Neben der Bildqualität steht das Thema Geschwindigkeit
beim Flaggschiff von Samsung ganz oben auf der Agenda. Mit 15 Bildern pro Sekunde stellt die spiegellose Systemkamera einen neuen Rekord für Modelle mit APS-C- und Kleinbildsensoren auf. Beachtlich ist dabei auch, dass der Fokus selbst bei dieser enormen Bildrate weitergeführt werden kann. Aber nun zu den Messwerten: Im dkamera.de-Labor schafft die NX1 im JPEG-Format hervorragende 15,0 Bilder pro Sekunde für 75 Bilder in Folge. Dass die extrem hohe Bildrate auch einen großen Pufferspeicher schnell füllen kann, wird bei der Speicherung von RAW-Bildern sichtbar. Hier lassen sich mit 15,0 Bildern pro Sekunde nur noch 22 Aufnahmen in Folge festhalten. Bei JPEG+RAW-Bildern wird die Serie dann für 20 Aufnahmen in Folge aufrechterhalten. Da sich der Pufferspeicher mit 15 Bildern pro Sekunde sehr schnell füllt, lassen sich im Menü allerdings auch 8, 10 oder 12 Bilder pro Sekunde einstellen.Der Autofokus der Kamera stellt in sehr kurzen 0,17 Sekunden scharf, die Auslöseverzögerung liegt bei akzeptablen 0,07 Sekunden. Gerade einmal eine Viertelsekunde vergeht somit vom Drücken des Auslösers bis zur Aufnahme des Bildes. Die Einschaltzeit der NX1 vom Betätigen des On-Schalters bis zur vollständigen Displayanzeige liegt bei überzeugenden 1,09 Sekunden, in deutlich kürzeren 0,62 Sekunden nach dem Kamerastart lässt sich das erste Bild aufnehmen.
Bei der Farbwiedergabe
nimmt es die Samsung NX1 in unserem Test nicht so genau, die Abweichungen sind für ein Oberklassemodell doch relativ groß. Problematisch ist dies noch nicht, von einer Kamera dieser Klasse kann man jedoch mehr erwarten.Das Samsung NX 16-50mm F2-2,8 S ED OIS hinterlässt haptisch einen äußerst positiven Eindruck. Die Verarbeitung des abgedichteten 3,1-fach-Zoomobjektivs bewegt sich zweifellos auf Profiniveau, das Gewicht fällt mit 620g dementsprechend hoch aus. Mit den beiden Objektivringen (für Fokus und Zoom) lässt sich sehr gut arbeiten, mit der i-Function-Taste lassen sich verschiedene Parameter aufrufen. Mit zwei weiteren Tasten wird zwischen dem manuellen und dem automatischen Fokus gewechselt, sowie der optische Bildstabilisator aktiviert und deaktiviert. Die Brennweite liegt bei kleinbildäquivalenten 24,6 bis 77mm. Mit einer Lichtstärke von F2 bis F2,8 hat das Objektiv eine um eine Blende lichtstärkere Anfangsöffnung im Vergleich zu anderen lichtstarken Standardzooms (mit durchgängig F2,8) zu bieten. Dieses Gesamtpaket kann aktuell kein anderes Objektiv für Kameras mit APS-C-Bildsensor bieten. Bei der Abbildungsleistung schwächelt das Telezoom dann allerdings. Besonders im Weitwinkel zeigen die Bildecken bei Offenblende einen deutlichen Schärfeabfall. Hier sollte abgeblendet werden. Zum Teleende hin nimmt der Schärfeverlust dann immerhin ab. Die Verzeichnung ist im Weitwinkel deutlich tonnenförmig, aber noch nicht problematisch. Der optische Bildstabilisator
konnte in unserem Test etwa 2,5 Blendenstufen ausgleichen. Bei der längsten Brennweite waren daher Belichtungszeiten von 1/15 Sekunde möglich.Auf einem Niveau mit dem Samsung NX 16-50mm F2-2,8 S ED OIS liegt das Samsung NX 50-150mm F2,8 S ED OIS. Es deckt an der NX1 kleinbildäquivalente 77 bis 231mm ab, die größte Blendenöffnung liegt durchgängig bei F2,8. Das Metallgehäuse, die Innenzoom- sowie Innenfokusbauweise und die Abdichtung machen es zu einem exzellenten Telezoom. Der Autofokus arbeitet schnell und leise, die Abbildungsleistung ist bis auf eine Schwäche in der linken Bildhälfte bei 50mm Brennweite gut bis sehr gut. Der optische Bildstabilisator ermöglicht scharfe Bilder aus der Hand bis zu etwa 1/20 Sekunde am Teleende. Natürlich haben diese Werte aber auch ihren Preis. Zum einen wiegt das Objektiv mit 878g nicht gerade wenig, zum anderen ist der Preis des aus 20 Linsen in 13 Gruppen bestehenden NX 50-150mm F2,8 ED OIS mit 1.599 Euro (UVP) alles andere als gering. In Anbetracht der Leistung – und auch des allgemeinen Preisniveaus in dieser Objektivklasse – ist dieser jedoch gerechtfertigt.
