Ricoh GXR A12 50mm F2,5 Fazit

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Das Fazit zur Ricoh GXR A12 50mm F2,5

Mit der GXR hat Ricoh ein System vorgestellt, dass sich nur schwer in bekannte Schubladen verstauen lässt. Von der Größe her konkurriert es direkt mit größeren Kompakt- und Bridgekameras, die Sensorgröße hingegen liegt gleichauf mit den Spiegelreflexkameras. Dementsprechend schwer fällt die Einordnung in bestehende Strukturen. Mit einem CMOS-Sensor in APS-C-Größe und einer Auflösung von 12 Megapixeln fällt es der Ricoh GXR mit dem Aufnahmemodul A12 50mm F2,5 nicht schwer, beim Bildqualitätsvergleich sämtliche Kompaktkameras weit hinter sich zu lassen. Lediglich die Sigma DP2, deren Sensor ebenfalls deutlich größer ist als der typische Kompaktkamerasensor, kann in diesem Bereich mithalten. Besonders bei höheren Empfindlichkeiten zeigt die Ricoh jedoch auch gegen diese Nischenkamera ihre Vorteile, besonders bei schlechteren Lichtverhältnissen. Wie gut Ricoh den Sensor im Griff hat, zeigt allerdings erst der Vergleich mit der direkten Konkurrenz von Olympus und Panasonic, sowie der indirekten Konkurrenz der Spiegelreflexkameras. Selbst bei hohen Empfindlichkeiten macht das A12 Aufnahmemodul bei guten Lichtverhältnisen eine solide Figur. Bei schlechten Lichtverhältnissen zeigt sie sich sowohl bei der Detailwiedergabe, als auch beim Rauschverhalten gegenüber den Micro-Four-Thirds-Konkurrenten gleichwertig und erreicht damit abermals die Werte der Spiegelreflexkameras. Zwar ordnet sie sich dort lediglich im Mittelfeld ein, insgesamt ist die Leistung jedoch sehr gut nutzbar und auch hohe ISO Empfindlichkeiten sind kein Problem.

Das Objektiv des Ricoh GXR A12 50mm F2,5 Aufnahmemoduls zeigt eine gute Abbildungsqualität und erreicht eine hohe Schärfe bis in die Ecken. Die Verzeichnung hält sich in Grenzen, und die Auflösungswerte liegen in einem guten Bereich. Die Abstimmung der Kameraelektronik auf das Objektiv scheint sehr gut zu funktionieren, was allerdings aufgrund des Kamerakonzepts auch zu erwarten war.

Bei der Geschwindigkeit kann das Ricoh GXR A12 50mm F2,5 Aufnahmemodul hingegen nicht überzeugen. Die Fokussierung ist langsam, selbst im Vergleich zu vielen Kompaktkameras, und dementsprechend erst recht im Vergleich zu den Spiegelreflex- sowie den spiegellosen Systemkameras. Eine reine Fokussierzeit von 0,24 bis 0,38 Sekunden bei guten Lichtverhältnissen liegt deutlich über dem Durschnitt. Besonders im Makromodus kann sich diese Zeit auch noch vervielfachen. Hier entspricht die Ricoh GXR nicht dem aktuellen Stand. Auch der Pufferspeicher für RAW-Aufnahmen ist eher gering ausgefallen. So bietet die Ricoh GXR zwar eine gute Bildrate von 2,4 Bildern pro Sekunde bei JPEG+RAW, kann davon allerdings nur 4 Bilder in Serie aufnehmen (Im reinen JPEG Serienbildmodus können aber 2,8 Bilder pro Sekunde aufgenommen werden - bis die Speicherkarte voll ist). Auch bei der Einschaltzeit orientiert sich die Kamera eher am Kompakbereich und muss sich so den Systemkameras geschlagen geben.

