Sony Alpha 68 Fazit

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Das Fazit zur Sony Alpha 68

Der Bildwandler der Sony Alpha 68 (Datenblatt) misst 23,5 x 15,6mm und gehört somit zur APS-C-Klasse. Das Exmor CMOS Modell löst 24 Megapixel auf und besitzt vier Megapixel mehr als das Vorgängermodell in der Alpha 58. Die ISO-Wahl kann zwischen ISO 100 und ISO 25.600 vorgenommen werden, Bilder kann man als JPEG sowie RAW speichern.

Der Sensor der Alpha 68 kann viele Details auflösen, sofern das Objektiv auch dazu in der Lage ist. Beim Kitobjektiv Sony DT 18-55mm F3,5-5,6 SAM ist das eindeutig nicht der Fall. Besonders bei näheren Motiven ist das Auflösungsvermögen sehr schlecht. Daher haben wir uns entschieden, für unseren Bildqualitätsvergleich das Sony 35mm F1,8 DT SAM als zweites Modell heranzuziehen. Nur damit lässt sich die Leistung des Bildwandlers erkennen. Die Alpha 68 zeigt bis ISO 1.600 nahezu kein Bildrauschen, selbst bei ISO 3.200 ist es noch gut unter Kontrolle. Bei ISO 6.400 wird die Detailwiedergabe sichtbar schlechter, mit Abstrichen lassen sich die Bilder jedoch noch verwenden. Bei ISO 12.800 wird die Bildqualität deutlich beeinträchtigt, wirklich unbrauchbar sind die Bilder jedoch nur bei ISO 25.600.

Schlechtere Lichtverhältnisse sind für die Alpha 68 kein Problem. Wieder fällt das Rauschen bis ISO 1.600 kaum auf und Bilder bis ISO 3.200 sind mit kleineren Einschränkungen gut verwendbar. Bei ISO 6.400 werden Details eindeutig schlechter aufgelöst, bei ISO 12.800 wird ein kritisches Niveau erreicht. ISO 6.400 sollte man daher besser nicht überschreiten.

Bei Serienaufnahmen erreicht die Alpha 68 mit fünf Bildern pro Sekunde ein akzeptables Niveau:

Nun zur Arbeitsgeschwindigkeit: Die Sony Alpha 68 hält in jedem Dateiformat genau fünf Bilder pro Sekunde fest. Damit sind akzeptable Serienaufnahmen möglich. Längere Aufnahmeserien lassen sich allerdings nur im JPEG-Format realisieren. Hier speichert die SLT-Kamera 24 Aufnahmen in Folge, bevor sie mit nur noch 1,7 Bildern pro Sekunde deutlich langsamer wird. Das RAW-Format verkürzt die schnelle Bildserie auf neun Bilder in Serie, bei JPEG+RAW sind es acht Bilder in Folge. Danach werden 1,5 (RAW) bzw. 1,9 (JPEG+RAW) Bilder pro Sekunde festgehalten. Für eine Einsteigerkamera sind diese Ergebnisse in Ordnung. Mit ihrem Highspeed-Modus, der auf dem Programmwählrad über die „T8-Stellung“ erreicht wird, speichert die SLT-Kamera als Besonderheit acht Bilder pro Sekunde für bis zu 48 Bilder in Folge. Dies allerdings nur mit einer auf sechs Megapixel reduzierten Auflösung und einem deutlichen Crop. Darüber hinaus sind auch keine RAW-Aufnahmen möglich. In der Praxis wird dieser Modus daher nur in seltenen Fällen interessant sein.

Die Fokussierungsgeschwindigkeit der Alpha 68 ist laut unserer Messung mit 0,19 Sekunden flott, die Auslöseverzögerung fällt mit 0,03 Sekunden kurz aus. Vom Drücken des Auslösers bis zur Bildaufnahme vergeht somit weniger als eine Viertelsekunde. Die Einschaltzeit bis zur vollständigen Displayanzeige ist mit 1,95 Sekunden akzeptabel bis gut, bis zur ersten Bildaufnahme nach dem Kamerastart dauert er nur 1,02 Sekunden.

