich dabei an den Gehäusen seiner APS-C-Kameras orientiert, weshalb die Sony Alpha 7C II (Datenblatt)
Nur von Vorteil sind die kompakten Abmessungen allerdings nicht: Das vergleichsweise flache Gehäuse wirkt sich bei der Alpha 7C II auch auf den Griff aus, dieser bietet den Händen weniger Fläche zum Zupacken als größere Modelle. Der kleine Finger hängt dadurch bei normal großen Händen stets in der Luft. Lösen lässt sich diese „Problematik“ mit dem Zusatzgriff „GP-X2“. Ihn legt Sony der Alpha 7C II anders als der Alpha 7C R leider nicht bei, er muss separat für etwa 180,00 Euro erworben werden.
Dies halten wir für einen stattlichen Preis, denn besondere Funktionen bringt der Griff keine mit. Empfehlen würden wir ihn trotzdem, damit lässt sich das Handling beim Einsatz von großen und schweren Objektiven deutlich verbessern. Ohne Griff stufen wir den Tragekomfort nur bei kleinen und leichten Modellen, wie beispielsweise dem Kitobjektiv FE 28-60mm F4-5,6 oder einem Sony FE 35mm F1,8, als gut ein.
Abseits der Abmessungen hat Sony den Griff grundsätzlich jedoch sehr gut gestaltet: Er ist ergonomisch geformt und verfügt über eine griffige Oberfläche. Die verwendete Gummierung wird zudem auch bei der Daumenablage und dessen seitlicher Stütze genutzt. Dadurch lässt sich die Kamera sicher festhalten. Sehr gut gefällt uns darüber hinaus die verwendete hochwertige Magnesiumlegierung. Abdichtungen schützen das Innere der Sony Alpha 7C II (Produktbilder)
Bedienelemente bringt die spiegellose Systemkamera trotz ihres kompakten Gehäuses einige mit. Dazu gehören ein klassisches Programmwählrad, drei Räder für die Blenden- und Verschlusszeitenwahl als auch ein kombiniertes Einstellrad und Steuerkreuz. Den schnellen Wechsel von der Foto- zur Video- und zur S&Q-Aufnahme realisiert Sony per Schalter, dieser wurde seitlich am Programmwählrad positioniert. Über die Tasten der Sony Alpha 7C II sind einige Funktionen schnell aufrufbar, viele Konfigurationsmöglichkeiten lassen dem Kamerabesitzer dabei freie Hand. Das ist lobenswert!
Zur „Perfektion“ fehlt der Kamera allerdings ein Joystick. Diesen hat Sony leider nicht verbaut, sondern stattdessen eine große AF-On-Taste. Ein Joystick würde gerade bei der Wahl des AF-Messfeldes jedoch für einen noch höheren Bedienkomfort sorgen. Bei der Sony Alpha 7C II (Technik)
Beim Kameramenü der Alpha 7C II setzt Sony auf das mittlerweile bei allen neuen Modellen verwendete Design. Es besteht aus acht Untermenüs, wobei das erste davon als „Mein Menü“ frei konfiguriert werden kann. Das sogenannte „Haupt“-Menü umfasst alle wichtigen Aufnahme-Optionen, die anderen Menüs beherbergen die Optionen thematisch sortiert. Aufgeteilt wurden die Parameter nach Aufnahmeeinstellungen, Belichtungseinstellungen, Fokuseinstellungen, Wiedergabe-Optionen, Übertragungs-Optionen und Systemeinstellungen. Dabei gilt es zu beachten, dass die Einstellungen teilweise vom verwendeten Aufnahmemodus (Foto, Video oder S&Q) abhängig sind. Hat man sich für den Videomodus entschieden, kann als Beispiel nicht die Auflösung der Fotos geändert werden.
Was die Fotoprogramme anbelangt, bietet die Sony Alpha 7C II (Bildqualität)
Beim Autofokussystem der Sony Alpha 7C II (Geschwindigkeit)
Da die Sony Alpha 7C über moderne KI-Funktionen verfügt, muss die Motivwahl allerdings nicht von Hand oder durch eine gewöhnliche Messfelderkennung erfolgen. Dies geht viel intelligenter. Die „AI Processing Unit“ erkennt bei Menschen deren Körper, Gesichter und Augen, bei Tieren gibt es ebenso eine Gesichts- und Augendetektion. Darüber hinaus bringt die DSLM eine Insekten-, Vögel-, Fahrzeug- und Flugzeug-Erkennung mit. Diese funktionierte im Test hervorragend und machte die Wahl des Fokusfeldes in aller Regel überflüssig. Selbst ohne KI-Einsatz weiß das Fokussystem aber grundsätzlich zu überzeugen. Das Echtzeit-Tracking ermöglicht präzise Schärfenachführungen und arbeitet grundsätzlich sehr flott. Dadurch macht die Kamera auch bei Sport- und Actionaufnahmen eine sehr gute Figur.
Für die Belichtungssteuerung ist bei der Sony Alpha 7C II (Datenblatt)
Diese Probleme treten beim mechanischen Verschluss nicht auf. Wer sehr kurz belichten will, muss daher möglicherweise Kompromisse eingehen. Keine Einschränkungen gibt es dagegen bei den Belichtungsmessmethoden, hier sind die Multi-, Mitten-, Spot-, Durchschnitts- und Highlight-Messung verfügbar. Korrekt belichtete Aufnahmen bei Kunstlicht ermöglicht die Anti-Flicker-Funktion.
Die Bildkontrolle erfolgt bei der Sony Alpha 7C II (Technik)
Als Display kommt bei der Sony Alpha 7C II ein 3,0 Zoll messendes Panel mit 1,04 Millionen Subpixel zum Einsatz. Diese Werte entsprechen dem Durchschnitt, im Alltag kommt man damit gut aus. Von Vorteil ist die dreh- und schwenkbare Lagerung, dadurch lässt sich fast in jeder Situation frontal auf das LCD blicken. Eingaben sind wie bei jedem modernen Kameradisplay per Touch möglich, das Touchscreen funktioniert in allen Menüs.
Wer mit aktuellen Systemkameras Videos aufnehmen möchte, kann dies mit unterschiedlichen Bildraten und Auflösungen. Bei der Sony Alpha 7C II (Beispielaufnahmen)
Zu den weiteren Aufnahmefeatures der Sony Alpha 7C II gehört ein großes Angebot an unterschiedlichen Kompressionen, das Farbsubsampling und die Bittiefe lassen sich ebenso wählen (bis 4:2:2 10bit). Darüber hinaus steht der S-Cinetone-Bildstil für natürliche Farben zur Wahl, kann man in S-Log3 filmen und neben der Focus-Breathing-Compensation auch die Auto-Rahmungs-Option nutzen. Manuelle Einstellungen lassen sich für alle relevanten Bildparameter vornehmen, dies gilt zudem für den Ton. Für die Audioaufzeichnung ist die DSLM mit einem integrierten Stereomikrofon ausgestattet, via 3,5mm Klinkenbuchse und Multifunktionszubehörschuh besteht die Möglichkeit, externe Mikrofone anzuschließen. Für die Tonkontrolle stehen ein Kopfhörerausgang und eine Pegelanzeige zur Verfügung.
Thomas
Kniess
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