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Die Samsung EX1 gehört zu einer Kategorie an Digitalkameras, von denen es heute nur eine geringe Zahl gibt. Sie nimmt bewusst einige Einschränkungen in Kauf, um in anderen Bereichen Höchstleistungen zu bringen. So verzichtet sie auf einen großen Zoombereich und ein besonders kompaktes Gehäuse, zu Gunsten einer hohen Lichtstärke (F1,8 bis 2,4) und eines größeren Sensors (1/1,7 Zoll). Sie ist damit weniger für diejenigen interessant, die einen Allrounder für alle Gelegenheiten suchen, sondern eignet sich eher für ambitioniertere Nutzer, die für eine bessere Bildqualität und eine ausgewogenere Handhabung bereit sind, Abstriche in Kauf zu nehmen.
gegen die ähnlich ausgelegte Panasonic Lumix DMC-LX3 weiß sich die Samsung EX1 durchaus zu behaupten. Zwar liegen keine Welten zwischen den Leistungen des Sensors, aber mit einer etwas besseren Detaildarstellung, bei einem geringfügig geringeren Rauschniveau im Empfindlichkeitsbereich bis ISO 800 und im Rohdatenformat (RAW), liegt die Samsung mit einer Nasenspitze vorn. Etwas auffälliger ist dieser Unterschied bei ISO 1.600. Etwas enttäuschend hingegen ist die JPEG-Engine ausgefallen, die primär auf rauschfreie Aufnahmen ausgelegt ist und selbst über die Feineinstellung nur schwer auf eine bessere Detailwiedergabe getrimmt werden kann. Wer die höchste Bildqualität erwartet, der muss besonders bei höheren Empfindlichkeiten mit dem Rohdatenformat (RAW) vorlieb nehmen.
Bei der Farbwiedergabe zeigt die Samsung EX1 im Durchschnitt gute Werte, neigt allerdings bei schwierigen Situationen zu höheren Maximalabweichungen. Diese machen sich im Alltag allerdings nur in seltenen Fällen durch sichtbare Farbabweichungen bemerkbar.
Bei der Geschwindigkeit macht die Samsung EX1 keine wirklich gute Figur. Zwar ist der Autofokus mit 0,18 bis 0,27 Sekunden ausreichend schnell für Schnappschüsse, die Serienbildfunktion mit 1,5 Bildern pro Sekunde könnte aber gerne auch schneller arbeiten. Zudem ist der Serienbildmodus nur im JPEG-Format verfügbar, RAW-Aufnahmen sind in Serie nicht möglich. Auch bei der Einschaltzeit werden mit über 2,0 Sekunden und knapp 3,8 Sekunden bis zur ersten Aufnahmen keine Rekorde erzielt.
Bei den Abbildungsleistungen zeigt die Samsung EX1 gute Leistungen. Im Weitwinkel ist eine mäßige Verzeichnung sichtbar, die aber bei einem derart konstruierten Objektiv kaum vermeidbar ist. Die Schärfeleistung ist leicht abgeblendet bis in die Ecken gut, bei offener Blende zeigt das Objektiv angemessene Schärfeleistungen. Chromatischen Aberrationen sind teils gut sichtbar und könnten geringer Ausfallen.
Insgesamt betrachtet hält die Samsung EX1, was sie laut Datenblatt verspricht. Die Sensorleistung ist gut, das Objektiv konnte im Test überzeugen, und die besonderen Eigenschaften, wie etwa das 3,0 Zoll große klappbare AMOLED-Display (welches auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch Spaß macht), der Blitzschuh oder die manuellen Einstellungen bedeuten eine gute Erweiterung der fotografischen Möglichkeiten. Nur die nicht mehr zeitgemäßen Videoeigenschaften, die durch den Sensor auf Standard-Qualität mit 640 x 480 Pixel beschränkt ist, fallen in dem Mix an Eigenschaften negativ auf. Wie zu erwarten war, ist die Samsung EX1 keine Digitalkamera für den Massenmarkt. Wer allerdings besonderen Wert auf die Bildqualität legt, der wird bei der Samsung EX1 durch ein solides Arbeitsgerät mit wenig Kompromissen und viel Spaßpotenzial belohnt.