Bei der Farbwiedergabe zeigt die Ricoh GXR A12 50mm F2,5 sehr gute Werte, ohne nennenswerte Ausreißer, und verweist so die Konkurrenz auf die Plätze und auch bei der Ausstattung spielt die Kamera eindeutig in einer hohen Liga, vor allem aufgrund der sehr großen Individualisierungsmöglichkeiten.

Der dkamera Test der Ricoh GXR wurde mit der finalen Firmware durchgeführt. Im dkamera Test zeigten alle Fotoaufnahmen mit Blitz bei gleichzeitiger JPEG+RAW Speicherung im RAW Foto einen extremen Grünstich. Dies liegt daran, dass die Weißabgleichsinformationen scheinbar im RAW Bild nicht gespeichert werden. Die entsprechenden RAW Aufnahmen sind jedoch nicht unbrauchbar, da man den Weißabgleich selbst durchführen kann und somit die entsprechende RAW Aufnahme "retten" kann. Auf diesen Fehler haben wir Ricoh übrigens sofort aufmerksam gemacht, die Reaktion seitens Ricoh kann sich sehen lassen: Ein neues Firmware Update, welches diesen Fehler beheben wird, wird nun seitens Ricoh entwickelt und soll noch vor Marktstart (ca. ab dem 11.12.2009) zur Verfügung gestellt werden.

Die Ricoh GXR reiht sich aufgrund der Sensorgröße bei unserer Bewertung bei den Spiegelreflex Kameras ein. Die Bilqualität der Ricoh GXR haben wir in diesem Segment mit 3,5 Sternen bewertet, diese Bildqualitätsbewertung kann daher auf keinen Fall mit unseren Kompaktkamera-Bewertungen verglichen werden. Wenn Sie die Ricoh GXR im dkamera Bildqualitätsvergleich vergleichen, können Sie hingegen selbst mit Kompaktkameras vergleichen und einen eigenen Eindruck dazu gewinnen.

Update 30.01.2010: Beim Modulwechsel bleibt das gewählte Aufnahmeformat eingestellt, dies ist besonders dann von Nachteil, wenn vom A12 Aufnahmemodul (welches nur unter dem Format 3:2 seine volle Bildauflösung hat)  zum S10 (welches nur unter dem Format 4:3 seine volle Bildauflösung hat) Aufnahmemodul gewechselt wird. Wer dann nicht die Formateinstellungen anpasst, nimmt Fotos im 3:2 Format bei 8,9 Megapixel, also nicht bei voller 10 Megeapixel Auflösung auf. Unserer Meinung nach sollte jedes Modul seine letzte Formateinstellung jeweils im Aufnahmemodul speichern, womit beim Wechsel im besten Fall immer das zum Aufnahmemodul passende Format eingestellt ist.

Insgesamt fällt es schwer, zur Ricoh GXR ein abschließendes Fazit zu finden. Wem es auf die Kombination aus sehr guter Abbildungsleistung und kompakten Ausmaßen ankommt, der wird mit der Ricoh GXR und dem A12 50mm F2,5 Modul sehr wahrscheinlich viel Freude haben. Wer hingegen auf eine Schnappschusstaugliche Kamera mit großem Sensor aus ist, für den empfiehlt es sich, weiter zu suchen. Die Ricoh GXR erhält aufgrund ihres einzigartigen Konzepts die dkamera Sonderauszeichnung "Innovation 2009", aufgrund des relativ hohen Preises ist sie jedoch kein Preistipp. Der Marktstart der Ricoh GXR wird für den 18.12.2009 erwartet.