Unser Fazit:
Dass Samsung mit seinen spiegellosen Kameras mit APS-C-Sensor durchaus Höheres vorhat, war bereits seit Längerem mehr oder weniger bekannt. Zur Photokina 2014 wurde mit der NX1 dann das erste Oberklassemodell vorgestellt. Unser Testbericht hat gezeigt, dass Samsung im (Semi-)Profi-Bereich angekommen ist, denn technisch hat die Samsung NX1 (Praxis)
Bei der Geschwindigkeit
sticht natürlich die Serienbildrate mit 15 Bildern pro Sekunde heraus. Diese ist schlichtweg herausragend. Der Pufferspeicher ist bei RAW-Aufnahmen mit 22 Bildern in Folge gerade noch so ausreichend, im JPEG-Format sind deutlich bessere 75 Bilder in Folge möglich. Beim Fokussieren geht die NX1 zu jederzeit schnell und präzise zu Werke, auch bewegte Motive lassen sich problemlos verfolgen.Wie von höherklassigen Modellen gewohnt, wurde daran gedacht, dass sich alle wichtigen Optionen per Taste erreichen lassen. Einige Tasten können zudem frei konfiguriert werden. Die Größe der Tasten ist dagegen nicht immer optimal, einige fallen doch etwas klein aus. Der Sucher und das Display sind hoch aufgelöst und daher sehr gut zur Bildkontrolle geeignet. Wenn es dunkler wird oder der kamerainterne Pufferspeicher bei der Serienaufnahme gefüllt ist, ist eine flüssige Darstellung aber leider nicht mehr möglich. Dies ist kein unwesentlicher Kritikpunkt.
Bei der Videoaufnahme glänzt die Samsung NX1 (Beispielaufnahmen)
nicht nur mit 4K-/Ultra-HD-Auflösung, auch die vielen Optionen und die Möglichkeit der Ausgabe über HDMI mit 4:2:2 ist erwähnenswert. Für Privatleute dürfte dagegen eher die Full-HD-Aufnahme mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde für Zeitlupen interessant sein. Die H.265-Codierung der Videos sorgt für gemischte Gefühle. Ja, die Datenrate ist mit von uns gemessenen 25 bis 40 MBit/s für 4K-Videos sehr gering. Aber die aktuelle Software-Unterstützung ist es ebenso. Ohne vorherige Konvertierung konnten wir das Material trotz potentem Rechner nur mit wenigen Playern flüssig anschauen und überhaupt nicht bearbeiten.Ein weiterer Kritikpunkt an der Kamera ist das Vorhandensein von nur einem Speicherkartenslot. Dadurch ist ein kamerainternes Backup nicht möglich. Bei wichtigen Aufnahmen muss man daher auf die Speicherkarte vertrauen. Sieht man von diesen Punkten einmal ab, hat Samsung eine beachtliche Kamera auf die Beine gestellt, die erstklassige Technik besitzt. Zusammen mit den beiden Premium-Objektiven der S-Serie, die sich auch vor Profiobjektiven anderer Hersteller nicht verstecken müssen, bietet die Samsung NX1 (Technik)
ein tolles Gesamtpaket.Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
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Kommentare
Auf dem Datenblatt werden Laut …
Auf dem Datenblatt werden Laut Samsung nur 64gb unterstützt. Also bis 256 gb alles kein Problem richtig...?