Samsung würde in jedem Fall gut daran tun, beim nächsten Firmware Update die ein oder andere Handhabungs-Schwierigkeit zu korrigieren. Der Samsung EX1 würde außerdem eine kleine Hinweisfunktion helfen, bestimmte Abhängigkeiten kurz zu erklären. Denn was nützt es mir, wenn ich mich im Kameramenü befinde und hier beispielsweise die RAW-Bildformate ausgegraut sind - ich aber nicht weiß, welche Einstellung nun geändert werden muss, damit ich das RAW-Format anwählen kann. Sehr einfach und nützlich wäre hier, wenn der ausgegraute RAW-Format Menüpunkt auszuwählen wäre und man dann einen Hinweis bekommen würde wie beispielsweise: "Schalten Sie den intelligenten Belichtungsmodus ab, um das RAW-Format nutzen zu können". Die Krönung wäre an dieser Stelle, wenn die Kamera in dem genannten Fall vielleicht sogar die folgende Frage stellen würde: "Der intelligente Belichtungsmodus muss abgeschaltet werden, um das RAW-Format nutzen zu können, soll dies nun durchgeführt werden?" mit Antwortmöglichkeit: JA / NEIN. Mit diesem simplen Upgrade können sich Samsung die ein oder andere Verärgerung des Benutzers ersparen und vielleicht noch einen schönen, bleibenden "Aha, hier wurde mitgedacht"-Effekt erzielen.
Die Samsung EX1 erhält aufgrund der guten Bildqualität und der vielen fotographischen Möglichkeiten trotz der vorhandenen Bedienungs-Schwächen den dkamera Kauftipp. Technisch bewegt sich die Samsung EX1 auf einem sehr hohen Niveau, fortgeschrittene Fotografen werden die Kamera kaum noch aus der Hand geben wollen. Die Samsung EX1 erhält daher zusätzlich die dkamera Sonderauszeichnung "Technik-Tipp". Falls noch nicht getan, lesen Sie an dieser Stelle auch unseren Artikel Bildqualitätsvergleich der Canon IXUS 300 HS und der Samsung EX1 unter Reisebedingungen und unseren Praxisbericht zur Samsung EX1
Diese Lichtstärke ist derzeit Weltrekord bei einer digitalen Kompaktkamera
Weitwinkel bereits ab 24mm (nach KB)
Optischer Bildstabilisator arbeitet effektiv
Programm-, Blenden-, Zeitautomatik und manueller Modus vorhanden und sehr nützlich
Zwei Moduswählräder: P/A/S/M/SCN/usw. und Einzelbild/Serien/BKT/Selbstauslöser
Relativ großer Bildsensor (1/1,7") und eine "gesunde" Auflösung von 10 Megapixel
Sehr ansprechende Bildqualität auch bei wenig Umgebungslicht möglich
Blitzschuh und integrierter Pop-Up-Blitz vorhanden
Sehr gutes 3,0 Zoll großes Kameradisplay mit sehr guten Einblickwinkeln
Das Display bietet mit seinen 921.000 Bildpunkten einen sehr guten Schärfeeindruck
Das Display kann auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch abgelesen werden (AMOLED)
Das Display ist dreh- und schwenkbar gelagert (damit auch Selbstportraits möglich)
Das drehbare Display ermöglicht sehr einfach außergewöhnliche Blickwinkel
Das Display kann für den Transport umgedreht werden und ist dann gut geschützt
Das Display ist durch eine Plexiglasscheibe gut vor äußeren Einflüssen geschützt
Neben dem JPEG Bildformat gibt es auch das RAW Format (Parallelspeicherung möglich)
Separater Videoaufzeichnungs-Knopf lässt eine Videoaufnahme schnell starten