Pro&Contra zur Ricoh GXR A12 50mm F2,5

  • Beeindruckendes neues Modul-Wechsel-System
  • Objektivwechsel auch für Laien schnell und einfach durchführbar
  • Beim Objektivwechsel kann kein Staub oder Schmutz eindringen
  • Beim Objektivwechsel kann das Modul durch Führungen nicht falsch montiert werden
  • Sehr einfacher und schneller Objektivwechsel
  • Jedes Modul bietet eine optimale Kombination aus Objektiv, Bildsensor und Prozessor
  • 1,6fach größerer Bildsensor als beim Micro Four Thirds Standard
  • Aufnahmen im RAW (DNG) Format möglich (RAW und JPEG Aufnahmen auch parallel möglich)
  • Im Serienbildmodus bei nur JPEG Speicherung 2,8 Bilder/Sek. möglich bis Speicherkarte voll ist
  • Neue "Direct"-Taste erleichtert die Konfiguration
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Fester Sitz des Aufnahmemoduls, stabile Halterung aus Metall
  • Hochauflösendes Display mit guten Blickwinkeln
  • Gutmütiges Rauschverhalten auch bei hohen Empfindlichkeiten
  • Gut korrigiertes Objektiv
  • Gute Abbildungseigenschaften bis an den Rand
  • Ziemlich kompakte und leichte Systemkamera (160 Gramm ohne Akku und Zubehör)
  • Kompakte Kamera auch im Verhältnis zur Sensorgröße gemessen
  • Vielfältige Individualisierungsmöglichkeiten
  • Videomodus mit HD-Auflösung 720p (siehe auch Contra)
  • Zeit- und Blendenautomatik, manuelle Einstellungen
  • Drei Speicherplätze für persönliche Einstellungen
  • Moduswahlrad vor unbeabsichtigter Umstellung geschützt
  • Auto-ISO gut programmierbar und gut funktionierend
  • Weitreichendes Autofokushilfslicht
  • Live-Histogramm und elektronische Wasserwaage (auch im Hochformat)
  • Intervallaufnahme-Funktion vorhanden
  • Gute Akkulaufzeit
  • Sehr gute Farbwiedergabe
  • HDMI Anschluss vorhanden
  • Erweiterbarkeit: Auch Ausgabemodule wie Drucker sind in Zukunft möglich
  • Erweiterbarkeit: Auch ein Vollformat Aufnahmemodul ist laut Ricoh in Planung
  • Erweiterbarkeit: Ein Highspeed Tele-Objektiv mit CMOS Sensor ist in Planung
  • Optional erhältlicher elektronischer Sucher ist schwenkbar und bietet einen Dioptrienausgleich
  • Optional erhältlich: Neuer selbstöffnender Objektivdeckel
  • Innovation 2009
  • Niedrigeste Empfindlichkeit ist ISO 200 (beim S10 Aufnahmemodul beginnt ISO bei 100)
  • Automatische Makro-Umschaltung führt häufig zu langsamen Fokussiervorgängen
  • Optionaler elektronischer Sucher könnte höher auflösen
  • Bei Benutzung des elektronischen Suchers kein externes Blitzgerät anschließbar
  • Langsamer Autofokus, besonders bei schwachen Kontrasten/wenig Licht
  • Autofokus findet im Makromodus oft keinen Fokuspunkt
  • Videomodus ohne Schärfenachführung
  • Wenige Motivprogramme
  • Kein optischer Bildstabilisator (das Aufnahmemodul S10 bietet hingegen einen optischen Stabilisator)
  • Festbrennweite (kein optisches Zoom vorhanden)
  • Im Serienbildmodus bei JPEG+RAW Speicherung nur 4 Bilder/Sek. in Folge möglich
  • Beim Marktstart sind nur zwei verschiedene Aufnahmemodule erhältlich
  • Preislich ist die Ricoh GXR kein Schnäppchen
  • Bei jedem Aufnahmemodul muss ein Bildsensor und ein Bildprozessor mitgekauft werden
  • RAW Aufnahmen mit Blitz haben immer einen extremen Grünstich (dies haben wir Ricoh mitgeteilt, Ricoh wird noch vor dem Marktstart eine korrigierende Firmware zur Verfügung stellen)
  • Beim Modulwechsel bleibt das gewählte Aufnahmeformat eingestellt (siehe Text im Fazit)

Testurteil

Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.

Durch Anklicken erscheinen alle dkamera Urteile zur Ricoh GXR A12 50mm F2,5 in großer Druckansicht.

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