Farben gibt die Alpha 68 vor allem im Blaukanal besonders realitätsnah wieder, aber auch beim Rot- und Grünkanal wird kein problematisches Niveau erreicht.

Die Aufgabe der Bildstabilisierung übernimmt bei der Sony Alpha 68 der beweglich gelagerte Sensor. Dieser kann Verwacklungen durch Gegenbewegungen minimieren und macht einen optischen Bildstabilisator im Objektiv nicht notwendig. Im Test konnte der Steady-Shot-Bildstabilisator rund zwei bis drei Blendenstufen ausgleichen. Dieses Ergebnis ist gut. Bei Videos ist leider nur eine elektronische Stabilisierung aktiv, hier arbeitet der Bildstabilisator somit nicht optisch.

Das Kitobjektiv Sony DT 18-55mm F3,5-5,6 SAM sorgt für keine ansprechende Detailwiedergabe:

Als Kitobjektiv setzt Sony bei der Alpha 68 auf das DT 18-55mm F3,5-5,6 SAM. Dieses deckt kleinbildäquivalente 27 bis 83mm bei der Kit-typischen Blendenöffnung von F3,5 bis F5,6 ab. Das Objektiv besteht komplett aus Kunststoff und verfügt lediglich über einen gummierten Zoomring. Zum manuellen Scharfstellen muss die Frontlinse gedreht werden. Der Autofokus arbeitet schnell, aber laut. Bei der Abbildungsleistung schneidet das 3,1-fach Zoom denkbar schlecht ab. Im Nahbereich zeigt es nicht nur eine starke Verzeichnung, sondern auch eine deutliche Unschärfe, die ohne Frage ein kritisches Niveau erreicht. Bei weiter entfernten Motiven lässt diese immerhin deutlich nach, trotzdem kann das Objektiv nur bei mittleren Brennweiten überzeugen. Einzig hier ist das Auflösungsvermögen dem Sensor der Alpha 68 gewachsen. Am Teleende nimmt die Bildschärfe dann wieder ab. Insgesamt können wir daher festhalten: Dieses Objektiv sollte man nicht verwenden, es ist nicht empfehlenswert.

Bei der Alpha 68 setzt Sony auf viel Kunststoff, die Kamera liegt allerdings gut in der Hand:

Unser Fazit:
Nach unserem Test der Sony Alpha 68 (Praxis) kommen wir zu folgendem Ergebnis: Während die SLT-Kamera für ein Einsteigermodell in einigen Punkten sehr überzeugen kann, weiß sie in ein paar anderen nicht zu gefallen. Nicht überzeugend ist unter anderem das schwach aufgelöste und kleine LCD. Dieses muss mit seiner Displaydiagonalen von 2,7 Zoll und der mageren Auflösung von 460.800 Subpixel selbst bei einer Einsteigerkamera als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet werden. Nach oben und unten schwenken kann man es immerhin, die kleinen Einblickwinkel machen diese Konstruktion aber auch notwendig. Beim Gehäuse hätte sich Sony für ein etwas höherwertiges Kunststoffmaterial entscheiden können, bei einem Einsteigermodell kann man als Käufer jedoch nicht unbedingt höhere Ansprüche stellen. Das Gehäuse liegt dank des größeren und gummierten Griffs gut in der Hand und ist mit zahlreichen Tasten und Einstellrädern versehen. Die Tasten fallen fast alle zudem recht groß aus, einige lassen sich frei mit Funktionen belegen. Das Kontroll-LCD auf der Oberseite muss ebenso lobend erwähnt werden, da man sonst nur bei Oberklassemodellen findet.