Während dem Filmen kann das volle optische 3,0x Zoom verwendet werden
Das Zoomen während dem Filmen läuft verlangsamt und damit relativ leise ab
Sehr guter Auslöserdruckpunkt
Sehr gute Verarbeitungsqualität und meist gute Handhabung
Live Histogramm-Anzeige vorhanden (siehe aber auch Contra)
Vorderes Wählrad und Drehrad auf der Kamerarückseite jeweils sehr praktisch
Sehr guter Makromodus kann bereits ab 2,5cm Motivabstand fokussieren
Fischaugenfilter vorhanden (live)
Stativgewinde aus Metall mit relativ mittiger Anordnung
Optischer Sucher kann optional nachgerüstet werden (wird in den Blitzschuh montiert)
12 sinnvolle Motivprogramme - einfach zu wählen
Intelligente Automatik wählt das passende Motivprogramm automatisch
Akzeptable Akkuleistung (wir empfehlen für Reisen jedoch einen Zweitakku)
Schultergurt ist serienmäßig mitgeliefert
Weitwinkel-Konverter optional erhältlich (optionaler Objektiv Adapter wird benötigt)
Hoher Spaßfaktor beim Fotografieren, sehr edles Kameragehäuse-Design
HDMI Schnittstelle vorhanden
Akku kann in der Kamera über Netz/über USB geladen werden (siehe aber auch Contra)
Kompatibel zur SanDisk SDHC 30MB/Sek. 16GB Class 10 Karte (662 RAW Fotos bei 10MP SFine)
Kompatibel zur Kingston SDHC 16GB Class 10 Speicherkarte (665 RAW Fotos bei 10MP SFine)
Nur 3,0faches optisches Zoom (24 bis 72mm nach KB)
Die Automatik der Kamera überbelichtet in manchen Situationen deutlich
Filmen nur in 640 x 480 Pixel möglich (keine HD Videoaufzeichnung möglich)
Während dem Filmen wird die Schärfe nicht aktiv nachgeführt
Relativ hohe Tonnenverzeichnung im Weitwinkel (ca. 4,5%)
Die Tonqualität während des Filmens könnte besser sein
Keine ISO Anzeige beim Auslösen vorhanden
In der ISO Automatik: Keine maximale ISO Begrenzung vorhanden
Nicht hosentaschentauglich (dennoch bzw. gerade deswegen sehr wertige Handhabung)
Viele Einstellungen sind von anderen abhängig (die Abhängigkeiten sind nicht trivial)
"Intelligenter Bereich" nur im JPEG Bildformat möglich
Im Serienbildmodus können nur JPEG Aufnahmen erstellt werden (RAW / RAW+JPEG nicht möglich)
Funktionen mit teilweise sehr umständlich Handhabung (Beispiel: Manueller Fokus)
Manueller Fokus: Makro Knopf > MF > Zoomring Richtung Tele > dann Fokussieren mit Drehrad
Live Histogramm-Anzeige etwas träge
Während der Akku (in der Kamera) geladen wird, ist die Kamera nicht mobil verwendbar
Der optische Bildstabilisator kann scheinbar sporadisch nicht deaktiviert bzw. aktiviert werden wenn der Selbstauslöser aktiviert ist (teilweise funktioniert es, teilweise nicht - wir konnten die Abhängigkeit nicht genau ausfindig machen). Teilweise hat sich der optische Bildstabilisator ganz normal deaktivieren lassen und im nächsten Moment ließ sich der Stabilisator nicht mehr aktivieren (dann war das Symbol zum aktivieren des optischen Bildstabilisator plötzlich und ohne unsere Interaktion ausgegraut). Sollte sich der Bildstabilisator nicht konfigurieren lassen, hilft jedoch manchmal das Aus- und Einschalten der Kamera bzw. das temporäre Deaktivieren des Selbstauslösers.
Testurteil
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