Das Display kann man zur besseren Bildkontrolle schwenken, es ist aber nur schwach aufgelöst:

Zu gefallen weiß auch der Bildwandler. Dieser löst dank 24 Millionen Bildpunkten auch feine Details auf, das Rauschen nimmt erst ab ISO 6.400 Ausmaße an, die man vermeiden sollte. Der Autofokus der Sony Alpha 68 (Geschwindigkeit) stellt schnell scharf und verfügt für ein Einsteigermodell über jede Menge Messfelder. In der Praxis lag er hier und da allerdings auch mal daneben. Serienaufnahmen kann die Sony Alpha 68 mit für ein Einsteigermodell guten fünf Bildern pro Sekunde speichern, die Aufnahmelänge liegt im JPEG-Format bei akzeptablen bis guten 24 Bildern in Serie. Bei RAW-Bildern ist die schnelle Bildserie dagegen nach 9 Bildern in Serie beendet. Das ist in der Einsteigerklasse allerdings der Normalfall.

Erstaunlich ist bei der Sony Alpha 68 (Technik) der völlige Verzicht auf drahtlose Schnittstellen, ansonsten hat die Kamera technisch einiges zu bieten. Hier ist unter anderem auch der Videomodus mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde in Full-HD-Auflösung zu nennen. Dieser erlaubt detailreiche Aufnahmen, für eine bessere Tonqualität kann sogar ein Mikrofon angeschlossen werden.

Für ein Einsteigermodell sind erstaunlich viele (auch konfigurierbare) Bedienelemente vorhanden:

Die Leistung einer Kamera steht und fällt mit dem Objektiv. Das von Sony als Kitobjektiv bei der Alpha 68 mitgelieferte DT 18-55mm F3,5-5,6 SAM ist leider ein Reinfall. Im Nahbereich war es uns nicht möglich, scharfe Aufnahmen zu machen.

Auch abseits davon werden höchstens die Grundbedürfnisse erfüllt. Die Auflösung des Sensors lässt sich damit nur im mittleren Brennweitenbereich ausnutzen. Wer vorhat, die Alpha 68, eine insgesamt bis auf wenige Schwachpunkte technisch gut ausgestattete Kamera, zu erwerben, sollte sich daher sofort nach einem anderen Objektiv umsehen.

Pro&Contra zur Sony Alpha 68

  • Sehr gute Bildqualität und hohe Auflösung bis ISO 1.600
  • Vergleichsweise gute Bildqualität auch im hohen ISO Bereich (ab 1.600)
  • Monochromes Kontrolldisplay auf der Oberseite
  • Schwenkbares Display (aber siehe Contra)
  • Hochauflösender elektronischer Sucher (1,44 Millionen Subpixel) mit Augensensor
  • Akzeptable Bildrate im Serienbildmodus (im Labor: bis zu 5,0 Bilder/Sek.)
  • Autofokus mit 79 Messfeldern (davon 15 Kreuzsensoren)
  • Sehr schnelle Fokussierung inkl. Auslöseverzögerung 0,22 Sek.
  • Der Phasen-AF arbeitet beim Blick durch den Sucher sowie bei der Kontrolle über das LCD
  • Direkter Zugriff auf sehr viele Funktionen über Tasten und Wählräder
  • Einige Tasten können individuell konfiguriert werden
  • Sehr viele Einstellungsmöglichkeiten im Menü
  • Voll- und Halbautomatiken sowie manueller Belichtungsmodus vorhanden
  • Drei Customprogramme für individuelle Einstellungen vorhanden
  • 8 Szenenprogramme und 14 Bildeffekte vorhanden ("Porträt", "Monochrom", "HDR Gemälde", ...)
  • Aufnahme im RAW-Bildformat möglich (ebenso JPEG+RAW)
  • Full-HD-Videoaufnahme mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde (1080p60)
  • Sehr gute Bildqualität im Videomodus
  • Anschluss für ein externes Mikrofon vorhanden
  • Kompatibel zu allen von uns getesteten Speicherkarten bis 256GB
  • Zur 256GB Lexar Professional 600x Speed (UHS-I, Class 10) SDXC Speicherkarte kompatibel
  • Zur Lexar Professional SDHC 2.000x (300MB/Sek) UHS-II Class 10 128GB Karte kompatibel
  • Sony DT 18-55mm F3,5-5,6 SAM: Lauter Autofokus, teilweise sehr schlechte Abbildungsleistung
  • Sony DT 18-55mm F3,5-5,6 SAM: Komplett aus Kunststoff gefertigt, kein eigener Fokusring
  • Das Kameragehäuse fällt nicht besonders hochwertig aus, Bajonett aus Kunststoff
  • Das LCD ist mit 2,7 Zoll recht klein und mit 460.800 Subpixel schwach aufgelöst
  • Drahtlos-technologien wie WLAN und NFC fehlen
  • Der Video-AF funktioniert nur bei der Programmautomatik
  • Die Bildstabilisierung erfolgt bei Videos nur elektronisch

Testurteil

Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.

Durch Anklicken erscheinen alle dkamera Urteile zur Sony Alpha 68 in großer Druckansicht.

dkamera Auszeichnung

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Kommentare

Hallo, lese seit Jahren begeistert …

Hallo,
lese seit Jahren begeistert ihre Testberichte.
Bei Sony weiß man dass die sehr gute Sensoren/ Kameras bauen. Wenn dieser Hersteller jedoch ein so schlechtes Kitobjektiv dazulegt finde ich es nicht so gut dies mit einem sehr guten Objektiv alternativ zu testen.
Das führt zu immer schlechteren Kitobjektiven und nützt niemandem.

Mit lieben Grüßen
S. Potyka

Vielen Dank für diesen Hinweis. …

Vielen Dank für diesen Hinweis. Wir haben unsere Entscheidung sehr lange und gründlich überdacht, leider gibt es hier keine Entscheidung, die optimal ist, hätten wir uns jedoch anders entschieden, wären sicherlich Stimmen laut geworden, dass wir ja noch alternativ ein anderes Objektiv hätten verwenden sollen. Wir hoffen dennoch den Sachverhalt im Testbericht selbst ausreichend und detailliert genug angesprochen zu haben so dass jemand, der den Testbericht komplett liest, auch die Entscheidung und Bewertung von dkamera für dieses Kameramodell nachvollziehen und verstehen kann. Vielen Dank!

Na so schlecht ist es …

Na so schlecht ist es gar nicht, ich habe es selbst und mit Geschick macht es gute Fotos. Wer natürlich mal 1000€ frei hat kann sich etwas "besseres" kaufen.

Die Bildqualität der Sony Alpha …

Die Bildqualität der Sony Alpha 68 bis ISO3.200 sticht viele Vollformatkameras aus, aber eben nur mit einem hochwertigen Objektiv, was auch der Test in dkamera.de beweist. Diese Kamera hat alles wesentliche für perfekte Fotos: Top-Autofocus, -Sensor und -Bildverarbeitung zu einem Schnäppchenpreis. Investieren Sie mehr Geld in gute Objektive, dann schlägt diese Kombination die meisten Vollformatkameras mit Zoomoptik.
Fairerweise muss dazu gesagt werden, dass viele Vollformatkameras in dkamera.de lediglich mit einem Zoomobjektiv getestet wurden. Konsequent wäre es auch dafür jeweils einen Nachtest mit einer guten Festbrennweite nachzuschieben.

wie auch immer das objektiv …

wie auch immer das objektiv die qualität der bilder beeinflusst- danke für diesen (für mich) kaufentscheidenden test. 68 ich komme!

Wie mache ich denn mit …

Wie mache ich denn mit dieser Ausstattung Nachtaufnahmen, z.B.: an einer Rennstrecke?

Langzeit-Test SONY a65 mit 50mm …

Langzeit-Test SONY a65 mit 50mm Sigma 1.4

Gleich wenn das ein Gesamtgewicht von ca. 2 kg ausmacht, aber jedes Foto ist eine Belohnung.
Ich arbeite einzig mit Festbrennweite, das Standart-Ojektiv erscheint mir dabei sinnlos und der Kamera nicht würdig.

Langzeit-Test SONY a65 mit 50mm …

Langzeit-Test SONY a65 mit 50mm Sigma 1.4 - Ganz genau DAS kann ich nur bestätigen.
Alternativ noch ein 30mm Sigma 1.4

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